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Magazin #13 - Der Club zu Bremen

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des geistigen, politischen und wirtschaftlichen Lebens“ und<br />

wollte „durch Pflege persönlicher Beziehungen mit dem Ausland<br />

<strong>zu</strong>m Verständnis und der Förderung deutscher Interessen im Ausland<br />

beitragen“. Im Haus Atlantis und im Robinson-Crusoe-Haus<br />

in der Böttcherstaße fand er seine Unterkunft u.a. mit Lese-,<br />

Schreib-, Vortrags- und Filmsaal und Speiseraum. Um Körper und<br />

Geist gleichermaßen <strong>zu</strong> befriedigen, konnten die Mitglieder des<br />

<strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> kostenlos die Kurse des Instituts für Körperkultur<br />

– Turnen, Fechten, Boxen – und den Massage- und Ruheraum<br />

sowie die Lichtduschen und Bäder benutzen.<br />

Das Profil des neuen <strong>Club</strong>s als ein Ort der Information, der regionalen<br />

und internationalen Vernet<strong>zu</strong>ng, der wirtschaftlichen,<br />

politischen und sozialen Fragestellungen hat bis heute nicht an<br />

Aktualität verloren.<br />

Nach einem kurzen, sehr erfolgreichen Start geriet die neuformierte<br />

Gesellschaft durch die Auswirkungen der nationalsozialistischen<br />

Gesellschaftspolitik mehr als einmal in eine akute Existenzkrise.<br />

Obwohl <strong>Club</strong>mitglieder, die als Parteigenossen wichtige<br />

Positionen in der neuen Bremer NS-Regierung inne hatten, in<br />

den <strong>Club</strong>vorstand gewählt wurden, konnte eine „Gleichschaltung“<br />

nicht verhindert werden. Anfang 1934 war aus dem <strong>Club</strong><br />

<strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> das Haus der Hanse <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> geworden; den Vorsitzenden<br />

Friedrich Roselius hatte man durch den Präsidenten Kurt<br />

Thiele, einem der führenden Bremer NS-Aktivisten ersetzt.<br />

Während der gesamten NS-Zeit bewegten sich der Vorstand des<br />

<strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> – die Umbenennung in Haus der Hanse wurde<br />

bereits nach einem knappen Jahr wieder rückgängig gemacht –<br />

und viele seiner Mitglieder auf einem schmalen Grad zwischen<br />

Teilhabe und Rück<strong>zu</strong>g, zwischen Zustimmung, ja aktiver Beteiligung<br />

an der „nationalen Erneuerung des deutschen Volkes“ auf<br />

Ludwig Roselius<br />

der einen sowie Resignation und Widerstand gegen autoritäre<br />

Interventionen auf der anderen Seite. Die offensive Parteiwerbung<br />

durch den <strong>Club</strong>vorstand sowie der Ausschluss der jüdischen<br />

<strong>Club</strong>mitglieder sind Beispiele dafür, dass die Wirkkräfte der Nazi-<br />

Ideologie keineswegs vor den <strong>Club</strong>türen halt gemacht hatten.<br />

Am Ende des Zweiten Weltkriegs war der <strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> äußerlich<br />

wie innerlich zerstört, die repräsentativen <strong>Club</strong>räume zertrümmert,<br />

der Vorstand, wegen der parteipolitischen Belastung<br />

seiner Mitglieder, aufgelöst. Viele <strong>Club</strong>mitglieder waren von den<br />

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