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Visualisierung biochemischer Netzwerke - Arbeitsbereich für ...

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<strong>Visualisierung</strong> abstrakter Daten SS 2004<br />

Felix Schernhammer TU Wien<br />

5. Regulatorische <strong>Netzwerke</strong><br />

Ein Sonderfall der metabolischen <strong>Netzwerke</strong> sind die regulatorischen <strong>Netzwerke</strong>. Von diesen<br />

sind vor allem die <strong>Netzwerke</strong> interessant, welche die Regulierung der Genaktivität<br />

beschreiben. Bei der Genregulation (siehe Kap 1) wird die Eiweißproduktion dadurch<br />

reguliert, dass das Vorhandensein bestimmter Proteine (sog. Regulatorproteine) darüber<br />

entscheidet, ob ein Gen Proteine produziert oder nicht. (natürlich produziert ein Gene keine<br />

Proteine. Die Proteinsynthese wird hier abstrahiert (siehe Kap 1)) Diese Proteine können dann<br />

entweder wieder Regulatorproteine sein, oder entsprechende funktionale Proteine.<br />

Der erste <strong>Visualisierung</strong>sansatz kann von der Pfadvisualisierung übernommen werden. Es<br />

handelt sich um eine <strong>Visualisierung</strong> mittels Petri Netzen. Man benutzt Gene und Proteine <strong>für</strong><br />

die zwei Knotentypen und die Kanten stellen deren Beziehung dar. Auch die oben<br />

beschriebenen Erweiterungen machen auch bei regulatorischen <strong>Netzwerke</strong>n (oder teilweise<br />

auch nur bei solchen) Sinn.<br />

5.1 Bool’sche <strong>Netzwerke</strong><br />

Dieser <strong>Visualisierung</strong>sansatz bietet gute Erkenntnisse über das dynamische Verhalten eines<br />

regulatorischen <strong>Netzwerke</strong>s. Zur Vereinfachung wird die Zeit nicht kontinuierlich behandelt,<br />

sondern es werden immer synchrone Zustandsänderungen vollzogen. Das heißt zu bestimmten<br />

Zeitpunkten ändern alle Gene ihr Expressionsverhalten gemäß der jeweiligen Konzentration<br />

von Regulatorproteinen in ihrer Nähe.<br />

Die Gene selbst sind Knoten, die nur die Werte 1 (Gen „produziert“ Protein) und 0 (Gen<br />

„produziert“ kein Protein) annehmen können. Für jedes Gen ist weiters eine bestimmte<br />

Funktion gegeben, die angibt wie sich das Expressionsverhalten im nächsten Timeslot ändert.<br />

Diese Funktion hängt vom Expressionsverhalten bestimmter anderer Gene im aktuellen<br />

Timeslot ab. Dadurch entstehen Zustände, die durch ein n-Tupel von 0en und 1en beschrieben<br />

werden können, wenn die Anzahl der Gene n ist. Es gibt maximal 2 n Zustände, die man leicht<br />

in einen gerichteten Graphen zeichnen kann. Da aber der Prozess der Regulation theoretisch<br />

endlos läuft muss es Kreise in diesem Graph geben. Knoten, die sich innerhalb solcher Kreise<br />

befinden heißen Attraktoren.<br />

<strong>Visualisierung</strong> <strong>biochemischer</strong> <strong>Netzwerke</strong> Seite 21/26

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