Jahresbericht als PDF - Vergiss mich nicht
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Diakonisches Werk<br />
Berlin Stadtmitte e.V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
2012
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
INHALT<br />
I. Geschäftsstelle<br />
■ Geschäftsführung.............................................................................................................. 1<br />
■ Finanzbuchhaltung............................................................................................................ 2<br />
■ Fundraising........................................................................................................................ 2<br />
■ Qualitätsmanagement (QM).............................................................................................. 3<br />
■ Kitaberatung/Arbeitssicherheit........................................................................................... 3<br />
II.<br />
Betreutes Wohnen / Suchtverbund<br />
■ Therapeutische Wohngemeinschaft (TWG) und Betreutes Einzelwohnen (BEW)............ 4<br />
■ Beschäftigungstagesstätte für chronisch Alkoholkranke (BTS)......................................... 5<br />
■ Tagesstätte für Wohnungslose „Am Wassertor“................................................................ 5<br />
■ Notübernachtung für obdachlose Frauen (Kältehilfe)........................................................ 6<br />
■ MAE-Projekt im Bereich Sucht.......................................................................................... 7<br />
■ Suchtberatung für Alkohol- und Medikamentenabhängige................................................ 8<br />
■ <strong>Vergiss</strong> <strong>mich</strong> <strong>nicht</strong> - Patenschaften für Kinder von Suchtkranken..................................... 8<br />
■ Ambulante Wohnhilfen Schenkendorfstraße..................................................................... 9<br />
■ Wrangel 30 - Wohnraum für Frauen................................................................................ 10<br />
■ Migrantenwohnheim Zeughofstraße.................................................................................11<br />
■ Seniorenwohnhaus Graefestraße.................................................................................... 12<br />
III. Beratung und Fortbildung<br />
■ Beratungsstelle für Überschuldete................................................................................... 13<br />
■ InFobiS - Institut für Information, Fortbildung und Supervision........................................ 13<br />
■ Präventive Schuldnerberatung für Jugendliche............................................................... 14<br />
■ Sozialdienst und Beratung für Gehörlose........................................................................ 15<br />
■ Pflegestützpunkt Friedrichshain-Kreuzberg..................................................................... 16<br />
■ Pflege in Not (PiN)........................................................................................................... 17<br />
■ Fachstelle für pflegende Angehörige............................................................................... 18<br />
■ Weiterbildung zur staatlich geprüften Sozialassistentin................................................... 19<br />
IV. Familienberatung / Familienbildung<br />
■ FuN - Familie und Nachbarschaft / Känguru / Von Anfang an......................................... 20<br />
■ tam - Interkulturelles Familienzentrum / Stadtteilmütter / Beratungsangebote................ 21<br />
V. Kindertagesbetreuung<br />
■ Freizeitbereich/Hort an der Grundschule Adolf-Glaßbrenner.......................................... 24<br />
■ Kindertagesstätte Faros................................................................................................... 24<br />
■ Kindertagesstätte Fontanepromenade............................................................................ 25<br />
■ Interkulturelle Kita im tam................................................................................................ 26
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
I. Geschäftsstelle<br />
■■<br />
Geschäftsführung<br />
Spannend - erlebnisreich - arbeitsintensiv<br />
Drei Vokabeln, die das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e.V. das Jahr über begleitet haben.<br />
Spannend begann das Jahr mit der Mitteilung, der Umbau für das Familienzentrum TAM muss<br />
mit einem Baustopp rechnen. Erhöhte Kosten, Verzögerung der Fertigstellung wären die Folge<br />
gewesen. Dank der Unterstützung der MitarbeiterInnen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
konnte das vermieden werden und wir durften zügig weiterbauen und auf die Einweihungsveranstaltung<br />
am 24. August 2012 hin arbeiten.<br />
Die Mitarbeiterinnen vom ambulanten Wohnen Schenkendorfstraße entwickelten mit Unterstützung<br />
der sozialen Wohnhilfe im Bezirk ein Konzept für zwei Wohngruppen für Frauen in der<br />
Wrangelstraße 33. Entstanden war die Idee aus der Frauennotübernachtung im Rahmen der<br />
Kältehilfe. Unser Dank geht hier an die Emmaus - Ölberg Gemeinde, die durch die Vermietung<br />
von Gemeinderäumen diese Übernachtungsstätte erst möglich machte. Der sehr begrenzte<br />
Wohnraum in Berlin schließt gerade Menschen mit niedrigen Einkommen immer mehr aus und<br />
die Gentrifizierung ist auch leider an Kreuzberg <strong>nicht</strong> vorbei gegangen. Im Mai 2012 konnte die<br />
Einrichtung eröffnet werden.<br />
Im September 2012 ist unsere Geschäftsstelle aus der Heilig Kreuz Kirche aus – und in die<br />
Wilhelmstraße 115 eingezogen. Das ständige Wachstum des DW Stadtmitte e.V. brachte <strong>nicht</strong><br />
nur immer mehr Arbeitsplätze, sondern erforderte auch die notwendige räumliche Vergrößerung<br />
der Geschäftsstelle. Ein sehr erlebnisreiches Ereignis war das Abschiedsfest. Besuch aus alten<br />
Zeiten, selbstgemachtes Buffet von allen MitarbeiterInnen, Tanz und Gesang schmückten das<br />
Programm. Das kleine Vorbereitungsteam von MitarbeiterInnen und einem Vorstandsmitglied<br />
hat ganze Arbeit geleistet. Auch dafür Danke!<br />
Und noch eine neues Projekt konnte am 1.10.2012 starten: Schuldenprävention für Kinder und<br />
Jugendliche im Raum Moabit. Durch die Finanzierung aus dem Programm Aktionsraum Plus<br />
können über 15 Monate ReferentInnen Angebote in Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen<br />
zum Thema Geldkunde, Schuldenvermeidung anbieten.<br />
Die immer neuen und zusätzlichen Projekte brachten auch unserer Verwaltung sehr arbeitsintensive<br />
Zeiten und wir entschlossen uns zur Unterstützung der Arbeit zum 1.11.2012 eine<br />
Auszubildende für Bürokommunikation einzustellen.<br />
Die größte Freude machte uns die Glückspirale, bei der wir auf Anraten des DWBO einen Antrag<br />
zur Finanzierung der Großküche im neuen TAM gestellt hatten, mit der Bewilligung unseres<br />
Antrages.<br />
Seit dem 1.11.2012 können wir mit Mitteln des Bezirks 15 Frauen im Rahmen der Kältehilfe ein<br />
Obdach geben.<br />
Zwei Mitgliederversammlungen und vier Vorstandssitzungen wurden durchgeführt. Die Mitgliederversammlung<br />
hat am 20.11.2012 den Jahresabschluss 2011 beschlossen und den Vorstand<br />
und die Geschäftsführung entlastet.<br />
Danke allen, die das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e.V. das Jahr über begleitet und gefördert<br />
haben.<br />
1
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
■■<br />
Finanzbuchhaltung<br />
■■<br />
Qualitätsmanagement (QM)<br />
Die vier Mitarbeiterinnen betreuen weiterhin die gesamte kaufmännische Buchführung und die<br />
damit verbundene Sachbearbeitung für alle Projekte des Werkes. Aufgrund weiterer neuer Projekte<br />
und einem ständig ansteigendem Verwaltungsaufwand wurde eine weitere Mitarbeiterin<br />
gesucht und ab dem 01.02.2013 auch gefunden.<br />
Eine besondere Herausforderung war der Start mit dem Kita-Abrechnungsprogramm „Nordholz“.<br />
Die Übernahme der Daten aus der Buchhaltung, die zu erstellende Schnittstelle in die Buchhaltung<br />
und das Einarbeiten in das Programm erforderten einen erheblichen Einsatz an Arbeitszeit, an<br />
mentaler Energie und menschlicher Geduld. An dieser Aufgabe werden wir auch in 2013 weiter<br />
arbeiten müssen.<br />
Eine Nutzung der integrierten Warenwirtschaft (Rechnungslegung) war für 2012 geplant, konnte<br />
allerdings durch den geschilderten Einsatz des Kitaprogrammes <strong>nicht</strong> umgesetzt werden. Dies<br />
ist nun eine Aufgabe für 2013.<br />
Der Jahresabschluss 2011 wurde im Spätherbst fertiggestellt. Die Zusammenarbeit mit dem<br />
Steuerberatungsbüro hat zu einigen Veränderungen, besonders unter steuerlicher Betrachtung,<br />
geführt. Diese wurden in 2012 nachgearbeitet und sollen in 2013 dann konsequent angewandt<br />
werden.<br />
Die im Dezember 2011 angekündigte Prüfung der lohnsteuerrechtlichen Vorgänge für die Jahre<br />
2007-2010 fand in 2012 statt. Ein Abschlussgespräch mit dem Prüfer steht bis dato aus.<br />
Nachträglich ist noch zu berichten, dass zum Freistellungsbescheid für die Jahre 2007 bis 2009<br />
eine Außenprüfung vor Ort statt fand. Der entsprechende Bescheid wurde am 16.02.2011 ohne<br />
Beanstandungen erteilt.<br />
Seit dem 3.09.2012 bin ich auf die Stelle <strong>als</strong> QM-Beauftragte in der Geschäftsstelle im Diakonischen<br />
Werk Berlin Stadtmitte eingesetzt worden. Ich bin in dieser Funktion zunächst für die<br />
Kindertageseinrichtungen Fontanepromenade, Faros und den Hort der Adolf-Glaßbrenner-<br />
Schule zuständig und arbeite eng mit dem Kitaberater Johannes Hummel zusammen.<br />
In meine Einarbeitungszeit fiel der Umzug der Geschäftsstelle in die neuen Räume in der<br />
Wilhelmstraße. Nach anfänglichen technischen Einschränkungen (Wasserschaden und PC-<br />
Probleme) habe ich begonnen, mir einen Überblick über die vorliegenden QM-Dokumente zu<br />
verschaffen.<br />
Schwerpunktmäßig standen folgende Inhalte im Vordergrund:<br />
■■ Vorbereitung und Begleitung der internen und externen Evaluation in den beiden<br />
Kindertageseinrichtungen Fontanepromenade und Faros<br />
■■ Unterstützung der Kitas beim Aufbau ihrer QM-Handbücher<br />
■■ Erarbeitung der Verfahrensanweisungen zu Kindeswohlgefährdung<br />
■■ Aufsichtspflicht<br />
■■ Anmeldeverfahren in Kita und Hort<br />
Sobald das QM-Handbuch Teil I (Allgemeine Darlegung) fertig gestellt und freigegeben ist, wird<br />
es zur Grundlage für die QM-Handbücher II der Projekte.<br />
Abschließend läßt sich festhalten, dass die alltäglichen Aufgaben mit Routine und Freude<br />
