Magazin herunterladen - Gothaer Versicherungen
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Wissenschaftler,<br />
Risikokommunikator<br />
und<br />
erfolgreicher<br />
Drehbuchautor:<br />
Klaus Heilmann<br />
dern nach persönlichen Empfindungen. Hinzu<br />
kommen zwei in solchen Fällen beliebte und<br />
typische Argumente. Das erste lautet: Das<br />
betrifft mich sowieso nicht. Das zweite heißt:<br />
Das ist alles doch noch lange hin.<br />
GM: Gehen Menschen verschiedener Altersstufen<br />
unterschiedlich mit Risiken um?<br />
Heilmann: Ja. Je älter, desto ängstlicher. Die<br />
höchste Risikobereitschaft haben Kleinkinder,<br />
die wollen immer alles ausprobieren. Bei<br />
Jugendlichen ist der Mut auch noch groß, das<br />
wird beim Autofahren oft zum Problem. Später<br />
geht es mit dem Mut wieder abwärts. Im Alter<br />
wird der Mensch immer ängstlicher.<br />
GM: Wie kommt es eigentlich überhaupt, dass<br />
sich der eine Mensch im Laufe des Lebens<br />
zum Angsthasen entwickelt und der andere<br />
zum Draufgänger?<br />
Heilmann: Gegenfrage: Wie kommt es, dass<br />
Menschen unterschiedlich sind? Menschen<br />
werden beeinflusst durch ihre Gene, ihre Erziehung,<br />
ihr Umfeld, aber auch durch ihre Lebensumstände.<br />
Ein Motto wie „No risk, no fun“<br />
kann man sich in einem Land wie Deutschland<br />
leisten, weil wir in hoher Sicherheit leben. In<br />
Zentralafrika wäre dafür kein Platz.<br />
GM: Also wird der Umgang mit Risiken auch<br />
dadurch bestimmt, in welchem Land und in<br />
welcher Umgebung man lebt.<br />
Heilmann: Ja, aber es gibt auch eine nationale<br />
Komponente. Wir Deutschen beispielsweise<br />
sind besonders ängstlich und sensibel, wir<br />
diskutieren die Risiken unentwegt. Am liebsten<br />
würden wir so lange reden, bis ein Risiko<br />
weg ist. Anders etwa die Engländer. Die gehen<br />
pragmatischer mit dem Thema um.<br />
GM: Pragmatisch gleich sorglos?<br />
Heilmann: Pragmatisch in der Form, dass<br />
sie sagen: Wenn ich eine Chance nutzen will,<br />
gehört ein gewisses Risiko dazu. Sehr ähnlich<br />
ist das Risikoverhalten in den USA. Dort ist<br />
es auch historisch bedingt. Die Einwanderer<br />
in Nordamerika wussten um das Risiko bei<br />
der Suche nach einem neuen Leben. Aber sie<br />
sahen in erster Linie die Chancen und wollten<br />
sie nutzen.<br />
GM: Dann nutzen wir doch ab sofort unsere<br />
Chancen – und spielen einfach jede Woche<br />
Lotto?<br />
Heilmann: Nein. Die Chance auf sechs Richtige<br />
beim Lotto ist so gering, da wäre mir das Geld<br />
wirklich zu schade.<br />
<strong>Versicherungen</strong> kennen<br />
sich bei Risiken aus<br />
Ein großes Wissen über Risiken, sagt<br />
Klaus Heilmann, haben <strong>Versicherungen</strong>.<br />
Der Grund: „Sie haben das größte<br />
Know-how, verfügen über exakte Informationen<br />
über Schadenausmaße und<br />
Schadenwahrscheinlichkeiten.“ So<br />
waren es einst Versicherungsmathematiker,<br />
nicht Ärzte, die festgestellt haben,<br />
dass Bluthochdruck ein Risikofaktor für<br />
vorzeitiges Sterben ist und behandelt<br />
werden sollte. <strong>Versicherungen</strong>, sagt<br />
Heilmann, seien aus zwei Gründen<br />
wichtig für den Einzelnen. Zum einen<br />
werden in der Tat wichtige Risiken des<br />
Lebens abgesichert, zum anderen wird<br />
ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. So<br />
werden sowohl das Rationale als auch<br />
das Emotionale zufriedengestellt.<br />
Lesetipp: Klaus Heilmann:<br />
Das Risiko-Barometer –<br />
Wie gefährlich ist unser<br />
Leben wirklich?, Heyne<br />
Verlag, 16,99 Euro. €<br />
01/11 GOTHAER MAGAZIN 15