Visualisierung biochemischer Netzwerke - Arbeitsbereich für ...
Visualisierung biochemischer Netzwerke - Arbeitsbereich für ...
Visualisierung biochemischer Netzwerke - Arbeitsbereich für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Visualisierung</strong> abstrakter Daten SS 2004<br />
Felix Schernhammer TU Wien<br />
Aminosäuren sowie die Sekundärstruktur (räumliche Anordnung der Molekühle aufgrund<br />
physikalischer und chemischer Eigenschaften) und Tertiärstruktur (räumliche Anordnung der<br />
Moleküle um bestimmte Eigenschaften des Proteins zu erzielen) bestimmen welche<br />
Eigenschaften das Protein hat.<br />
Bevor wir nun auf die Synthese, also die Erzeugung von Proteinen eingehen, stelle ich einige<br />
Funktionen vor, die Proteine in unserem Körper erfüllen, damit offensichtlich wird, wie<br />
wichtig Proteine <strong>für</strong> den Menschen sind:<br />
− Enzyme: Sie werden als Katalysator <strong>für</strong> chemische Reaktionen benötigt. Fast alle<br />
biochemischen Vorgänge in unserem Körper benötigen bestimmte Enzyme um in<br />
Gang zu kommen. Es gibt zum Beispiel 20 verschieden Enzyme, die die Bindung von<br />
Aminosäuren an die verschiedenen t-RNAs (transfer RNA) katalysieren.<br />
− Transportproteine: Sie binden bestimmte Stoffe an sich und können sie durch den<br />
Körper transportieren. Ein Beispiel hier<strong>für</strong> wäre das Hämoglobin, das Sauerstoff in der<br />
Lunge an sich bindet und zu den peripheren Körperregionen transportiert.<br />
− Nährstoff- und Speicherproteine: die Samen vieler Pflanzenzellen speichern<br />
Nährstoffproteine, die <strong>für</strong> das spätere Wachstum essentiell sind. Ein weiteres Beispiel<br />
ist das Ferritin, das Eisen speichern kann.<br />
− Strukturproteine: Viele Proteine dienen als stützende Elemente um biologischen<br />
Strukturen Stabilität und Schutz zu verleihen. In Sehnen und Knorpel ist<br />
beispielsweise das Protein Collagen enthalten. Haare und Fingernägel bestehen u. a.<br />
aus Keratin.<br />
− Verteidigungsproteine: Sie schützen den Organismus vor dem Eindringen anderer<br />
Spezies oder bewahren ihn vor Verletzungen. Die Thrombozyten (Blutplättchen)<br />
beispielsweise verhindern Blutverlust bei Gefäßverletzungen. Leukozyten (weiße<br />
Blutkörperchen) verteidigen den Körper gegen Bakterien.<br />
− Regulatorische Proteine: Sie induzieren bzw. hemmen bestimmte Vorgänge im<br />
Körper. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Genregulation, und der <strong>Visualisierung</strong><br />
derselben mit GeneVis. Als Vertreter wäre hier u.a. das Insulin zu nennen, das den<br />
Zuckerstoffwechsel im Körper reguliert.<br />
− Sonstige: Es gibt noch viele Proteine, deren Eigenschaften nicht in die oben genannten<br />
Gruppe passen.<br />
1.1.2 Produktion der Proteine<br />
Um Proteine tatsächlich erzeugen zu können muss eine Kopie des betreffenden Gens erzeugt<br />
werden. Diese Kopie liegt als RNA vor und wird als m-RNA(messenger RNA) bezeichnet.<br />
(Der Vorgang des Kopierens wird als Transkription bezeichnet). Die m-RNA enthält also die<br />
Abfolge der Aminosäuren, die das entsprechende Protein charakterisiert. Da es nur 4 Basen,<br />
aber 20 Aminosäuren gibt, müssen pro Aminosäuren Codewörter verwendet werden, die<br />
mindestens 3 Zeichen (=Base) lang sein müssen. (weil 4 2 < 20