bewältigt werden und die Mitarbeiterinnen sich den ständig wachsenden Anforderungen und<br />
Veränderungen mit Engagement und Neugier stellen.<br />
P<br />
QM-Kreislauf<br />
Ihre Spende<br />
10 20<br />
50<br />
unterstützt<br />
stärkt<br />
fördert<br />
unsere Projekte:<br />
Beratungsstelle für Überschuldete | tam - Treffpunkt<br />
und Sozialberatung | FuN - Familien u.<br />
Nachbarschaftstreff | Von Anfang an Familienleben |<br />
Deutsch- griechische Kita Faros | Kita Fontanepromenade<br />
| Hort an der Grundchule A.- Glaßbrenner<br />
| Kinderpatenschaftsprojekt „<strong>Vergiss</strong> <strong>mich</strong><br />
<strong>nicht</strong>„ | Kreuzberger Stadtteilmütter | Sozialdienst<br />
und Beratung für Gehörlose | Pflegestützpunkt<br />
„Rund ums Alter“ | Pflege in Not | Ambulante<br />
Wohnhilfen | Therapeutische Wohngemeinschaften<br />
für Alkoholkranke | Wohnheim Zeughofstraße |<br />
Suchtberatung | A-Club | Tagesstätte für Obdachlose<br />
„Am Wassertor“ | Beschäftigungstagesstätte<br />
für Alkoholkranke | MAE - Projekt im Bereich Sucht |<br />
Danke!<br />
Diakonisches Werk<br />
Berlin Stadtmitte e.V.<br />
20<br />
10<br />
50<br />
■■<br />
Fundraising<br />
Für das Jahr 2012 kann der Fundraising Bereich des Diakonischen Werkes Berlin Stadtmitte auf<br />
eine erfreuliche Bilanz von insgesamt 66.600 € Geldspenden und diversen Sachmittelspenden<br />
zurückschauen.<br />
Viele Firmen konnten für eine Sachspende insgesamt im Wert von 10.838 € begeistert werden.<br />
Diese Sachspenden gingen in Form von Herd, Spülmaschine und Kühlschrank an das Familiencafé<br />
im tam. Die Kältehilfe Frauennotübernachtung wurde mit Nässeschutzauflagen, warmer<br />
Unterwäsche und Körperpflegemittel versorgt.<br />
Als Geldauflagen von Strafkammern, Schöffengerichten und Richtern des Amtsgerichts Tiergarten<br />
an gemeinnützige Organisationen, wurden uns im Jahr 2012 2000 € zugesprochen.<br />
Die Akquise für das Einweihungsfest des Familienzentrums und interkulturellen Kita in der<br />
Wilhelmstraße 116-117 brachten Sachspenden von 2768 € ein.<br />
Die Stiftungsgelder von den verschiedenen Organisationen wie Veolia, VETK, Tagesspiegel,<br />
Kirchenkreis und PS Sparen ergaben zusammen eine Summe von 22.000 €. Aus diversen<br />
privaten Spenden setzt sich die Restsumme von 28.994 € zusammen.<br />
■■<br />
A<br />
QM<br />
C<br />
D<br />
Kitaberatung / Arbeitssicherheit<br />
P= Plan D= do/tun C= check/überprüfen A= act/verbessern<br />
Meine Hauptaufgabe ist die Beratung, Begleitung und Unterstützung der Einrichtungsleitungen<br />
der Kindertagesstätten und des Freizeitbereiches (Hort) der Adolf-Glaßbrenner Grundschule.<br />
Weiterhin begleite ich Bewerbungsverfahren, Teamsitzungen, Konfliktberatung, Planungsabläufe,<br />
Elterngespräche, Elternabende, Kontakte zu Ämtern und Gremien u.a. nach Anfrage aus den<br />
Einrichtungen. Weitere Aufgaben sind die Trägervertretung zu Gremien des Bezirks (Bsp. AG<br />
§78, Trägerversammlung, Kitakonvente) und dem Verband VETK.<br />
Bis Juli hatte ich eine halbe Stelle, die ab August auf eine 75% Stelle aufgestockt wurde. Die Einführung<br />
eines Einrichtungsleitungstreffens (Eilt), was in regelmäßigen Abständen in den Einrichtungen<br />
stattfand, hat zum kollegialen Austausch, Verständnis und gegenseitiger Unterstützung<br />
sehr beigetragen.<br />
2<br />
3
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Ein zentrales Thema im Jahr 2012 war der Ausbau von Betreuungsplätzen.<br />
Den Freizeitbereich konnten wir von 300 auf 350 Betreuungsplätze erweitern. Im Mai begannen<br />
wir mit der Betreuung der ersten Kita Kinder in den Räumen des alten tam. Im August ist dann<br />
die Kita im tam in die neuen Räumlichkeiten des Familienzentrums umgezogen und wurde<br />
stetig in der Belegung und Personalausstattung erweitert. Auch in der Kita Fontanepromenade<br />
mit der Außenstelle Körtestraße gab es Umstrukturierungen. Leider konnten die Anträge zur<br />
Platzzahlerweiterung <strong>nicht</strong> durchgesetzt werden.<br />
Eine besondere Herausforderung zeigte sich in der Organisations- und Strukturentwicklung in<br />
der Kita Faros. Durch große Personalveränderungen in den letzten Jahren und mehrere Wasserschäden<br />
war die Situation in der Kita sehr belastet. Es ist uns gelungen bis Jahresende eine<br />
weitgehend positive Entwicklung und Stabilisierung zu erreichen.<br />
Besonders schwierig ist, dass kaum noch qualifiziertes Fachpersonal für die Stellenbesetzungen<br />
in den Einrichtungen zu finden ist.<br />
Seit dem Frühjahr 2012 wurde mir die Organisation und Strukturierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte übertragen. Eine externer FASI (Fachkraft<br />
für Arbeitssicherheit) und ein Betriebsarzt nahmen die gesetzlich zu leistenden Aufgaben war.<br />
Verschiedene Prüfungen der Behörden in den Einrichtungen sind erfolgreich verlaufen. Eine<br />
interne Schulung von Führungskräften im DWS wurde zu diesem Thema von mir durchgeführt.<br />
Der Umzug der Geschäftsstelle von der Zossener Straße in die Wilhelmstraße, die Besetzung<br />
einer Qualitätsbeauftragten Stelle brachten zusätzlich Abwechslung und Herausforderungen in<br />
der Organisations- und Strukturentwicklung.<br />
■<br />
Beratung<br />
in gemütlicher<br />
Atmosphäre<br />
Beschäftigungstagesstätte für chronisch Alkoholkranke (BTS)<br />
Im Jahr 2012 besuchten durchschnittlich 15 KlientInnen unsere Einrichtung. Es gab drei Neuaufnahmen.<br />
Ein Klient kam über das Urban-Krankenhaus. Eine Frau wurde uns über den Sozialdienst<br />
der Spittler-Klinik vermittelt. Ein weiterer Klient kam über die TWG Wrangelstraße. Es<br />
verließen uns in dem Jahr insgesamt vier BesucherInnen.<br />
Neben einigen Ausflügen - z.B. Dampferfahrten, Besuch des Weihnachtsmarktes in Potsdam,<br />
Botanischer Garten - besuchten wir auch einige Museen (Naturkundemuseum, Märkisches<br />
Museum…).<br />
II.<br />
■<br />
Betreutes Wohnen / Suchtverbund<br />
Therapeutische Wohngemeinschaft (TWG) und Betreutes<br />
Einzelwohnen (BEW)<br />
Mehrere Ausflüge führten uns in das Umland. So fuhren wir zum Kurt-Mühlenhaupt-Museum in<br />
Bergsdorf.<br />
Im Januar 2012 hat die Beschäftigungstagesstätte die Gestaltung und Durchführung des A-Clubs<br />
übernommen.<br />
Anfang Dezember hatten wir unseren traditionellen Stand auf dem Rixdorfer Weihnachtsmarkt,<br />
an dem wir unsere selbst gefertigten Sachen wieder gut unter die Leute bringen konnten.<br />
Und wieder ist ein Jahr vorüber. 2012 war ein Jahr der Veränderungen.<br />
Im August gab das Betreute Einzelwohnen die Räume in der Wrangelstraße 30 (heute Wohnraum<br />
für Frauen) auf und zog in die dritte Etage der Wrangelstraße 12. Damit ist das Betreute Wohnen<br />
(TWG/BEW) im Wohnhaus Wrangelstraße an einem Ort. Ein großer Vorteil für die betreuten<br />
Menschen in der Therapeutischen Wohngemeinschaft und dem Betreuten Einzelwohnen. Beide<br />
Bereiche betreuen Menschen mit dem Wunsch nach einer abstinenten und zufriedenen Lebensweise.<br />
In konstruktiver Teamarbeit wurden die beiden Einzelkonzepte zu einem Verbundskonzept umgeschrieben,<br />
mit der Absicht im Frühjahr 2013 den Wohnverbund Wrangelstraße zu beantragen.<br />
Die Zusammenarbeit im Suchtverbund des Werkes ist sehr gut und <strong>als</strong> Basisbestandteil der<br />
Betreuung von Suchtkranken von entscheidender Bedeutung. An dieser Stelle ein Dank an alle<br />
Mitarbeitenden des Suchtverbundes.<br />
Im Jahr 2012 wurden in beiden Bereichen ca. 31 Menschen betreut. Für diese Menschen konnten<br />
Gruppenangebote geschaffen werden, die für beide Projektteile und deren KlientInnen gemeinsam<br />
genutzt werden. Für 2013 wünschen wir uns eine gute Auslastung des Verbundsprojektes.<br />
■<br />
Tagesstätte für Wohnungslose „Am Wassertor“<br />
Das niedrigschwellige Angebot der Tagesstätte richtet sich vor allem an suchtmittelabhängige<br />
Wohnungslose. Das Anliegen ist es elementare Bedürfnisse Obdachloser und sozial Bedürftiger<br />
zu befriedigen und die vielfältigen Folgen von Wohnungslosigkeit durch eine Grundversorgung<br />
zu mildern. Wir legen dabei großen Wert darauf die Ressourcen und Fähigkeiten der Besucher-<br />
Innen zu stärken, ihnen Alternativen zur aktuellen Lebenssituationen aufzuzeigen und sie in<br />
weiterführende Hilfsangebote zu vermitteln.<br />
Die Tagesstätte ist an sechs Tagen in der Woche geöffnet. An vier Tagen wird ein warmes,<br />
möglichst hochwertiges Mittagessen ausgegeben und am Sonntag ein reichhaltiges Frühstück<br />
angeboten. An einem Tag in der Woche bieten wir umfangreiche soziale Beratung an. Im Durchschnitt<br />
besuchen zwischen 40 und 50 Menschen die Einrichtung.<br />
Die Besucherstruktur der Tagesstätte hat sich im Laufe des Jahres 2012 verändert. So ist zum<br />
einen die Zahl osteuropäischer Wohnungsloser, die unsere Wärmestube besuchen dramatisch<br />
gestiegen. Zum anderen nutzen immer mehr Frauen und Familien mit Kindern unser Angebot.<br />
4 5
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
❄<br />
Hier möchten wir die Gelegenheit nutzen einen obdachlosen Besucher unserer Tagesstätte,<br />
der zwischen Kottbusser Tor und unserer Wärmestube pendelt, zu Wort kommen zu lassen. Er<br />
besucht täglich unsere Tagesstätte, um unter anderem nach seiner Post zu schauen. Zudem<br />
„versorgt“ er uns mit den neusten Informationen der Szene, so dass wir immer ein aktuelles Bild<br />
des Hilfebedarfes zeichnen können.<br />
„Ich lebe auf der Straße, seitdem ich aus`m Knast bin …wegen Dealens… Ich bin Metadonzombi,<br />
seit 25 Jahren drogenabhängig. Mit Heroin angefangen hab ich wegen `ner Frau, gescheiterte<br />
Liebe. … Ich steh früh auf… Nachdem ich meine Magentablette genommen habe, nachdem ich<br />
meine 3 Bier getrunken habe, nehm ich meinen Ersatzstoff und dann geht’s einigermaßen. Ich<br />
renn den ganzen Tag durch die Gegend, Winter, Sommer, Feiertag, Sonntag – alles gleich. Assis<br />
wie ich haben kein frei. Das ist ein 24 Stunden Job. Ich guck mir die Leute an. Ich interessiere<br />
<strong>mich</strong> für ihr Leben und versuche Ihnen irgendwie weiterzuhelfen.… Ich hab Jura studiert und<br />
bin zweimal durchs Examen gefallen. Ich hab die Logik <strong>nicht</strong> verstanden. Und hab jetzt nach 20<br />
Verurteilungen, hab ich sie immer noch <strong>nicht</strong> verstanden. … Mit Kindern und Hunden komm ich<br />
gut klar… Ich lese gern. Das ist sone Mauer, son Schutz.“<br />
■<br />
Gero W. ist ohne festen<br />
Wohnsitz, seitdem er vor 5<br />
Jahren aus der Haftanstalt<br />
entlassen wurde<br />
Notübernachtung für obdachlose Frauen (Kältehilfe)<br />
