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Jahresbericht: Fachverband Bergbau - Stahl - Advantage Austria

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INHALT<br />

VORWORT 4<br />

ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE 5<br />

INTERNATIONAL 5<br />

ÖSTERREICH 7<br />

AUSBLICK 8<br />

EISEN- UND STAHLINDUSTRIE 10<br />

INTERNATIONAL 10<br />

ÖSTERREICH 12<br />

AUSBLICK 16<br />

BERGBAUINDUSTRIE 17<br />

ALLGEMEINE MARKTLAGE 17<br />

BRANCHENBERICHTE 17<br />

AUSBLICK 23<br />

TÄTIGKEITEN DES FACHVERBANDES 24<br />

“HOT SPOTS” DES JAHRES 2008 24<br />

FACHVERBANDSAUSSCHUSS 27<br />

MITGLIEDSFIRMEN DES FACHVERBANDES 28<br />

STAHLINDUSTRIE 28<br />

BERGBAUINDUSTRIE 29<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 3


VORWORT JAHRESBERICHT 2008<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Dipl.-Ing. Stix<br />

Obmann<br />

Dipl.-Ing. Stiftner<br />

Geschäftsführer<br />

das Jahr 2008 war für die Unternehmen des <strong>Fachverband</strong>es <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong><br />

eine Zeit hoher Volatilität und Dynamik. Das erste Halbjahr war vor allem<br />

in der <strong>Stahl</strong>industrie von einer weiterhin anhaltend guten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung geprägt. Nach der Jahreshälfte traf die Auswirkung<br />

der globalen Finanzkrise auf die Realwirtschaft unsere Branche mit voller<br />

Wucht. Ohne jedes vorbereitende Anzeichen waren zahlreiche unserer<br />

Industriebetriebe plötzlich mit Auftragsausfällen und Stornos konfrontiert,<br />

die drastische Maßnahmen erforderten.<br />

Die betroffenen Unternehmen haben dabei großes soziales Augenmaß bewiesen. Um einer möglichst großen Zahl<br />

an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin eine Beschäftigung zu geben, stellten unsere Firmen überwiegend<br />

auf Kurzarbeit um, auch wenn diese Maßnahme vielfach teurer als herkömmliche Personalanpassungen waren. Die<br />

<strong>Bergbau</strong>- und <strong>Stahl</strong>industrie bekennt sich jedoch zu einer arbeitnehmerfreundlichen Politik und übernimmt dafür im<br />

Rahmen ihrer Möglichkeiten die soziale Verantwortung.<br />

Für den Fortbestand unserer Betriebsstätten in Österreich sind akzeptable Rahmenbedingungen nötig. Da nicht<br />

abzusehen ist, wie lange die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Krieg noch andauern wird, sind als beschäftigungserhaltende<br />

Maßnahme flexiblere Arbeitszeitmodelle sowie kostentechnische Verbesserungen bei der Kurzarbeit<br />

dringend geboten. Die nach wie vor gut funktionierende Sozialpartnerschaft wird daher weiterhin als wichtiger<br />

Stützpfeiler in Österreich fungieren müssen.<br />

Die österreichischen Unternehmen des <strong>Bergbau</strong>s und der <strong>Stahl</strong>industrie wurden auch 2008 mit sehr starken Belastungen<br />

durch immer strengere Umweltgesetzgebungen konfrontiert. Der <strong>Fachverband</strong> hat daher in konstruktiver Weise<br />

an der Gestaltung der Rahmenbedingungen mitgewirkt. In schwerwiegenden Fällen war es jedoch auch nötig, mit<br />

aller Kraft überzogene und wettbewerbsverzerrende Forderungen abzuwehren, um den Wirtschaftsstandort Österreich<br />

nicht zu gefährden. Es sind vor allem die österreichischen Industriebetriebe, die international Anerkennung für ihre<br />

umweltschonende und energieeffiziente Produktion erhalten.<br />

Das Jahr 2008 war auch geprägt von einer Reorganisation im <strong>Fachverband</strong> selbst. Unter Federführung des neuen<br />

Geschäftsführers konnte die Kompetenz in umwelt-, energie- und handelspolitischen Fragen ebenso gestärkt werden,<br />

wie die Effizienz bei den Verhandlungen des Kollektivvertrages unserer Branche.<br />

Wir werden mit unserem gestärkten Team diese erfolgreiche Arbeit zum Nutzen unserer Mitgliedsfirmen fortsetzen und<br />

werden uns weiterhin bemühen, deren Interessen in optimaler Weise zu vertreten.<br />

Mit freundlichen Grüßen und Glück auf!<br />

Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Heimo Stix<br />

Obmann des <strong>Fachverband</strong>es <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong><br />

Dipl.-Ing. Roman Stiftner<br />

Geschäftsführer des <strong>Fachverband</strong>es <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong><br />

4<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE<br />

INTERNATIONAL<br />

Im Jahr 2008 erreichte das Wachstum der Weltwirtschaft + 2,5 % gegenüber dem Vorjahr (+ 5,2 %). In den letzten<br />

Monaten des Jahres 2008 ist die Konjunktur weltweit eingebrochen. Der Industriesektor war von dieser Entwicklung<br />

überdurchschnittlich stark betroffen. Die Produktion sank in einem bisher noch nie beobachteten Maße,<br />

nämlich mit zweistelligen Raten. Besonders stark betroffen waren die Volkswirtschaften in Asien und Osteuropa,<br />

die im Herbst noch als stabilisierendes Element angesehen wurden, da deren Bankensektor von der Finanzkrise<br />

direkt kaum tangiert war und die Binnennachfrage recht robust schien. Die Finanzkrise schlug völlig unerwartet<br />

und mit einer Intensität auf die Realwirtschaft durch, die selbst von den Wirtschaftsexperten kaum für möglich<br />

gehalten worden war. Zwar hatte es im Verlauf des Jahres 2008 mehr und mehr Anzeichen dafür gegeben, dass sich<br />

die Produktion weltweit abschwächt, es gab jedoch keine Hinweise auf einen derart raschen Einbruch.<br />

Am 15. September 2008 meldete die Investmentbank Lehman Brothers Konkurs an. Ab diesem Tag verschlechterte<br />

sich die Lage am Finanzmarkt dramatisch. Zeitgleich verdüsterten sich die Erwartungen der Unternehmen rapide<br />

und sie schränkten ihre Investitionen massiv ein, zumal sich auch die Finanzierungsbedingungen spürbar<br />

verschlechterten. Damit sanken auch die Aktien von Produktionsunternehmen im Wert und deren Rating verschlechterte<br />

sich, sodass die Schwäche der Realwirtschaft die Probleme in den Bankbilanzen noch vergrößerte.<br />

Zwar wurden umfangreiche Programme zur Stabilisierung des Finanzsektors aufgelegt, bislang allerdings mit<br />

bescheidenem Erfolg, nicht zuletzt weil sich Probleme im Finanz- und Realsektor gegenseitig aufschaukelten.<br />

Von dieser Entwicklung waren fast alle Märkte gleichzeitig betroffen. Das zeigte auch der deutliche Rückgang<br />

der Rohstoffnotierungen, der vorwiegend Symptom einer schwachen globalen Nachfrage ist. Mit den gesunkenen<br />

Rohstoffpreisen ging die Teuerung in den Industrieländern spürbar zurück. In den USA ist sie von 5,6 % und in<br />

Japan von 2,3 % auf Null gefallen. Im Euro-Raum hat sich die Inflation von 4 % im Juli 2008 auf zuletzt 1,2 %<br />

reduziert. Die gestörte Funktionsfähigkeit des Bankensektors konnte nicht zur Stabilisierung der Konjunktur<br />

beitragen.<br />

Die Immobilien- und Finanzkrise trieb die Wirtschaft der USA immer tiefer in die Rezession. Die Produktion<br />

sank zuletzt beschleunigt. Im vierten Quartal 2008 ging das BIP um 6,2 % gegenüber dem Vorquartal zurück.<br />

Dazu beigetragen hat außer einem verstärkt rückläufigen privaten Konsum ein regelrechter Einbruch bei den<br />

Investitionen. Neben den Bauinvestitionen sanken auch die Ausrüstungsinvestitionen. Die Exporte, die die Konjunktur<br />

in den USA zunächst noch gestützt hatten, sind ebenfalls eingebrochen. Entsprechend drastisch hat sich<br />

die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert: Innerhalb eines halben Jahres ist die Arbeitslosenquote um fast 2<br />

% auf zuletzt 8,1 % angestiegen. Die Geldpolitik hat massiv reagiert: Die Federal Reserve hat bis Dezember 2008<br />

in vergleichsweise kurzer Zeit den Leitzins auf praktisch Null herabgesetzt.<br />

Die japanische Wirtschaft ist von den Auswirkungen der Finanzkrise besonders betroffen. Zwar hat sich der<br />

Bankensektor als vergleichsweise stabil erwiesen, jedoch gingen die Ausfuhren im vierten Quartal 2008 um 13,9 %<br />

zurück, ebenso der private Konsum und die Investitionen. Der Preisauftrieb ließ dementsprechend spürbar nach.<br />

Die weltweite Rezession hinterlässt in den Schwellenländern deutliche Spuren, wenngleich die einzelnen Staaten<br />

in unterschiedlichem Maß betroffen sind. Allgemein gilt, dass die Expansion derzeit umso stärker zurückgeht, je<br />

intensiver das Land in die Weltwirtschaft integriert ist. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass in vielen<br />

Ländern auch die schwache Binnennachfrage Probleme bereitet.<br />

In China wuchs das BIP im Jahresdurchschnitt 2008 zwar um 9 %, jedoch ließ die Expansion im Jahresverlauf<br />

deutlich nach. Das Wachstum der Industrieproduktion und der Exporte verzeichnete zuletzt erhebliche Einbrüche.<br />

Spürbar dämpfend wirkte der massive Einbruch im Hochbau, der durch staatliche Bemühungen mit verursacht<br />

wurde. Dies trug dazu bei Spekulationen auf dem Immobiliensektor einzudämmen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 5


In Indien wuchs die Wirtschaftsleistung 2008 um 7,3 %, jedoch gab es auch hier zuletzt massive Einbrüche bei<br />

den Exporten, insbesondere im wichtigen IT-Sektor und der Textilbranche. Allerdings schlägt das, da die indische<br />

Volkswirtschaft immer noch relativ geschlossen ist, wenig auf die Binnennachfrage durch.<br />

Auch die Volkswirtschaften Lateinamerikas können sich der Krise nicht länger entziehen, nachdem sie sich 2008<br />

noch als robust erwiesen und ein Wachstum realisiert haben dürften, das nur knapp unter dem Durchschnitt der<br />

vergangenen Jahre lag. Mexiko ist angesichts der hohen Abhängigkeit von den USA besonders hart getroffen<br />

und leidet unter massiven Exportrückgängen sowie Kreditbeschränkungen infolge des ins Ausland abfließenden<br />

Kapitals. Argentinien und Brasilien zeigen ähnliche Entwicklungen.<br />

VERÄNDERUNG DES BIP REAL (%) - INTERNATIONAL<br />

Land 2008 Prognose 2009<br />

Deutschland 1,3 -6,0<br />

Italien -1,0 -4,4<br />

Spanien 1,2 -3,2<br />

Frankreich 0,8 -3,0<br />

Großbritannien 0,7 -3,8<br />

Belgien 1,2 -3,5<br />

Österreich 1,8 -2,2<br />

Niederlande 2,1 -3,5<br />

Schweden -0,2 -4,0<br />

Finnland 0,9 -4,7<br />

Polen 4,8 -1,4<br />

Tschechische Republik 3,2 -2,7<br />

Ungarn 1,1 0,5<br />

Euro-Raum 0,8 -4,2<br />

Neue EU-Länder 4,0 -3,0<br />

EU 27 0,9 -4,0<br />

Schweiz 1,6 -3,2<br />

Türkei 1,1 -3,7<br />

Kanada 0,5 -2,6<br />

Mexiko 1,3 -3,7<br />

USA 1,1 -2,7<br />

China 9,0 6,0<br />

Japan -0,7 -5,5<br />

Südkorea 2,2 -4,0<br />

Taiwan 0,1 -7,5<br />

Australien 2,0 -0,5<br />

OECD insgesamt 0,9 -3,5<br />

Quelle: WIFO, IMF<br />

Die Wirtschaft Russlands ist 2008 mit 5,6 %<br />

schwächer als in den vorhergehenden Jahren<br />

gewachsen. Im Wesentlichen war die Expansion<br />

vom privaten Konsum getragen,<br />

der allerdings aufgrund einer steigenden<br />

Arbeitslosigkeit und geringerer Einkommenszuwächse<br />

etwas schwächer zulegte als im<br />

Vorjahr. Die Investitionen wuchsen mit rund<br />

10 % nur noch halb so stark wie 2007. So<br />

schwand das Vertrauen ausländischer Investoren<br />

aus politischen und wirtschaftlichen<br />

Gründen, sodass sich viele Unternehmen<br />

vom russischen Markt zurückzogen. Die<br />

Industrieproduktion nahm nur noch um 2,1 %<br />

zu. Die tiefere Ursache des rückläufigen<br />

Wirtschaftswachstums liegt aber im Fallen<br />

des Ölpreises, denn 60% der Exporterlöse<br />

Russlands resultieren aus dem Handel mit<br />

Erdöl und Erdgas.<br />

Im Euro-Raum ging die Wirtschaftsleistung<br />

im letzten Quartal 2008 um 1,5 % gegenüber<br />

dem Vorquartal zurück, so stark wie noch nie<br />

seit Einführung der Gemeinschaftswährung.<br />

Dämpfende Wirkungen kamen zunächst<br />

vor allem aus dem Ausland. Die Exporte<br />

schrumpften um rund 7 % gegenüber dem<br />

Vorquartal, und das verursachte zusammen<br />

mit der dramatisch sinkenden Kapazitätsauslastung<br />

und den ungünstigeren Finanzierungsbedingungen<br />

einen deutlichen<br />

Rückgang der Investitionen. Die privaten<br />

Konsumausgaben sanken mit 0,9 % so<br />

kräftig wie seit längerem nicht mehr. Zwar<br />

bildete sich die Inflation gegen Jahresende<br />

deutlich zurück, was die Kaufkraft stärkte,<br />

zugleich verschlechterte sich in einigen<br />

Ländern bereits die Lage auf dem Arbeitsmarkt<br />

spürbar, weshalb viele Konsumenten<br />

vorsichtiger agieren.<br />

Besonders getroffen hat der Konjunktureinbruch die Industrie. Allein im Dezember 2008 ging die Produktion<br />

saisonbereinigt um 3,1 % gegenüber dem Vormonat zurück. Der Vorjahresstand wurde bereits um rund 12 % unterschritten.<br />

