Man wird ja wohl Israel noch kritisieren dürfen - Amadeu Antonio ...
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Deutsche Normalität: Sicherheitsmaßnahmen vor einem jüdischen Café in Berlin<br />
ke, bis zum Sechs-Tage-Krieg mehrheitlich proisraelisch, folgte dieser Analyse Meinhofs<br />
weitgehend nicht. <strong>Israel</strong> wurde von Teilen der APO als »faschistisch« gebrandmarkt und<br />
auf der 22. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS)<br />
das Existenzrecht abgesprochen 10 . Fortan galt für viele Linke jede Aktion, die sich formal<br />
gegen <strong>Israel</strong> richtete, in dieser Logik als antifaschistisch. So verhinderten linke Studierende<br />
1967, dass der erste Botschafter <strong>Israel</strong>s in Deutschland, Asher Ben-Natan, an verschiedenen<br />
Universitäten mit Studierenden über den Sechs-Tage-Krieg reden konnte. Einer der<br />
Störer begründete dies damit, dass er sich dann <strong>ja</strong> gleich Adolf Hitler vom Himmel run-<br />
10 So heißt es in einer verabschiedeten Resolution: »Die Anerkennung des Existenzrechts der in Palästina<br />
lebenden Juden durch die sozialrevolutionäre Bewegung in den arabischen Ländern darf nicht<br />
identisch sein mit der Anerkennung <strong>Israel</strong>s als Brückenkopf des Imperialismus und als zionistisches<br />
Staatsgebilde.« Vgl. Martin W. Kloke: <strong>Israel</strong> und die deutsche Linke, Frankfurt am Main 1990, S. 77.<br />
In dieser Resolution spricht sich der SDS auch gegen antisemitische-rassistische Tendenzen von Teilen<br />
der arabischen Kriegspropaganda aus.<br />
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