In diesem Winter richtete das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e.V. die Notübernachtung<br />
für Frauen im Rahmen der Kältehilfe in den Räumen der Tagesstätte für Wohnungslose am<br />
Wassertor ein.<br />
Von November 2012 bis März 2013 können 10 Frauen in der Tagesstätte einen Schlafplatz in der<br />
Zeit von 19.30 Uhr bis 7.30 Uhr am nächsten Morgen in Anspruch nehmen. Zwei Betreuerinnen<br />
sind nachts rund um die Uhr ansprechbar. Die Besucherinnen bekommen auch in diesem Jahr<br />
ein warmes hochwertiges Abendessen, ein Frühstück und haben die Möglichkeit zu duschen<br />
und ihre Wäsche zu waschen. Durch die Vielzahl an privaten Kleiderspenden war es möglich<br />
den Frauen das Wechseln ihrer Wäsche zu ermöglichen und vor allem sie mit warmer winterfester<br />
Kleidung zu versorgen. Darüber hinaus war die Vermittlung an Stellen, die unbürokratisch<br />
medizinische Hilfen anbieten Teil des Hilfebedarfes. Durch die Anbindung an die Tagesstätte für<br />
Wohnungslose nutzen viele Frauen das Angebot der Tagesstrukturierung (Aufenthalt und Mahlzeiten<br />
während des Tages).<br />
Ab Mitte November 2012 waren täglich 10 Schlafplätze, ab Januar 15 Schlafplätze belegt, so<br />
dass nachkommende Frauen an andere Notunterkünfte weitervermittelt wurden. Es besteht eine<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Kältehilfetelefon und dem Kältebus der Berliner Stadtmission<br />
bzw. dem Wärmebus des DRK. Die Besucherinnen rekrutieren sich aus allen Altersstufen und<br />
unterschiedlichster Nationalitäten. Sprachbarrieren stellten eine Herausforderung an die Betreuerinnen<br />
dar, konnten aber durch eine häusliche und entspannte Atmosphäre überwunden<br />
werden. Zu den Hilfesuchenden gehörten in diesem Jahr auch erstmalig Kinder, die erfolgreich<br />
in das zuständige Hilfesystem vermittelt werden konnten.<br />
Die Gründe für die Inanspruchnahme eines Notübernachtungsplatzes sind vielseitig und individuell.<br />
Häufig jedoch wird die NÜ von Frauen aufgesucht, die an unterschiedlichen Formen<br />
psychischer Erkrankungen und dem damit einhergehenden Verlust sozialer Strukturen und<br />
Beziehungen leiden oder <strong>als</strong> Migrantinnen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus ohne Einkünfte<br />
und feste Unterkunft sind. Trotz nur einem Schlafraum und dem Übernachten auf Isomatten,<br />
setzen die Betreuerinnen ihr Anliegen den Frauen einen geschützten Raum zu bieten, der es ihnen<br />
ermöglicht zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu tanken, mit viel Empathie und herzlicher<br />
Atmosphäre jede Nacht um.<br />
In diesem Jahr bestand ein hoher Bedarf an sozialer Beratung. Durch die Niedrigschwelligkeit<br />
des Angebotes, einer vertrauten Atmosphäre und der Anbindung an die Wärmestube nutzen viele<br />
Frauen die soziale Beratung der Tagesstätte um mögliche Alternativen zu ihrer momentanen<br />
Situation zu prüfen und die Schwelle in weiterführende Angebote des bestehenden Hilfesystems<br />
zu überwinden.<br />
■<br />
MAE-Projekt im Bereich Sucht<br />
Im Jahr 2012 sind alle MAE-Projekte im Suchtbereich des Diakonischen Werkes Berlin Stadtmitte<br />
e.V. neu bewilligt und teilweise nochm<strong>als</strong> erweitert worden. Insgesamt standen 66 Teilnehmerplätze<br />
im Jahr 2012 zu Verfügung. 21 Teilnehmerplätze fielen auf den Bezirk Berlin-Mitte und 45<br />
Teilnehmerplätze auf den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Es handelt sich um Arbeitsgelegenheiten<br />
nach § 16, Abs. 3 SGB II für Arbeitslosengeld II EmpfängerInnen mit einer Alkohol- bzw.<br />
Drogenabhängigkeit. Durch die Maßnahmen sollen die Vermittlungshemmnisse, die bei dieser<br />
Zielgruppe aufgrund der Abhängigkeit und den Folgeerscheinungen des Suchtmittelkonsums<br />
bestehen, gemindert oder beseitigt werden, so dass eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt<br />
möglich wird.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen ist die wöchentlich stattfindende Suchtgruppe im<br />
Rahmen der Arbeitszeit. Hierzu besuchen alle MAE-Kräfte verbindlich die Beratungsstelle für<br />
Alkoholkranke und Medikamentenabhängige des Diakonischen Werkes Berlin Stadtmitte e.V.<br />
in Kreuzberg. In Berlin-Mitte wird diese Suchtgruppe von unserem Kooperationspartner der<br />
Caritas-Suchthilfe durchgeführt.<br />
Darüber hinaus werden alle TeilnehmerInnen in gemeinnützigen sozialen Einrichtungen des<br />
Diakonischen Werks oder bei Kooperationspartnern im Bezirk mit max. 6 Std/täglich eingesetzt.<br />
Die Fähigkeiten und Wünsche unserer TeilnehmerInnen werden beim Einsatzort besonders<br />
berücksichtigt um das Selbstwertgefühl zu stärken. Durch die gute Vernetzung innerhalb des<br />
Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte. e.V. sowie mit externen Kooperationspartnern konnten<br />
2012 19 Teilnehmer direkt in den 1. Arbeitsmarkt bzw. in Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen<br />
vermittelt werden.<br />
Besondere Ereignisse 2012:<br />
■■ Monatliche Arbeitstreffen mit 40 TN aus den Basismaßnahmen<br />
■■ Im April 2012 Start der Instrumentenreform von Seiten des Gesetzgebers mit<br />
erheblichen Veränderungen bei den Teilnahmebedingungen<br />
■■ Start des Aufbauprojekts Berlin-Mitte im Juli 2012<br />
■■ Sommerfest mit 66 TN und FallmanagerInnen der JobCenter im August 2012<br />
■■ Weihnachtsfeier mit 66 TN und FallmanagerInnen der JobCenter 2012<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
■<br />
Suchtberatung für Alkohol- und Medikamentenabhängige<br />
Auch im Jahr 2012 bestand unsere alltägliche Arbeit hauptsächlich aus den Angeboten, die der<br />
Regelversorgung von Alkohol- und Medikamentenabhängigen im Teilbezirk Kreuzberg dienen.<br />
Sie beinhalten die vorwiegend in Einzelgesprächen durchgeführte Beratung und Betreuung<br />
von Suchtmittelabhängigen und deren Bezugspersonen, Information über den Verlauf und die<br />
Auswirkungen einer Suchtmittelabhängigkeit und geeignete Möglichkeiten zur Beendigung des<br />
weiteren Krankheitsprozesses.<br />
Suchtmittelabhängigkeit ist heute eines der wesentlichen gesamtgesellschaftlichen Probleme.<br />
Der Suchtmittelmissbrauch kann in seiner Entstehung <strong>als</strong> ungeeigneter Versuch verstanden<br />
werden, sich aus unerträglich und unhaltbar scheinenden Konflikten innerer und äußerer Natur<br />
zu befreien und Entwicklungsdefizite auszugleichen.<br />
In Beratung und Therapie geht es nun darum, die Lebenskompetenz der KlientInnen zu erweitern<br />
und gemeinsam mit ihnen weniger selbstzerstörerische Lösungsmöglichkeiten für ihre tiefgreifenden<br />
Schwierigkeiten zu entdecken und lebensnah umzusetzen.<br />
Im Juni 2012 verabschiedete sich unser allseits geschätzter Kollege in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Über anderthalb Jahrzehnte hat er durch seine besonnene und zutiefst menschliche<br />
Art die Arbeit in unserer Beratungsstelle mitgeprägt. Für sein jahrzehntelanges Engagement<br />
für suchtmittelabhängige Menschen wurde er durch die Diakonie mit dem Kronenkreuz in Gold<br />
geehrt.<br />
Wir freuen uns sehr, dass wir einen jungen kompetenten Kollegen <strong>als</strong> Nachfolger gewinnen<br />
konnten, der sich nahtlos ins Team eingefügt hat und rasch tragfähige Arbeitsbeziehungen zu<br />
unserer Klientel aufbauen konnte.<br />
■<br />
<strong>Vergiss</strong> <strong>mich</strong> <strong>nicht</strong> - Patenschaften für Kinder von Suchtkranken<br />
Das Projekt „<strong>Vergiss</strong> <strong>mich</strong> <strong>nicht</strong>“ vermittelt Patenschaften für Kinder aus suchtbelasteten Familien.<br />
Im Jahr 2012 wurden 19 Mädchen und Jungen zwischen 3 und 12 Jahren durch ehrenamtliche<br />
Paten und Patinnen begleitet.<br />
Die PatInnen treffen sich mit den Kindern in der Regel einmal pro Woche für einen Nachmittag.<br />
In dieser Zeit geht es hauptsächlich darum, mit den Kindern etwas Schönes zu unternehmen<br />
und Spaß zu haben. Die PatInnen bieten den Kindern in dieser Zeit eine wichtige erwachsene<br />
Bezugsperson, die ihnen Aufmerksamkeit und Anerkennung schenkt.<br />
Die Kinder lernen dabei auch ganz nebenbei viele soziale Eigenschaften, die sie in ihrer Entwicklung<br />
unterstützen. So probieren sie beispielweise neue Dinge zum ersten Mal aus und erfahren<br />
durch positive Erlebnisse mehr Mut und Selbstvertrauen.<br />
Die Eltern bemerken unterschiedliche Fortschritte im sozialen Verhalten, aber auch in den<br />
Sprachkompetenzen ihrer Kinder. Durch den Austausch mit der Projektleitung und auch durch<br />
das Beobachten der PatInnen im Umgang mit den Kindern lernen auch sie neue Strategien in<br />
der Kommunikation mit ihren Kindern. In Elterngesprächen werden die Patenschaften reflektiert<br />
und sowohl die Eltern, <strong>als</strong> auch die Kinder können hierbei Wünsche und Bedürfnisse äußern.<br />
Ein wichtiges Thema der Patenschaften ist auch das Thema Kinderschutz. Dieses wird auf den<br />
Patentreffen regelmäßig besprochen und dabei Fragen und Unsicherheiten geklärt. Durch den<br />
niedrigschwelligen Zugang bieten die PatInnen auch Türöffner in Familien, die sehr belastet sind,<br />
sich aber vor öffentlichen Einrichtungen und Behörden eher scheuen.<br />
In diesem Jahr wurde das Projekt beim Wettbewerb startsocial ausgewählt und hat hierbei ein<br />
Beratungsstipendium gewonnen.<br />
In der Zeit zwischen Oktober 2012 und Februar 2013 stehen dem Projekt zwei Coaches zur<br />
Verfügung die bei der Umsetzung von inhaltlichen und strukturellen Zielsetzungen unterstützend<br />
tätig sind.<br />
Dank der Förderung insbesondere der Zehn-Prozent-Aktion, der Koepjohann´schen Stiftung,<br />
der Kroschke-Stiftung, dem DWBO und dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg konnten wir<br />
unsere Arbeit auch nach Beendigung der Projektfinanzierung von Aktion Mensch im letzten Jahr<br />
fortsetzen.<br />
Wir hoffen auf die Unterstützung der deutschen Klassenlotterie, um das Projekt im Jahr 2013<br />
fortführen zu können.<br />
■<br />
Ambulante Wohnhilfen Schenkendorfstraße<br />
Betreutes Einzelwohnen / Wohnungserhalt und Wohnungserlangung<br />
Wir haben im Jahr 2012 insgesamt 43 Frauen und Männer im Rahmen der Leistungstypen<br />
„Betreutes Einzelwohnen“ und „Wohnungserhalt und Wohnungserlangung“ unterstützt und betreut.<br />
Sechs von diesen betreuten Personen hatten Kinder (insgesamt 11). Durch unsere kontinuierliche<br />
Betreuung, die in der Regel zwischen 8 und 16 Monate dauert, haben 15 KlientInnen<br />
die Trägerwohnungen <strong>als</strong> Hauptmieter übernommen oder konnten eine eigene Wohnung mit<br />