Die Auftragseingänge waren im gleichen Monat sogar um 25 % geringer als vor einem Jahr.<br />

6<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


Zu Beginn des vergangenen Jahres hatte die hohe wirtschaftliche Dynamik in den neuen Mitgliedsländern der EU<br />

noch angehalten, und es wurden nochmals Wachstumsraten bis zu 10 % erzielt. In der zweiten Jahreshälfte traf<br />

die weltweite Krise diese Länder aber mit voller Härte, weil die Kehrseite des bis dahin kräftigen Aufschwungs,<br />

die hohen Leistungsbilanzdefizite, nun zum Tragen kam. Konnten diese zu Zeiten des Aufschwungs und weltweit<br />

reichlich vorhandenen Kapitals mühelos am internationalen Kapitalmarkt finanziert werden, so stehen die Länder<br />

zurzeit vor großen Problemen. Denn mit der Wirtschaftskrise ist die Risikoaversion internationaler Investoren<br />

gestiegen, und der ausländische Kapitalzufluss ist praktisch zum Erliegen gekommen. Lettland und Ungarn<br />

mussten bereits Hilfen des IMF, der Weltbank und der EU in Anspruch nehmen, und Rumänien hat inzwischen um<br />

Hilfe ersucht. Da zugleich die Nachfrage aus den übrigen EU-Staaten deutlich sinkt und hier und da auch Überkapazitäten<br />

aufgebaut wurden, ist es inzwischen zu einer spürbaren Kontraktion der Investitionstätigkeit<br />

gekommen. In Verbindung damit stieg die Arbeitslosigkeit in den meisten Ländern gegen Ende 2008 wieder, was<br />

den privaten Konsum bremst, obwohl die Inflation wieder rückläufig ist.<br />

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer tiefen Rezession. Lange war vermutet worden, die Auswirkungen der<br />

Finanzkrise auf Deutschland seien geringer als auf andere Länder. Zum einen wegen des geringeren Risikos auf dem<br />

Immobiliensektor und zum anderen vertraute man auf die hohe und in den vergangenen Jahren verbesserte internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure. Hinzu kam, dass der Auftragsbestand im Herbst 2008 immer noch<br />

groß zu sein schien. Inzwischen stürzte die Weltwirtschaft allerdings geradezu ab, was die deutsche Wirtschaft<br />

aufgrund ihrer hohen Weltmarktorientierung stärker traf als andere EU-Länder. Bei den Auftragseingängen aus<br />

dem Ausland, die bereits seit Jahresanfang 2008 tendenziell sanken, hat sich der Rückgang gegen Jahresende<br />

dramatisch beschleunigt.<br />

ÖSTERREICH<br />

Die weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

wirkten sich im Laufe des Jahres 2008 auch allmählich auf<br />

Österreich aus. Die exportorientierte Wirtschaft verlor von<br />

Quartal zu Quartal immer mehr an Dynamik, im 4. Quartal<br />

verringerte sich das BIP gegenüber dem Vorquartal bereits<br />

real um 0,2 %. Damit trat auch Österreich in eine Phase<br />

der Rezession ein, wobei der Rückgang im internationalen<br />

Vergleich gering ausfiel. Die Steigerung des BIP real<br />

erreichte 1,8 % (im Jahr 2007 waren es + 3,1 %).<br />

Der österreichische Warenexport ging im Laufe des Jahres 2008 immer mehr zurück. In den Monaten Oktober bis<br />

Dezember war auch im Vorjahresvergleich ein Rückgang festzustellen. Besonders groß fielen die Einbußen im<br />

Handel mit den Ländern des Euro-Raums aus, jedoch schrumpfte auch der Handel mit den anderen Wirtschaftsräumen<br />

beträchtlich. Im Jahr 2008 stiegen die österreichischen Exporte real nur mehr um 0,9 %.<br />

Von dieser Entwicklung war die äußerst exportorientierte heimische Sachgütererzeugung besonders stark<br />

betroffen, wobei laut Unternehmensumfragen des WIFO alle Branchen betroffen waren. Neben der Nachfrage<br />

nach Kraftfahrzeugteilen geht auch jene nach Vorleistungen, Investitionsgütern und langlebigen Konsumgütern<br />

massiv zurück. Aber auch die Nahrungs- und Genussmittelbranche verzeichnete eine deutliche Verschlechterung<br />

ihrer Geschäftslage. Bedingt durch die entstehenden Überkapazitäten versuchten die Unternehmen durch interne<br />

Maßnahmen ihre Mitarbeiter zu halten und staatlich geförderte Kurzarbeitsmodelle in Anspruch zu nehmen. Der<br />

Beschäftigungsabbau sollte begrenzt werden, da gut ausgebildete Mitarbeiter im Falle des erwarteten Wirtschaftsaufschwunges<br />

sehr schwer wieder angeworben werden können.<br />

Durch den Konjunkturabschwung wurde 2008 die Investitionstätigkeit gebremst. Nach vorläufigen Berechnungen<br />

des WIFO erreichten die Bruttoanlageinvestitionen ein Plus von 1,8 % im Jahre 2008, deutlich weniger als<br />

2007 (+4,7 %). Der Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen fiel wesentlich stärker aus als jener der Bauinvestitionen,<br />

die durch öffentliche Programme gestützt werden.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 7


Mehrere Faktoren wirken direkt auf die verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte: Die noch auf hohem<br />

Niveau liegenden Lohnabschlüsse aus dem Jahr 2008, die Steuerreform und das Nachlassen des Preisauftriebs.<br />

Allerdings wird der private Konsum, der 2008 noch um 0,8 % anstieg, in den Folgejahren nur noch verhalten steigen.<br />

Im Jahr 2008 trieben hohe Rohstoff- und Agrarproduktpreise die Inflationsrate in Österreich auf einen langjährigen<br />

Höchststand. Seit Jahresende sinkt sie jedoch kontinuierlich, was nicht unbeträchtlich auf den sinkenden<br />

Rohölpreis zurückzuführen ist.<br />

WIRTSCHAFTLICHE KENNZAHLEN<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Veränderung gegen das Vorjahr in %<br />

Bruttoinlandsprodukt, real 2,9 3,4 3,1 1,8 -3,4 0,5<br />

Private Konsumausgaben, real 2,6 2,4 1,0 0,8 0,2 0,5<br />

Bruttoanlageinvestitionen, real 2,4 2,6 4,7 1,8 -5,9 -1,0<br />

Ausrüstungen 5,5 0,9 6,8 2,0 -11,0 -1,0<br />

Bauten -0,4 4,2 2,8 1,7 -1,5 -1,0<br />

Sachgütererzeugung, real 4,8 9,6 5,5 3,3 -10,0 0,0<br />

Warenexporte, real 3,2 6,8 8,7 0,9 -15,1 0,7<br />

Warenimporte, real 2,9 4,1 8,0 1,7 -11,2 0,4<br />

Verbraucherpreise 2,3 1,5 2,2 3,2 0,5 1,2<br />

Arbeitslosenquote<br />

In % der Erwerbspersonen (Eurostat) 5,2 4,8 4,4 3,8 5,3 5,8<br />

In % der unselbständigen Erwerbspersonen 7,3 6,8 6,2 5,8 7,4 8,5<br />

Quelle: WIFO<br />

Der Arbeitsmarkt reagierte rasch und sehr sensibel auf die konjunkturelle Entwicklung. Ab April 2008 trat eine<br />

Stagnation der Beschäftigtenzahlen ein, die ab Oktober 2008 zu einem Rückgang führte; zugleich stieg die saisonbereinigte<br />

Zahl der Arbeitslosen immer rascher, nachdem sie im März 2008 zuletzt gesunken war. Ab November<br />

2008 kam es dann zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit. Die Möglichkeit zur staatlich subventionierten Kurzarbeit<br />

wurde angesichts der bestehenden Überkapazitäten von den heimischen Unternehmen bereitwillig angenommen.<br />

Es soll verhindert werden, dass wichtige Qualifikationen verloren gehen und in einem folgenden Aufschwung qualifizierte<br />

Kräfte auf dem Arbeitsmarkt knapp werden.<br />

8<br />

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AUSBLICK<br />

Die Wirtschaftsexperten erwarten einen kräftigen Rückgang des Weltsozialprodukts um 1,5 %. Das Welthandelsvolumen<br />

wird dabei voraussichtlich um 12 % sinken. Dies wäre der tiefste Einbruch der Weltwirtschaft seit dem<br />

zweiten Weltkrieg. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise befürwortete auch der IMF eine stärkere konjunkturpolitische<br />

Rolle der Finanzpolitik. Eine große Zahl von Ländern hat inzwischen Konjunkturprogramme aufgelegt,<br />

das größte mit einem Volumen von 787 Mrd. US$ (5,5 % des BIP) wurde in den USA beschlossen. Das britische<br />

Programm hat einen Umfang von 1,5 % des BIP, und in vielen Ländern des Euro-Raums, darunter auch Deutschland,<br />

wurden stimulierende Maßnahmen in ähnlichem Umfang in Gang gesetzt. Auch in vielen Schwellenländern gibt<br />

die Finanzpolitik Impulse. China wendet über zwei Jahre verteilt 7,1 % seines BIP auf, um die gesamtwirtschaftliche<br />

Nachfrage zu stärken. Nicht alle diese Programme dürfen zum Nennwert genommen werden, da sie auch seit<br />

längerem beschlossene Maßnahmen enthalten und auf mehrere Jahre ausgelegt sind.<br />

Die Wirtschaftspolitik kämpft derzeit an zwei Fronten: Sie versucht zum einen die Finanzmärkte, zum anderen<br />

die Konjunktur zu stabilisieren, um eine Abwärtsspirale zu verhindern. Wie die Einschätzung durch die Unternehmen<br />

im WIFO-Konjunkturtest zeigt, hat sich diese negative Entwicklung seit Anfang 2009 deutlich verstärkt.<br />

Im Vorjahresvergleich wird der Warenexport in den kommenden Monaten mit zweistelligen Raten sinken. Für das<br />

gesamte Jahr 2009 ist mit einem Einbruch der Warenausfuhr um real 15,1 % zu rechnen. Durch die internationalen<br />

Konjunkturprogramme sollte die Nachfrage belebt werden und man hofft, dass die österreichischen Warenexporte<br />

im Jahr 2010 wieder leicht steigen werden.<br />

Das WIFO rechnet mit einer rückläufigen Produktion im Jahr 2009 – gleichermaßen national wie international.<br />

Aufgrund des rückläufigen Warenaustausches werden auch die Investitionen deutlich schrumpfen, was die Abwärtstendenzen<br />

im Wechselspiel mit dem Handel noch verstärken wird.<br />

Erfreulicher dürften sich der private Konsum und die Bauinvestitionen entwickeln, da diese in den meisten Ländern<br />

im Mittelpunkt der staatlichen Stimulierungsprogramme stehen. Sofern sich die Lage an den Finanzmärkten<br />

stabilisiert besteht die Hoffnung, dass sich die Abwärtsspirale aus Investitionszurückhaltung und Importrückgang<br />

im Verlauf des Jahres 2009 allmählich abschwächt.<br />

Da durch Bankenkrisen ausgelöste Rezessionen erfahrungsgemäß lange dauern, kann auch für 2010 nur mit einer<br />

allmählichen Erholung der Konjunktur gerechnet werden. Dabei wird die wirtschaftliche Entwicklung der USA<br />

nicht unerheblich als wegweisend und impulsgebend zu beachten sein. Dementsprechend rechnet man mit einer<br />

moderaten Zunahme des Weltsozialproduktes im Jahre 2010 um 1,8 %. Auch für Österreich rechnet das WIFO 2010<br />

mit einer leichten Erholung (+0,5 %).<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 9


