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Kassels Weltkulturerbe (pdf | 2.76 MB) - Kassel Marketing

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Seite 4 I Anzeigen-Sonderveröffentlichung 25./28. August 2013<br />

KASSELS WELTKULTURERBE<br />

Außergewöhnlich und einzigartig<br />

200 Millionen Euro investiert die Hessische Landesregierung in die Museumslandschaft <strong>Kassel</strong>.<br />

Der Bergpark Wilhelmshöhe<br />

mit seinem<br />

einzigartigen Wassertheater<br />

ist ohne<br />

Zweifel die bedeutendste<br />

touristische Attraktion,<br />

die <strong>Kassel</strong> seinen Besuchern zu<br />

bieten hat. Zu Recht hat deshalb<br />

das Unesco-Komitee in Phnom<br />

Penh, Kambodscha, am 23. Juni<br />

entschieden, den Bergpark in die<br />

Liste des Kultur- und Naturerbes<br />

der Welt aufzunehmen.<br />

Das ist nicht zuletzt der<br />

Hessischen Landesregierung zu<br />

verdanken: Sie hatte bereits im<br />

Jahr 2003 beschlossen, 200 Millionen<br />

Euro in die Neuordnung<br />

der Museumslandschaft <strong>Kassel</strong><br />

zu investieren. Das Maßnahmenpaket<br />

ist eines der größten<br />

Kulturinvestitionsvorhaben in<br />

Deutschland und soll <strong>Kassel</strong><br />

zu einem der bedeutendsten<br />

Standorte für Museen, Schlösser<br />

und historische Gärten in<br />

Deutschland entwickeln und<br />

national wie international stärker<br />

positionieren. Gleichzeitig dient<br />

das Vorhaben dazu, das von den<br />

<strong>Kassel</strong>er Fürsten über Jahrhunderte<br />

hinweg geschaffene Erbe<br />

von Kunst und gestalteter Natur<br />

zu sichern. Neben der Sanierung<br />

und Neugestaltung verschiedener<br />

Standorte in <strong>Kassel</strong> steht<br />

dabei besonders der Bergpark<br />

Wilhelmshöhe im Mittelpunkt.<br />

Die Arbeiten in der jungen Welterbestätte<br />

konzentrieren sich vor<br />

allem auf die Parkarchitekturen<br />

wie das Herkulesbauwerk und<br />

die Wege der Wasserkünste.<br />

Die Restaurierung der außergewöhnlichen<br />

Denkmale erforderte<br />

sorgfältige Vorbereitung<br />

und eine meist handwerkliche<br />

Umsetzung. Aus diesem Prozess<br />

der Neuordnung der Museumslandschaft<br />

<strong>Kassel</strong> hat sich<br />

schließlich auch der Welterbeantrag<br />

entwickelt. Er profitierte<br />

stark davon, dass für die parallel<br />

laufenden Restaurierungsarbeiten<br />

umfangreiche Untersuchungen<br />

nötig waren, die wichtige<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

zur Einzigartigkeit und Bedeutung<br />

der Gesamtanlage Bergpark<br />

Wilhelmshöhe erbracht haben.<br />

Diese Erkenntnisse fließen auch<br />

in die künftigen Sanierungsprojekte<br />

ein. Alle baulichen und<br />

organisatorischen Pläne des Investitionsprogramms<br />

haben die<br />

Welterbeanmeldung befördert<br />

und schon im Voraus deutlich<br />

gemacht, dass das Land Hessen<br />

die Verpflichtungen, die diese<br />

Anerkennung mit sich bringt,<br />

ernsthaft und verantwortungsvoll<br />

annimmt.<br />

Für die Anerkennung des<br />

künftigen Welterbes galt es, den<br />

außergewöhnlichen, universellen<br />

Wert (outstanding universal value<br />

– OUV) des Bergparks Wilhelmshöhe<br />

zu definieren, um die neue<br />

Welterbestätte als Schutzgut<br />

internationalen Ranges kenntlich<br />

zu machen. Das Unesco-Komitee<br />

würdigte ihn entsprechend als<br />

einzigartige Kulturlandschaft<br />

sowie den Herkules und die Wasserkünste<br />

als außergewöhnliches<br />

und einmaliges Beispiel monumentaler<br />

Baukunst des europäischen<br />

Absolutismus. Zugleich<br />

stellt der Bergpark eine vollkommen<br />

ohne sichtbare Grenze von<br />

Menschenhand gestaltete Landschaft<br />

dar. Die einzelnen Wasserbilder<br />

wie auch das Oktogon mit<br />

der Herkules-Figur entfalten ihre<br />

imposante Wirkung gerade durch<br />

die gelungene Einbettung in die<br />

Kulturlandschaft des Gesamtensembles.<br />

Im Unterschied zu anderen<br />

Parks wird die natürliche<br />

Topographie bei der Schaffung<br />

des Wassertheaters ausgenutzt:<br />

Seit fast 300 Jahren wird das<br />

Wasser ohne Pumpe durch<br />

natürliches Gefälle 300 Meter<br />

bergab geführt und mündet in<br />

einer 50 Meter hohen Fontäne<br />

– diese Technik macht die<br />

Wasserspiele weltweit einzigartig.<br />

Für dessen Betrieb wurde<br />

einst eigens das westlich vom<br />

Herkules gelegene Sichelbachreservoir<br />

angelegt, das fast<br />

40.000 Kubikmeter groß ist<br />

und sich vorwiegend durch die<br />

Schneeschmelze speist. Werden<br />

die Schieber geöffnet, fließen<br />

jedes Mal ganze 750.000 Liter<br />

Wasser ins Tal. Dass die Wasservorräte<br />

im Sichelbachreservoir<br />

und dem zusätzlich genutzten<br />

Unglücksteich begrenzt sind, ist<br />

auch der Grund dafür, dass die<br />

Wasserspiele nicht beliebig oft,<br />

sondern nur zweimal wöchentlich<br />

stattfinden.<br />

Der Bergpark Wilhelmshöhe<br />

mit seinen Wasserkünsten und<br />

dem Herkules-Monument ist das<br />

zentrale Repräsentationsprojekt<br />

mehrerer Generationen des <strong>Kassel</strong>er<br />

Fürstenhauses, das einen<br />

weit ausgreifenden Herrschaftsanspruch<br />

zur Schau stellt. So<br />

wurde ein Gesamtkunstwerk<br />

geschaffen, in dem unterschiedliche<br />

Strömungen der Gartenarchitektur,<br />

der Kunstgeschichte<br />

und auch der Technikgeschichte<br />

bis heute klar erkennbar sind. In<br />

weiten Bereichen ist die Anlage<br />

durch aufwändige Pflege in ihrem<br />

originalen Zustand erhalten.<br />

Überall dort, wo Natur ergänzt,<br />

Architektur instandgesetzt oder<br />

Technik ausgetauscht werden<br />

musste, ist der ursprüngliche<br />

„Geist“ nach wie vor erlebbar.<br />

Auch diese Tatsache macht den<br />

<strong>Kassel</strong>er Bergpark einzigartig. Es<br />

bleibt zu wünschen, dass auch<br />

zukünftige Generationen sich an<br />

diesem so besonderen Ensemble<br />

erfreuen können und ihren herausragenden<br />

Wert erhalten.<br />

Die Kaskaden<br />

im Bergpark<br />

Wilhelmshöhe

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