Jahresbericht als PDF - Vergiss mich nicht
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<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Auch im zurückliegenden Jahr hat sich die Vernetzung, insbesondere mit Sucht-, Schuldner- und<br />
Familienberatungsstellen sowie mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten <strong>als</strong> effektiv<br />
und wirksam erwiesen, um individuelle Hilfestellungen zu geben.<br />
Unser Mitarbeiter, der früher im Rahmen einer MAE (zusätzliche Arbeitsgelegenheit) bei uns<br />
beschäftigt war und in dieser Zeit ausschließlich zusätzlich anfallende Arbeiten verrichten<br />
durfte, hat zum 01.01.2012 einen Arbeitvertrag vom Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e.V.<br />
erhalten. Ohne diesen neuen Mitarbeiter wäre es uns <strong>nicht</strong> möglich gewesen, die Möblierung<br />
der Wohnungen so schnell zu organisieren. Weiterhin unterstützte er die betreuten KlientInnen<br />
durch handwerkliche Hilfestellungen beim Einzug in die Wohnung sowie bei der Durchführung<br />
erforderlicher Schönheitsreparaturen.<br />
■<br />
Wrangel 30 - Wohnraum für Frauen<br />
Seit dem 18. Juni 2012 bieten wir in der Wrangelstraße 30, in 10997 Berlin-Kreuzberg eine<br />
Unterbringung (nach ASOG) ausschließlich für wohnungslose Frauen an. Dieser Personenkreis<br />
ist auf der Straße, in Wohnheimen und in unzumutbaren Wohn- und Lebensverhältnissen häufig<br />
physischer oder psychischer Gewalt sowie sexuellen Belästigungen und Übergriffen ausgesetzt.<br />
Das Angebot von „Wrangel 30 - Wohnraum für Frauen“ wurde von den Sozialen Wohnhilfen<br />
der Bezirksämter für die Unterbringung wohnungsloser Frauen von Anfang an sehr häufig in<br />
Anspruch genommen, sodass frei werdende Plätze jeweils nach kurzer Zeit wieder angefragt<br />
und vergeben wurden.<br />
.„Wrangel 30 - Wohnraum für Frauen“ verfolgt das Ziel, die Zeit der Wohnungslosigkeit für die<br />
betroffenen Frauen erträglicher zu gestalten und möchte ihnen neue Perspektiven eröffnen. In<br />
zwei kleinen überschaubaren Wohngruppen mit insgesamt 8 Einzelzimmern und 5 Doppelzimmern<br />
auf zwei Etagen können wir bis zu 18 wohnungslose Frauen bzw. Alleinerziehende mit<br />
Kind (insgesamt 18 Personen) unterbringen. Den Bewohnerinnen stehen eine große Küche mit<br />
Aufenthaltsraum und Terrasse im EG, eine Küche im OG und insgesamt drei Bäder mit Toilette<br />
zur Verfügung. In einem großen Waschraum im Keller stehen Waschmaschinen für die Bewohnerinnen<br />
sowie für die Hauswäsche zur Verfügung.<br />
.<br />
Die geräumige<br />
Küche in der<br />
Wrangel 30<br />
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 44 Frauen und drei Kinder (im Alter von 0 bis 9 Jahren) von<br />
der Berliner Unterbringungsleitstelle (BUL) vermittelt und aufgenommen. Von den 31 Frauen und<br />
zwei Kindern, die noch in 2012 die Einrichtung wieder verlassen haben, konnten 9 alleinstehende<br />
Frauen und 1 Mutter mit 1 Kind eine eigene Wohnung beziehen, davon 4 Frauen im Rahmen<br />
des Betreuten Einzelwohnens. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der ausziehenden Frauen<br />
betrug 57 Tage und lag zwischen 2 Tagen und 6 Monaten; in wenigen Einzelfällen musste der<br />
Aufenthalt (z. B. wegen Drogenkonsum im Haus) mittels eines Hausverbots beendet werden.<br />
Die Unterbringung der wohnungslosen Frauen soll grundsätzlich vorübergehend erfolgen und<br />
versteht sich <strong>nicht</strong> <strong>als</strong> dauerhafter Ersatz für fehlenden eigenen Wohnraum. Angestrebt wird in<br />
jedem Falle die Anmietung einer geeigneten Wohnung oder die Vermittlung in eine adäquate<br />
betreute Wohnform.<br />
■<br />
Migrantenwohnheim Zeughofstraße<br />
Auch im Jahr 2012 konnten wir viele Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten insbesondere<br />
Syrien, Afghanistan und Pakistan im Wohnheim willkommen heißen und sie durch unser interkulturelles<br />
Team beraten und betreuen.<br />
Die Vielfalt unserer BewohnerInnen spiegelt sich auch in den Festen und Veranstaltungen wieder.<br />
So feierten wir gemeinsam mit unseren Frauen am 20.03.2012 im „Treff“ das kurdische Neujahrsfest.<br />
Feier des<br />
kurdischen<br />
Neujahrsfestes<br />
Weiterhin fand in Zusammenarbeit mit Frau Reinke, der Migrationsbeauftragten des Bezirks<br />
Friedrichshain-Kreuzberg, im Rahmen des Projekts „Interkreuzhain“ im November eine Lesung<br />
statt. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte ein persischer Geigenspieler. Ein leckeres<br />
kleines arabisch-türkisches Buffet, welches vom Veranstalter gestiftet wurde, rundete den<br />
Nachmittag ab. Wie jedes Jahr feierten wir das Sommerfest zusammen mit BewohnerInnen des<br />
Seniorenwohnheims, während das Winterfest ausschließlich im Kreis der BewohnerInnen und<br />
MitarbeiterInnen unseres Hauses stattfand.<br />
Zweimal dieses Jahr erhielten wir Besuch von ausländischen Gästen: 15 Ehrenamtliche des<br />
europäischen Freiwilligendienstes sowie 30 StudentInnen der sozialen Arbeit aus Dänemark<br />
kamen, um das Haus und unsere Arbeit kennen zu lernen.<br />
Die zunehmende Zahl der Flüchtlinge in Deutschland und Berlin führte auch zu einem gesteigerten<br />
öffentlichen Interesse. Im September brachte das Deutschlandradio in seiner Sendung<br />
„Religionen“ ein Interview mit einem unserer Bewohner. Insbesondere durch den deutschlandweiten<br />
„Flüchtlingsmarsch“, kamen vermehrt Anfragen von Seiten der Medien. Unter anderem<br />
fanden dazu im Oktober Dreharbeiten des Senders France 24 in unserem Haus statt. Schließlich<br />
folgten im Dezember noch eine Gesprächsrunde und eine Veranstaltung von TeilnehmerInnen<br />
des Flüchtlingsmarsches in unserem Aufenthaltsraum.<br />
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