Rede des Staatspräsidenten als PDF-Dokument - Französische ...
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In Japan hatte ich bei meinem Staatsbesuch im vergangenen Juni Gelegenheit, an unserer<br />
besonderen Partnerschaft mit der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt neue Impulse zu geben,<br />
die das Wachstum ganz oben auf ihre Agenda geschrieben hat.<br />
Mit Brasilien, wo große internationale Ereignisse stattfinden werden, ist Frankreich besonders<br />
nah verbunden. Ich werde Gelegenheit haben, diese Verbundenheit bei einer Reise noch vor<br />
Ablauf <strong>des</strong> Jahres erneut zu bekräftigen.<br />
Zu Südafrika unterhalten wir einen intensiven Dialog über die Sicherheit <strong>des</strong> Kontinents, der<br />
sehr wertvoll ist, weil es dadurch möglich wird, den Schnitt zwischen dem anglophonen und<br />
dem frankophonen Afrika aufzuheben.<br />
Schließlich will ich noch Russland erwähnen. Wir wissen, was uns verbindet – die Geschichte,<br />
die Wirtschaft, die Kultur –, aber auch, was uns trennt, und diese Offenheit erlaubt es uns,<br />
voranzukommen.<br />
Denn es ist meine Pflicht, überall darauf hinzuweisen, welche Bedeutung die Achtung der<br />
Menschenrechte für uns hat. Frankreich ist stolz darauf, die Menschenrechte überall dort zu<br />
verteidigen, wo sie mit Füßen getreten werden; und daran zu erinnern, dass es einen Anspruch<br />
auf Würde gibt; auf die Gleichbehandlung von Männern und Frauen; und auch darauf, dass<br />
gegen Homophobie, die besorgniserregende Ausmaße annimmt, vorgegangen wird.<br />
Frankreichs Verantwortung liegt darin, einen Beitrag zu einer besser gesteuerten Welt zu<br />
leisten. Welche Ziele verfolgen wir?<br />
Zuerst einmal müssen wir weiter gegen die Steuerflucht vorgehen. Wichtige Fortschritte<br />
wurden beim G8 in Sachen Austausch von Wirtschaftsinformationen, Aufhebung <strong>des</strong><br />
Bankgeheimnisses und Bekämpfung der aggressiven Steueroptimierung erzielt. Vom G20<br />
nächste Woche in Sankt Petersburg erwarte ich, dass alle diese Fortschritte weitergeführt<br />
werden.<br />
Dann müssen die globalen Ungleichgewichte verringert werden. Die großen<br />
Volkswirtschaften müssen ihre Politik in den Steuerungsinstitutionen, IWF, Weltbank, G8, G20,<br />
stärker abstimmen. Das Wachstum der einen darf nicht länger zu Lasten der anderen erfolgen.<br />
Ebenfalls in diesem Sinne ist es wesentlich, dass die Währungen den realen Zustand der<br />
Volkswirtschaften widerspiegeln.<br />
Schließlich muss eine Einigung beim Klima gefunden werden. Wir können nicht die<br />
Feststellung treffen, dass sich das Klima verändert und dann nicht entsprechend<br />
reagieren. Das wird Gegenstand der Konferenz 2015 sein, die in Frankreich stattfinden wird,<br />
da wir vorgeschlagen haben, sie zu organisieren.<br />
Um Erfolg zu haben, müssen wir zwei Vorgaben miteinander in Einklang bringen: das<br />
Streben nach Entwicklung, erst recht der ärmsten Länder, und die Notwendigkeit, den<br />
Klimawandel in vertretbaren Grenzen zu halten. Unser Ansatz soll <strong>als</strong>o auf der Grundlage von<br />
freiwilligen, nach verlässlichen, transparenten Kriterien festgelegten Beiträgen der Staaten und<br />
auf einer globalen, alle Länder bindenden Vereinbarung beruhen, entsprechend den<br />
Grundsätzen der „gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortlichkeit“.<br />
Frankreich soll mit gutem Beispiel vorangehen, angesichts seiner eigenen Energiewandel<br />
und der Einhaltung seiner europäischen Verpflichtungen. Es hat bereits mit der<br />
Überzeugungsarbeit begonnen. Ich habe diese Aufgabe Nicolas Hulot übertragen. Ich vertraue<br />
darauf, das wir das Scheitern von Kopenhagen überwinden können.