PDF-Ausgabe - Berliner Mieterverein e.V.
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BErIchT ZuM WEGFall DEr anSchluSSFörDErunG<br />
aussagekraft wird bezweifelt<br />
alljährlich muss der Senat über die<br />
auswirkungen des Wegfalls der anschlussförderung<br />
im Sozialen Wohnungsbau<br />
Bericht erstatten. auch<br />
diesmal heißt es: alles halb so wild.<br />
Sebastian Jung vom „Bündnis Sozialmieter.de“<br />
hat da seine Zweifel.<br />
Von „moderaten Auswirkungen“ ist<br />
im Bericht an das Abgeordnetenhaus<br />
die Rede. Bei 11 Prozent der ausge -<br />
werteten Wohnungen liegt die Netto<br />
kaltmiete unter 5,50 Euro pro Quadratmeter<br />
monatlich, bei knapp 60<br />
Prozent zwischen 5,50 und 6,50 Euro.<br />
Etwa 12 Prozent haben höhere<br />
Mieten als 7 Euro. Die Mietsteigerungen<br />
seit dem Ende der 15-jährigen<br />
Förderzeit liegen damit für 69<br />
Prozent der Wohnungen unter 1 Eu ro<br />
pro Quadratmeter. Lediglich die Eigentümer<br />
von elf Objekten mit insgesamt<br />
97 Wohnungen hatten angegeben,<br />
die Kostenmiete zu verlangen.<br />
Spitzenreiter: 10,55 Euro in einem<br />
Objekt in Pankow.<br />
Fraglich ist, wie aussagekräftig die<br />
Erhebung ist. Lediglich zu 65 Prozent<br />
der von der Streichung der Anschlussförderung<br />
betroffenen Wohnungen<br />
gibt es Angaben, der Rest<br />
der Eigentümer hat sich an der Erhebung<br />
nicht beteiligt. „Wir kennen<br />
zahlreiche Fälle, wo 10 oder wie im<br />
Fanny-Hensel-Kiez sogar 13 Euro pro<br />
Quadratmeter verlangt werden“, erklärt<br />
Sebastian Jung. Die Möglichkeit,<br />
diese Miete zu verlangen, werde<br />
bewusst als Druckmittel eingesetzt,<br />
um unliebsame Mieter zu<br />
maßregeln.<br />
Leicht angestiegen gegenüber dem<br />
Vorjahr ist die Zahl der bewilligten<br />
Mietausgleichszahlungen. Insgesamt<br />
haben bis Jahresende 2012 1917 Mie -<br />
terhaushalte einen Mietausgleich und<br />
853 Mieter Umzugskostenhilfen erhalten.<br />
Dafür wurden bis Ende 2012<br />
insgesamt 5,9 Millionen Euro bewilligt<br />
– plus 2 Millionen Verwaltungskosten<br />
an die Investitionsbank Berlin<br />
(IBB). „Dass ein Drittel des Geldes<br />
nicht den Mietern zugute kommt,<br />
sondern an die IBB fließt, ist doch<br />
absurd“, findet Sebastian Jung.<br />
Birgit Leiß<br />
„Zahlreiche<br />
Fälle von Mieten<br />
über 10 Euro bekannt“:<br />
Mieter<br />
Aktivist Sebastian<br />
Jung<br />
Foto: Sabine Münch<br />
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MieterMagazin 10/2013<br />
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