30.12.2013 Aufrufe

Ausgabe 10/2013 - Bürgermeister Zeitung

Ausgabe 10/2013 - Bürgermeister Zeitung

Ausgabe 10/2013 - Bürgermeister Zeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28 AKTUELLES<br />

Zölibat für Vatikan-Sekretär<br />

Parolin kein Dogma<br />

Der designierte vatikanische<br />

Staatssekretär, Pietro Parolin, der<br />

am 15. Oktober sein Amt antritt,<br />

sieht das Priesterzölibat nicht als<br />

„Dogma der Kirche“. Man könne<br />

darüber diskutieren, weil es sich<br />

um eine kirchliche Tradition<br />

handle. „Dies bedeutet aber<br />

nicht, dass der Zölibat einfach<br />

der Vergangenheit angehört“,<br />

antwortete Parolin auf eine Frage<br />

der venezuelanischen Tageszeitung<br />

„El Universal“.<br />

„Man kann über jene Themen<br />

diskutieren und nachdenken, die<br />

keine Dogmen sind und Änderungen<br />

überlegen, diese müssen<br />

allerdings stets im Dienst der Einheit<br />

und nach dem Willen Gottes<br />

erfolgen“, erklärte Parolin. Diese<br />

Frage sei „eine große Herausforderung“<br />

für den Papst. Man müsse<br />

„Gottes Wille und der Geschichte<br />

der Kirche folgen“. Er<br />

verteidigte den Wert des Zölibats,<br />

der sich in den ersten Jahrhunderten<br />

der Kirche etabliert habe.<br />

Man könne jedoch nicht das Problem<br />

des Priestermangels ignorieren,<br />

aufgrund dessen die Kirche<br />

gezwungen werden könnte,<br />

die Regel des Zölibats zu revidieren.<br />

Vor zehn Tagen ernannte Papst<br />

Franziskus Parolin zur neuen<br />

„Nummer Zwei“ im Vatikan. Der<br />

italienische Kirchendiplomat löst<br />

damit den seit 2006 amtierenden<br />

Kardinal Tarcisio Bertone ab. Parolin<br />

stammt aus dem norditalienischen<br />

Vicenza und ist seit 1980<br />

Priester.<br />

Der Zölibat (vom lateinischen<br />

caelebs, unvermählt) ist die aus<br />

religiösen Gründen gewählte<br />

Ehelosigkeit und geschlechtliche<br />

Enthaltsamkeit. Zahlreiche Glaubensgemeinschaften<br />

kennen die<br />

zeitweilige oder permanente Zölibatspflicht<br />

für Priester. Aus der<br />

Zeit der frühen christlichen Kirche<br />

gibt es keine Belege für einen<br />

allgemeinen Priester-Zölibat.<br />

Foto: Apa<br />

Roms <strong>Bürgermeister</strong> will<br />

Kunstschätze vermieten<br />

Um die leeren Gemeindekassen<br />

aufzufüllen, will der neue<br />

<strong>Bürgermeister</strong> Roms, Ignazio Marino,<br />

Kunstschätze der Stadt an<br />

anderen Metropolen vermieten.<br />

„Wir wollen unsere Kunstschätze<br />

vorübergehend an Städte vermieten,<br />

die über keine verfügen. Damit<br />

könnten wir das Gemeindebudget<br />

unterstützen“, kommentierte<br />

Marino nach Angaben italienischer<br />

Medien vom Sonntag.<br />

„Ähnliche Schritte hat bereits<br />

Frankreich unternommen. In arabischen<br />

Ländern soll eine Art von<br />

Louvre mit Kunstschätzen eröffnet<br />

werden, die in Paris nicht ausgestellt<br />

werden. Wir könnten diesen<br />

Weg beschreiten. Rom muss<br />

seine Kunstschätze besser verwerten“,<br />

sagte Marino. Viele<br />

Gemälde befinden sich in Lagern<br />

der städtischen Pinakotheken<br />

oder Museen und können wegen<br />

Platzmangels nicht ausgestellt<br />

werden.<br />

Inzwischen steht die Reinigung<br />

der fünfzig Meter hohen Arkaden<br />

des Kolosseums vor dem Start.<br />

Acht Millionen Euro sollen Säuberung<br />

und Sicherung kosten.<br />

Allein diese erste Phase der umfassenden<br />

Restaurierung wird<br />

mindestens zweieinhalb Jahre<br />

dauern. Unterdessen werden weiterhin<br />

bis zu sechs Millionen<br />

Menschen pro Jahr das Kolosseum<br />

besuchen. Bis zum Jahresende<br />

will die Stadt auch die Fußgängerwege<br />

an der Prachtstraße zwischen<br />

Kolosseum und Altstadt<br />

von drei auf sechs Meter verbreitern.<br />

Achtjährige starb im Jemen<br />

in Hochzeitsnacht<br />

DAS LÄSST AUFHORCHEN<br />

Der Tod einer acht Jahre alten<br />

Kindsbraut schockiert viele Menschen<br />

auf der Arabischen Halbinsel.<br />

Die kleine Rawan war laut<br />

Medienberichten während ihrer<br />

„Hochzeitsnacht“ in einem Hotel<br />