Hauptmietvertrag anmieten. Bei 6 KlientInnen konnte eigener Wohnraum durch die Regulierung<br />
der Mietschulden gesichert werden.<br />
Durch unsere fachliche Beratung, Anleitung und Unterstützung verbunden mit dem Einzug in<br />
eine Wohnung, haben sich unsere KlientInnen auch in diesem Jahr wieder langfristig neue<br />
Lebensperspektiven erarbeitet. Dazu gehören die materielle Absicherung, die Aufnahme einer<br />
Ausbildung bzw. Arbeit, die Überwindung persönlicher Schwierigkeiten, die Einleitung der Schuldenregulierung,<br />
der Aufbau von sozialen Kontakten sowie die Bearbeitung der Suchtproblematik<br />
usw.<br />
Im Kontakt mit ehemaligen KlientInnen wird immer wieder deutlich, dass diese nach Abschluss<br />
der Maßnahme in der Lage sind, ihre Lebenssituation für sich positiv zu gestalten. Einige der<br />
ehemaligen KlientInnen suchen uns bei aktuellen Problemen immer wieder auf und wir gewährleisten<br />
durch eine einmalige Beratung, dass sich keine neuen Problemlagen ergeben. Diese<br />
wichtige Leistung wird leider <strong>nicht</strong> finanziert.<br />
Um der zunehmend schwierigen Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu begegnen,<br />
haben wir uns dafür entschieden, angemietete Trägerwohnungen zu möblieren und im Bestand<br />
zu halten. Im Laufe des Jahres haben wir insgesamt 16 - größtenteils neu angemietete - Wohnungen<br />
eingerichtet.<br />
Die Anmietung und Möblierung dieser Wohnungen war mit einem erheblichen zeitlichen, finanziellen<br />
und organisatorischen Aufwand verbunden. Wegen dieser Umstrukturierung müssen<br />
die KlientInnen innerhalb des Betreuungszeitraums bei der Suche und Anmietung einer eigenen<br />
Wohnung unterstützt werden. Durch den Mangel an Wohnraum wird es jedoch für den von uns<br />
betreuten Personenkreis zunehmend schwieriger, eine eigene Wohnung anzumieten.<br />
Auf Grund langjähriger Kooperationen mit Hausverwaltungen war es uns bisher möglich, KlientInnen<br />
bei Abschluss der Maßnahme in eine eigene Wohnung zu vermitteln und sie damit langfristig<br />
mit Wohnraum zu versorgen.<br />
8 9
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Auch im zurückliegenden Jahr hat sich die Vernetzung, insbesondere mit Sucht-, Schuldner- und<br />
Familienberatungsstellen sowie mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten <strong>als</strong> effektiv<br />
und wirksam erwiesen, um individuelle Hilfestellungen zu geben.<br />
Unser Mitarbeiter, der früher im Rahmen einer MAE (zusätzliche Arbeitsgelegenheit) bei uns<br />
beschäftigt war und in dieser Zeit ausschließlich zusätzlich anfallende Arbeiten verrichten<br />
durfte, hat zum 01.01.2012 einen Arbeitvertrag vom Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e.V.<br />
erhalten. Ohne diesen neuen Mitarbeiter wäre es uns <strong>nicht</strong> möglich gewesen, die Möblierung<br />
der Wohnungen so schnell zu organisieren. Weiterhin unterstützte er die betreuten KlientInnen<br />
durch handwerkliche Hilfestellungen beim Einzug in die Wohnung sowie bei der Durchführung<br />
erforderlicher Schönheitsreparaturen.<br />
■<br />
Wrangel 30 - Wohnraum für Frauen<br />
Seit dem 18. Juni 2012 bieten wir in der Wrangelstraße 30, in 10997 Berlin-Kreuzberg eine<br />
Unterbringung (nach ASOG) ausschließlich für wohnungslose Frauen an. Dieser Personenkreis<br />
ist auf der Straße, in Wohnheimen und in unzumutbaren Wohn- und Lebensverhältnissen häufig<br />
physischer oder psychischer Gewalt sowie sexuellen Belästigungen und Übergriffen ausgesetzt.<br />
Das Angebot von „Wrangel 30 - Wohnraum für Frauen“ wurde von den Sozialen Wohnhilfen<br />
der Bezirksämter für die Unterbringung wohnungsloser Frauen von Anfang an sehr häufig in<br />
Anspruch genommen, sodass frei werdende Plätze jeweils nach kurzer Zeit wieder angefragt<br />
und vergeben wurden.<br />
.„Wrangel 30 - Wohnraum für Frauen“ verfolgt das Ziel, die Zeit der Wohnungslosigkeit für die<br />
betroffenen Frauen erträglicher zu gestalten und möchte ihnen neue Perspektiven eröffnen. In<br />
zwei kleinen überschaubaren Wohngruppen mit insgesamt 8 Einzelzimmern und 5 Doppelzimmern<br />
auf zwei Etagen können wir bis zu 18 wohnungslose Frauen bzw. Alleinerziehende mit<br />
Kind (insgesamt 18 Personen) unterbringen. Den Bewohnerinnen stehen eine große Küche mit<br />
Aufenthaltsraum und Terrasse im EG, eine Küche im OG und insgesamt drei Bäder mit Toilette<br />
zur Verfügung. In einem großen Waschraum im Keller stehen Waschmaschinen für die Bewohnerinnen<br />
sowie für die Hauswäsche zur Verfügung.<br />
.<br />
Die geräumige<br />
Küche in der<br />
Wrangel 30<br />
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 44 Frauen und drei Kinder (im Alter von 0 bis 9 Jahren) von<br />
der Berliner Unterbringungsleitstelle (BUL) vermittelt und aufgenommen. Von den 31 Frauen und<br />
zwei Kindern, die noch in 2012 die Einrichtung wieder verlassen haben, konnten 9 alleinstehende<br />
Frauen und 1 Mutter mit 1 Kind eine eigene Wohnung beziehen, davon 4 Frauen im Rahmen<br />
des Betreuten Einzelwohnens. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der ausziehenden Frauen<br />
betrug 57 Tage und lag zwischen 2 Tagen und 6 Monaten; in wenigen Einzelfällen musste der<br />
Aufenthalt (z. B. wegen Drogenkonsum im Haus) mittels eines Hausverbots beendet werden.<br />
Die Unterbringung der wohnungslosen Frauen soll grundsätzlich vorübergehend erfolgen und<br />
versteht sich <strong>nicht</strong> <strong>als</strong> dauerhafter Ersatz für fehlenden eigenen Wohnraum. Angestrebt wird in<br />
jedem Falle die Anmietung einer geeigneten Wohnung oder die Vermittlung in eine adäquate<br />
betreute Wohnform.<br />
■<br />
Migrantenwohnheim Zeughofstraße<br />
Auch im Jahr 2012 konnten wir viele Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten insbesondere<br />
Syrien, Afghanistan und Pakistan im Wohnheim willkommen heißen und sie durch unser interkulturelles<br />
Team beraten und betreuen.<br />
Die Vielfalt unserer BewohnerInnen spiegelt sich auch in den Festen und Veranstaltungen wieder.<br />
So feierten wir gemeinsam mit unseren Frauen am 20.03.2012 im „Treff“ das kurdische Neujahrsfest.<br />
Feier des<br />
kurdischen<br />
Neujahrsfestes<br />
Weiterhin fand in Zusammenarbeit mit Frau Reinke, der Migrationsbeauftragten des Bezirks<br />
Friedrichshain-Kreuzberg, im Rahmen des Projekts „Interkreuzhain“ im November eine Lesung<br />
statt. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte ein persischer Geigenspieler. Ein leckeres<br />
kleines arabisch-türkisches Buffet, welches vom Veranstalter gestiftet wurde, rundete den<br />
Nachmittag ab. Wie jedes Jahr feierten wir das Sommerfest zusammen mit BewohnerInnen des<br />
Seniorenwohnheims, während das Winterfest ausschließlich im Kreis der BewohnerInnen und<br />
MitarbeiterInnen unseres Hauses stattfand.<br />
Zweimal dieses Jahr erhielten wir Besuch von ausländischen Gästen: 15 Ehrenamtliche des<br />
europäischen Freiwilligendienstes sowie 30 StudentInnen der sozialen Arbeit aus Dänemark<br />
kamen, um das Haus und unsere Arbeit kennen zu lernen.<br />
Die zunehmende Zahl der Flüchtlinge in Deutschland und Berlin führte auch zu einem gesteigerten<br />
öffentlichen Interesse. Im September brachte das Deutschlandradio in seiner Sendung<br />
„Religionen“ ein Interview mit einem unserer Bewohner. Insbesondere durch den deutschlandweiten<br />
„Flüchtlingsmarsch“, kamen vermehrt Anfragen von Seiten der Medien. Unter anderem<br />
fanden dazu im Oktober Dreharbeiten des Senders France 24 in unserem Haus statt. Schließlich<br />
folgten im Dezember noch eine Gesprächsrunde und eine Veranstaltung von TeilnehmerInnen<br />
des Flüchtlingsmarsches in unserem Aufenthaltsraum.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Azar Mansour, unsere persische Sozialarbeiterin, die jeden Mittwoch das „Frauencafé“ anbietet,<br />
erhält seit kurzem Verstärkung durch Emine Elci, die im benachbarten Seniorenwohnheim <strong>als</strong><br />
Sozialbetreuerin tätig ist.<br />
Die MitarbeiterInnen des Wohnheims wurden im April zum Thema TBC- Prophylaxe durch das<br />
Gesundheitsamt Lichtenberg geschult. Zusammen mit anderen MitarbeiterInnen der Diakonie<br />
Stadtmitte nahmen sie im Juni an einem Deeskalationstraining der Polizei teil, welches großen<br />
Anklang fand und unbedingt empfehlenswert ist.<br />
Zum Auszugsfest der Diakonie am 18.10.2012, bei dem auch Ecki Gahlbeck verabschiedet<br />
wurde, trugen die MitarbeiterInnen des Wohnheims tatkräftig bei.<br />
Im Sommer 2012 konnten zwei Bürgerarbeitsstellen für den „Treff“ eingerichtet werden. Rechtzeitig<br />
zu Beginn der Freiluftsaison wurden die Umbauarbeiten von der Abstellkammer zur behindertenfreundlichen<br />
Treff-Toilette für BesucherInnen abgeschlossen. Unser Haus ist sehr schön,<br />
aber betagt und somit kostspielig, denn es bedarf neben guter Pflege auch aufwändiger Renovierungsarbeiten.<br />
Deshalb soll zuletzt noch erwähnt werden, dass vom Landesamt für Gesundheit<br />
und Soziales der Tagessatz zum Oktober auf 12,40 € festgesetzt wurde.<br />
■<br />
Seniorenwohnhaus Graefestraße<br />
Das Seniorenwohnhaus Graefestraße mit seinen 56 seniorenfreundlichen Wohnungen, die sich<br />
über 6 Etagen verteilen, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Auch im laufenden Jahr 2012<br />
wurden soweit es ging frei werdende Wohnungen baulich auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Die im Untergeschoß angesiedelte ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft ist wie im<br />
letzten Jahr vollständig vermietet und führt eine lange Warteliste für interessierte SeniorInnen,<br />
die auch dort wohnen möchten.<br />
Der im Jahr 2011 umgestaltete Bewohnergarten wird von den AnwohnerInnen rege genutzt.<br />
Die extra für die SeniorInnen angeschafften Hochbeete beheimaten Kräuter und Erdbeeren und<br />
bunte Blumen und der Sitzplatz im Garten wird an lauen Frühlings und Sommertagen gerne für<br />
ein Schwätzchen genutzt.<br />
Gartenfest<br />
im Garten des<br />
Seniorenwohnhauses<br />
Seit Februar 2012 unterstützt und begleitet eine Bürgerarbeitskraft den Treffpunkt. Sie bietet<br />
zweimal wöchentlich Frühstück und einmal wöchentlich einen Kaffeenachmittag für die Bewohner-<br />
Innen des Hauses an. Leider werden diese Angebote <strong>nicht</strong> so stark wie erhofft frequentiert, aber<br />
trotzdem findet sich immer ein „harter Kern“ von Damen ein, die diese Angebote genießen.<br />
III. Beratung und Fortbildung<br />
■<br />
Beratungsstelle für Überschuldete<br />
Die Beratungsstelle für Überschuldete bietet seit über fünfzehn Jahren für ver- und überschuldete<br />
