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Rede des Staatspräsidenten als PDF-Dokument - Französische ...

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Präsident Obama ist beim Thema Erderwärmung sehr engagiert, und meine<br />

Kontakte mit den führenden Politikern in China, Indien, Brasilien wie mit den afrikanischen<br />

Staatschefs bestärken mich in der Vorstellung, dass ein Kompromiss möglich ist.<br />

Das gilt auch für die Sicherstellung der Entwicklungsfinanzierung. Frankreich ist der<br />

viertgrößte Geldgeber weltweit. Ich hatte mich verpflichtet, den Rahmen für diese Politik, die<br />

über neun Milliarden Euro jährlich ausmacht, zu erneuern. Das ist Gegenstand <strong>des</strong><br />

Gesetzentwurfs über unsere Entwicklungspolitik, den Pascal Canfin vorbereitet hat. Frankreich<br />

wird seine Maßnahmen auf die ärmsten Länder konzentrieren und beabsichtigt, alle Akteure<br />

aus dem Entwicklungsbereich einzubeziehen, wie die Gebietskörperschaften, die<br />

Nichtregierungsorganisationen, die Unternehmen.<br />

Ich habe außerdem gefordert, dass wir unseren Beitrag zum Globalen Fonds zur Bekämpfung<br />

von Aids, Malaria und Tuberkulose auf dem derzeitigen Stand halten.<br />

Meine Damen und Herren Botschafter,<br />

es liegt auch in Frankreichs Verantwortung, in Europa Initiativen zu ergreifen. Seit einem<br />

Jahr werden Fortschritte erzielt: Die Integrität der Eurozone wurde bewahrt. Griechenland<br />

wurde gerettet, wenn auch nicht schmerzfrei. Stabilitäts- und Solidaritätsmechanismen wurden<br />

eingeführt. Die EZB hat ihren Teil dazu beigetragen. Der Haushaltspakt wurde ratifiziert. Die<br />

Bankenunion wurde auf den Weg gebracht. Das Wachstum wurde wieder in den Mittelpunkt der<br />

Agenda gestellt. Die Beschäftigung der Jugendlichen hat jetzt für uns alle Vorrang. Frankreich<br />

wird übrigens die zweite europäische Konferenz zu diesem Thema im November ausrichten.<br />

Das sind alles Fortschritte, die wenige in einem Jahr für möglich gehalten hätte.<br />

Heute kommt Europa aus der Rezession heraus. Alles, was die Beschäftigung ankurbeln<br />

und Arbeitsplätze schaffen kann, muss gefördert und ausgebaut werden. Das wird uns<br />

nur durch eine Neuausrichtung Europas gelingen.<br />

Meine Vorschläge lassen sich in drei Worten zusammenfassen: vereinfachen,<br />

voranbringen, klären.<br />

- Vereinfachen: mit einer stabilen Präsidentschaft der Eurogruppe, mit der Einführung einer<br />

Wirtschaftsregierung in der Eurozone und mit einer Harmonisierung der Steuer- und<br />

Sozialregelungen, u. a. <strong>des</strong> Min<strong>des</strong>tlohns.<br />

- Voranbringen: Wir müssen dem europäischen Projekt zumin<strong>des</strong>t in drei Bereichen Inhalt<br />

geben. Erstens im Energiebereich: Ich bin für eine Energiegemeinschaft, die den Verbund der<br />

Netze, die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz gewährleistet. Zweitens digitale<br />

Technologien: Ich wünsche mir, dass Europa im Oktober eigene Regeln zum Schutz privater<br />

Daten aufstellt und festlegt, welche Technologien es auf seinem Gebiet benötigt. Und drittens<br />

Verteidigung: Ich will beim Europäischen Rat im Dezember den Anstoß zu einer europäischen<br />

Rüstungsindustrie geben, Strukturprogramme umsetzen und auf dem Weg zu einem Europa<br />

der Verteidigung vorankommen.<br />

- Klären: Es ist an der Zeit, aus den unterschiedlichen Beziehungen der Mitgliedsländer zur<br />

Europäischen Union die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Ich respektiere die Entscheidung<br />

derer, die nicht weiter gehen wollen und selbst derjenigen, die nicht würden mitmachen wollen.<br />

Ich will aber auf jeden Fall mit den Ländern vorankommen, die entschlossen sind, weiter zu<br />

gehen. Das ist unser solidarisches Integrationsprojekt in einem „differenzierten Europa“, in dem<br />

das Tempo, die Inhalte und selbst die Entscheidungsregeln unterschiedlich wären. Wobei die<br />

Union aller <strong>als</strong> Raum der Freiheit, der Demokratie und der Solidarität erhalten bliebe.

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