Initial Public Offering (IPO): - Org-Portal.org
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<strong>Initial</strong> <strong>Public</strong> <strong>Offering</strong> (<strong>IPO</strong>): Ausgestaltung, Prozess und Beteiligte 15<br />
Der Vorteil des Auktionsverfahrens liegt darin, dass der Preis der Nachrage gerecht<br />
wird und der Unternehmung somit kein Kapital durch ein zu hohes Underpricing<br />
(vgl. Kapitel 4.5) entgeht. 67 Allerdings bietet oft gerade die Erzielung von<br />
Emissionsgewinnen einen (entscheidenden) Anreiz für die Anleger, so dass die<br />
Gefahr besteht, einen Teil der Aktien nicht absetzen zu können. Als bisher einzige<br />
deutsche Unternehmung hat die Trius Wertpapierhandelsbank AG ein<br />
Auktionsverfahren im Rahmen des <strong>IPO</strong> angewandt.<br />
4.5 Performance von <strong>IPO</strong>s<br />
In einer Vielzahl empirischer Untersuchungen wurde festgestellt, dass bei den<br />
meisten <strong>IPO</strong>s ein Underpricing vorliegt. 68 Als Underpricing wird die positive<br />
Differenz zwischen dem ersten Sekundärmarktkurs und dem Emissionspreis<br />
verstanden. Von diesem real zu beobachtenden ex-post-Underpricing wird das exante-Underpricing<br />
unterschieden, welches vorliegt, „wenn der Emissionserlös unter<br />
dem rational zu erwartenden Sekundärmarkterlös liegt“ 69 .<br />
Zur Erklärung des Underpricing-Phänomens gibt es zahlreiche Ansätze, die entweder<br />
an Informationsasymmetrien (gleichgewichtige Erklärungsansätze) oder Marktunvollkommenheiten<br />
(ad-hoc Erklärungshypothesen) ansetzen. Informationsvorteile<br />
können beim <strong>IPO</strong> bei einigen Anlegergruppen (Rock 1986), bei den Emittenten<br />
(Signaling, Allen/Faulbauer 1989) oder bei den Emissionshäusern (Reputationshypothese,<br />
Beatty/Ritter 1986) bestehen. Spekulative Preisbildung, mangelnder<br />
Wettbewerb und Kurspflegeaktivitäten der Emissionsbanken sind einige der<br />
möglichen Marktunvollkommenheiten, die ein Underpricing erklären können. 70<br />
Eine Studie der längerfristigen Entwicklung von <strong>IPO</strong>s am amerikanischen<br />
Kapitalmarkt durch J. R. Ritter zeigt, dass die Performance von Neuemissionen in<br />
den ersten drei Jahren meist unter dem Marktdurchschnitt liegt. Dem Underpricing<br />
folgt somit in vielen Fällen eine „long-run Underperformance“. Die Kombination<br />
67 Vgl. hierzu und im folgenden ebenda, S. 185.<br />
68 Vgl. hierzu und im folgenden Kaserer, C., Kempf, V. (1995), S. 45f.<br />
69 Kaserer, C., Kempf, V. (1995), S. 46.<br />
70 Vgl. zu diesem Abschnitt Kaserer, C., Kempf, V. (1995), S. 45ff.