EISEN- UND STAHLINDUSTRIE 2008<br />

INTERNATIONAL<br />

Im Jahr 2008 erreichte die Weltstahlproduktion 1.329 Mio. Tonnen und lag damit nur 1,1 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Die im Verlauf des Jahres 2008 immer schlechter werdende Situation, die mit dem Abschwung der<br />

amerikanischen Wirtschaft begann, wirkte sich auf die <strong>Stahl</strong>industrie weltweit durch ein Nachlassen der Nachfrage<br />

aus. Zu Beginn des Jahres 2008 war der Bedarf noch steigend und die Rohstoffverknappung bewirkte ein Steigen<br />

der Preise. So stieg der Preis für Eisenerz um 65 %, für Kokskohle um 200 % und für <strong>Stahl</strong>schrott um bis zu<br />

100 %. Unter diesem Aspekt füllten die Händler ihre Lager auf, da sie ein weiteres Ansteigen der Preise erwarteten.<br />

In der zweiten Hälfte des Jahres 2008 trat dann unmittelbar die Wende ein: Die Nachfrage ließ plötzlich nach und<br />

die Aufträge blieben aus. In weiterer Folge begannen auch die Preise kontinuierlich zu sinken. Die <strong>Stahl</strong>industrie<br />

musste angesichts dieser Entwicklung im vierten Quartal 2008 mit einer drastischen Rücknahme der Produktion<br />

reagieren. Die Rohstahlproduktion sank im Dezember 2008 um 26 % gegenüber dem Vorjahresmonat und die<br />

Lieferungen erreichten im vierten Quartal ein Minus von rund 25 %.<br />

Größter Rohstahlproduzent war auch 2008 wieder China mit einem Anteil von rund 38 %, gefolgt von Japan, den<br />

USA und Russland. Die 27 Länder der Europäischen Union erreichten einen Anteil von rund 15 %.<br />

Fast alle großen stahlproduzierenden Länder hatten 2008 bereits Einbußen hinzunehmen, ausgenommen China,<br />

das nicht nur wieder der größte <strong>Stahl</strong>produzent war, sondern auch eine Steigerung der Produktion um 2,2 %<br />

erreichen konnte.<br />

SICHTBARER WELTSTAHLVERBRAUCH 2007-2010 (= PRODUKTION+IMPORTE-EXPORTE)<br />

2007 2008 2009 2010 Veränd.<br />

2007/2008<br />

Veränd.<br />

2008/2009<br />

Veränd.<br />

2009/2010<br />

EU (15) 164 149 113 126 -9,1% -24,3% 11,3%<br />

EU (27) 198 181 139 155 -8,4% -23,3% 11,4%<br />

GUS 57 50 38 40 -11,8% -23,1% 5,1%<br />

USA 108 97 62 75 -9,8% -36,6% 21,7%<br />

Lateinamerika<br />

42 44 38 40 5,9% -14,1% 5,6%<br />

China 414 426 404 427 2,9% -5,0% 5,5%<br />

Japan 80 76 61 64 -4,0% -20,4% 4,9%<br />

Rep.Korea 55 59 49 56 6,1% -15,6% 13,1%<br />

Indien 50 53 53 58 6,1% 1,7% 8,0%<br />

Sonstige 212 211 183 197 -0,6% -13,3% 7,4%<br />

WELT 1.215 1.197 1.029 1.112 -1,4% -14,1% 8,1%<br />

Quelle: IISI<br />

10<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


STAHLPRODUKTION AUSGEWÄHLTER LÄNDER (IN 1.000 TONNEN)<br />

Land Jahr Veränderung<br />

2007 2008 in 1.000 t in %<br />

Deutschland 48.550 45.833 -2.717 -5,6<br />

Italien 31.553 30.477 -1.076 -3,4<br />

Spanien 18.999 19.048 49 0,3<br />

Frankreich 19.250 17.874 -1.376 -7,1<br />

Großbritannien 14.317 13.538 -779 -5,4<br />

Belgien 10.692 10.860 168 1,6<br />

Österreich 7.578 7.594 16 0,2<br />

Niederlande 7.368 6.880 -488 -6,6<br />

Schweden 5.673 5.196 -477 -8,4<br />

Finnland 4.431 4.418 -13 -0,3<br />

Polen 10.632 9.685 -947 -8,9<br />

Tschechische Republik 7.059 6.386 -673 -9,5<br />

Rumänien 6.261 5.060 -1.201 -19,2<br />

Slowakische Republik 5.089 4.489 -600 -11,8<br />

Ungarn 2.227 2.096 -131 -5,9<br />

EU 15 175.223 166.884 -8.339 -4,8<br />

Übrige EU 34.511 29.716 -4.795 -13,9<br />

EU 27 209.734 196.600 -13.134 -6,3<br />

Türkei 25.754 26.410 656 2,5<br />

Russland 72.387 68.510 -3.877 -5,4<br />

Ukraine 42.830 37.107 -5.723 -13,4<br />

Kanada 15.572 15.130 -442 -2,8<br />

Mexiko 17.573 17.615 42 0,2<br />

USA 98.102 91.490 -6.612 -6,7<br />

Argentinien 5.387 5.543 156 2,9<br />

Brasilien 33.782 33.713 -69 -0,2<br />

Ägypten 6.224 6.198 -26 -0,4<br />

Südafrika 9.098 8.550 -548 -6,0<br />

China 489.899 500.488 10.589 2,2<br />

Indien 53.080 55.050 1.970 3,7<br />

Japan 120.203 118.738 -1.465 -1,2<br />

Südkorea 51.517 53.488 1.971 3,8<br />

Taiwan 20.903 20.210 -693 -3,3<br />

Australien 7.939 7.625 -314 -4,0<br />

Welt 1.351.289 1.329.719 -21.570 -1,6<br />

Quelle: IISI<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 11


ÖSTERREICH<br />

Die Rohstahlproduktion betrug 2008 7,6 Mio. Tonnen und erreichte damit das Vorjahresniveau.<br />

Die österreichische <strong>Stahl</strong>industrie verzeichnete in den ersten drei Quartalen des Jahres sehr gute Ergebnisse und<br />

konnte – im Vergleich zur Vorjahresperiode – teilweise sogar noch weitere Steigerungen erzielen. Dies traf auf<br />

Qualitätsstahl gleichermaßen zu wie auf Edelstahl. Die Rezession setzte im Verlauf des 4. Quartals 2008 plötzlich<br />

und in einem nicht erwarteten Ausmaß ein. Das führte im 1. Quartal 2009 zu einer Halbierung des Auftragseinganges<br />

(im Vergleich zum Vorjahresquartal) und zur Drosselung der Rohstahlproduktion um rund 40 %.<br />

Hohe Lagerbestände und weiterhin sinkende Preise bilden die signifikanten Merkmale der aktuellen Marktsituation.<br />

Der österreichische Großhandelspreisindex für Eisen und <strong>Stahl</strong> (herausgegeben von Statistik <strong>Austria</strong>), der Mitte<br />

des Jahres 2008 seinen Höchststand erreichte, fällt seit Beginn des 3. Quartals 2008 kontinuierlich.<br />

Ursache für diese Entwicklung ist, dass die wichtigsten Abnehmergruppen der <strong>Stahl</strong>industrie – ausgelöst durch die<br />

Finanzkrise – selbst in eine Phase der Stagnation geraten sind. Zu nennen sind vor allem die Auto- und Autozulieferindustrie,<br />

wobei Nutzfahrzeuge und PKW nahezu gleich stark betroffen sind. Die Bauindustrie wurde einerseits<br />

mit der Rückstellung von Bauprojekten konfrontiert, andererseits war der extrem lange Winter nicht unwesentlich<br />

an der Verschärfung der Situation beteiligt. Andere Branchen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten Opfer der<br />

Krise, wie z.B. die Elektroindustrie, die nunmehr aber ebenfalls betroffen ist.<br />

200,00<br />

Entwicklung ENTWICKLUNG des DES Grosshandelspreisindex GROSSHANDELSPREISINDEX FÜR für EISEN Eisen UND und STAHL <strong>Stahl</strong><br />

180,00<br />

160,00<br />

140,00<br />

120,00<br />

100,00<br />

80,00<br />

60,00<br />

Quelle: Statistik <strong>Austria</strong><br />

Im Umfeld Quelle: dieser Statistik Wirtschaftsentwicklung <strong>Austria</strong><br />

mußte die österreichische <strong>Stahl</strong>industrie reagieren: Die Investitionen<br />

wurden zurückgestellt bzw. stark reduziert und die Kapazitäten wurden zurückgefahren. Das hatte auch Konsequenzen<br />

bei den Beschäftigten, wobei zuerst der Abbau von Leiharbeitern erfolgte und erst in späterer Folge<br />

die Kurzarbeit in Anspruch genommen wurde. Im Dezember hatte die österreichische <strong>Stahl</strong>industrie 14.542<br />

Beschäftigte (ohne Lehrlinge und Teilzeitarbeitskräfte) und hatte damit um 2,4 % mehr Beschäftigte als im<br />

Dezember 2007 (14.204). Ziel der österreichischen <strong>Stahl</strong>industrie ist es, die qualifizierten Arbeitskräfte zu halten,<br />

um für den erwarteten Aufschwung vorbereitet zu sein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es in einer Phase der Hochkonjunktur<br />

sehr schwer ist, gut ausgebildete Fachkräfte anzuwerben.<br />

2008 wurde die vollständige Übernahme der BÖHLER-UDDEHOLM-Gruppe durch die VOESTALPINE AG realisiert.<br />

12<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


Qualitätsstahl<br />

Nach einem hervorragenden 1. Halbjahr wurden im Laufe<br />

des 4. Quartals 2008 nahezu alle Sektoren von den Auswirkungen<br />

des Konjunkturverfalls voll erfasst. War es<br />

bei früheren Krisen so, dass nur einzelne Absatzgebiete<br />

betroffen waren, so waren hier die Auswirkungen – mehr<br />

oder weniger stark – in allen Bereichen spürbar. Besonders<br />

drastisch fiel die Entwicklung auf dem Automobilsektor<br />

aus, der ab November Umsatzeinbußen von 30 – 40 %<br />

gegenüber dem Vorjahr verzeichnete. Ein ähnliches Bild<br />

zeigte der Nutzfahrzeugsektor.<br />

Ab Herbst 2008 brachen die Aufträge aus allen Abnehmerbranchen mit Ausnahme des Energiesektors (Hauptbedarfsträger<br />

der Segmente Grobblech und Gießerei) mit zunehmender Geschwindigkeit ein. Doch auch der<br />

Energiesektor konnte sich schließlich dem allgemeinen Abwärtstrend nicht entziehen. Die Marktentwicklung im 3.<br />

Quartal zeigte sich sowohl im größten Bereich Qualitäts-Flachstahl (Bandprodukte) als auch in den Segmenten<br />

Steel Service Center und Anarbeitung durch sehr deutliche Auftragsrückgänge aus allen Kundenbereichen.<br />

Konnten ursprünglich im ersten Halbjahr die rohstoffbedingten Preiserhöhungen an die Kunden weiter gegeben<br />

werden, so zeichnete sich nunmehr im kurzfristigen Kontraktgeschäft ein rascher Preisverfall ab. Ursache für den<br />

starken Preisdruck waren nicht zuletzt die vollen Lager der <strong>Stahl</strong>händler. Auf den drastischen Bedarfsrückgang<br />

wurde umgehend mit Kapazitätsanpassungen und forcierten Kosteneinsparungsmaßnahmen – vorerst durch Abbau<br />

des Fremdpersonals – reagiert.<br />

Im Geschäftsbereich Bahnsysteme stellte sich das Marktumfeld der ersten neun Monate 2008/09 differenziert<br />

dar: Was die Eisenbahninfrastruktur betrifft, war mit Ausnahme des Minen- und Industriesegments und des nordamerikanischen<br />

