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Rede des Staatspräsidenten als PDF-Dokument - Französische ...

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Frankreichs Verantwortung – das ist der Sinn der Außenpolitik, die ich seit meiner Wahl<br />

zusammen mit Laurent Fabius betreibe – ruht auf drei großen Grundsätzen:<br />

- Unabhängigkeit: Sie gestattet uns jederzeit in voller Souveränität zu handeln und dabei treu<br />

zu unseren Bündnissen, zur europäischen Solidarität und zu unseren bilateralen<br />

Vereinbarungen zu stehen. Aufgrund dieser Freiheit ist Frankreich nützlich für die Welt und für<br />

den Frieden.<br />

- Einhaltung <strong>des</strong> Völkerrechts: Das ist die beste Garantie, die Grenzen zu achten,<br />

Streitigkeiten zu schlichten und die kollektive Sicherheit zu gewährleisten. Doch das Völkerrecht<br />

muss sich mit seiner Zeit entwickeln. Es kann nicht <strong>als</strong> Ausrede dafür herhalten, dass<br />

Massenmassaker verübt werden. Deshalb erkenne ich den Grundsatz der<br />

„Schutzverantwortung“ gegenüber der Zivilbevölkerung an, der 2005 von der<br />

Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.<br />

- Und schließlich die Forderung nach Dialog: Denn Frankreich will Brücken zwischen den<br />

Kontinenten schlagen und das vermeiden, was manch einer den Kampf der Kulturen genannt<br />

hat. Frankreich versteht sich <strong>als</strong> „Orientierungsmacht“, <strong>als</strong>o eine Nation, die sich über ihre<br />

Eigeninteressen hinaus äußert.<br />

Um wirkungsvoll zu sein, müssen sich diese drei Grundsätze auf entsprechende<br />

Handlungsinstrumente stützen. In erster Linie auf die Diplomatie, aber auch auf die<br />

militärischen Fähigkeiten, die Frankreich eine besondere Rolle verleihen, die durch seinen<br />

Status <strong>als</strong> ständiges Mitglied im Sicherheitsrat noch verstärkt wird.<br />

Frankreich muss sicherstellen, dass sein Verteidigungsapparat verlässlich bleibt.<br />

Gewährleistet wird dies durch das kommende Militärplanungsgesetz, das auf das Weißbuch der<br />

Verteidigung aufbaut. Der Verteidigungshaushalt wird für die kommenden fünf Jahre<br />

gleichbleibend beibehalten, selbst in dieser haushaltspolitisch so schwierigen Phase. Doch dies<br />

ist die unabdingbare Voraussetzung, um unsere Glaubwürdigkeit aufrecht zu erhalten und um<br />

im Rahmen <strong>des</strong> Völkerrechts, immer wenn es unser Land für notwendig hält, über einen Einsatz<br />

entscheiden zu können.<br />

Dies war am 11. Januar in Mali der Fall. Nicht um an Stelle der Afrikaner, sondern<br />

gemeinsam mit ihnen zu handeln. Sieben französische Soldaten sind bei der Operation Serval<br />

ums Leben gekommen, Dutzende weitere wurden verletzt. Ich möchte hier ihre<br />

Opferbereitschaft und unsere Streitkräften im Allgemeinen würdigen, die es ermöglicht haben,<br />

das malische Territorium zu befreien und Präsidentschaftswahlen zu organisieren, deren<br />

erfreulichen Verlauf ich an dieser Stelle anerkennen möchte. Die Wahlen haben dem neuen<br />

Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita eine starke Legitimität verliehen. Innerhalb von acht<br />

Monaten, von Januar bis Juli, hätten wir es damit geschafft, die Terroristen zu verdrängen,<br />

Sicherheit in Mali herzustellen und den politischen Übergang einzuleiten. Selten hat in den<br />

vergangenen Jahren ein Einsatz in so kurzer Zeit seine Ziele erreichen können. Frankreich<br />

wird nun seine militärische Präsenz reduzieren, aber es wird Mali weiterhin bei den<br />

bevorstehenden Herausforderungen begleiten: den Staat wieder aufbauen, die<br />

Regierungsführung verbessern, für Sicherheit sorgen, die Entwicklung vorantreiben. Und<br />

äußerst wachsam sein. Denn gewalttätige Gruppen, Terroristen wie Schmuggler, versuchen,<br />

überall dort Fuß zu fassen, wo es Staaten nicht gelingt, ihr Territorium zu kontrollieren, und dort,<br />

wo die regionale Zusammenarbeit nicht funktioniert.<br />

So auch in der Demokratischen Republik Kongo, wo sich die Greueltaten, denen vor allem<br />

Frauen und Kinder zum Opfer fallen, häufen. Deswegen haben wir erreicht, dass die UNO eine

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