Magazin #13 - Der Club zu Bremen
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cher Kultur. Sie beinhalten insbesondere viele geistige Wurzeln,<br />
die uns heute mehr denn je <strong>zu</strong>gute kommen. Sie vom <strong>Club</strong> <strong>zu</strong><br />
<strong>Bremen</strong> dürfen sich mit Fug und Recht als Vorläufer und Förderer<br />
eines Bildungsstandes betrachten, der in der Freien Hansestadt<br />
<strong>Bremen</strong> mittlerweile auf vielen Gebieten Spitzenqualität<br />
erreicht hat.<br />
Wenn es Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen<br />
betrifft, spielen wir mittlerweile bei Exzellenz-Initiativen und<br />
Best-Practice-Modellen in der ersten Liga mit. Wissen ist <strong>zu</strong><br />
einem international erstklassigen Standortfaktor geworden. <strong>Bremen</strong><br />
und Bremerhaven verfügen über zwei bedeutende Universitäten,<br />
renommierte Hochschulen und weltweit angesehene<br />
Forschungsinstitute. <strong>Bremen</strong> war und ist erste Stadt der Wissenschaft.<br />
Und wir verstehen es immer besser, Wissenschaft mit der<br />
Wirtschaft erfolgreich <strong>zu</strong> verzahnen. Gleichwohl, meine ich,<br />
bleibt noch viel und ständig etwas <strong>zu</strong> tun.<br />
Warum sage ich das an dieser Stelle?<br />
Viele Probleme und Weichenstellungen in die Zukunft lassen sich<br />
nur gemeinsam lösen. <strong>Der</strong> <strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> und die Freie Hansestadt<br />
<strong>Bremen</strong> verfügen über eine reiche Geschichte, die die Bürgerinnen<br />
und Bürger nicht ohne Stolz an künftige Generationen<br />
weitergeben. „Buten un binnen, wagen un winnen“ lautet seit<br />
Jahrhunderten ihr Handlungsmotiv. Wir haben hier am Marktplatz<br />
auf engem Raum und über kurze Wege erreichbar 4 gesellschaftlich<br />
relevante Kräfte versammelt: das Rathaus als Exekutive,<br />
das Haus der Bürgerschaft als Legislative, den Dom als Kirche<br />
und vor allem auch den Schütting mit der ältesten, verbrieften<br />
Kaufmannschaft, die in Deutschland existiert. <strong>Der</strong> Austausch<br />
untereinander, durchaus kritisch und kontrovers, war in der Vergangenheit<br />
nicht immer unumstritten, aber in der Regel fruchtbar.<br />
Und er ist zwingend im Interesse unseres Bundeslandes.<br />
Gerade vom <strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> sind viele Impulse ausgegangen,<br />
damit sich die verschiedenen Institutionen füreinander interessieren<br />
und Ideen bündeln. Das wünsche ich mir auch für die<br />
nächsten Jahre und Jahrzehnte. Aus Tradition lassen sich sicherlich<br />
Kraft und Stärke schöpfen; sie macht aber modernes,<br />
<strong>zu</strong>kunftsorientiertes Handeln nicht überflüssig.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
als ich Ihren <strong>Club</strong>-Vorstand kürzlich fragte, welchen Inhalt er<br />
sich denn für mein Grußwort wünschen würde, lautete die Antwort:<br />
Blumen streuen. Nun bin ich es in meiner Position<br />
gewohnt, dass man bevor<strong>zu</strong>gt Belobigungen von mir erwartet.<br />
Ich gebe sie am heutigen Tag sehr gerne und reichlich – und aus<br />
tiefer Überzeugung. <strong>Der</strong> <strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> hat Lob verdient. Lassen<br />
Sie mich noch einen Gedanken <strong>zu</strong>m Wunsch des Vorstandes<br />
erwähnen: Blumen streuen ist bunt und eine vorauseilende<br />
Tätigkeit bei Eheschließungen. Nun möchte ich hier gewiss nicht<br />
<strong>zu</strong> Eheversprechen anstiften, sondern dafür werben, dass Wirtschaft,<br />
die Sie vertreten, und Politik, die ich und einige andere<br />
hier im Saal repräsentieren, sich wieder stärker aufeinander <strong>zu</strong><br />
bewegen. Dass wir die beiderseitigen Kompetenzen gemeinsam<br />
<strong>zu</strong>m Wohle <strong>Bremen</strong>s und Bremerhavens einsetzen. Manchmal bin<br />
ich in Sorge, die Basis für Verständnis und Verständigung könnte<br />
brüchig werden. Das dürfen wir nicht riskieren. Ein solches<br />
Auseinanderdriften würde der starken Mentalität des Hanseatischen,<br />
die ich gerade schilderte, ganz und gar nicht mehr entsprechen.<br />
Pflegen wir deshalb den Dialog, verstärken wir ihn,<br />
entdecken wir das Verbindende.<br />
Mir fällt ein spannendes Programm ein, das die Bürgerschaft<br />
<strong>zu</strong>sammen mit den Wirtschaftsjunioren der Handelskammer auflegt<br />
und das für dieses Jahr sehr vielversprechend anläuft:<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer begleiten Abgeordnete<br />
durch den politischen Alltag. <strong>Der</strong> eine soll den anderen in seinem<br />
Denken und Tun besser und praxisnah verstehen – und<br />
umgekehrt. Solche Näherungsversuche unterstütze ich nachdrücklich.<br />
Und ich träume: Eines Tages wird das Unternehmertum<br />
– im bremischen Parlament stark unterrepräsentiert – dem<br />
Reiz eines politisches Mandats erliegen und sich um ein solches<br />
bewerben – dem Gemeinwohl, der Demokratie <strong>zu</strong> Liebe, aus Verantwortung<br />
für den aktiven Staat, der die Menschen <strong>zu</strong>r Teilhabe<br />
aktiviert.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
der <strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong> hat eine wechselvolle, inhaltsreiche<br />
Geschichte hinter sich und eine große Zukunft vor sich. Davon<br />
bin ich überzeugt. Und ich bin sicher, dass dieser <strong>Club</strong> mit seinen<br />
Akteurinnen und Akteuren <strong>Bremen</strong> weiterhin sehr gut tun<br />
wird. Nochmals meine Gratulation <strong>zu</strong> dem Jubiläum und vielen<br />
Dank für Ihre Aufmerksamkeit!