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Visualisierung biochemischer Netzwerke - Arbeitsbereich für ...

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<strong>Visualisierung</strong> abstrakter Daten SS 2004<br />

Felix Schernhammer TU Wien<br />

Zellorganellen befindet) stattfindet. Wie bereits erwähnt existiert bei diesem Vorgang <strong>für</strong> jede<br />

der 20 Aminosäuren ein eigenes Enzym, das diesen Vorgang katalysiert.<br />

Im Bild oben kann man die Struktur eines t-RNA Moleküls erkennen. Man sieht unten in<br />

gestricheltem Rahmen das Codon mit dazugehörigem Anticodon der m-RNA. Am 3’ Ende<br />

des Moleküls, oben im Bild, verbindet sich die RNA mit der entsprechenden Aminosäure. Die<br />

beiden Arme links und rechts spielen bei der Proteinsynthese keine Rolle. Auffällig im Bild<br />

ist noch, dass das Basentripel des Anticodons eine Säure mit dem Buchstaben I enthält. Diese<br />

Base heißt Inosin. Inosin kann sich mit drei verschiedenen Basen binden, und zwar Adenin,<br />

Cytosin und Uracil. (Uracil kommt ausschließlich in RNA vor, und ersetzt bei der<br />

Transkription die Base Thymin der DNA, die in RNAs nicht mehr vorkommt). Der Vorteil<br />

der sich ergibt wenn Inosin im Anticodon verwendet wird ist nun der Folgende:<br />

Es gibt 20 verschiedene Aminosäuren aber 64 mögliche Basentripel um diese zu codieren.<br />

Deshalb gibt es <strong>für</strong> eine Aminsäure mehrere gültige Basentripel. Und es ist dabei eine<br />

Rangordnung von der „most significant“ zur „least significant“ Base zu erkennen. Einige<br />

Aminosäuren sind nun allein durch die ersten beiden Basen bestimmt. An die dritte Stelle<br />

kommt sozusagen eine Wildcard, das Inosin. Der Vorteil in dieser Vorgangsweise ist der, dass<br />

die Verbindung von Inosin zu einer Base viel schwächer ist als die herkömmlichen<br />

Verbindungen und somit schneller wieder gelöst werden kann. (denn natürlich müssen t-RNA<br />

und m-RNA nach der Translation wieder getrennt werden). „Die biochemische Evolution hat<br />

demnach <strong>für</strong> die meisten Codon-Anticodon-Wechselwirkungen das Optimum an Genauigkeit<br />

und Geschwindigkeit gefunden“ ([Lehn] S. 985).<br />

ad 2: Zunächst wird in dieser Phase die<br />

m-RNA an das Ribosom gebunden.<br />

Dann wird die erste (initiierende)<br />

Aminosäure, die an der t-RNA „hängt“<br />

dazugefügt. Es gibt zu diesem Zweck ein<br />

Basentripel („Startcodon“), das den<br />

Anfang einer Polypeptidkette<br />

signalisiert.<br />

ad3: Nun wird jede weitere Aminosäure<br />

durch ihre t-RNA, die an das jeweilige<br />

Codon der m-RNA andockt, in<br />

räumliche Nähe zur vorangehenden<br />

Aminosäure gebracht, worauf diese beiden dann eine Peptidbindung eingehen. Dieser<br />

Vorgang wiederholt sich beliebig oft.<br />

ad 4: Die Termination der Elongation wird durch so genannte Nonsense Tripletts<br />

herbeigeführt. Der Name stammt aus den Anfängen der Erforschung der Proteinsynthese.<br />

Man erkannte nämlich nicht gleich die Bedeutung als Terminationscodons, sondern wunderte<br />

sich zunächst darüber, dass diese Sequenzen <strong>für</strong> keine Aminosäure kodieren. Es gibt drei<br />

verschiedene Nonsense Tripletts (UAA, UAG, UGA). Wird ein nun ein solches Triplett<br />

erreicht, löst sich die Polypeptidkette von der t-RNA und diese löst ihre Bindungen mit der m-<br />

RNA.<br />

ad 5: Nicht nur die Aminosäurensequenz ist <strong>für</strong> die Eigenschaften eines Proteins<br />

entscheidend, sondern auch die räumliche Struktur (Tertiärstruktur). In der letzten Phase wird<br />

durch Enzyme gewährleistet, dass das Protein die richtige räumliche Struktur erhält.<br />

(Primärstruktur: Aminosäurensequenz, Sekundärstruktur: räumliche Anordnung, die allein<br />

durch physikalische und chemische Eigenschaften der beteiligten Molekühle (z.B. Ladung)<br />

zustande kommt.)<br />

<strong>Visualisierung</strong> <strong>biochemischer</strong> <strong>Netzwerke</strong> Seite 7/26

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