Class-I-Frachtsektors weltweit eine anhaltend stabile Nachfrage zu verzeichnen. Trotz des<br />

konstant hohen Bedarfs war allerdings eine gewisse Verschärfung des Wettbewerbsdrucks sowohl im Schienen- als<br />

auch im Weichenbereich spürbar.<br />

Bei Nahtlosrohren konnte ein deutlicher Rückgang im<br />

automotiven Segment wie auch bei Standardrohren festgestellt<br />

werden, die durch chinesische Billigimporte nach<br />

Europa verursacht wurden. Zu Beginn des Jahres 2008<br />

setzte sich der bereits im Jahr 2006 begonnene Höhenflug<br />

der Energiepreise ungehindert fort, begleitet durch kontinuierlich<br />

steigende Bohr- und Förderaktivitäten und eine<br />

dementsprechend hohe Nachfrage nach Rohren für die Ölund<br />

Gasindustrie. Der Ölpreis erreichte bei seinem Höchststand<br />

Mitte Juli rund 147 USD/Barrel. Auch der Gaspreis<br />

konnte von dieser günstigen Preisentwicklung profitieren<br />

und stieg auf über 13.5 USD/MMBtu. Gegen Mitte 2008<br />

begann sich das Bild jedoch zu ändern. Erste Zeichen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wurden vorwiegend<br />

in der Nutzfahrzeugindustrie und in weiterer Folge auch in den Segmenten Maschinenbau und Kesselbau<br />

sichtbar. Der bereits Mitte Juli 2008 begonnene Verfall der Energiepreise setzte sich weiter fort. Bis Ende 2008<br />

fiel der Ölpreis unter 60 USD/Barrel, der Gaspreis unter 6 USD/MMBtu. Diese drastische Entwicklung hatte im<br />

letzten Quartal 2008 einen sprunghaften Rückgang der Bohraktivitäten und damit auch einen niedrigeren Bedarf<br />

an Rohren für die Öl- und Gasindustrie zur Folge.<br />

Auch im Bereich der Drahterzeugung hat die stark zurückgegangene Nachfrage - vornehmlich aus der Automobilindustrie<br />

- bereits im 4. Quartal 2008 zu signifikanten Kapazitätsrücknahmen geführt.<br />

Mit Beginn des 4. Quartals 2008 ist die außerordentlich positive Marktentwicklung des 1. Halbjahres im Bereich<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 13


Profilform abrupt zu Ende gegangen. Innerhalb von nur zwei Wochen brach die Nachfrage aus praktisch allen<br />

wesentlichen Abnehmerbranchen sowie in sämtlichen Marktregionen dramatisch – teilweise um bis zu 60 % – ein.<br />

Ausnahmen bildeten lediglich die unverändert gute Nachfrage im Bereich Solarenergie – insbesondere aus Südeuropa<br />

– und die weiterhin zufriedenstellende, wenn auch teilweise mit verzögerten Projektvergaben verbundene<br />

Entwicklung der Lagertechnik. Dies reichte jedoch bei Weitem nicht aus, um die Einbrüche aus den anderen<br />

Abnehmersegmenten zu kompensieren. Deutlich sinkende Vormaterialpreise, eine hohe Verfügbarkeit von<br />

Warmbreitband sowie verzinktem Band führten in Verbindung mit dem drastischen Nachfragerückgang bei den<br />

Fertigprodukten zu einem verstärkten Druck auf die Preise, dem ab November in zunehmendem Maß nachgegeben<br />

werden musste. Infolge der Preisrückgänge für das Vormaterial war auch eine Neubewertung der Vorräte<br />

erforderlich, was zu Jahresende zu einem nicht unerheblichen Abwertungsbedarf führte.<br />

Die bereits nach dem Sommer 2008 begonnenen Produktionskürzungen und –stillstände bei vielen Automobilherstellern<br />

erlebten im November und Dezember eine dramatische Verschärfung und führten zu ausgedehnten<br />

blockweisen Stillständen, die in nahezu allen Geschäftsbereichen der Division Automotive entsprechende Abrufrückgänge<br />

nach sich zogen. Um einer massiven Ergebnisbelastung infolge der Unterauslastung so weit wie<br />

möglich entgegenzuwirken, wurden an allen betroffenen Standorten der Division umgehend Maßnahmen zur bestmöglichen<br />

Anpassung der Kostenstruktur an die massiv veränderte Auftrags- und Erlössituation gesetzt.<br />

Der Geschäftsverlauf bei Betonstahl brachte bis Juni 2008 kontinuierliche Preiserhöhungen. Verglichen mit dem<br />

Vorjahr verdoppelten sich die Preise nahezu. Der Absturz kam im zweiten Halbjahr aufgrund der Weltwirtschaftskrise<br />

und der Witterung (der starke und frühe Wintereinbruch brachte die Bauwirtschaft nahezu zum Erliegen). Die<br />

Exporte begannen im Spätherbst drastisch zurückzugehen – insbesondere die Lieferungen nach Ungarn und<br />

Kroatien waren aufgrund der sich verschlechternden Währungsparitäten stark rückläufig. In weiterer Folge<br />

sanken die Preise weiter und erreichten ein ruinöses Ausmaß. Ursache dafür war, dass die Konkurrenz aus Polen<br />

und Weißrussland mit riesigen Mengen zu Billigpreisen den heimischen Markt überschwemmten. Auch Betonstahl<br />

in Ringen – der sich seit der Markteinführung gut entwickelte - litt unter dieser Preisentwicklung und konnte<br />

zuletzt nicht mehr kostendeckend verkauft werden. Große Hoffnung setzt der Bereich in das rasche Umsetzen der<br />

Konjunkturpakete (Vorziehen der Bauprojekte) und letztlich in ein Ansteigen der Preise.<br />

Edelstahl<br />

In Österreich wurden im Jahr 2008 rund 10 % Edelstahl<br />

produziert. Die größten Anteile haben Baustähle und<br />

Werkzeugstähle für die Automobil- und Maschinenindustrie,<br />

gefolgt von nichtrostenden Stählen für die<br />

verschiedensten Anwendungen im Werkzeug- und Chemiebereich,<br />

in der Luftfahrt und auf dem Energiesektor. Der<br />

Bereich wird nach oben durch die Schnellarbeitsstähle<br />

und Sonderwerkstoffe ergänzt, die aufgrund ihrer hohen<br />

Legierungsanteile in Bereichen zur Anwendung kommen,<br />

die hohen Anforderungen bzw. Beanspruchungen ausgesetzt<br />

sind.<br />

Die nach dem Sommer 2008 beginnende Nachfrageabschwächung in praktisch allen Abnehmersegmenten und<br />

Kernmärkten hat sich im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres extrem verstärkt. Dies gilt insbesondere für die<br />

Automobilindustrie und den Maschinenbau, sowie tendenziell auch für die Bauindustrie und das Metall verarbeitende<br />

Gewerbe. Noch einigermaßen zufriedenstellend blieb die Nachfrage in den Sektoren Energieerzeugung,<br />

Ölfeldausrüstung und Offshore sowie – allerdings auch bereits mit Einschränkungen – in der Flugzeugindustrie.<br />

Infolge des globalen Konjunktureinbruchs zeigte sich nach der guten Entwicklung im ersten Halbjahr auch hier<br />

ein rascher Rückgang bei den Auftragseingängen und – nachdem die Legierungspreise über weite Strecken auf<br />

hohem Niveau verharrten – ein rasches Absinken im 4. Quartal 2008. Zusätzlich verschärft wurde die Ergebnissituation<br />

durch die ungünstige Währungsrelation des US-Dollars gegenüber dem Euro, dem brasilianischen Real<br />

und der schwedischen Krone. Diese belastenden Effekte konnten auch durch das rasche Gegensteuern in Form von<br />

14<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


Kapazitätsrücknahmen und Personalanpassungen sowie<br />

Produktivitätssteigerungen und teilweise Preiserhöhungen<br />

nicht kompensiert werden.<br />

Im Bereich Schweißzusatzwerkstoffe wurde über den<br />

gesamten Jahresverlauf eine rege Nachfrage registriert.<br />

Sehr zufriedenstellend gestaltete sich der Bedarf im<br />

Kraftwerks-, Pipeline- und Maschinenbau sowie in der Petrochemie.<br />

Starke Rückgänge mussten jedoch im Apparatebau,<br />

der Automobilindustrie und im Bereich Instandhaltungen<br />

und Reparaturen festgestellt werden.<br />

Bei den Präzisionsbändern zeichnete sich ab Herbst eine Abschwächung der Nachfrage ab, wobei Sägebandstähle<br />

die stärksten Auftragseinbußen hinnehmen mussten. Auch Kaltband, Präzisionsbandstahl, sowie Schneid- und<br />

Rilllinien zeigten eine stark rückläufige Tendenz. Etwas besser verlief das Geschäftsjahr bei Warmband und<br />

Bimetallband.<br />

Bei Schmiedestücken verblieb die Nachfrage auch 2008 auf hohem Niveau, insbesondere für Teile von Großraumflugzeugen<br />

und anspruchsvollen Turbinenschaufeln. Weniger erfreulich stellte sich hingegen die Geschäftsentwicklung<br />

bei der von der Wirtschaftskrise stark betroffenen Nutzfahrzeugindustrie und dem Anlagen- und<br />

Maschinenbau dar.<br />

PRODUKTION ROHEISEN UND ROHSTAHL<br />

Tonnen 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Veränd.<br />

2008/2007<br />

Roheisen 4.676.742 4.847.040 5.444.397 5.547.021 5.808.299 5.795.017 -0,2%<br />

Rohstahl 6.261.383 6.529.779 7.031.443 7.129.355 7.577.928 7.593.924 0,2%<br />

Quelle: EUROFER-Firmenmeldungen<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Mio. Tonnen<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Roheisen<br />

Rohstahl<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 15


PRODUKTION WALZWERKSFERTIGERZEUGNISSE<br />

Tonnen 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Veränd.<br />

2008/2007<br />

Flacherzeugnisse<br />

Langerzeugnisse<br />

4.318.758 4.440.096 4.532.413 4.843.533 4.975.283 5.067.842 1,9%<br />

1.121.087 1.241.184 1.243.563 1.222.854 1.395.203 1.405.384 0,7%<br />

Summe 5.439.845 5.681.280 5.775.976 6.066.387 6.370.486 6.473.226 1,6%<br />

Quelle: EUROFER-Firmenmeldungen<br />

6<br />

5<br />

Mio. Tonnen<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Flacherzeugnisse<br />

Langerzeugnisse<br />

AUSBLICK<br />

Die derzeit aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise angespannte, unsichere gesamtwirtschaftliche<br />

Lage erschwert die Erstellung von seriösen Prognosen. Die negativen Auswirkungen auf das Jahr 2009 sind<br />

dennoch deutlich erkennbar, vorwiegend durch rückläufige Mengen und Erlöse in allen Segmenten. Experten<br />

zufolge wird sich an dieser Situation vor 2010 auch kaum etwas ändern. Für viele Unternehmen wird das Jahr 2009<br />

eine große Herausforderung darstellen, die vor allem darin besteht, die negativen Einflussfaktoren bestmöglich<br />

in Grenzen zu halten.<br />

Die bisher von der österreichischen Bundesregierung getroffenen Maßnahmen waren ein wichtiger Teil der notwendigen<br />

Unterstützung für die österreichische <strong>Stahl</strong>industrie. Die Unternehmungen haben ihrerseits trotz ihrer<br />

schwierigen Lage alles unternommen, um weiterhin möglichst vielen Menschen einen gesicherten Arbeitsplatz zu<br />

geben. Besonders im Bereich der weiteren Flexibilisierung der Arbeitsleistungen für die MitarbeiterInnen und in<br />

der Verbesserung der Konditionen für die Kurzarbeit werden die zukünftigen Herausforderungen für Regierung und<br />

Sozialpartner liegen.<br />

16<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


ÖSTERREICHISCHE BERGBAUINDUSTRIE<br />

ALLGEMEINE MARKTLAGE<br />

Auch das Jahr 2008 kann im österreichischen <strong>Bergbau</strong><br />

großteils positiv bewertet werden.<br />

In den ersten drei Quartalen entwickelte sich die Auftragslage<br />

- verglichen mit den ersten drei Quartalen des<br />

Vorjahres - leicht positiv. Im vierten Quartal zeichneten<br />

sich, aufgrund des rückläufigen Geschäftsverlaufes in den<br />

Abnehmerindustrien und des zusätzlichen Lagerabbaus<br />

in der gesamten Wertschöpfungskette, allerdings schon<br />

Auftragsrückgänge ab. Dieser Trend spiegelte sich im<br />

Wesentlichen auch in der Produktion wider. Neuerlich<br />

waren aber in den einzelnen <strong>Bergbau</strong>branchen und teilweise<br />

auch innerhalb der einzelnen Geschäftsbereiche der<br />

Unternehmen große Unterschiede feststellbar.<br />

Die Exporte befanden sich auch in diesem Jahr überwiegend auf hohem Niveau, aber auch hier kam es zu konjunkturbedingten<br />

Veränderungen im Laufe des Jahres.<br />

Die Verkaufspreise entwickelten sich im Berichtszeitraum neuerlich sehr unterschiedlich: In einigen Unternehmen<br />

setzte sich zu Beginn des Jahres vor allem durch fallende Rohstoffdotierungen und den abgeschwächten US-<br />

Dollar der Druck auf die Endverkaufspreise fort, welcher gegen Ende des Jahres auch durch den Preisdruck durch<br />