der jemenitischen Stadt Hardh<br />

gestorben. Ihre Gebärmutter riss<br />

durch den Geschlechtsverkehr<br />

mit dem erwachsenen „Bräutigam“.<br />

Bisher ist noch nicht klar, ob<br />

der Mann, ein Mittvierziger aus<br />

Saudi-Arabien, inzwischen festgenommen<br />

wurde oder nicht.<br />

Nach Angaben von Menschenrechtlern<br />

hatte Rawans Stiefvater<br />

für das Mädchen von dem Saudi<br />

<strong>10</strong>.000 Rial (2.024 Euro) erhalten.<br />

Der leibliche Vater des Kindes ist<br />

nach Informationen des Jemenitischen<br />

Zentrums für Menschenrechte<br />

tot.<br />

Ein Mitarbeiter des Zentrums<br />

sagte der Nachrichtenagentur<br />

dpa: „Wir wiederholen nach diesem<br />

schrecklichen Fall unsere<br />

Forderung nach einem Gesetz,<br />

das für Eheleute ein Mindestalter<br />

von 18 Jahren vorschreibt.“ Islamistische<br />

Politiker hatten im Jemen<br />

schon mehrfach entsprechende<br />

Gesetzesvorlagen zu Fall<br />

gebracht. Die Verheiratung minderjähriger<br />

Mädchen ist im Jemen<br />

relativ weit verbreitet. 2008<br />

sorgte der Fall der zehnjährigen<br />

Nudschud Ali für Aufsehen, die<br />

vor einem Gericht in Sanaa ihre<br />

Scheidung erstritt.<br />

Dänemark erneut das<br />

glücklichste Land der Welt<br />

Dänemark ist einem UNO-Bericht<br />

zufolge das glücklichste<br />

Land der Welt. Österreich ist in<br />

den Top Ten und belegt den achten<br />

Platz. Nachbarland Deutschland<br />

steht dagegen nur auf dem<br />

26. Platz der insgesamt rund 160<br />

ausgewerteten Länder, wie der<br />

kürzlich in New York veröffentlichte<br />

Bericht zeigt.<br />

In den Top Ten sind neben Dänemark<br />

und Österreich auch Norwegen,<br />

Schweden, Finnland, die<br />

Schweiz, die Niederlande, Kanada,<br />

Island und Australien. Der für<br />

die Vereinten Nationen federführend<br />

vom Earth Institute der<br />

renommierten Columbia Universität<br />

in New York erstellte Bericht<br />

verbindet unter anderem<br />

Daten von Sozialsystemen, Lebenserwartung<br />

und den Arbeitsmarkt<br />

mit Befragungen über die<br />

Selbstwahrnehmung der Menschen.<br />

Im vergangenen Jahr, als<br />

der Bericht erstmals erstellt wurde,<br />

stand Dänemark ebenfalls<br />

auf Platz eins.<br />

Foto: Apa<br />

Spanien will Pensionen an<br />

Lebenserwartung koppeln<br />

Angesichts staatlicher Sparzwänge<br />

und hoher Arbeitslosigkeit<br />

will Spanien Pensionen künftig<br />

an die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

und den Konjunkturverlauf<br />

koppeln. So sollten<br />

Pensionen ab dem kommenden<br />

Jahr nicht mehr von der Inflationsentwicklung<br />

abhängen<br />

und stattdessen auch an die Einnahmen<br />

aus den Sozialversicherungsbeiträgen<br />

gebunden werden,<br />

gab Arbeitsministerin Fatima<br />

Banez kürzlich bekannt.<br />

Das könne zwar zunächst zu<br />

geringeren Bezügen führen. Zugleich<br />

könnten aber auch künftig<br />

angemessene Einkünfte im<br />

Ruhestand gewährleistet und<br />

ein höheres Pensionseintrittsalter<br />

vermieden werden. Dazu will<br />

die konservative Regierung einen<br />

jährlichen Pensionszuwachs<br />

von 0,25 Prozent sowie eine<br />

Deckelung einführen, damit die<br />

Pensionen nicht mehr als 0,25<br />

Prozent stärker steigen als die<br />

Inflation.<br />

Die EU-Kommission verlangt<br />

von Spanien, im Kampf gegen<br />

die Schuldenkrise das Rentensystem<br />

bis Jahresende zu reformieren.<br />

Das Land leidet unter einer<br />

schweren Wirtschaftskrise und<br />

rekordhoher Arbeitslosigkeit. Die<br />

Zahl der Menschen, die Sozialversicherungsbeiträge<br />

zahlen, ist<br />

auf den tiefsten Stand seit einem<br />

Jahrzehnt gefallen, nachdem fast<br />

sechs Millionen Spanier ihren<br />

Job verloren haben.<br />

Dem Rentensystem machen zudem<br />

die Alterung der Gesellschaft<br />

und eine niedrige Geburtenrate<br />

zu schaffen.<br />

www.buergermeisterzeitung.info<br />

Portal für Städte<br />

und Gemeinden<br />

Foto: Apa<br />

<strong>Bürgermeister</strong> <strong>Zeitung</strong> <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!