Heimatbote 3-2002 - Britzer Bürgerverein
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Heimat & Welt Seite 13<br />
Gewässern, besonders schönen<br />
Aussichtspunkten können Besucher<br />
der Parkanlagen den<br />
Gedanken Pücklers nachspüren.<br />
Fürst Pückler<br />
100<br />
Seit<br />
1888 Jahre<br />
im Familienbesitz<br />
●<br />
Glaserei und Schleiferei<br />
Bau · Bilder · Spiegel<br />
Einrahmungen · Acrylglas<br />
Spez. Isolierglas<br />
●<br />
Telefon: 6 06 12 12<br />
Telefax: 6 06 60 02<br />
Bilder der berühmten Gärten<br />
sind in der Ausstellung zu<br />
besichtigen.<br />
Als deutscher Schriftsteller<br />
wurde Pückler durch eine Reihe<br />
geistreicher Reisebeschreibungen,<br />
die er teilweise unter<br />
Pseudonym schrieb, zum<br />
berühmtesten Reiseschriftsteller<br />
seiner Zeit. Das Briefe<br />
schreiben gehörte gleichfalls zu<br />
seinen Passionen, die eines<br />
Kavaliers, er sammelte eine<br />
Anzahl Briefe, nicht um sie als<br />
Erinnerung aufzubewahren sondern<br />
sie als Kopien wieder zu<br />
verwenden. Er bevorzugte angesehen<br />
und reich betuchte<br />
Frauen, denn sein aufwendiger<br />
Lebensstil brachte ihn in ständige<br />
Geldnot. Aus<br />
diesem Grund heiratete<br />
er seine Frau<br />
Lucie von Hardenberg,<br />
er nannte<br />
sie meine “alte<br />
Schnucke”, schwor<br />
ihr zwar immer<br />
Treue, die er dann<br />
doch nicht halten<br />
konnte. In einer<br />
dezenten<br />
Art umgarnte<br />
andere<br />
Dame<br />
Helmine<br />
und<br />
Muchaba,<br />
eine farbige<br />
Sklavin, die bald<br />
verstarb, die berühmte<br />
Opernsängerin<br />
Henriette Sonntag,<br />
die Schriftstellerin<br />
Bettina von Arnim<br />
und Sarah Austin, die<br />
ihm in Liebe vertrauten,<br />
selbst die Kaiserin<br />
Augusta umgarnte<br />
er. Die Ehe zu Dritt<br />
gefiel seiner Frau<br />
absolut nicht, während<br />
er anderen den<br />
Hof machte, sich mit ihnen<br />
amüsierte, weinte er sich bei<br />
Lucie aus und suchte Stärke<br />
REINHARD GUTSCHKE<br />
GLASERMEISTER<br />
BRITZER DAMM 114<br />
AN DER GRADESTRASSE<br />
12347 BERLIN (BRITZ)<br />
und Trost in ihren Armen. Frau<br />
Lucie reichte eines Tages die<br />
Scheidung ein. Er betrachtete<br />
sie weiter als mütterliche Freundin.<br />
In der Ausstellung bekommt<br />
man Eindrücke vermittelt über<br />
eine außergewöhnliche Lebensführung<br />
der Fürstenfamilie. Persönliche<br />
Dinge die ihren<br />
Lebensstil zeigen, Schriften,<br />
Graphiken, Gemälde, Skulpturen,<br />
Gewänder und Gebrauchsgegenstände<br />
ihres täglichen<br />
Lebens. Fürst Pückler war ein<br />
Kind der Phantasie, sah in jeder<br />
Frau eine Blume, die er leicht<br />
wie ein Schmetterling umflog,<br />
er eilte von Blume zu Blume um<br />
den Nektar des Lebens in sich<br />
aufzusaugen, er verpuppte sich,<br />
um in strahlender Schönheit<br />
sein Werk der Nachwelt zu hinterlassen.<br />
Text und Fotos So. He.<br />
Ehefrau Lucie