und von Überschuldung bedrohte BürgerInnen aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Hilfen gemäß §§ 11 Abs. 5 SGB XII, 16 Abs. 2 und 17 Abs. 1 SGB II sowie der Insolvenzordnung<br />
(InsO) in Form von telefonischer Beratung, Beratung per E-Mail, Sprechstundenberatung (Kurzberatungen),<br />
Beratung von festen KlientInnen und Gruppeninformationsveranstaltungen an.<br />
Darüberhinaus führt die Beratungsstelle Informationsveranstaltungen über Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
für Friedrichshain-Kreuzberger KollegInnen aus anderen Betreuungs- und Beratungseinrichtungen<br />
durch. Diese werden außerdem im Rahmen der so genannten begleitenden<br />
Beratung gemeinsam mit ihren Klienten beraten. Der Multiplikatoreneffekt dieser Angebote trägt<br />
dazu bei, dass Berater in Einrichtungen unterschiedlichster Prägung integriert Basis-Schuldnerberatung<br />
durchführen können. Ergänzt wird unser Beratungsangebot durch niedrigschwellig<br />
konzipierte Sprechstunden in der Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg.<br />
Besonders nachgefragt waren im Lauf des Jahres weiterhin Informationen und Bescheinigungen<br />
zum Pfändungsschutzkonto. Seit 1.01.2012 sind lediglich Guthaben auf Pfändungsschutzkonten<br />
über einen Grundfreibetrag und u.a. von unserer Beratungsstelle zu bescheinigende zusätzliche<br />
Freibeträge geschützt.<br />
Unser spezifisches Präventionsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene boten wir auch<br />
im Berichtsjahr im Oberstufenzentrum Handel I, Wrangelstraße 98, 10997 Berlin an und unterrichteten<br />
dort mehr <strong>als</strong> vierhundert Schüler zum Thema „Umgang mit Geld“.<br />
Für die öffentliche Wahrnehmung des Themas „Ver- und Überschuldung“ sorgten wir durch die<br />
regelmäßige Verteilung von Informationsmaterial, z.B die Insolvenz-Informationsbroschüren,<br />
den Ratgeber für Betroffene und einen Flyer zum Thema „P-Konto“, die alle von uns mit heraus<br />
gegeben werden. Sehr nachgefragt ist weiterhin die von uns ins Leben gerufene Fotoausstellung<br />
„Zwischen Mut und Verzweiflung - Es geht weiter“, die wir auch 2012 bundesweit an verschiedene<br />
Einrichtungen ausgeliehen haben.<br />
Durch die Mitarbeit in zahlreichen Gremien, u.a. in Arbeitsgemeinschaften der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung, ins Besondere zu rechtlichen Entwicklungen,<br />
zum Qualitätsmanagement incl. des geplanten Qualitätssiegels und zur Verbesserung der<br />
Finanzkompetenz von Kindern und Jugendlichen, trugen wir auch 2012 dazu bei, dass die soziale<br />
Schuldnerberatung <strong>als</strong> bedeutende Hilfe für überschuldete Menschen weiterhin im Fokus<br />
der Öffentlichkeit bleibt.<br />
■<br />
InFobiS - Institut für Information, Fortbildung und Supervision<br />
InFobiS, das Diakonische Institut für Information, Fortbildung und Supervison, wurde im Jahr<br />
1999 gegründet. Unsere Fortbildung- und Weiterbildungsveranstaltungen beschäftigten sich ausschließlich<br />
mit dem Fachgebiet soziale Schuldnerberatung (einschließlich Insolvenzberatung),<br />
dessen Stellenwert innerhalb der Sozialarbeit und Sozialpädagogik immer größer wird.<br />
Der Schwerpunkt liegt hierbei auf mehrtägigen Kompaktseminaren, die in die Schuldnerberatung<br />
und das Verbraucherinsolvenzverfahren einführen, die Kenntnisse vertiefen und KollegInnen die<br />
Möglichkeit zum einem fachlichen Austausch bieten.<br />
12 13
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Unser 2011 eingeführte Abschlusszertifikat „Schuldner- und InsolvenzberaterIn“ wird inzwischen<br />
sehr nachgefragt: Nach erfolgreicher Teilnahme an von uns durchgeführten Seminaren mit insgesamt<br />
mindestens 200 Unterrichtsstunden (25 Tagen), darunter dem Grundlagen- und Aufbauseminar<br />
Schuldnerberatung sowie dem Einführungs- und Vertiefungsseminar Verbraucherinsolvenz,<br />
erhalten unsere TeilnehmerInnen dieses Zertifikat.<br />
Die weiterhin sehr positiven Bewertungen sämtlicher von uns angebotener Seminare tragen<br />
dazu bei, dass unsere überwiegend ausgebuchten Veranstaltungen hoch anerkannt sind und<br />
sich immer mehr MitarbeiterInnen regelmäßig exklusiv durch uns schulen lassen.<br />
■<br />
Präventive Schuldnerberatung für Jugendliche<br />
Das Projekt „Präventive Schuldnerberatung“ im Bezirk Berlin-Mitte läuft seit November 2012.<br />
Finanziert über das Programm soziale Stadt im Aktionsraum Plus - Wedding und Moabit.<br />
Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region werden im Umgang mit Geld und den<br />
eigenen Konsumwünschen informiert und unterstützt.<br />
Themen wie Ursachen für Schuldenprobleme, die erste eigene Wohnung, Verträge (Mobilfunk/<br />
Kredit) und das gerichtliche Mahnverfahren sowie die Folgen der Zwangsvollstreckung werden<br />
problematisiert. Einsatzgebiete sind vor allem Schulen, Ausbildungs- und Jugendfreizeiteinrichtungen.<br />
Der Projektträger, das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e.V., stellt ein multidisziplinär<br />
zusammengesetztes Präventionsteam, das für Gruppenveranstaltungen an Schulen, <strong>als</strong> auch<br />
für Einzelgespräche in Jugendfreizeiteinrichtungen zur Verfügung steht.<br />
Besonderer Wert bei der Projektumsetzung wird auf die wissenschaftliche Begleitung sowie auf<br />
den Wirksamkeitsnachweis gelegt. Hierzu besteht eine Kooperation mit der Universität Bonn,<br />
Fachbereich für Haushalts- und Konsumökonomik. Für den schulischen Einsatz werden die<br />
erprobten Materialien der „Geld- und Konsumkunde“ verwendet.<br />
Geldgespräche<br />
mit Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
Als festes Beratungsangebot in Jugendfreizeiteinrichtungen konnte im Haus der Jugend, Nauener<br />
Platz eine Sprechstunde für Kinder und Jugendliche immer montags von 17.00-20.00 Uhr eingerichtet<br />
werden.<br />
■<br />
Sozialdienst und Beratung für Gehörlose<br />
Nachdem es zum Jahreswechsel 2011/12 einen Personalwechsel gegeben hat, wird die Beratungsstelle<br />
des Ev. Gemeindevereins für Gehörlose nun von einer gehörlosen Sozialarbeiterin<br />
geleitet.<br />
Es gab gespannte Erwartungen, wie dieses Angebot von den StammklientInnen angenommen<br />
werden würde. Es gibt viele gehörlose KlientInnen, die eine direkte und gleichwertige gebärdensprachliche<br />
Kommunikation bevorzugen. Nach einer kurzen Anlaufphase hat sich ein Stammklientel<br />
etabliert, welches regelmäßig die Angebote der Beratungsstelle nutzt.<br />
Entsprechend der Altersstruktur der KlientInnen der Beratungsstelle sind Pflege, Wohnen im<br />
Alter oder gesetzliche Betreuungen nach wie vor wesentliche Schwerpunktthemen. Aber auch<br />
scheinbar triviale Angelegenheiten wie Briefe von unterschiedlichsten Institutionen sind Anlass,<br />
in die Beratung zu kommen. Hier ist für gehörlose Menschen ein Transfer der schriftlichen Inhalte<br />
in Gebärdensprache gefordert, damit sich der Inhalt erschließen kann.<br />
Weiterer Bestandteil der Arbeit in der Beratungsstelle ist darüber hinaus die Beratung von Angehörigen<br />
und die Fachberatung anderer Einrichtungen.<br />
Hierzu gehört beispielsweise der Kontakt zur Ernst-Adolf-Eschke-Schule, in der regelmäßig<br />
eine Informationsveranstaltung zum Angebot der Beratungsstelle stattfindet. Den Abschlussjahrgängen<br />
der Schule werden dabei verschiedenen Unterstützungs- und Beratungsangebote vorgestellt,<br />
welche ohne kommunikative Hürden aufgesucht werden können.<br />
Neben den Beratungen innerhalb der festen Sprechzeiten am Dienstag und Freitag in einer<br />
Komm- und Gehstruktur werden nach Bedarf Termine außerhalb der Sprechstunden vereinbart.<br />
Dieses Angebot kann durch die Möglichkeit aufsuchender Dienste (Haus- bzw. Heimbesuche<br />
und Begleitungen) ergänzt werden.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Berliner SozialarbeiterInnen für Hörgeschädigte<br />
bildet einen tragenden Pfeiler in der Vernetzung und engen Zusammenarbeit zwischen den<br />
betreffenden Einrichtungen. Hierdurch ist ein Informationsfluss gewährleistet, der bei Bedarf an<br />
die KlientInnen weitergegeben werden kann.<br />
Zuletzt beteiligt sich die Beratungsstelle an der Kampagne gegen Gewalt bei gehörlosen Frauen.<br />
Hier ist vorgesehen, unter dem Namen der Beratungsstelle eine anonyme Anlaufstelle für gehörlose<br />
Betroffene zu schaffen. Des weiteren sollen innerhalb der Kampagne in Zusammenarbeit<br />
mit Vertretern des Gehörlosenverbandes Berlin, Fachberatungen gegen Gewalt und der Senatsverwaltung<br />
für Arbeit, Integration und Frauen Informationsmaterialien und Multiplikatorenschulungen<br />
in Gebärdensprache entwickelt werden, um Betroffenen den thematischen Zugang<br />
zu erleichtern.<br />
Einmal im Monat ist die Sozialarbeiterin beim Eltern-Kind-Frühstück der Gehörlosengemeinde<br />
zugegen. Hier können junge Eltern über die niederschwellige Ebene Informationen erhalten und<br />
auf Wunsch auch eine individuelle Beratung in Anspruch nehmen.<br />
Die Teilnahme und Mitwirkung an der monatlichen Teamsitzung innerhalb der Gehörlosengemeinde<br />
und des Projektetreffen des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte e.V. gehörten im<br />
vergangenen Jahr ebenso zu den Aufgaben.<br />
Im vergangenen Jahr fanden wieder Veranstaltungen statt, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Einrichtungen, Gemeinden und Vereinen organisiert wurden. Dazu gehörten der Neujahrsempfang<br />
im Januar und das Straßenfest in der Bernburger Straße.<br />
Foto: fotolia.com<br />
14<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
■<br />
Pflegestützpunkt Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Die Interkulturelle Öffnung wird in unserem Pflegestützpunkt groß geschrieben. In den zurückliegenden<br />
Jahren gingen wir hierfür viele Schritte und loteten unterschiedliche Wege aus. Der<br />
Anteil der Beratungen für Menschen mit Migrationshintergrund nahm hierdurch kontinuierlich zu.<br />
Einen deutlichen Anstieg konnten wir in 2012 verzeichnen, hier lag der Anteil bei 28,86%.<br />
Im Herbst legten wir der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales ein Konzept vor, welches<br />
dazu beitragen soll, dass zukünftig alle Berliner Pflegestützpunkte gemeinsam Gesicht zeigen<br />
unter dem Motto: MigrantInnen sind bei uns willkommen!<br />
Insbesondere gilt es, einen einheitlichen und unverwechselbaren Stand zum Thema Interkulturelle<br />
Öffnung zu erreichen und diesen gemeinsam zu vertreten. Das Konzept wurde angenommen und<br />
finanzielle Mittel wurden für eine Projektstelle in 2013 in Aussicht gestellt. Auch in der Arbeit unserer<br />
