ASR Sport Ausgabe Dezember 2013 - Allgäu Sport Report
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F U S S B A L L / L A N D E S L I G A<br />
Wieder genesen greift der 26-Jährige an und will "oben dran bleiben"<br />
Bernhard Jörg vom TSV Kottern: "das Zuschauen hat weh getan"<br />
Von Marion Bässler<br />
Nach seinem Kreuzbandriss kommt Torjäger Bernhard Jörg (rechts) immer besser in Form<br />
rück auf den Platz" wollte, machte er zusätzlich<br />
noch Krafttraining. Bis Bernhard Jörg aber<br />
endlich wieder das erste Mal auf dem Platz<br />
stand, dauerte es fast acht Monate - für einen<br />
Fußballer eine Ewigkeit. Vor allem wenn er in<br />
der Zwischenzeit tatenlos dabei zuschauen<br />
muss, wie sein Club im Abstiegsstrudel steckt.<br />
Das Zuschauen hat ihm "wehgetan", gibt er zu<br />
und meint: "ich hätte helfen können, wenigstens<br />
ein bisschen." Um die Mannschaft zu unterstützen,<br />
war er teilweise sogar bei Auswärtsfahrten<br />
dabei und stand natürlich immer<br />
in Kontakt mit den Teamkollegen: "ich war nie<br />
ganz weg, sondern immer ein bisschen dabei".<br />
Oft hat der 26-Jährige damals mit dem<br />
Schicksal gehadert: "man fragt sich da schon<br />
warum gerade jetzt, wenn ich topfit bin", erinnert<br />
er sich.<br />
Neues Traum-Duo im Sturm?<br />
Den Versuch, letzte Saison langsam in der zweiten<br />
Mannschaft wieder einzusteigen, musste<br />
Bernhard Jörg schmerzbedingt abbrechen.<br />
Erst heuer hat der Kotterner Stürmer wieder<br />
angegriffen. Nach "Vollgas" in der Vorbereitung,<br />
kam er im Derby beim VfB Durach zu<br />
Ein Kreuzbandriss "ist die ekligste Verletzung,<br />
die es gibt", sagt Bernhard Jörg. Beim Blick<br />
zurück auf die vielen Monate, in denen er<br />
verletzungsbedingt pausieren musste, ist der<br />
sonst so gut gelaunte 26-Jährige heute noch<br />
ganz bedrückt. Schließlich war es nicht irgendeine<br />
Spielzeit, die der Stürmer des TSV<br />
Kottern außer Gefecht war, sondern ausgerechnet<br />
die erste und bislang einzige Bayernliga-Saison<br />
der Sankt Manger. Nach einem<br />
überstandenen Muskelfaserriss war Bernhard<br />
Jörg in einer bestechenden Form. Fast in jedem<br />
Spiel ist ihm ein Treffer gelungen. "Ich<br />
war körperlich richtig gut drauf nachdem ich<br />
das Sommertraining mitgemacht hab", erinnert<br />
er sich und fügt nach einer kurzen Pause hinzu:<br />
"so gut war ich noch nie in Form." Bei dieser<br />
Aussage schwingt merklich eine gehörige<br />
Portion Wehmut mit. Denn noch zu gut hat er<br />
den rabenschwarzen Spieltag<br />
vor Augen, an dem der Höhenflug<br />
relativ unspektakulär zu<br />
Ende ging: beim Umdrehen habe<br />
es "klack" gemacht, der Fuß ist<br />
weggerutscht - verdreht. Die niederschmetternde<br />
Diagnose hat den Stürmer nach einer<br />
Operation für zwei Monate zum sportlichen<br />
Nichtstun verdammt. Danach ging es langsam<br />
mit einem Physiotherapeuten wieder an den<br />
Muskelaufbau. Es folgten Laufeinheiten und<br />
da er "unbedingt so schnell wie möglich zuseinem<br />
ersten Einsatz, allerdings erst in der<br />
55. Minute, weil Trainer Kevin Siegfanz seinen<br />
Angreifer langsam aufbauen wollte. Zu groß<br />
sind die Hoffnungen, die die Verantwortlichen<br />
des TSV Kottern in die Rückkehr von Bernhard<br />
Jörg setzen, als dass man es riskieren wollte,<br />
ihn durch einen zu langen Einsatz wieder zu<br />
verlieren. "Bene ist für uns ein sehr wichtiger<br />
Mann und wir sind sehr froh, dass er wieder fit<br />
ist", ist sich das Trainergespann einig. Der 26-<br />
Jährige fühlt sich von solchen Aussagen beflügelt.<br />
Vor allem aber freut er sich, endlich wieder<br />
auf dem Platz zu stehen. Die Eingewöhnungsphase<br />
nach der langen Verletzung<br />
war offenbar nicht lange, denn bereits im sechsten<br />
Spiel gelang Bernhard Jörg der erste Treffer.<br />
Fünf stehen bisher zu Buche. Mit seiner<br />
Einschätzung, dass er "noch nicht der Alte"<br />
sei, sondern lediglich etwa bei 90 bis 95 Prozent<br />
lässt er die Fans hoffen und der sagt selber:<br />
"es geht bestimmt noch mehr." Wenn man<br />
sich die Spielberichte anschaut, kommt man<br />
schnell auf die Vermutung, dass in Kottern ein<br />
neues Traum-Duo im Sturm reift, denn wenn<br />
Bernhard Jörg und Johannes Landerer zusammen<br />
auf dem Platz standen, haben oft beide,<br />
meist aber jedenfalls einer von beiden getroffen.<br />
"Kann schon sein", lacht Bernhard Jörg<br />
auf die Frage nach dem Traum-Duo und bestätigt,<br />
dass zwischen ihnen auf dem Platz "alles<br />
passt": "er links, ich rechts, er schnell, ich<br />
Strafraumstürmer" - das sind nur einige Punkte,<br />
die dem 26-Jährigen auf Anhieb einfallen<br />
und mit Sicherheit einen Großteil dazu beitragen,<br />
dass es ihm wieder "richtig Spaß" macht<br />
zu kicken. Sein Ziel für die laufende Saison<br />
will er nicht in Toren angeben, sondern ihm ist<br />
es wichtig, "guten Fußball zu spielen und oben<br />
dran zu bleiben". Dann wolle man einfach<br />
"schauen was geht".<br />
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