Rede des Staatspräsidenten als PDF-Dokument - Französische ...
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Interventionsbrigade in die Kivu-Provinzen entsendet. Nun ist es an der MONUSCO, sich<br />
in Goma den bewaffneten Gruppen entgegenzustellen, die die Region <strong>des</strong>tabilisieren.<br />
Auch in der Zentralafrikanischen Republik ist es höchste Zeit, zu handeln. Das Land steht<br />
auf der Kippe zur „Somalisierung“. Ich habe Nichtregierungsorganisationen getroffen, die dort<br />
tätig sind. Sie leisten eine bewundernswerte Arbeit. Die Zustände vor Ort sind erdrückend.<br />
60 000 Kinder sind gefährdet, an Unterernährung zu sterben. Eineinhalb von insgesamt fünf<br />
Millionen Einwohnern wurden vertrieben. Ich rufe die Afrikanische Union und den<br />
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, sich dieser Situation anzunehmen. Frankreich<br />
wird ihnen dabei helfen. Aber ich erinnere an dieser Stelle daran, dass es in erster Linie<br />
Sache der Afrikaner ist, ihre Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Dies ist der Sinn <strong>des</strong> Elysée-Gipfels, der im Dezember stattfindet, acht Monate nachdem die<br />
Afrikanische Union beschlossen hat, eine Krisenreaktionskapazität einzurichten, und sechs<br />
Monate nach dem Treffen zur maritimen Sicherheit am Golf von Guinea, in <strong>des</strong>sen Rahmen<br />
Maßnahmen gegen Piraterie eingeleitet wurden.<br />
Europa wird bei dem Gipfeltreffen in Paris vertreten sein. Denn wir müssen gemeinsam<br />
auf die Anfragen der afrikanischen Länder in Sachen Ausbildung und Ausrüstung ihrer<br />
Streitkräfte reagieren. Denn dieser Kontinent hat eine große Zukunft vor sich. Er muss in<br />
der Lage sein, selbst über sein Schicksal zu bestimmen. Frankreich wird ihm dabei zur<br />
Seite stehen. Ohne Eigeninteresse.<br />
Es liegt auch in der Verantwortung Frankreichs, die arabischen Länder in ihrer schweren<br />
Übergangsphase zu begleiten.<br />
Ich habe in Tunis daran erinnert, dass keine Religion unvereinbar mit einer demokratischen<br />
Staatsführung sei und dass der Islam dafür einen weiteren Beweis liefern könne, sobald die<br />
persönlichen Freiheiten, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und der Pluralismus<br />
geachtet werden. Frankreich <strong>als</strong>o steht dem tunesischen Volk solidarisch zur Seite, damit es<br />
wieder die Möglichkeit findet, sich zu äußern, indem schnell Wahlen organisiert werden, die<br />
ebenso unbestreitbar sein sollen wie die im Jahre 2011. Ein Grund mehr, um die<br />
Verantwortlichen für die Gewalt an den Pranger zu stellen, die in Tunesien an politischen<br />
Aktivisten verübt wird und den demokratischen Prozess wissentlich gefährdet.<br />
Im Namen derselben Werte rufen wir die ägyptische Regierung dazu auf, den zivilen Frieden<br />
so schnell wie möglich wieder herzustellen und gemeinsam mit allen Teilen der Bevölkerung<br />
Neuwahlen anzusteuern. Frankreich ist bereit, gemeinsam mit anderen seinen Beitrag <strong>als</strong><br />
Vermittler zu leisten. Mit diesem Vorschlag ist nicht die Absicht verbunden, sich einzumischen,<br />
sondern einzig das Bemühen, hilfreich zu sein.<br />
Ich möchte hier noch weiter gehen und den Ländern der Region neue Perspektiven der<br />
Zusammenarbeit eröffnen. Beim 5+5-Gipfel in Malta habe ich ein „Mittelmeer der<br />
Projekte“ vorgeschlagen. Wir können nicht bei den folgenlosen Initiativen aus den<br />
vergangenen Jahren stehen bleiben. Mein Aufruf gilt neuen Partnerschaften, die weniger<br />
anspruchsvoll und dafür konkreter sind.<br />
Ich bin mir jedoch bewusst, dass sich nichts Soli<strong>des</strong> erreichen lässt, solange der<br />
Konflikt zwischen Israel und Palästina nicht beigelegt ist. Frankreichs Haltung ist<br />
unverändert. Die Grundlagen für eine gerechte und nachhaltige Lösung sind bekannt. Sie<br />
basieren auf einem Nebeneinander zweier lebensfähiger Staaten, die sich innerhalb<br />
sicherer Grenzen gegenseitig anerkennen. Ich habe die Aufnahme Palästinas <strong>als</strong> Nicht-<br />
Mitglied-Beobachterstaat in die Vereinten Nationen unterstützt. Doch keine Abstimmung<br />
könnte jem<strong>als</strong> direkte Gespräche ersetzen. Daher begrüße ich die Wiederaufnahme der