Lieferungen aus Fernost weiter zunahm. Im Großteil der Unternehmen unterlag die Entwicklung allerdings nur<br />

geringen Veränderungen.<br />

Die wesentlichsten Faktoren für die weiter steigenden Kosten stellten wieder die Energiekosten – sowohl bei<br />

der Produktion als auch beim Transport - dar. Hinzu kamen die Steigerungen bei Personalkosten, Hilfs- und Betriebsstoffen.<br />

Wesentlich war aber auch die Verteuerung von Rohstoffen. Insbesondere jene, die am asiatischen<br />

Markt zugekauft werden mussten, trugen neuerlich zu einer Verschlechterung der Erlössituation bei. Aufgrund der<br />

Entwicklung des US-Dollars konnten in Teilen der Branche aber in diesem Bereich Erleichterungen verzeichnet<br />

werden.<br />

Der Personalstand lag Ende des Jahres 2008 weitgehend etwas unter dem Niveau des Vorjahres.<br />

BRANCHENBERICHTE<br />

Eisenerzbergbau<br />

Die VA Erzberg GmbH gewinnt am steirischen Erzberg Eisenerz im<br />

Tagebau. Dieses wird in der <strong>Stahl</strong>industrie – im Wesentlichen in<br />

den beiden Standorten Linz und Donawitz der voestalpine AG -<br />

zur Erzeugung von <strong>Stahl</strong> eingesetzt. Weitere Tätigkeitsbereich der<br />

VA Erzberg GmbH sind montantechnische Dienstleistungen sowie<br />

Tourismus.<br />

Im Jahr 2008 wurden rund 6,1 Mio to am Erzberg gefördert, woraus<br />

rund 2,03 Mio to Eisenerz gewonnen wurden. Dies stellte im Vergleich<br />

zum Vorjahr eine Steigerung der Gesamtverhaumenge von<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 17


und 10% aufgrund geplant niedrigerem <strong>Bergbau</strong>ausbringen dar.<br />

Die Aufträge lagen leicht über jenen des Jahres 2007. Die auch im Jahr 2008 weiter starke Erhöhung der Energiekosten<br />

– insbesondere Diesel und Strom – sowie teilweise bei Material- und Personalkosten hatten neuerlich<br />

großen Einfluss auf die Kostensituation der VA Erzberg GmbH. Aufgrund höherer Preise für Eisenerz und höherer<br />

Umsätze im Nicht-Erzbereich konnte der Umsatz jedoch um rund 22 % auf 29,96 Millionen Euro gesteigert werden.<br />

Der Personalstand war mit insgesamt 141 Beschäftigten in allen Tätigkeitsbereichen nahezu unverändert.<br />

Eisenglimmerbergbau<br />

Der Abbau von Eisenglimmer der Kärntner Montanindustrie<br />

GmbH erfolgt in Twimberg (Kärnten) im Untertage-<strong>Bergbau</strong><br />

Waldenstein. Die daraus erzeugten Pigmente<br />

werden in der Farben- und Lackindustrie - insbesondere<br />

für Rostschutzfarben und dekorativen Metallschutz - sowie<br />

in der Keramik- und Kunststoffindustrie verwendet.<br />

Bei einer neuerlich leicht steigenden Auftragslage betrug<br />

die Förderung im österreichischen <strong>Bergbau</strong> im Jahr 2008<br />

rund 4.360 to. Die Produktion der Kärntner Montanindustrie<br />

GmbH lag mit 6.440 to – davon 2.460 to aus dem<br />

österreichischen <strong>Bergbau</strong> - ebenso über jener des Jahres<br />

2007.<br />

Aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften werden die Produkte der Kärntner Montanindustrie GmbH weltweit<br />

exportiert. Die hohe Exportquote konnte aber auch im Jahr 2008 noch gesteigert werden.<br />

Bei leicht steigenden Preisen und einer im Wesentlichen unveränderten Kostensituation konnte eine Umsatzsteigerung<br />

von rund 5,5% auf 4,7 Millionen Euro erwirtschaftet werden.<br />

Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 23 Mitarbeitern geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Die Investitionen im<br />

Jahr 2008 beschränkten sich im Wesentlichen auf Ersatzinvestitionen.<br />

Wolframbergbau<br />

Die Firma Wolfram <strong>Bergbau</strong>- und Hütten-GmbH Nfg.<br />

KG – der einzige Wolframbergbau in Österreich – gewinnt<br />

Wolframerz (Scheelit) in ihrem untertägigen <strong>Bergbau</strong> in<br />

Mittersill in Salzburg. Die in Mittersill daraus produzierten<br />

Scheelitkonzentrate werden in der Hütte St. Martin der<br />

Wolfram <strong>Bergbau</strong>- und Hütten-GmbH Nfg. KG im steirischen<br />

St. Martin im Sulmtal zu feinen Wolframmetall- und<br />

Wolframcarbidpulvern verarbeitet. Diese werden in der<br />

pulvermetallurgischen Industrie hauptsächlich zu Hartmetallen<br />

weiterverarbeitet und kommen insbesondere als<br />

Werkzeuge in der Automobil-, Luftfahrt- und Maschinenbauindustrie<br />

zum Einsatz.<br />

Das Jahr 2008 brachte eine starke Auftragslage in den ersten drei Quartalen. Im vierten Quartal begann jedoch<br />

der Rückgang spürbar zu werden. Insgesamt blieb die Roherzförderung, zur Schonung der Lagerstättenvorräte, mit<br />

432.000 to im Vergleich zum Jahr 2007 in etwa gleich. Die Produktion lag mit 4.626 to etwas über dem Vorjahr. Die<br />

leichten Schwankungen in der Produktion ergaben sich durch unterschiedliche Wolfram-Gehalte im Konzentrat. Der<br />

Export von Wolframmetall- und Wolframcarbidpulvern konnte auf annähernd 90 % gesteigert werden.<br />

18<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


Der schwächer werdende US-Dollar und leicht sinkende Metallnotierungen spiegelten sich in den Verkaufspreisen<br />

wider. Wesentlichen Einfluss hatten aber die weiter steigenden Energie-, Lohn- und Transportkosten sowie die<br />

Kostensteigerungen bei Investitionsgütern.<br />

In den beiden Standorten in Österreich beschäftigte die Wolfram <strong>Bergbau</strong>- und Hütten-GmbH Nfg. KG zu Jahresende<br />

311 Mitarbeiter. Die Betriebsstätte Bad Homburg in Deutschland wurde Mitte 2008 geschlossen.<br />

Grafitbergbau<br />

Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage begann die Grafitbergbau Kaisersberg GmbH im Jahr 2008 wieder<br />

mit dem aktiven Betrieb ihres untertägigen <strong>Bergbau</strong>es im steirischen Kaisersberg. Die daraus erzeugten Produkte<br />

umfassen alle gängigen Grafitqualitäten, insbesondere aber feinstgemahlenen Grafit, welcher in weiten Bereichen<br />

der Grafitindustrie zur Anwendung kommt.<br />

Die Förderung im österreichischen <strong>Bergbau</strong> betrug im Jahr 2008 200 to Grafit. In der Produktion konnte die Grafitbergbau<br />

Kaisersberg GmbH einen Zuwachs von rund 58 % auf 24.000 to erzielen. Bei einer leicht steigenden Preisaber<br />

auch Kostenentwicklung stieg der Umsatz auf 13 Millionen Euro. Auch die Exportquote konnte weiter erhöht<br />

werden. Der Personalstand der Firma Grafitbergbau Kaisersberg GmbH entsprach mit 30 Beschäftigten jenem des<br />

Jahres 2007.<br />

Talk- und Leukophyllitbergbau<br />

Die Naintsch Mineralwerke GmbH betreibt in der Steiermark<br />

zwei <strong>Bergbau</strong>e. Im <strong>Bergbau</strong> Rabenwald in Krughof<br />

wird Talk obertägig gewonnen, im <strong>Bergbau</strong> Kleinfeistritz<br />

in Weißkirchen wird Leukophyllit untertägig abgebaut.<br />

Diese Produkte werden insbesondere in der Farben- & Lackindustrie<br />

für Rostschutz, zur Erhöhung der Deckkraft und<br />

zur Rissverhinderung eingesetzt. Darüber hinaus dienen<br />

sie in der Papierindustrie als Stabilisierungs- und Beschichtungsmittel<br />

sowie als Füllstoff. Weiters finden sie<br />

unter anderem auch in der Futtermittel-, Dachpappe- und<br />

Düngemittel- sowie der keramischen Industrie Anwendung.<br />

Die Förderung von Talk entsprach mit 105.000 to in etwa der Vorjahresmenge. Aufgrund der Schließungsarbeiten<br />

des alten und der Auffahrung des neuen <strong>Bergbau</strong>es Kleinfeistritz lag die Fördermenge von Leukophyllit im Jahr<br />

2008 mit 8.500 to dagegen rund 35 % unter dem Vorjahr. Die erforderliche Rohwarenversorgung des Werkes<br />

Weißkirchen erfolgte in diesem Jahr daher teilweise aus Lagerbeständen.<br />

Insgesamt produzierte die Naintsch Mineralwerke GmbH im Jahr 2008 171.000 to Pulverprodukte aus Talk- und<br />

Leukophyllit. Die Exportaktivitäten entsprachen mit 84 % des Gesamtvolumens neuerlich dem Vorjahresniveau.<br />

Die starke Auftragslage in den ersten drei Quartalen kompensierte den konjunkturbedingten Verkaufsrückgang im<br />

letzten Quartal. Damit konnte der Wegfall der Produktionstonnagen aus dem verkauften Standort Lassing nicht<br />

nur aufgewogen, sondern die Verkaufsmenge im Jahr 2008 sogar leicht gesteigert werden. Trotz der stark rückgängigen<br />

Verkaufsmengen ab Oktober konnte daher das operative Ergebnis gegenüber 2007 verbessert werden.<br />

Aufgrund einer geänderten Zusammensetzung der verkauften Produkte stiegen darüber hinaus die Durchschnittspreise<br />

leicht an. Der Bruttoumsatz inklusive Frachtkosten lag daher trotz rund 6 % höherer Produktionskosten mit<br />

58 Millionen Euro leicht über dem Jahr 2007. Der Beschäftigtenstand ist mit 145 Mitarbeitern in ganz Österreich<br />

in etwa gleich geblieben.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 19


Kaolinbergbau<br />

Die Firma KAMIG Österr. Kaolin- und Montanindustrie AG Nfg. KG baut Kaolin in ihrem oberösterreichischen<br />

<strong>Bergbau</strong> Kriechbaum obertägig ab. Das gewonnene Kaolin wird unter anderem in der Bauindustrie für Putze,<br />

Estriche und Mörtel verwendet. Weiters wird es in der keramischen- und Feuerfestindustrie, in Fliesenklebern und<br />

Gussasphalt sowie als Schütt- und Dichtungsmaterial eingesetzt. Weiters wird er auf diversen Sportplätzen (Golf-,<br />

Fußball-, Beach Volleyball-, Beachsoccer- und Reitplätze, sowie Sprunggruben) auf Kinderspielplätzen und in<br />

Sandkisten eingebaut bzw. aufgebracht. Es dient aber auch als Fugensand oder als Quarzsand für den Rasen.<br />

Die Förderung von Rohkaolin betrug im Jahr 2008 49.500 to. Die Produktion von Kaolin lag mit 16.900 to geringfügig<br />

über der Vorjahresproduktion. KAMIG meldete eine im Vergleich zum Jahr 2007 leicht fallende Auftragslage.<br />

Bei den Exporten konnten allerdings Steigerungen erzielt werden. Bei leicht rückgängigen Preisen und leicht steigenden<br />

Kosten lag der Umsatz mit 5,5 Millionen Euro etwas unter dem Vorjahresergebnis.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich im Vergleich zum Jahr 2007 geringfügig auf 54.<br />

Magnesitbergbau<br />

In Österreich gewinnt die RHI AG in vier <strong>Bergbau</strong>en<br />

Magnesit: Im kärntner Radenthein wird Magnesit untertägig,<br />

im tiroler Hochfilzen obertägig abgebaut. Der<br />

größte österreichische <strong>Bergbau</strong> des Unternehmens ist im<br />

steirischen Breitenau am Hochlantsch. In diesem befindet<br />

sich sowohl ein untertägiger <strong>Bergbau</strong> als auch ein Tagebau.<br />

Neben diesen Standorten betreibt die RHI AG auch<br />

in den steirischen Orten Trieben und Veitsch Werke zur<br />

Weiterverarbeitung des gewonnenen Magnesits.<br />

Magnesit wird als Feuerfestprodukte in Form von Sinterund<br />

Kaustermagnesia sowie feuerfeste Massen und Steine<br />

in der <strong>Stahl</strong>-, Glas-, Zement-, Kalk-, Nichteisenmetall-,<br />

Umwelt-, Energie- und chemischen Industrie als feuerfeste<br />

Auskleidung für Anlagen für Hochtemperaturprozesse<br />

verwendet.<br />

Das Übergreifen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft hat auch für die RHI AG den Geschäftsverlauf 2008 geprägt.<br />