Mitarbeiterin Benita Eisenhardt, die über den Europäischen Sozialfond befristet bis 31.12.2012<br />
bei uns angestellt war, spielte die Interkulturelle Öffnung eine Rolle. So organisierte sie in Zusammenarbeit<br />
mit den Kontaktstellen PflegeEngagement und Sifahane (eine Organisation der<br />
AWO Südost) ein Orientalisches Frühlingsfest für Menschen in Pflegesituationen.<br />
Über die Interkulturelle Öffnung hinaus unternahmen wir Anstrengungen, das Angebot des<br />
Pflegestützpunktes weiter im Stadtbezirk bekannt zu machen. Wir freuten uns daher über die<br />
Einladung des Caritasverband Betreuungsvereins und nutzten das Angebot, einen Vortrag zu<br />
„Wie finde ich die richtige Pflegeeinrichtung?“ zu halten. Der Vortrag war gut besucht und vertiefte<br />
die Kooperation zwischen uns und dem Betreuungsverein.<br />
Über das gesamte Jahr verteilt veranstalteten wir in Zusammenarbeit mit den anderen Pflegestützpunkten<br />
vier Thementage. Das Themenspektrum war breit gefächert: von „Osteuropäische<br />
Haushaltshilfen“ über „Mehr Sicherheit mit dem Hausnotruf“ zu „Angebote für Menschen mit<br />
besonderem Betreuungsbedarf“ war vieles dabei. Auch diese gemeinsame Arbeit hat das<br />
Zusammenwachsen der bezirklichen Pflegestützpunkte verstärkt.<br />
Last but not least möchten wir uns bei der Geschäftsführung für die Finanzierung einer Jahres-<br />
Fortbildung für Führungskräfte im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e.V. bedanken, die wir im<br />
März erfolgreich abschließen konnten.<br />
■<br />
Pflege in Not (PiN)<br />
Respekt, Anstand und Würde<br />
gegenüber alten Menschen!<br />
Mit Live-Musik<br />
und Tanz wurde<br />
der Frühling<br />
begrüßt.<br />
Das Fest war ein<br />
voller Erfolg.<br />
Der Bekanntheitsgrad der beteiligten Projekte stieg, sowohl bei den BesucherInnen (etwa 65<br />
Gäste) <strong>als</strong> auch bei anderen Fachstellen. ANMELDUNG Viele positive Rückmeldungen von den Gästen Informationen erreichten<br />
uns: „Feiern – war schön das mal wieder zu erleben“. Durch die Teilnahme der Stadtteilmütter<br />
und ihrer Kinder hatte das Fest einen generationenübergreifenden Charakter.<br />
Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 25. Mai 2012 per<br />
Telefax mit diesem Formular (auch per Telefon oder E-Mail<br />
Bis August 2012 konnte der Pflegestützpunkt mit allen untenstehenden kostenfreien Daten) an und kreuzen Service den/die des Gemeindedolmetschdienstes<br />
(GDD) nutzen. Die Mittel für Termin(e) die an, gemeinnützige an welchem/n Sie teilnehmen Verwendung möchten: der Sprachmittler wurde zu<br />
unserem großen Bedauern eingestellt, denn in der Vergangenheit konnten wir mit ihnen auch die<br />
O 06.06.’12 O 07.06.’12 O 06. und 07.06.’12<br />
Menschen erreichen, die der deutschen Sprache <strong>nicht</strong> ausreichend mächtig waren. Da wir auf<br />
sehr gute Erfahrungen mit dem GDD zurückblicken, haben wir verschiedene Wege unternommen,<br />
um diese Dienstleistung wieder nutzen zu können und hoffen, dass sich möglicherweise in<br />
Name: ..................................................................................................................................<br />
2013 eine positive Perspektive aufzeigt. Vorname: ..................................................................................................................................<br />
Straße / Nr.: ..................................................................................................................................<br />
BERATUNGSTELEFON<br />
Im Oktober führte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die 5. Seniorenkonferenz mit dem Titel<br />
„Mit Kommunalpolitik ins Gespräch PLZ / kommen“ Ort: ..................................................................................................................................<br />
durch. Die Veranstaltung fand im Rahmen der<br />
interkulturellen Veranstaltungswochen „Interkreuzhain“ statt und wandte sich ausdrücklich auch<br />
Telefon: ..................................................................................................................................<br />
E-Mail:<br />
an Menschen mit Migrationshintergrund. Als Experten beteiligten wir uns an der Durchführung<br />
der Veranstaltung und standen Rede und Antwort zum Themenbereich Gesundheit und Pflege.<br />
E-Mail ..................................................................................................................................<br />
Organisation: ..................................................................................................................................<br />
Datum: ..................................................................................................................................<br />
Unterschrift: ..................................................................................................................................<br />
PFLEGE IN NOT<br />
69 59 89 89<br />
Veranstaltungsort:<br />
Heilig-Kreuz-Kirche<br />
Zossener Str. 65<br />
10961 Berlin<br />
Anfahrt U-Bahn / Bus<br />
U-Bahn U1, U6, U7<br />
Bus M41, 248, N1, N42<br />
Pflege in Not<br />
Beratungs- und Beschwerdestelle bei Konflikt<br />
und Gewalt in der Pflege älterer Menschen<br />
Bergmannstraße 44 · 10961 Berlin<br />
Telefon: (030) 69 59 89 89 / Fax: (030) 69 59 88 96<br />
pflege-in-not@diakonie-stadtmitte.de<br />
www.pflege-in-not-berlin.de<br />
Träger: Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e.V.<br />
BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT DER KRISENTELEFONE<br />
Beratungs- und Beschwerdestellen für alte Menschen<br />
HsM - Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter e.V.<br />
Prof. Dr. Dr. Rolf D. Hirsch · Goetheallee 51 · 53225 Bonn<br />
„Manchmal möchte ich wegrennen!“…so lautet der Satz einer pflegenden Tochter. Sie ist<br />
mit ihrem Problem keine Ausnahme. Viele Pflegende sind schon lange am Ende ihrer Kräfte.<br />
Emotional und auch körperlich.<br />
Die Pflege alter Menschen wird auch in den nächsten Jahren <strong>nicht</strong> an gesellschaftlicher Bedeutung<br />
verlieren! Ob zu Hause oder im Heim – das Wohl und die würdevolle Versorgung der alten<br />
Menschen liegt uns allen am Herzen. Aber trotz bester Absichten und liebevoller Zuwendung hält<br />
die Pflege viele Herausforderungen für die Pflegenden bereit.<br />
„Gerade habe ich meine Mutter mit dem Waschlappen geschlagen. Sie wollte sich mal<br />
wieder <strong>nicht</strong> waschen lassen. Ich kann sie doch <strong>nicht</strong> so ungepflegt gehen lassen.“<br />
Konflikte und Aggressionen können <strong>nicht</strong> immer verhindert werden. Deshalb war auch in 2012<br />
unsere Beratungs- und Beschwerdestelle Pflege in Not wieder stark nachgefragt.<br />
Unsere Anruferzahlen haben in diesem Jahr sogar nochmal zugenommen. Speziell die Pflegenden<br />
zu Hause brauchen Unterstützung, Begleitung und Anerkennung damit die jahrelange Belastung<br />
<strong>nicht</strong> in Auseinandersetzungen World und Elder Gewalt Abuse münden.<br />
Awareness Day 2012<br />
06.-07.06.2012<br />
Fachtagung<br />
Schirmherrin:<br />
Dr. Kristina Schröder,<br />
Bundesministerin für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
zur Sensibilisierung<br />
Telefon: (0228) 63 63 22 / Fax: (0228) 63 63 31<br />
und Ächtung von<br />
16 www.beschwerdestellen-pflege.de<br />
17<br />
Per Post an: Pflege in Not<br />
Diskriminierung<br />
Diakonisches Werk Stadtmitte e.V.<br />
In Koperation mit der<br />
Bergmanstraße 44 · 10961 Berlin<br />
Fachstelle für pflegende Angehörige, Berlin<br />
und Misshandlung<br />
Welttag<br />
Welttag<br />
zur Sensibilisierung<br />
und Ächtung von<br />
Diskriminierung<br />
und Misshandlung<br />
alter Menschen
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Fachstelle für<br />
pflegende Angehörige<br />
„Hilft mir denn keiner?“ Neben vielen öffentlichen Auftritten haben wir Juni wieder unseren<br />
Fachtag anlässlich des internationalen Tages gegen Misshandlung und Diskriminierung<br />
alter Menschen durchgeführt. Flankierend dazu hat die Abendschau am 17. Juni (unserem<br />
Gründungstag) einen Beitrag über eine erschütternde Situation einer alten Frau gesendet. Alt,<br />
pflegebedürftig und ausgeraubt lebte sie in ihrer leeren Wohnung. So wurde sie von unserer<br />
Beratungs- und Beschwerdestelle Pflege in Not vorgefunden. (zu sehen auf unserer website:<br />
pflege-in-not-berlin.de)<br />
Wir möchten mit unserer Beratung und Öffentlichkeitsarbeit dazu beitragen, die gesellschaftliche<br />
Aufmerksamkeit zu schärfen, denn alte Menschen sind in besonderer Weise schutzbedürftig.<br />
■<br />
Fachstelle für pflegende Angehörige<br />
Wertschätzung und Anerkennung - das waren die zentralen Themen die die Arbeit der Fachstelle<br />
für pflegende Angehörige im Jahr 2012 inspiriert und bestimmt haben.<br />
Vom 24.09. - 28.09.2012 fand in Berlin die erste „Woche der pflegenden Angehörigen“ statt - und<br />
sie war ein voller Erfolg. Viele Ziele wurden erreicht. Über 600 pflegende Angehörige nahmen an<br />
den Veranstaltungen dieser Woche teil. Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet fragten<br />
nach einer möglichen Beteiligung. Diese Resonanz überraschte selbst die Fachstelle <strong>als</strong> Koordinator<br />
dieser lokal für Berlin organisierten Themenwoche. Die kulturellen Veranstaltungen der<br />
Woche (Dampferfahrt, Kino, Tanzcafé sowie Lesung und Chansons) boten den Gästen reichlich<br />
Gelegenheit zum Austausch. Einige nutzten gern die Möglichkeit sich zu Pflegefragen beraten<br />
zu lassen.<br />
Viele nutzten die Veranstaltungen vor allem aber, um einmal aus dem Pflegealltag auszusteigen,<br />
etwas für sich und die eigene Gesundheit zu tun und dabei Spaß zu haben. Das hatte sich die<br />
Fachstelle auch so gewünscht. Die anonyme Befragung der Gäste nach den Veranstaltungen<br />
war eindeutig - das sollte man öfter einmal machen.<br />
Die Eröffnung der Woche im geschichtsträchtigen Rathaus Schöneberg war für pflegende Angehörige<br />
und interessierte Besucher gleichermaßen bewegend wie informativ. Neben einem Markt<br />
der Möglichkeiten mit vielen Ausstellern und Beratungsprojekten sowie einer interessanten<br />
Gesprächsrunde gab es zu Beginn einen Festakt. Den emotionalen Höhepunkt erreichte die<br />
Veranstaltung mit der ersten Verleihung der Ehrennadel „Berliner Pflegebär“ an 10 pflegende<br />
Angehörige. Die gefühlvollen Laudationen für die Geehrten sorgten für Gänsehaut und zeigten<br />
die ganze Palette möglicher Pflegesituationen. Das Bewusstsein für die Situation pflegender<br />
