Söchauer Pfarrblatt - Katholische Kirche Steiermark
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<strong>Söchauer</strong> <strong>Pfarrblatt</strong><br />
Die Krankensalbung<br />
Gottes Liebe hautnah<br />
Krankheit und Leiden gehören zu den schwersten Prüfung im Leben des Menschen.<br />
In der Krankheit erfährt der Mensch seine Ohnmacht, seine Grenzen und seine Endlichkeit.<br />
Das Mitleid Christi mit den Kranken und seine Heilung von Krankheiten jeder Art sind ein<br />
deutliches Zeichen dafür, dass Gott sich seines Volkes angenommen hat und dass das Reich Gottes<br />
ganz nahe ist. Jesus hat die nicht nur die Macht zu heilen, sondern auch Sünden zu vergeben.<br />
Die besondere Liebe Jesu zu den Kranken bewog die Christen durch alle Jahrhunderte, sich derer<br />
anzunehmen, die körperlich oder seelisch leiden. Das Sakrament der Krankensalbung verleiht dem<br />
Christen, der die mit schwerer Krankheit oder mit Alter gegebenen Schwierigkeiten durchmacht,<br />
eine besondere Gnade. Die Feier des Sakramentes besteht im Wesentlichen in der Salbung der<br />
Stirn und der Hände des Kranken.<br />
Nicht nur "letzte Ölung"<br />
Leider wird die Krankensalbung manchmal nur als "letzte<br />
Ölung", die noch schnell vor dem Tod gespendet wird, gesehen.<br />
Aber das ist eine Verkürzung ihres Sinnes. Dieses Sakrament soll<br />
ja Menschen in ernster Krankheit stärken – und wenn Gott es<br />
will – auch körperlich wieder aufrichten. "Daher ist der rechte<br />
Augenblick sicher schon gegeben, wenn der Gläubige beginnt,<br />
wegen Krankheit oder Alterschwäche in Lebensgefahr zu<br />
geraten", erklärt das letzte Konzil.<br />
Und der Katechismus der katholischen <strong>Kirche</strong> ergänzt<br />
und führt aus: "Wenn ein Kranker ... wieder gesund wird, kann<br />
er, falls er wiederum schwer erkrankt, dieses Sakrament von<br />
neuem empfangen. Im Laufe der Krankheit darf dieses<br />
Sakrament wiederholt werden, wenn der Zustand sich<br />
verschlimmert. Es ist angebracht, die Krankensalbung zu<br />
empfangen, wenn man vor einer schweren Operation steht. Das<br />
gleiche gilt für Betagte, deren Kräfte zu versagen beginnen."<br />
Der Priester salbt den<br />
Kranken auf der Stirn und<br />
auf den Händen mit<br />
heiligem Öl.<br />
Dabei spricht er: "Durch<br />
diese heilige Salbung helfe<br />
dir der Herr in seinem<br />
reichen Erbarmen; er<br />
stehe dir bei<br />
in der Kraft des Heiligen<br />
Geistes: Der Herr, der dich<br />
von deinen Sünden befreit,<br />
rette dich, in seiner Gnade<br />
richte er dich auf. Amen"<br />
Das sollten Sie für die Feier der<br />
Krankensalbung im Zimmer des<br />
Kranken vorbereiten:<br />
Ein Kreuz als Zeichen der<br />
Hoffnung und der Erlösung<br />
Eine Kerze (ev. Taufkerze),<br />
Licht als Symbol des<br />
auferstandenen Christus<br />
Weihwasser, das Sie aus dem<br />
Weihwasserkessel in der <strong>Kirche</strong><br />
holen können.<br />
Nach Möglichkeit sollten auch die<br />
Angehörigen an der Feier der<br />
Krankensalbung teilnehmen.<br />
Auch, wenn diese im Spital oder<br />
Pflegeheim stattfindet.<br />
Im Jakobusbrief des Neuen<br />
Testamentes (zwischen 60<br />
und 100 n. Chr. abgefasst)<br />
lesen wir: "Ist einer von<br />
euch krank? Dann rufe er<br />
die Presbyter (Priester)<br />
der Gemeinde zu sich; sie<br />
sollen Gebete über ihn<br />
sprechen und ihn im<br />
Namen des Herrn mit Öl<br />
salben. Das gläubige Gebet<br />
wird den Kranken retten,<br />
und der Herr wird ihn<br />
aufrichten; wenn er<br />
Sünden begangen hat,<br />
werden sie ihm vergeben."<br />
(5,14-15)