Die Förderung lag mit 654.676 to etwa 7 % unter dem Jahr 2007. Die Produktion lag bei Kauster mit 53.071 to,<br />

Sintermagnesia mit 303.556 to und ungeformten Produkten (feuerfesten Massen) mit 356.251 to über, bei<br />

geformten Produkten (feuerfesten Steinen) rund 5,6 % unter dem Vorjahr.<br />

Die RHI AG erzielte rund 60 % des Umsatzes mit Kunden aus der <strong>Stahl</strong>industrie, die von der Weltwirtschaftskrise<br />

besonders betroffen ist und schon im Jahr 2008 deutliche Einbrüche verzeichnete. Der Absatz war daher, über das<br />

gesamte Jahr 2008 gesehen, leicht rückläufig.<br />

Im Jahr 2008 konnten noch leichte Preiserhöhungen erreicht werden. Die Kosten für magnesitische Rohstoffe<br />

stiegen bis zum dritten Quartal noch deutlich, aufgrund des beginnenden Nachfragerückgangs stabilisierten sie<br />

sich danach jedoch. Dennoch konnte weltweit eine Steigerung des Umsatzes von 8,8 % auf 1.596,7 Millionen Euro<br />

erzielt werden.<br />

Die Exportquote lag unverändert bei rund 97 %. Die Zahl der Beschäftigten betrug zu Jahresende weltweit 7.766,<br />

davon waren 1.873 in Österreich tätig.<br />

Für die RHI stand das Jahr 2008 auch im Zeichen der Bemühungen um eine Lösung im Zuge der Neuregelung der<br />

Emissionszertifikate (ETS). Durch intensive Gespräche und Argumentationen auf österreichischer und europäischer<br />

20<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


Ebene ist es gelungen, für die Feuerfest- und Magnesia-Produktion eine Ausnahmeregelung unter dem Titel<br />

„Carbon leakage“ zu erzielen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die 4 Produktionsstandorte in Österreich,<br />

aber auch für alle anderen 24 Produktionsstandorte in Europa.<br />

Bei der STYROMAG Styromagnesit Steirische Magnesit Industrie GmbH wird Magnesit im steirischen St. Katharein<br />

an der Laming ober- und untertägig abgebaut, in Wald am Schoberpaß befindet sich ein Tagebau.<br />

Die wichtigsten Anwendungsgebiete des von der STYROMAG erzeugten kaustisch gebrannten Magnesits sind in der<br />

Schleifsteinindustrie, für Industriefußböden und Bremsbeläge. Weiters wird dieser in der chemischen Industrie, der<br />

Dünge- und Futtermittel-, sowie der Zellstoffindustrie verwendet.<br />

Bis zum Ende des Jahres 2008 konnte die STYROMAG noch keine Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise<br />

in ihrem Sektor feststellen. Die Magnesit-Förderung betrug im Jahr 2008 94.846 to und konnte damit um rund<br />

17,2 % erhöht werden. Durch eine gute Produktionsleistung, bedingt durch geringe Stillstände, lag die Kausterproduktion<br />

mit 21.600 to über dem Vorjahr. Die Exportquote befand sich weiterhin auf unverändertem Niveau.<br />

Neuerlich konnten im Jahr 2008 – auch aufgrund der Preiserhöhungen der chinesischen Rohstoffe und dem<br />

verringerten Import nach Europa - leichte Preiserhöhungen erreicht werden. Doch auch im Jahr 2008 stellte insbesondere<br />

der überproportionale Anstieg der Gaskosten wieder eine große Belastung dar. Insgesamt lag der Umsatz<br />

mit rund 6,2 Millionen Euro leicht über dem Vorjahr.<br />

Die Anzahl der Beschäftigten stieg mit 33 im Vergleich zum Vorjahr leicht.<br />

Salzbergbau<br />

Die Österreichische Salinen AG betreibt in Österreich drei<br />

<strong>Bergbau</strong>e. Salz wird in Altaussee und Hallstatt im untertägigen<br />

<strong>Bergbau</strong> gewonnen und auf dem Sondenfeld Bad<br />

Ischl im Bohrlochbergbau abgebaut. Die Aufbereitung<br />

befindet sich in Ebensee.<br />

Das gewonnene Salz hat vielfältige Anwendungen: Als<br />

Speisesalz, Auftausalz oder Viehsalz. Darüber hinaus<br />

wird es als Industriesalz in der chemischen Industrie als<br />

Grundlage für Produkte in unter anderem der Pharma-,<br />

Glas-, Farben-, Reinigungsmittel-, Kosmetik-, KfZ-, Bau-,<br />

Aluminium- oder Textilindustrie verarbeitet.<br />

Die Auftragslage der Österreichischen Salinen AG war auch<br />

im Jahr 2008 im Bereich Tausalz durch einen schneearmen<br />

Winter geprägt. Dennoch konnte die Förderung von Salzsole<br />

mit 2.911.000 m³ um rund 17,9 % gesteigert werden. Die Produktionsmenge konnte auf 866.000 to erhöht<br />

werden. Leichte Steigerungen konnten neuerlich bei der Exportquote berichtet werden.<br />

Mit einem Energiekostenanteil an den Rohsalzkosten von rund 35 % ist die Siedesalzproduktion äußerst energieintensiv.<br />

Die Preisentwicklung der Energiekosten hat daher weiterhin großen Einfluss auf die Kostensituation.<br />

Unverändert zum Vergleichszeitraum entwickelten sich die Preise. Der Umsatz lag rund 3 % über dem Ergebnis des<br />

Jahres 2007.<br />

Mit 364 Mitarbeitern lag der Personalstand geringfügig unter jenem des Vorjahres.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 21


PRODUKTION EINZELNER BERGBAUBRANCHEN 2005-2008<br />

2.200.000<br />

2.000.000<br />

1.800.000<br />

1.600.000<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Eisenerz<br />

Eisenglimmer<br />

Wolframerz<br />

Talk und<br />

Leukophyllit<br />

Magnesit<br />

Salz<br />

Quelle: Firmenangaben<br />

2005 2006 2007 2008<br />

BESCHÄFTIGTE EINZELNER BERGBAUBRANCHEN 2005-2008<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Eisenerz<br />

Eisenglimmer<br />

Wolframerz<br />

Talk und<br />

Leukophyllit<br />

Magnesit<br />

Salz<br />

Quelle: Firmenmeldungen<br />

2005 2006 2007 2008<br />

22<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


AUSBLICK<br />

Aufgrund der konjunkturellen Situation ist die weitere Entwicklung für viele <strong>Bergbau</strong>unternehmen schwer vorhersehbar.<br />

Für das Jahr 2009 rechnet der Wolframbergbau mit einem starken Absatzeinbruch, bedingt durch die allgemeine<br />

Wirtschaftslage und breitflächigen Lagerabbau bei seinen Kunden.<br />

Der Magnesitbergbau sieht die Geschäftsentwicklung im Jahr 2009 durch die vertiefte weltweite Rezession –<br />

sowohl bei Inlands- als auch bei Auslandsumsätzen - deutlich beeinflusst. Beim Branchenführer wird der erwartete<br />

weitere deutliche Rückgang der Weltstahlproduktion die Division <strong>Stahl</strong> belasten, aber auch bei der Division<br />

Industrial zeigen sich zeitverzögert die deutlichen Auswirkungen der Weltwirtschaftsentwicklung. Der Branchenführer<br />

erwartet auf Basis der derzeitigen Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2009 einen deutlichen<br />

Umsatz- und Ergebnisrückgang. Unmittelbar zu Jahreswechsel wurden Gegensteuerungsmaßnahmen gesetzt und die<br />

Produktionskapazitäten an die sinkende Nachfrage angepasst. Darüber hinaus wurde zu Beginn des Jahres 2009<br />

ein umfassendes Kosteneinsparungsprogramm in Höhe von EUR 80. Mio. gesetzt, welches zur Hälfte (EUR 40 Mio.)<br />

noch 2009 wirksam werden soll und das kapazitätsbedingt auch einen Mitarbeiterabbau von 1.000 Jobs weltweit<br />

(Österreich: 250) umfasst. Unabhängig von der schwierigen konjunkturellen Lage wurde zu Beginn 2009 auch<br />

eine umfassende Strukturänderung des RHI Konzerns getroffen. Dabei werden die bisherigen Divisionen <strong>Stahl</strong>,<br />

Industrial und Rohstoffe künftig als marktnahe Profit- und Servicecenter geführt werden. Ziel ist es, noch schneller<br />

und flexibler auf Kundenwünsche reagieren zu können. Die neue Organisationsstruktur wird den langfristigen<br />

strategischen Wachstumszielen besser gerecht, erleichtert das unternehmerische Handeln der MitarbeiterInnen<br />

und wird für mehr Transparenz in der Konzernsteuerung sorgen.<br />

Der Eisenerzbergbau erwartet im Jahr 2009 einen weiteren Rückgang der Produktion im Bereich Erzbergbau,<br />

da diese direkt von der Konjunkturentwicklung in der <strong>Stahl</strong>industrie abhängig ist. Aufgrund der allgemeinen<br />

Wirtschaftslage wird aber auch ein Rückgang im Bereich der Dienstleistungen erwartet.<br />

2009 wird für den Talk- und Leukophyllitbergbau ein unternehmerisch herausforderndes Jahr. Die konjunkturbedingten<br />

Verkaufsrückgänge bis zu 30 % unter den Planmengen setzen sich fort. Die Abnehmerindustrien und<br />

Exportländer sind hierbei in unterschiedlichem Maße betroffen. Mithilfe rigoroser Kosteneinsparungsprogramme<br />

wird versucht, die dramatischen Umsatzrückgänge - zumindest teilweise - abzufedern.<br />

Nach Erreichen einer Talsohle im Februar 2009 zeichnete sich im April und Mai ein leicht positiver Trend ab, der vor<br />

allem aus steigenden Verkäufen an die Bau- und die Farbe/Lackindustrie resultiert. Aus derzeitiger Sicht wird für<br />

2009 kein nachhaltiger Aufschwung in den Abnehmersegmenten erwartet, die revidierten Jahresbudgets beziehen<br />

sich auf eine um 30 Prozent reduzierte Verkaufsmenge gegenüber 2007.<br />

Der Kaolinbergbau sieht für das Jahr 2009 einen weiteren Konjunkturrückgang, weithin rückläufige Preise, jedoch<br />

demgegenüber weiter steigende Kosten. Geplant sind daher die Verstärkung der Exporte und die weitere<br />

Intensivierung der Forschung zur Entwicklung neuer Produkte für neue Märkte.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 23


TÄTIGKEITEN DES FACHVERBANDES<br />

“HOT SPOTS” DES JAHRES 2008<br />

Wasserpolitik<br />

Auf europäischer Ebene wurde vor allem die EU-<br />

Umweltqualitätsnorm-Richtlinie zur Festlegung von<br />

Umweltqualitätsnormen für die Einleitung von Stoffen<br />

in Oberflächenwasserkörper beschlossen. Diese ist bis<br />

13. Juli 2010 in nationales Recht umzusetzen. Der <strong>Fachverband</strong><br />

hat die mehrjährigen Verhandlungen dazu sowohl<br />

im Rahmen der WKÖ als auch der europäischen Verbände<br />

intensiv begleitet.<br />

Auf nationaler Ebene ist insbesondere das In-Kraft-Treten<br />

der Emissionsregisterverordnung Oberflächengewässer<br />

als Register für Emissionen von Direkt- und Indirekteinleitern<br />

in Oberflächengewässer mit 1.2.2009 zu erwähnen.<br />

Zu dem Entwurf wurde vom <strong>Fachverband</strong> während der gesamten (Vor)-Begutachtungsphase mehrmals<br />

Stellung genommen. Es konnten so Problembereiche wie u.a. die jährliche Anzahl an kostenintensiven Messverpflichtungen<br />

entschärft und die Berücksichtigung eines Signifikanzkriteriums erreicht werden.<br />

Begonnen wurden im Jahr 2008 die Diskussionen zwischen Lebensministerium und der WKÖ über einen<br />

Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan. Durch die Aufbereitung dieser sehr umfangreichen Dokumente<br />

wurde die Kon-sultationsphase im Frühjahr 2009 vorbereitet.<br />

Chemikalienpolitik<br />

Auf europäischer Ebene war das Jahr 2008 durch die Vorregistrierungsphase der REACH–Verordnung geprägt.<br />

Der <strong>Fachverband</strong> unterstützte die Unternehmen mit Detailinformationen dazu sowie durch die Beantwortung von<br />

Einzelfragen. Weiters fand Ende Oktober 2008 unter dem Titel „REACH im Griff“ ein Workshop des <strong>Fachverband</strong>es<br />

zu diesem Thema statt. Ein weiterer wesentlicher Punkt im Bereich REACH war die Erarbeitung eines Leitfadens zur<br />

Abgrenzung von Abfall und REACH im Rahmen der WKÖ. Schließlich war auch die Begleitung der Überarbeitung der<br />