Angehöriger war zu jeder Zeit spürbar. Die Geehrten sahen sich selber auch <strong>als</strong> Vertreter dieser<br />
Gruppe.<br />
Verleihung der<br />
Ehrennadel „Berliner<br />
Pflegebär“ im<br />
Rathaus Schöneberg<br />
Bereits bei den Begrüßungsworten waren sich Stadträtin Dr. Sibyll Klotz (Grüne) und Senator<br />
Mario Czaja (CDU) einig, dass die bessere Wahrnehmung und Anerkennung der Leistungen von<br />
pflegenden Angehörigen in der Gesellschaft ein wichtiges Ziel sind. Senator Czaja begrüßte die<br />
Themenwoche <strong>als</strong> ausgesprochen geeignet zur Erreichung dieses Ziels und sprach von einer<br />
guten Tradition die begründet werden solle.<br />
Des Weiteren legte die Fachstelle für pflegende Angehörige im Jahr 2012 wichtige Eckdaten für<br />
einen ersten „Maßnahmenplan zur Verbesserung der Situation pflegender Angehöriger in Berlin“<br />
vor. Dieser Maßnahmenplan soll im Jahr 2013 veröffentlicht werden.<br />
■<br />
Unser Infostand<br />
zur Beratung von<br />
pflegenden<br />
Angehörigen<br />
Weiterbildung zur staatlich geprüften Sozialassistentin<br />
Seit 2010 bietet das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e.V. in Kooperation mit dem Diakonischen<br />
Bildungszentrum Lobetal und den Lazarusschulen in Berlin eine Weiterbildung zur staatlich geprüften<br />
Sozialassistentin an. Diese Weiterbildung richtet sich speziell an Frauen mit Migrationshintergrund,<br />
die bisher noch keine Berufsausbildung absolvieren konnten.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt in der Weiterbildung besteht in dem zusätzlichen Lernfeld „Familien<br />
mit Migrationshintergrund begleiten und unterstützen / Interkulturelle Familienbegleitung“.<br />
Die Teilnehmerinnen der Weiterbildung waren vorher überwiegend <strong>als</strong> Stadtteilmütter in Kreuzberg,<br />
Neukölln und Charlottenburg in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit tätig. Durch ihre<br />
vielfältigen Erfahrungen in der Begleitung und Unterstützung von Familien sind sich die Teilnehmerinnen<br />
sehr bewusst, welche Anforderungen in diesem Tätigkeitsfeld bestehen, und dass die<br />
Weiterbildung ihnen Kompetenzen vermitteln wird, um diesen fachlich kompetent zu begegnen.<br />
Insgesamt haben seit 2011 22 Frauen die zahlreichen schriftlichen und mündlichen Prüfungen<br />
für die Fremdenprüfung zum Erwerb des Abschlusses „Staatlich geprüfte Sozialassistentin“<br />
erfolgreich abgelegt. Die Mehrheit der Absolventinnen hat einen Arbeitsplatz in der Pflege, der<br />
Erziehungshilfe oder in einer Kindertagesstätte gefunden. Weitere Absolventinnen begannen<br />
einen Kurs zur Erreichung des mittleren Schulabschlusses, um danach eine Fachschulausbildung<br />
im sozialen Bereich anzustreben. Im August 2012 begann mit 19 Teilnehmerinnen der dritte Kurs<br />
dieser Weiterbildung, der bis Dezember 2013 durchgeführt werden wird.<br />
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Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
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IV. Familienberatung / Familienbildung<br />
■<br />
tam - Interkulturelles Familienzentrum<br />
■<br />
FuN - Familie und Nachbarschaft<br />
Das Familienzentrum FuN – Familie und Nachbarschaft liegt direkt am Boxhagener Platz im<br />
Stadtteil Friedrichshain. Hier leben viele junge Menschen und Familien mit ihren Kindern. Bei<br />
uns können sie sich treffen, kennenlernen und austauschen. Unser Programm bietet vor allem<br />
Eltern mit Kindern im Alter von 6 Wochen bis 4 Jahren verschiedene Kurse, wie z. B. PEKiP für<br />
das erste Lebensjahr und Musik und Tanz und Firlefanz ab dem zweiten Lebensjahr. Besonders<br />
beliebt ist das wöchentlich stattfindende Familienfrühstück. Ganz besonders gut besucht wird<br />
das Eltern-Kind-Turnen, hier können sich die Drei- bis Vierjährigen bei Spiel und Spaß in der<br />
nahegelegenen Turnhalle so richtig austoben.<br />
Zwei Projekte, die aus dem kleinen Familienzentrum entstanden sind:<br />
■■ „Känguru – hilft und begleitet“<br />
Das Projekt ermöglicht jungen Familien in den ersten Monaten nach der Geburt des Kindes<br />
kostenfreie diakonische Nachbarschaftshilfe. Geschulte freiwillige Mitarbeiterinnen unterstützen<br />
Familien, besonders mit Mehrlingsgeburten, in ihrer Alltagsbewältigung. Das Projekt<br />
kooperiert mit der Koepjohann`schen Stiftung und findet in den Räumen der Stiftung in der<br />
Albrechtstraße statt.<br />
■■ „Von Anfang an Familie(n)leben“<br />
Beim Treffen der<br />
Eltern-Kind-Gruppe<br />
für Kinder im ersten<br />
Lebensjahr<br />
Frühe Hilfen für Kinder und ihre Familien vom Säugling zum Kleinkind bietet dieses Projekt.<br />
Schwangere, junge Mütter, Alleinerziehende und Familien in schwierigen Lebenslagen<br />
können je nach Bedarf für ein bis zwei Jahre sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung<br />
erfahren. Nach Absprache findet einmal wöchentlich ein Hausbesuch statt. In<br />
regelmäßigen Abständen treffen sich die Familien im FuN, um in der Gruppe neues zu<br />
erfahren und Spielanregungen kennenzulernen. Ziel ist es, die Eltern und vor allem die<br />
Mutter-Kind-Bindung zu stärken und die Familien in ihrem Umfeld zu vernetzen.<br />
Der tam <strong>als</strong> Beratungsstelle und Familienbildungsstätte hat sich 2012 zu einem Interkulturellen<br />
Familienzentrum mit integrierter Kindertagesstätte für 100 Kinder weiter entwickelt. Die erste<br />
Hälfte des Jahres war durch Konzeptentwicklung sowie Vorbereitungsarbeiten für den Umzug<br />
im Sommer gekennzeichnet. Dazu gehörte auch die provisorische Unterbringung der Kita in den<br />
Räumen der Familienbildungsstätte im tam seit Mai 2012.<br />
Einige Monate später, im August fand dann der Umzug in das denkmalgeschützt sanierte Gebäude<br />
der ehemaligen Carl Friedrich Zelter Schule statt. Das Gebäude umfasst vier Etagen, eine<br />
Turnhalle und zwei große Freiflächen. Am 24. August 2012 gab es ein großes Eröffnungsfest,<br />
zu dem auch Vertreter der verschiedenen Senatsabteilungen und des Bezirksamtes eingeladen<br />
waren sowie sämtliche Kooperationspartner und die Familien der Kita sowie aus der Region.<br />
Das Fest war ein großer Erfolg und der Auftakt für den Beginn der Arbeit im neuen Familienzentrum.<br />
Die Idee ist, unterschiedliche Arbeitsbereiche, wie ein umfangreiches Betreuungsangebot<br />
durch die Kita, Sozial- und Familienberatung sowie verschiedene Familienbildungsangebote und<br />
einen offenen Treffpunkt für Familien miteinander zu vereinen und unter einem Dach anzubieten.<br />
Seit März 2012 ist das Interkulturelle Familienzentrum auch Träger eines kleinen Bildungsnetzwerkes<br />
in der Wilhelmstrasse über das Programm „elternchance plus“, an dem mehrere Kitas<br />
der Umgebung aktiv beteiligt sind, eine Grundschule, die im direkten Einzugsbereich liegt, sowie<br />
Kolleginnen des Jugendamtes aus verschiedenen Abteilungen.<br />
Familientreffpunkt<br />
Das Herzstück des Zentrums ist der Familientreffpunkt, in dem sich Familien in gemütlicher<br />
Atmosphäre treffen können, Kontakt zu anderen Familien knüpfen können und sich miteinander<br />
austauschen können. Seit der Eröffnung des Familienzentrums ist der Treffpunkt an fünf Tagen<br />
jeweils vor- und nachmittags geöffnet. Ein Teil der Eltern, die ihre Kinder in der Kita eingewöhnt<br />
haben, haben das Angebot gerne in Anspruch genommen.<br />
Am Mittwochvormittag gibt es neben dem Familienfrühstück auch eine offene Sprechstunde<br />
einer Hebamme, was sich <strong>als</strong> nachgefragtes Angebot etabliert hat. Der offene Treffpunkt wird<br />
immer von einer pädagogischen Fachkraft und von Stadtteilmüttern begleitet.<br />
Familienbildung<br />
Im Treffpunkt<br />
können sich Familien<br />
in gemütlicher<br />
Atmosphäre miteinander<br />
austauschen<br />
Der Bereich Familienbildung umfasst zum einen die offene Arbeit im Familientreffpunkt sowie<br />
verschiedene Gruppenangebote. Vor dem Umzug in das Familienzentrum fand bei den Eltern<br />
und Familien der Umgebung eine Bedarfserhebung statt.<br />
tam<br />
Interkulturelles<br />
Familienzentrum<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Seit September wurden daraufhin unterschiedliche Angebote im Bereich der frühkindlichen<br />
Förderung geplant und angeboten - darunter Angebote wie PEKIP, eine offene Krabbelgruppe,<br />
diverse Eltern-Kind Spielgruppen, sowie Angebote einer Hebamme rund um die Geburtsvorund<br />
Nachbereitung. Im Bereich Bewegungsförderung werden zwei Eltern-Kind-Turngruppen<br />
angeboten und zwei Yogagruppen.<br />
Maßgeblich waren Stadtteilmütter am Aufbau des neuen tam beteiligt und sind hier in allen<br />
Arbeitsbereichen vertreten. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit haben sie an zahlreichen Straßenfesten<br />
mitgewirkt und waren <strong>als</strong> Multiplikatorinnen bei Fachveranstaltungen dabei. Für ihre<br />
besondere Arbeit haben sie Ende Oktober zusammen mit den Stadtteilmüttern aus Neukölln den<br />
Helga und Edzard Reuter Preis verliehen bekommen.<br />
Eltern und Kinder<br />
haben gemeinsam<br />
Spaß mit gebastelten<br />
Windspielen vor<br />
dem Haus<br />
Verleihung des<br />
Jahrespreises 2012<br />
der Helga u. Edzard<br />
Reuter-Stiftung<br />
Darüber hinaus gibt es Angebote im Bereich musikalischer Früherfahrung und mehrere Kreativangebote<br />
für Eltern und Kinder. Im Bereich der Sprachförderung werden regelmäßig Bilderbuchkinos<br />
und zweisprachige Spielgruppen durchgeführt (deutsch - türkisch und deutsch - arabisch),<br />
sowie ein Arabischkurs für groß und klein. Darüber hinaus wurden verschiedene Feste durchgeführt,<br />
wie ein gemeinsames Lichterfest, das Opferfest, Weihnachtsaktivitäten und diverse Wochenendausflüge<br />
mit Familien und ihren Kindern.<br />
Stadtteilmütter und Stadtteilväter in Kreuzberg<br />
Das Projekt ist nach wie vor an zwei Standorten beheimatet: Im interkulturellen Familienzentrum<br />
tam, in der Wilhelmstrasse 116 - 117 und in der Eisenbahnstrasse 9.<br />
Mit der Förderung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2011-2014) hat das<br />
Projekt zwei Innovationen vollzogen. Zum einen wurde die Qualifizierung erweitert um Themen<br />
mit Fokus auf Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren. U.a. wurden in der Aufbauqualifizierung<br />
Themen rund um Schule und Bildung, sowie Pubertät vermittelt. Zum anderen wurden für die<br />
Qualifizierung und die Multiplikatorentätigkeit <strong>als</strong> Stadtteilvater gezielt Väter akquiriert. Mit<br />
