Rede der Oberbürgermeisterin zur Einbringung des ... - Bruchsal
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Um diesen scheinbaren Wi<strong>der</strong>spruch aufzulösen, müssen wir zunächst die Ausgabesituation<br />
näher betrachten. Immer mehr unabdingbare und uns durch politische Entscheidungen <strong>des</strong><br />
Lan<strong>des</strong> und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> auferlegte Ausgaben, schränken die Spielräume <strong>der</strong> kommunalen<br />
Entscheidungsträger ein.<br />
Von wesentlicher Bedeutung für das Verständnis <strong>des</strong> Haushalts sind die Investitionen und<br />
laufenden Kosten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung und Schulbildung, die einen rasant gestiegenen Umfang<br />
im städtischen Haushalt angenommen haben. Dies bringt nicht nur die Stadt <strong>Bruchsal</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
alle an<strong>der</strong>en Kommunen an die Grenzen <strong>der</strong> Belastungsfähigkeit, da uns diese Aufwendungen<br />
„on top“ zu den bisher laufenden Ausgaben und darüber hinaus verpflichtend auferlegt worden<br />
sind.<br />
Betrachtet man die Entwicklung von 2007 bis zum nächsten Planjahr, so haben sich die<br />
Transferleistungen für Kin<strong>der</strong>-Betreuungskosten von rd. 3,6 Millionen Euro auf über 6,1 Millionen<br />
Euro innerhalb von 8 Jahren signifikant erhöht. Innerhalb <strong>des</strong> Finanzplanungszeitraums werden<br />
diese – wenn auch gebremst – weiter steigen. Gemeinsam mit den laufenden Ausgaben im<br />
Bildungsbereich nehmen diese Aufwendungen einen Anteil von 18% <strong>des</strong> Ergebnishaushalts ein.<br />
Ich kritisiere dies nicht sozialpolitisch – im Gegenteil, ich habe diese Maßnahmen vorgeschlagen<br />
und mitgetragen. Denn nur mit durchgängigen Angeboten in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung können wir gut<br />
ausgebildete Fachkräfte für den Arbeitsmarkt erhalten und mit dem Wunsch nach Kin<strong>der</strong>n<br />
vereinbaren. Für die Frage, was machen wir mit unseren Einnahmen, möchte ich aber aufzeigen,<br />
dass diese Lasten unsere konjunkturbedingten Mehreinnahmen abschöpfen und trotz guter<br />
Einnahmeentwicklung kaum Spielraum für an<strong>der</strong>e Bereiche bleibt.<br />
Daneben greifen auch weitere Transferleistungen auf unsere zusätzlichen Einnahmen zu, allen<br />
voran die Kreisumlage, die um 4,5 Millionen Euro steigen wird. Eine Steigerung <strong>der</strong><br />
Finanzausgleichumlage um 4 Millionen Euro sowie eine um 1,2 Millionen Euro gestiegene<br />
Gewerbesteuerumlage, vermin<strong>der</strong>n ebenfalls unsere konjunkturbedingten Mehreinnahmen.<br />
Faktisch schmelzen allein diese drei Positionen unsere um 10,5 Millionen erhöhten Einnahmen<br />
um 9,8 Millionen Euro wie<strong>der</strong> ab. Der Einnahmesegen verpufft für uns damit weitgehend.<br />
Dies erklärt auch, weshalb letztlich das En<strong>der</strong>gebnis <strong>des</strong> Haushalts sich schlechter darstellt, als<br />
man auf den ersten Blick erwarten könnte.<br />
Durch diese Restriktionen gilt weiterhin, dass nicht alles Wünschenswerte angegangen werden<br />
kann, son<strong>der</strong>n Prioritäten zu setzen sind.<br />
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