Anhänge IV und V für die Branche relevant.<br />

Auf nationaler Ebene konnte der <strong>Fachverband</strong> bei der Begutachtung der Novelle des Chemikaliengesetzes 1996<br />

im Rahmen von REACH die Berücksichtigung der Ausnahmen bzw. Sonderbestimmungen für <strong>Bergbau</strong>tätigkeiten im<br />

Sinne des bisher geltenden Chemikalienrechtes erreichen.<br />

Anlagenpolitik<br />

Auf europäischer Ebene gingen die Verhandlungen zur Revision der IPPC-Richtlinie weiter. Diese wurden vom<br />

<strong>Fachverband</strong> sowohl in den europäischen Verbänden als auch auf nationaler Ebene intensiv begleitet.<br />

Für die Branchen des <strong>Fachverband</strong>es ist hier die erstmalige Meldung im Rahmen des E-PRTR (Europäisches Schadstofffreisetzungs-<br />

und Verbringungsregister) zu erwähnen. Der <strong>Fachverband</strong> unterstützte durch Information<br />

über die europäische Verordnung und die österreichische Begleitverordnung. Darüber hinaus konnten in einem<br />

Leitfaden des Umweltbundesamtes wesentliche, die Branchen und Unternehmen des <strong>Fachverband</strong>es betreffende<br />

Aussagen richtig gestellt werden.<br />

24<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


Abfallpolitik<br />

Für die Unternehmen des <strong>Fachverband</strong>es waren dabei die folgenden Themenbereiche relevant:<br />

Auf europäischer Ebene wurden die mehrjährigen Verhandlungen des Reviews der Abfallrahmen-Richtlinie<br />

durch das In-Kraft-Treten der Richtlinie 2008/98/EG des europäischen Parlaments und des Rates über Abfälle am<br />

12.12.2008 abgeschlossen. Die Verhandlungen dazu wurden vom <strong>Fachverband</strong> sowohl im Rahmen der WKÖ als<br />

auch im Rahmen der europäischen Branchenverbände durch Stellungnahmen und die Erstellung von Abstimmungsempfehlungen<br />

für das Europäische Parlament begleitet. In den nächsten Monaten wird für die Unternehmen des<br />

<strong>Fachverband</strong>es insbesondere die Frage der Definition von Abfallendekriterien für <strong>Stahl</strong>schrotte weiter diskutiert.<br />

In Österreich trat mit 1.3.2008 die Deponieverordnung 2008 in Kraft, welche für bestehende Deponien Übergangsfristen<br />

enthält. In den mehrjährigen Verhandlungen konnte der <strong>Fachverband</strong> durch Stellungnahmen und<br />

Teilnahmen an Besprechungen im Lebensministerium Verbesserungen für seine Unternehmen erreichen, wie<br />

insbesondere die Regelungen für betriebseigene Deponien oder die Definition von Sekundärabfällen.<br />

Weiters wurde in der Abfallverzeichnisverordnung, welche mit 31.12.2008 in Kraft trat, der Verweis auf den Umstellungstermin<br />

auf das europäische Abfallverzeichnis gestrichen, da dieses derzeit auf europäischer Ebene<br />

überarbeitet wird.<br />

Mit 1.1.2009 trat die Abfallbilanzverordnung in Kraft, welche die elektronische Aufzeichnung über Art, Menge,<br />

Herkunft und Verbleib von Abfällen der Jahresabfallbilanzen regelt.<br />

Energie- und Klimapolitik<br />

Das Jahr 2008 war geprägt durch die Begutachtungen<br />

und Verhandlungen auf europäischer aber auch nationaler<br />

Ebene zum Energie- und Klimapaket der EU-Kommission;<br />

für den <strong>Fachverband</strong> dabei wesentlich ist vor allem die Revision<br />

der Emissionshandels-Richtlinie. Der Entwurf der<br />

Kommission wurde im Jänner 2008 präsentiert. In der Folge<br />

konnten in intensiver Zusammenarbeit mit den Verbänden<br />

auf europäischer Ebene wesentliche Erleichterungen für<br />

die betroffenen Unternehmen erreicht werden. Dies insbesonders<br />

durch die Einfügung einer Ausnahmebestimmung<br />

für sogenannte „Carbon leakage“-Unternehmen, welche<br />

aufgrund der Bestimmungen der Richtlinie von Abwanderung in nicht dem Emissionshandel unterliegende Länder<br />

bedroht sind. Ebenso ist nun eine Sonderbestimmung für Kleinanlagen enthalten. Wesentlich waren auch die Diskussionen<br />

über die Definition der “Carbon leakage“-Sektoren im Rahmen einer Studie der EU-Kommission, welche<br />

der <strong>Fachverband</strong> auf europäischer Ebene aber auch national begleitete.<br />

<strong>Bergbau</strong><br />

Das wichtigste Thema für den <strong>Bergbau</strong> war im Jahr 2008 die Begutachtung des Entwurfes eines <strong>Bergbau</strong>abfallgesetzes<br />

und einer <strong>Bergbau</strong>abfallverordnung zur Umsetzung der Richtlinie 2006/21/EG zur Bewirtschaftung von<br />

Abfällen aus der mineralgewinnenden Industrie (<strong>Bergbau</strong>abfall-Richtlinie). Der <strong>Fachverband</strong> begleitete diese<br />

durch Stellungnahmen und direkte Gespräche mit der Montanbehörde des Wirtschaftsministeriums. Weiters<br />

wurden – in Kooperation mit dem europäischen Verband – auch die Ausarbeitung der Durchführungsentscheidungen<br />

der EU-Kommission zur <strong>Bergbau</strong>abfall-Richtlinie vom <strong>Fachverband</strong> intensiv begleitet.<br />

Ein weiterer relevanter Punkt war die Begutachtung der <strong>Bergbau</strong>-Sprengverordnung. Auch bei dieser konnte der<br />

<strong>Fachverband</strong> durch Stellungnahmen und direkte Diskussionen mit der Montanbehörde noch Verbesserungen für die<br />

Unternehmen erreichen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 25


In Zusammenarbeit mit dem europäischen Verband hat der<br />

<strong>Fachverband</strong> auch die Überarbeitung der EU-Explosives-<br />

Richtlinie, welche die Nachverfolgbarkeit von Explosivstoffen<br />

von der Produktion bis zum Einsatz durch eindeutige<br />

Kennzeichnung sicherstellen will, intensiv begleitet,<br />

um auf die Gefahr von Kostenerhöhungen durch EU-weit<br />

unterschiedliche Kennzeichnungen aufmerksam zu machen.<br />

Arbeitnehmerschutzpolitik<br />

Auf europäischer Ebene gingen die Verhandlungen zur 3. EU-Richtgrenzwertliste weiter. In Kooperation mit dem<br />

europäischen Verband und der WKÖ konnte insbesondere eine Aufnahme von NO und NO2 in die 3. Richtgrenzwertliste<br />

verhindert werden.<br />

Um die Bestrebungen der Kommission der Europäischen Union, für Quarzstaub (Kristallines Siliziumdioxid)<br />

einen Grenzwert in der EU-Karzinogenrichtlinie festzulegen zu verhindern, wurde in einem sogenannten “Sozialen<br />

Dialog” von den Sozialpartnern auf europäischer Ebene ein Abkommen (Social Dialogue Agreement) unterzeichnet,<br />

welches v.a. einerseits Handlungsanweisungen zum Schutz der Arbeitnehmer vor einer Exposition gegenüber<br />

kristallinem Siliziumdioxid und andererseits gewisse wiederkehrende Berichtspflichten enthält. Der erste Termin<br />

für die Meldung war im April 2008. Diese Meldungen wurden vom <strong>Fachverband</strong> als nationalem Ansprechpartner<br />

koordiniert und begleitet.<br />

Rohstoffpolitik<br />

Im Jahr 2008 wurde auf europäischer Ebene und insbesondere<br />

in Kooperation mit der Montanbehörde und dem<br />

Wirtschaftsministerium die Mitteilung der Kommission<br />

„Die Rohstoffinitiative — Sicherung der Versorgung<br />

Europas mit den für Wachstum und Beschäftigung notwendigen<br />

Gütern“ intensiv diskutiert. Diese wurde am<br />

4.11.2008 verabschiedet.<br />

Auf nationaler Ebene wurde die Erstellung eines österreichischen<br />

Rohstoffplans von der Montanbehörde des<br />

Wirtschaftsministeriums fortgesetzt und vom <strong>Fachverband</strong><br />

in direkten Diskussionen mit der Montanbehörde begleitet.<br />

26<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


FACHVERBANDSAUSSCHUSS<br />

OBMANN:<br />

Dipl.Ing. Heimo Stix<br />

Vorstandsdirektor, Böhler Uddeholm AG<br />

OBMANN-STELLVERTRETER:<br />

Dipl.Ing. Franz Friesenbichler<br />

Generaldirektor, Naintsch Mineralwerke GmbH<br />

Dipl. Bw. Thomas Fahnemann<br />

Generaldirektor, RHI AG<br />

AUSSCHUSSMITGLIEDER:<br />

Ing. Herbert Buhl<br />

Geschäftsführer, Breitenfeld Edelstahl AG<br />

Mag. Alfred Düsing<br />

Vorstandsdirektor, voestalpine <strong>Stahl</strong> GmbH<br />

Dipl.-Ing. Ernst Gaisbauer<br />

Vorstandsdirektor, Salinen <strong>Austria</strong> AG<br />

Mag. Graf Andreas Henckel von Donnersmarck<br />

Kärntner Montanindustrie GmbH<br />

Dipl.-Ing. Franz Hirschmanner<br />

Vorstandsdirektor, voestalpine AG<br />

Dr. Reinhard Hohlbrugger<br />

Vorstandsdirektor, Montanwerke Brixlegg AG<br />

Dr. Georg Reiser<br />

voestalpine AG<br />

Dr. Markus Ritter<br />

<strong>Stahl</strong>- und Walzwerk Marienhütte GmbH<br />

Dr. Burghard Zeiler<br />

Wolfram <strong>Bergbau</strong>- und Hütten-GesmbH Nfg KG<br />

Kooptiert: Mag. Johann Weigand<br />

Böhler Edelstahl GmbH<br />

GESCHÄFTSFÜHRER:<br />

Dipl.-Ing. Roman Stiftner<br />

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MITGLIEDSFIRMEN DES FACHVERBANDES<br />