der freundlichen Unterstützung des Kreiskirchenrates fand das Thema Gender Einklang in das<br />
Projekt.<br />
2012 waren bis zu 35 Stadtteilmütter und ein Stadtteilvater aktiv. Speziell für Väter und ihre Kinder<br />
wurden Exkursionen angeboten und ein regelmäßiges Treffen installiert. Es fanden zahlreiche<br />
Familienbesuche und Begleitungen der Familien zu diversen sozialen und Bildungseinrichtungen<br />
statt.<br />
Die Stadtteilmütter arbeiten in 15 Familientreffpunkten in Kitas und Schulen mit. Als Sprach- und<br />
Kulturmittlerinnen übernehmen sie nach wie vor eine wichtige Funktion in der Zusammenarbeit<br />
mit Eltern.<br />
So sind sie häufig erste und meist auch muttersprachliche Ansprechpartnerinnen für Eltern, sie<br />
bieten kleine Informationsveranstaltungen für Eltern an, initiieren und begleiten zahlreiche Ausflüge<br />
für Eltern und Kinder, und lesen muttersprachlich vor. Stadtteilmütter werden zu Elterngesprächen<br />
hinzugezogen und sie nehmen an Elternabenden teil, um Familien in der Mitarbeit in<br />
sozialen und Bildungseinrichtungen zu bestärken.<br />
Bis Ende 2012 war das Projekt Stadtteilmütter zusammen mit dem Projekt Rucksack von der<br />
AWO Träger des Bildungsnetzwerkes „Südliche Friedrichstadt“ und hat damit maßgeblich zur<br />
Vernetzung der verschiedenen Bildungseinrichtungen in der Region beigetragen. Dazu gehört<br />
auch die konzeptionelle Weiterentwicklung bezüglich der Zusammenarbeit mit Eltern an Kitas<br />
und Schulen.<br />
Kontakt- und Beratungsangebote für Familien<br />
Unsere Beratungsziele sind weiterhin auf die finanziellen, familiären und psychosozialen Probleme<br />
und Fragen unserer Familien aus der Region ausgerichtet. Auch die stetig ansteigenden Mieten<br />
sind weiterhin ein großes Problem im Bezirk. Wir versuchen unsere meist arbeitssuchenden<br />
Klienten in der Beratung soweit zu stärken, dass sie langfristig selbstständig ihre bürokratischen<br />
Angelegenheiten klären können und vorbereitet werden auf eine Arbeitsaufnahme, eine Weiterbildung<br />
oder eine Teilnahme an einem Sprachkurs. Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist<br />
die Beratung von Frauen und Familien rund um die Geburt.<br />
Durch den Umzug in das Familienzentrum haben sich bei uns in der Beratungsarbeit Veränderungen<br />
ergeben. Durch die Vernetzung im Haus mit der Kita und den zahlreichen Familienbildungsangeboten<br />
wurden kurze Wege geschaffen und die Barriere eine Beratung aufzusuchen<br />
reduziert. Wir versuchen außerdem unsere KlientInnen durch das umfangreiche Familienbildungsprogramm<br />
mehr einzubinden und eine Isolation der einzelnen Familien zu vermeiden.<br />
Auch das wirkt sich positiv auf die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt aus.<br />
Die Zusammenarbeit mit Stadtteilmüttern ist für uns weiterhin eine große Unterstützung.<br />
Wir bieten dazu Außensprechstunden bei der Jobassistenz Kreuzberg, in der Kita Krümel (Kochstraße)<br />
und eine Rechtsanwaltssprechstunde in der St. Thomasgemeinde an.<br />
Betreuung nach § 67 SGB XII<br />
Für Menschen die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, Mietschulden haben oder vielleicht sogar<br />
schon wohnungslos sind, bieten wir eine spezielle Beratung und Betreuung in Kooperation mit<br />
der sozialen Wohnhilfe des Bezirksamtes an.<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
V. Kindertagesbetreuung<br />
Unsere Feste und Feiern verliefen mit sehr viel Freude und Engagement. Traditionell hat in unserer<br />
Weihnachtsfeier immer eine Vorführung von den Kindern für die Eltern stattgefunden. Dieses<br />
Jahr war die Weihnachtsfeier nur den Kinder gewidmet.<br />
■<br />
Freizeitbereich/Hort an der Grundschule Adolf-Glaßbrenner<br />
Das Jahr 2012 war geprägt von neuen Konstellationen im Team: Zwei MitarbeiterInnen haben<br />
den Freizeitbereich verlassen, weil sie sich neuen Herausforderungen stellen wollten. Es ist uns<br />
gelungen, adäquaten (männlichen) Ersatz zu finden, ohne eine Betreuungslücke entstehen zu<br />
lassen.<br />
Ein neuer Chef war ebenfalls zu integrieren, so dass das Thema „Teamentwicklung“ im Jahr<br />
2012 den Alltag stark geprägt hat.<br />
Diverse Reisen konnten erneut realisiert werden u.a. eine Reise in die Türkei nach Afacan. Die<br />
Reisen haben bei den Kindern starke, positive Eindrücke hinterlassen und waren prägend für<br />
das Sozialverhalten im Freizeitbereich und in der Schule.<br />
Ein Studientag im Mai widmete sich dem Thema „Zusammenarbeit Freizeitbereich und Schule“.<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde in angenehm sachlicher Atmosphäre die bisherige Zusammenarbeit<br />
beleuchtet. Aus den gewonnenen Erfahrungen wurden Verbesserungen abgeleitet,<br />
die im Schulprogramm ihren Niederschlag gefunden haben und damit den Leitfaden des<br />
gemeinsamen pädagogischen Handelns von Schule und Freizeitbereich darstellen.<br />
Unsere Arbeit erfordert oftm<strong>als</strong> ein hohes Maß an Kraft und ist von vielen kleinen und großen<br />
Herausforderungen des Alltags geprägt. Ich wünsche uns, dass der Humor und die Freude an<br />
der Arbeit noch lange erhalten bleibt: „Wir werden in Grund und Boden gelacht!“<br />
■<br />
Kindertagesstätte Faros<br />
Im Jahr 2012 wurden durchschnittlich 106 Kinder im Alter von 1-6 Jahren in sieben Gruppen auf<br />
drei Etagen betreut. Die Nachfrage an Kitaplätzen für Kinder unter drei Jahren war sehr hoch<br />
insbesondere von Einwandern aus Griechenland. Der Anteil der Kinder <strong>nicht</strong>-deutscher Herkunft<br />
betrug etwa 70%.<br />
Die Bilingualität ist Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit und wird durch das zweisprachige<br />
Personal und der griechischen Regierung gefördert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Religionspädagogik, die in Zusammenarbeit mit der evangelischen“<br />
Jesus Christus“-Gemeinde und der griechisch-orthodoxen Gemeinde Christi Himmelfahrt<br />
geführt wird.<br />
Im Frühling 2012 fanden Kitareisen wie in den vorigen Jahren statt. Sensationell war die erste<br />
Kitareise mit zweijährigen Kindern, die problemlos verlief. Mit sehr viel Enthusiasmus haben es<br />
die Eltern der Kita angenommen.<br />
Im August 2012 haben wir die Umstrukturierung der Gruppen umgesetzt. Unsere Ideen und<br />
Gedanken für die neue Konzeption der Kita Faros wurden verwirklicht. Wir betreuen die Kinder<br />
in sieben Gruppen. Fünf Gruppen sind altersgemischt mit Kindern von ca. 1-4 Jahren alt. Die<br />
Kinder bleiben für ca. drei Jahre in der gleichen Gruppe, im gleichen Raum und möglichst mit<br />
dem gleichen Personal und wechseln nur ein Mal in den Bereich für die Schulvorbereitung.<br />
Dieser Bereich besteht aus zwei homogenen Gruppen (eine Gruppe 4-5 Jahren und eine<br />
Vorschulgruppe 5-6 Jahren). Unser Ziel ist: „Möglichst wenig Veränderungen für die Kinder!“<br />
■<br />
Kindertagesstätte Fontanepromenade<br />
Das Theaterstück<br />
und der Besuch vom<br />
Weihnachtsmann hat<br />
den Kindern viel<br />
Freude bereitet<br />
Im Jahr 2012 wurden in der Kindertagesstätte durchschnittlich 175 Kinder betreut. Besonders<br />
nachgefragt waren Plätze für Kinder unter drei Jahren. Der altershomogene Schwerpunkt der<br />
Einrichtung ist besonders von bildungsnahen Familien beliebt.<br />
In der Kita gab es Angebote nach dem Berliner Bildungsprogramm. Es fanden mehrere Kinderreisen<br />
statt. Die Vorschule in der Körtestraße ist weiterhin sehr beliebt und wird von vielen Eltern<br />
auch außerhalb der Kita nachgefragt. Auch 2012 nahm die Kita an der Externen Evaluation nach<br />
dem Berliner Bildungsprogramm teil und ist somit zertifiziert.<br />
Auch das Feiern kam <strong>nicht</strong> zu kurz. Ein großes Sommerfest und ein thematisches Familienfest<br />
zu St. Martin rundeten das Kitajahr ab. Ein großer Familiengottesdienst zum Advent wurde<br />
gemeinsam mit der Melanchthon-Kirchengemeinde und unter Beteiligung unserer Vorschulkinder<br />
gefeiert.<br />
Am 25. Juni 2012 war ein runder Geburtstag: Die Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs. Gemüsebeete<br />
für Kids“ der EDEKA-Stiftung, die auch in unserer Kita mit den Kindern ein Hochbeet<br />
pflegt, wurde 2012 fünf Jahre alt. Zu diesem speziellen Anlass begrüßten die Kinder in der Kita<br />
einen ganz besonderen Gast: MdB Dr. Kristina Schröder.<br />
Bundesfamilienministerin<br />
Dr. Kristina Schröder<br />
half den Mini-<br />
Gärtnern bei der<br />
Gemüseernte<br />
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<strong>Jahresbericht</strong> 2012<br />
Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Kita<br />
im<br />
tam<br />
■<br />
Interkulturelle Kita im tam<br />
Im Mai 2012 starteten wir im Provisorium (in den Räumen des alten tam.) mit 20 Kindern unter<br />
drei Jahren und nehmen seit August 2012 weitere Kinder auf. Im Dezember betreut unser sehr<br />
engagiertes 9-köpfiges gendergemischtes und interkulturelles Team bereits rund 50 Kinder. Und<br />
wir wachsen stetig.<br />
Die enge Vernetzung mit den anderen Bereichen des Hauses und die Multiprofessionalität unseres<br />
Teams bergen große Chancen, auf die Bedürfnisse der Familien recht individuell eingehen zu<br />
können. Ressourcenorientiert können wir so die Kinder und ihre Familien begleiten.<br />
Kinder aller<br />
Nationalitäten sind<br />
bei uns willkommen<br />
Neben innerhäuslichen Fortbildungen zum early excellence Ansatz wird das Team der Kita in<br />
den kommenden zwei Jahren durch das Projekt Kinderwelten rund um die Thematik Inklusion/<br />
vorurteilsbewusste Erziehung und Bildung begleitet. Hier wird besonderer Wert auch auf die<br />
Beteiligung der Eltern gelegt.<br />
Danke für Ihr Interesse<br />
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Der 2012 <strong>Jahresbericht</strong> wurde erstellt<br />
unter Mitwirkung von:<br />
Evelyn Gülzow<br />
Ilka Duwe<br />
Maja Dittrich<br />
Andrea von Gosen<br />
Johannes Hummel<br />
Ronald Weege<br />
Franjo Kanne-Behrens<br />
Doreen Glamann<br />
Regina Brunner<br />
Berthold Weymarshausen<br />
Ulrich Liedholz<br />
Maren Koch<br />
Christa Gunsenheimer<br />
Christian Herberg<br />
Bettina Heine<br />
Manuela Bublitz<br />
Gisela Seidel<br />
Gabi Tammen-Parr<br />
Frank Schumann<br />
Alexandra Lange<br />
Ulrike Stephan<br />
Ulrike Koch<br />
Uwe Reichwaldt<br />
Amalia Karageorgou<br />
Andreas Günther<br />
Anke Dietrich<br />
Heidi Hoecker<br />
Diakonisches Werk<br />
Berlin Stadtmitte e. V.<br />
Wilhelmstr.115<br />
10963 Berlin<br />
Tel.: 030 / 69 03 82 44<br />
Fax: 030 / 69 03 82 49<br />
geschaeftsstelle@diakonie-stadtmitte.de<br />
www.diakonie-stadtmitte.de