Zitronensaft und „Rohrfrei“ - Universität Rostock
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Dr. Julia Freienberg<br />
Prof. Dr. Alfred Flint<br />
Berechnung des Gehaltes an Zitronensäure in einer „Ja!“- Tablette:<br />
Nach dem Auflösen einer Tablette der Marke „Ja!“ konnte festgestellt werden, dass der pH-<br />
Wert der Lösung immer zwischen 4,0 <strong>und</strong> 4,3 lag. Daraus lässt sich schließen, dass in der<br />
Tablette Zitronensäure im Überschuss vorhanden gewesen sein muss. Die Stoffmenge der<br />
noch vorhandenen Hydronium-Ionen in der Lösung soll im anschließenden Experiment ermittelt<br />
werden.<br />
Versuch 50: Titration der wässrigen Lösung einer Calciumtablette mit Natronlauge<br />
Geräte: 25-mL-Bürette, 100-mL-Messzylinder, 250-mL-Becherglas, pH-Meter, Magnetrührer<br />
mit Rührfisch<br />
Chemikalien: 1 Calciumtablette gelöst in 100 mL Leitungswasser (Lösung aus Versuch 84,<br />
Natronlauge (c = 1 mol/L)<br />
Durchführung: Die wässrige Lösung der Calciumtablette wird in 1-mL-Schritten mit der Natronlauge<br />
titriert, jeweils der pH-Wert abgelesen <strong>und</strong> in einer Tabelle notiert, bis ein pH-Wert<br />
von etwa 12 erreicht ist.<br />
Auswertung: Nach Zugabe von ca. 11,5 mL Natronlauge ist der Äquivalenzpunkt erreicht.<br />
Daraus lässt sich berechnen, dass sich noch 0,0115 mol Hydronium-Ionen in der Calciumtabletten-Lösung<br />
befanden.<br />
Berechnung der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe einer Calciumtablette:<br />
Aus Versuch 84 ergibt sich, dass in jeder „Ja!“- Tablette offensichtlich 0,0075 mol Calciumcarbonat<br />
<strong>und</strong> 0,005625 mol Natriumhydrogencarbonat enthalten sind. Zu deren vollständigen<br />
Umsetzung werden 0,020625 mol Hydronium-Ionen benötigt. Nach beendeter Reaktion<br />
konnten titrimetrisch noch 0,0115 mol Hydronium-Ionen ermittelt werden.<br />
Insgesamt waren also 0,03215 mol Hydronium-Ionen vorhanden. Da die Zitronensäure eine<br />
dreiprotonige Säure ist, enthielt die Tablette demnach 0,01071 mol Zitronensäure.<br />
Insgesamt ergibt sich folgende Zusammensetzung der Hauptbestandteile:<br />
„Ja!“: 2,056 g Zitronensäure,<br />
0,75 g Calciumcarbonat,<br />
0,4725 g Natriumhydrogencarbonat<br />
Zur Prüfung der Richtigkeit der für das Produkt der Marke „Ja!“ ermittelten Zusammensetzung<br />
sollte diesen Angaben entsprechend ein Mineralgetränk hergestellt <strong>und</strong> dessen pH-<br />
Wert mit dem der Originaltablette verglichen werden.<br />
Versuch 51: Herstellung eines Calciumgetränkes nach den errechneten Angaben der<br />
Inhaltsstoffe<br />
Geräte: 250-mL-Becherglas, pH-Meter, 3 Wägeschälchen, 3 Spatel<br />
Chemikalien: Zitronensäure, Calciumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat<br />
Durchführung: 2,056 g Zitronensäure, 0,75 g Calciumcarbonat <strong>und</strong> 0,4725 g Natriumhydrogencarbonat<br />
werden in das Becherglas gegeben <strong>und</strong> 100 mL dest. Wasser hinzugefügt.<br />
Nach beendeter Reaktion wird der pH-Wert gemessen.<br />
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