STAHLINDUSTRIE<br />

voestalpine STAHL GmbH<br />

Adresse: voestalpine-Straße, 4031 Linz<br />

Telefon: +43 5 034/15-0<br />

Fax: +43 5 034/15-2710<br />

Web: www.voestalpine.com/stahl<br />

Produkte: Roheisen, LD-<strong>Stahl</strong>werk, Walzwerk, Feinbleche<br />

kalt- und warmgewalzt, unlegierte und legierte<br />

Grob-, Mittel- und Belagbleche, Kaltbreitband, Warmbreitband,<br />

Elektrobleche, feuerverzinkte Feinbleche<br />

und Bänder, elektrolytisch verzinkte Feinbleche und<br />

Bänder, kunststoffbeschichtete Feinbleche und Bänder,<br />

Schmiede- und Gießereiprodukte, Kokereiprodukte<br />

voestalpine SCHIENEN GmbH<br />

Adresse: Postfach 1, 8704 Leoben-Donawitz<br />

Telefon: +43 5 034-26,<br />

Fax: +43 5 034-66<br />

Web: www.voestalpine.com/schienen<br />

Produkte: Walzwerk, Schienen und Oberbaumaterial<br />

voestalpine AUSTRIA DRAHT GmbH<br />

Adresse: Drahtstraße 1, 8792 St. Peter-Freienstein<br />

Telefon: +43 5 034-27<br />

Fax: ++43 5 034-67<br />

Web: www.voestalpine.com/austriadraht<br />

Produkte: Walzwerk, unlegierter und legierter Walzdraht<br />

voestalpine STAHL Donawitz GmbH<br />

Adresse: Kerpelystraße 199, 8704 Leoben-Donawitz<br />

Telefon: +43 5 034-25<br />

Fax: +43 5 034-65<br />

Web: www.voestalpine.com/stahldonawitz<br />

Produkte: Roheisen, LD-<strong>Stahl</strong>werk, Halbzeug<br />

voestalpine Tubulars GmbH & Co KG<br />

Adresse: Alpinestraße 17, 8652 Kindberg-Aumühl<br />

Telefon: +43 5 034-23<br />

Fax: +43 5 034-63<br />

Web: www.vatubulars.com<br />

E-Mail: sales@vatubulars.at<br />

Produkte: Walzwerk, Qualitätsrohre, Nahtlos- und Ölfeldrohre<br />

BÖHLER Schmiedetechnik GmbH & Co KG<br />

Adresse: Mariazeller Straße 25, 8605 Kapfenberg<br />

Telefon: +43 3862 20-0<br />

Fax: +43 3862 20-7570<br />

Web: www.bohler-forging.com<br />

Produkte: Schmiedeerzeugnisse<br />

BÖHLER Edelstahl GmbH<br />

Adresse: Mariazeller Straße 25, 8605 Kapfenberg<br />

Telefon: +43 3862 20-0<br />

Fax: +43 3862 20-7572<br />

Web: www.bohler-edelstahl.at<br />

E-Mail: publicrelations@bohler-edelstahl.at<br />

Produkte: Elektro- und Sonderstahlwerk, Blöcke, Halbzeug,<br />

Herstellungvon Edelstahl und Sonderlegierungen,<br />

Walzwerk,Stabstahl, Verbundstahl, Walzdraht<br />

BÖHLER Bleche GmbH<br />

Adresse: Bleckmanngasse 10, 8680 Mürzzuschlag<br />

Telefon: +43 3852 555-0<br />

Fax: +43 3852 555-203<br />

Web: www.bohler-bleche.at<br />

Produkte: Walzwerk, hochlegierte und pulvermetallurgische<br />

Bleche<br />

BÖHLER-UDDEHOLM Precision Strip GmbH & Co KG<br />

Adresse: Waidhofner Straße 3, 3333 Böhlerwerk<br />

Telefon: +43 7442 600-0<br />

Fax: +43 7442 600-105<br />

Web: www.bohler-strip.com<br />

Produkte: Bimetallband, Bandstahl, Stanzmesserstahl,<br />

Linien<br />

BÖHLER-YBBSTAL Profil GmbH<br />

Adresse: Waidhofner Straße 8, 3333 Böhlerwerk<br />

Telefon: +43 7448 7007-0<br />

Fax: +43 7448 7007-360<br />

Web: www.bohler-profil.com<br />

Produkte: Walzwerk, unlegierter u. rostfreier Stabstahl<br />

ARI-BAUSTAHL GmbH<br />

Adresse: Hanaweg 3A, 7111 Parndorf<br />

Telefon: +43 2166 2216-0<br />

Fax: +43 2166 2216-4<br />

Web: www.ari-baustahl.at<br />

E-Mail: office@baustahl.at<br />

Produkte: Baustahlmatten<br />

STAHL- UND WALZWERK MARIENHÜTTE GmbH<br />

Adresse: Südbahnstraße 11, 8020 Graz<br />

Telefon: +43 316 5975-0<br />

Fax: +43 316 581182<br />

Web: www.marienhuette.at<br />

E-Mail: office@marienhutte.at<br />

Produkte: Elektrostahlwerk, unlegiertes Halbzeug,<br />

Walzwerk, Betonbewehrungsstahl, Stabstahl<br />

28<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


<strong>Stahl</strong> Judenburg GmbH<br />

Adresse: Gussstahlwerkstraße 21, 8750 Judenburg<br />

Telefon: +43 3572 701-0<br />

Fax: +43 3572 701-284<br />

Web: www.stahl-judenburg.com<br />

E-Mail: stahl.judenburg@stj.at<br />

Produkte: Walzwerk, unlegierter und legierter Stabstahl<br />

und Blankstahlhöchster Qualität, hartverchromte Kolbenstangen,<br />

gewalzte Sonderprofile<br />

BREITENFELD Edelstahl AG<br />

Adresse: Breitenfeldstraße 22,<br />

8662 Mitterdorf im Mürztal<br />

Telefon: +43 3858 6161-0<br />

Fax: +43 3858 6161-248<br />

Web: www.breitenfeld.at<br />

E-Mail: info@breitenfeld.at<br />

Produkte: Elektrostahlwerk, unlegierte, legierte und<br />

rostfreie Knüppel,Blöcke, Halbzeug, geschmiedeter und<br />

gewalzter Stabstahl,Freiformschmiedestücke<br />

BERGBAUINDUSTRIE<br />

GKB-<strong>Bergbau</strong> GmbH<br />

Adresse: Voitsbergstraße 17, 8572 Bärnbach<br />

Telefon: +43 3142 63030<br />

Fax: +43 3142 63030-404<br />

Web: www.gkb-bergbau.at<br />

E-Mail: info@gkb-bergbau.at<br />

Produkte: Keine Produktion<br />

Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks-GesmbH<br />

Adresse: Lukasberg 21,<br />

4843 Ampflwang im Hausruckwald<br />

Telefon: +43 7675 2251<br />

Fax: +43 7675 2756<br />

E-Mail: sekretariat@wolfsegg-traunthaler.at<br />

Produkte: Lose Braunkohle (Körnung von 0 bis 15 mm),<br />

Braunkohlebriketts<br />

Eisenerzbergbau<br />

VA Erzberg GmbH<br />

Adresse: Erzberg 1, 8790 Eisenerz<br />

Telefon: +43 3848 4531<br />

Fax: +43 3848 4531-520<br />

Web: www.vaerzberg.at<br />

E-Mail: gf@vaerzberg.at<br />

Produkte: Erz und Möllerzusatzmaterial<br />

Eisenglimmerbergbau<br />

Kärntner Montanindustrie GmbH<br />

Adresse: Schloss 1, 9400 Wolfsberg<br />

Telefon: +43 4352 54535<br />

Fax: +43 4352 54535-35<br />

Web: www.kmi.at<br />

E-Mail: administration@kmi.at<br />

Produkte: Eisenglimmerprodukte verschiedenster Feinheiten<br />

und Qualitäten (Miox)<br />

Wolframerzbergbau<br />

Wolfram <strong>Bergbau</strong>- und Hütten-GmbH Nfg. KG<br />

Adresse: 8543 St. Martin im Sulmtal<br />

Telefon: +43 3465 7077-0<br />

Fax: +43 3465 7077-10<br />

Web: www.wolfram.at<br />

E-Mail: office@wolfram.at<br />

Produkte: Scheelitkonzentrat<br />

Gips- und Anhydritbergbau<br />

Gipswerke SCHRETTER & Cie<br />

Adresse: 6682 Vils<br />

Werk: 6671 Weißenbach am Lech<br />

Telefon: +43 5677 8401<br />

Fax: +43 5677 8401-222<br />

Web: www.schretter-vils.co.at<br />

E-Mail: office@schretter-vils.co.at<br />

Produkte: Stuck- und Baugips<br />

Grafitbergbau<br />

Grafitbergbau Kaisersberg Gesellschaft mbH<br />

Adresse: Bergmannstraße 39,<br />

8713 St. Stefan ob Leoben<br />

Telefon: +43 3832 2288<br />

Fax: +43 3832 2045<br />

Web: www.grafit.at<br />

E-Mail: info@grafit.at<br />

Produkte: Mikrokristalliner Grafit, Synthetischer Grafit,<br />

Blähgrafite, Spezialgrafite, Mikronisierte Grafite<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at 29


Talk- und Leukophyllitbergbau<br />

NAINTSCH Mineralwerke GmbH<br />

Adresse: Andritzer Reichsstraße 26, 8045 Graz-Andritz<br />

Telefon: +43 316 693650-0<br />

Fax: +43 316 693655<br />

Web: www.riotintominerals.com<br />

Produkte: Talk für Papier, Kunststoff, Farben, Lacke, Asphalt,<br />

spezielle Anwendungen (Kosmetik, Lebensmittel,<br />

Pharmazie, Abwasseraufbereitung etc.)<br />

Aspanger <strong>Bergbau</strong> und Mineralwerke GmbH & Co KG<br />

Adresse: Neustift am Hartberg 25,<br />

2870 Aspang am Wechsel<br />

Telefon: +43 2642 52355<br />

Fax: +43 2642 52673<br />

Web: www.aspangerbergbau.at<br />

E-Mail: office@aspangerbergbau.at<br />

Produkte: Glimmer (weißer Muskovit), Aspolit, Askat<br />

(für die Zellstoff- und Papierherstellung)<br />

Talksteinwerke<br />

TALCUS Reithofer OEG<br />

Adresse: Am Ökopark 8, 8230 Hartberg<br />

Telefon: +43 3332 66558-0<br />

Fax: +43 3332 66558-10<br />

Web: www.talcus.at<br />

E-Mail: office@talcus.at<br />

Produkte: Halbfertigwaren und Schmuckteile aus<br />

Rohtalkstein; Schweißerkreide (Talksteingriffel); Talkum<br />

als Nebenprodukt<br />

Kaolinbergbau<br />

KAMIG Österreichische Kaolin- und<br />

Montanindustrie AG Nfg. KG<br />

Adresse: Aisthofen 25, 4311 Schwertberg<br />

Telefon: +43 7262 63025-0<br />

Fax: +43 7262 63028<br />

Web: www.kamig.at<br />

E-Mail: kaolin@kamig.at<br />

Produkte: Kaolin, Quarzsand, Ton<br />

Magnesitbergbau<br />

Styromag Styromagnesit Steirische Magnesit<br />

Industrie GmbH<br />

Adresse: Oberdorf 41, 8611 St. Katharein a. d. Laming<br />

Telefon: +43 3869 5100 od. 5102<br />

Fax: +43 3869 5100-22<br />

Web: www.styromag.at<br />

E-Mail: office@styromag.at<br />

Produkte: Kaustisch gebranntes Magnesit<br />

Styrokeram Gesellschaft für feuerfeste<br />

Produkte GmbH<br />

Adresse: Dorfstraße 1–3, 8700 Leoben<br />

Telefon: +43 3842 21274<br />

Fax: +43 3842 21274-28<br />

Web: www.styrokeram.at<br />

E-Mail: office@styrokeram.at<br />

Produkte: Feuerleichtsteine<br />

Magnifin Magnesiaprodukte GmbH & Co KG<br />

Adresse: Magnesitstraße 40, 8614 Breitenau a. H.<br />

Telefon: +43 3866 2002-171<br />

Fax: +43 3866 2002-185<br />

Web: www.magnifin.com<br />

E-Mail: sales@magnifin.com<br />

Produkte: Magnesiumhydroxid; Magnesiumoxid; sprühgetrocknetes<br />

Wasserglas<br />

RHI AG<br />

Adresse: Wienerbergstraße 11, 1100 Wien<br />

Telefon: +43 50 213-0<br />

Fax: +43 50 213-6130<br />

Web: www.rhi-ag.com<br />

E-Mail: office@rhi-ag.com<br />

Produkte: Keramische Feuerfestprodukte für industrielle<br />

Hochtemperaturprozesse über 1.200° C<br />

Dolomitbergbau<br />

Montanwerke Brixlegg AG<br />

Adresse: Werkstraße 1, 6230 Brixlegg<br />

Telefon: +43 5337 6151-0<br />

Fax: +43 5337 6151-102<br />

Web: www.montanwerke-brixlegg.com<br />

E-Mail: office@montanwerke-brixlegg.com<br />

Produkte: derzeit kein Abbau<br />

30<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2008 - <strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong> - www.bergbaustahl.at


Salzbergbau<br />

Salinen <strong>Austria</strong> AG<br />

Adresse: Steinkogelstrasse 30, 4802 Ebensee<br />

Telefon: +43 6132 200-0<br />

Fax: +43 6132 200-4100<br />

Web: www.salinen.com<br />

E-Mail: office@salinen.com<br />

Produkte: Gewinnung und Vertrieb von Salz, Sole und<br />

deren Nebenprodukte, (Speisesalze, Industrie- und<br />

Gewerbesalze, Auftausalz für Winterdienst, Chemisch<br />

reines Salz, Regeneriersalz, etc.)<br />

Diverse <strong>Bergbau</strong>e<br />

Tiroler Steinölwerke Albrecht GmbH und Co KG<br />

Adresse: 6213 Pertisau 55 b<br />

Telefon: +43 5243 5877<br />

Fax: +43 5243 5877-75<br />

Web: www.steinoel.at<br />

E-Mail: tiroler@steinoel.at<br />

Produkte: Steinölprodukte<br />

Bergtechnische Unternehmen<br />

TEERAG-ASDAG AG<br />

Adresse: Absberggasse 47, 1103 Wien<br />

Telefon: +43 1 71138-0<br />

Fax: +43 1 71138-1906<br />

Web: www.teerag-asdag.at<br />

E-Mail: info@teerag-asdag.at<br />

BMG-Metall und Recycling GmbH<br />

Adresse: 9601 Arnoldstein<br />

Telefon: +43 4255 2240<br />

Fax: +43 4255 225<br />

Web: www.bmg-recycling.at<br />

E-Mail: office@bmg-recycling.at<br />

Erzbergbau Radhausberg Gesellschaft mbH<br />

Adresse: Karl-Imhof-Ring 1, 5645 Böckstein<br />

Telefon: +43 6434 6228<br />

Fax: +43 6434 6228-6<br />

Web: www.gasteiner-heilstollen.com<br />

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Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />

<strong>Fachverband</strong> <strong>Bergbau</strong>-<strong>Stahl</strong><br />

Wirtschaftskammer Österreich<br />

Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien<br />

roman.stiftner@wko.at, www.bergbaustahl.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Dipl.-Ing. Roman Stiftner<br />

Textgestaltung:<br />

Werner Osvald, MMag. Verena Kolroser, Judith Pamer<br />

Gestaltung und Layout:<br />

EHN Design, www.ehn.at<br />

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