Rede der Oberbürgermeisterin zur Einbringung des ... - Bruchsal
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Die Alternative zu diesem Steuererhöhungsvorschlag wäre das weitere Abschmelzen <strong>der</strong><br />
städtischen Freiwilligkeitsleistungen und damit <strong>der</strong> Verzicht auf die überdurchschnittlichen<br />
Standortfaktoren unserer Stadt. Lebensqualität ist eine <strong>der</strong> wichtigsten Standortfaktoren in einem<br />
zunehmenden Arbeitnehmermarkt. Das heißt Fachkräfte entscheiden in ihrer Arbeitsplatzwahl<br />
auch nach den sogenannten weichen Faktoren wie Bildung, Kin<strong>der</strong>garten, kulturelle und sportliche<br />
Infrastrukturen.<br />
Ich bitte Sie daher, in den jetzt anstehenden Haushaltsberatungen diese Überlegungen mit<br />
einzubeziehen. Es wird uns nicht gelingen, die auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen<br />
als richtig, wichtig und gewollt angesehenen Aufgaben als Kommunen umzusetzen ohne die<br />
Einnahmen im Gegenzug anzupassen.<br />
Ich möchte Ihnen mit diesem Haushaltsplan auch die Chance eröffnen, dass wir in intensive<br />
Haushaltsberatungen eintreten. Dieser Haushalt entscheidet nicht nur über den Zustand unseres<br />
Schiffs nach den Kommunalwahlen. Nein, er entscheidet auch, ob <strong>der</strong> neue Gemein<strong>der</strong>at -die<br />
neue Mannschaft - mit Rückenwind starten darf, o<strong>der</strong> ob er erst die Haushaltslöcher im Segel<br />
flicken muss, um freie Fahrt zu erhalten. Mit einer mo<strong>der</strong>aten Erhöhung <strong>des</strong><br />
Gewerbesteuerhebesatzes von 360% auf 380% hätte <strong>der</strong> Haushaltsplan in <strong>der</strong> aktuellen<br />
Konjunkturlage ein Ertragsplus von jährlich rund 2 Mio. Euro ausgewiesen. Dieses Geld würde<br />
nicht nur für eine Verbesserung unserer Leistungen für den Bürger zugutekommen. Viel wichtiger<br />
ist die Erhöhung <strong>des</strong> Eigenfinanzierungsanteils und die damit einhergehende spürbare Senkung<br />
<strong>der</strong> Nettoneuverschuldung und Entlastung <strong>der</strong> nachfolgenden Generationen. Ich bitte Sie somit<br />
noch einmal, dass wir gemeinsam in den Haushaltsberatungen die bereits angekündigte<br />
Erhöhung von 360 auf 380 Punkte realisieren können.<br />
Unter den gegebenen Rahmenbedingungen liegt das Haushaltspaket austariert und einigermaßen<br />
geschützt vor Ihnen. Eingepackt in gute Konjunkturdaten können wir dieses Paket guten Mutes<br />
durch das nächste Jahr trans- portieren.<br />
Das Paket trägt aber dennoch auch Aufkleber mit den Hinweisen „Vorsicht zerbrechlich! - Nicht<br />
stürzen! - Handle with care! - Nicht einschneiden!“<br />
Diese Aufkleber sollen uns darauf hinweisen, dass wir sorgsam und verantwortungsbewusst mit<br />
den städtischen Finanzen umgehen müssen. Wir haben die Möglichkeit, durch sparsame<br />
Ausgabenwirtschaft, aber auch durch die von mir als notwendig angesehene Stabilisierung <strong>der</strong><br />
Einnahmeseite, die Schutzhülle <strong>des</strong> Haushaltspakets aufzupolstern, um unerwartete Stöße<br />
abzufe<strong>der</strong>n. Es liegt jetzt an Ihnen als Gemein<strong>der</strong>at, den Haushalt zu bewerten und letztlich zu<br />
entscheiden, ob das von mir mit den Fachämtern gepackte Paket die richtige Größe, den richtigen<br />
Inhalt und eine ausreichende Schutzhülle hat. Sie entscheiden als Gemein<strong>der</strong>at auch für das im<br />
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