26 GOTHAER MAGAZIN 01/11 Eine Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, die in der Vorsorge- und Verlaufskontrolle von Brustkrebs eingesetzt wird. Damit lassen sich viele Tumore in einem frühen Stadium erkennen, noch bevor sie als Knoten oder Verhärtung tastbar sind.
Gesundheit KUNDEN-SERVICE Hilfe bei Brustkrebs: Wenn die Welt aus den Fugen gerät Kaum eine Krebsart ist heutzutage so gut heilbar wie Brustkrebs. Doch die Betroffenen wünschen sich meist mehr Informationen und mehr Betreuung. Die <strong>Gothaer</strong> bietet deshalb ein Begleitprogramm zur Unterstützung an. Ausgebildete Expertinnen helfen dabei, die Krankheit durchzustehen. Ihr Lachen ist strahlend, ihr Aussehen perfekt. Sylvie van der Vaart, TV-Star, Ehefrau des niederländischen Fußball-Nationalspielers und ehemaligen HSV-Stars Rafael van der Vaart, ist hübsch, erfolgreich, glücklich. Wieder glücklich. Denn sie hat überwunden, was vor zwei Jahren – mit nur 31 Jahren – mit der Diagnose „Brustkrebs“ begann. Jetzt endlich ist die schreckliche Krankheit wohl überstanden, und ihr Publikum freut sich mit ihr. Denn Sylvie van der Vaart hat sich nie versteckt, sondern offen über ihren Kampf gegen den Krebs gesprochen. Und damit wie ihre prominenten Kolleginnen, die Sängerinnen Kylie Minogue, 37, und Anastacia, 42, ein heikles Thema weiter enttabuisiert. Wohl kaum etwas fürchten Frauen mehr als diesen Satz Ihres Gynäkologen: „Sie haben einen bösartigen Knoten in der Brust.“ Denn die Krankheit greift mehr als jede andere nicht nur den Körper, sondern oft auch die Persönlichkeit an. Statistisch gesehen, erkrankt jede neunte Frau an Brustkrebs. 55.000 Frauen sind es jährlich in Deutschland, davon ist mehr als ein Drittel jünger als 60 Jahre. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Aber viele Frauen können heute dank neuer Behandlungsmöglichkeiten geheilt werden. Dennoch fühlen sich viele Patientinnen mit der Diagnose allein gelassen. Denn die Erläuterungen der Ärzte sind oft mit Fachbegriffen gespickt und auf die nüchternen Fakten beschränkt. Deshalb bietet die <strong>Gothaer</strong> ihren an Brustkrebs erkrankten vollversicherten Kundinnen seit 2008 ein Betreuungsprogramm an und hat ein spezielles Beratungsangebot entwickelt, um die betroffenen Frauen über den meist langen Krankheitsweg besonders eng zu begleiten. „In unserem Team stehen unseren Versicherten derzeit zwei Mitarbeiterinnen als Ansprechpartner zur Verfügung“, sagt die zuständige Fachleiterin Simone Grünhagen. „Wenn wir über die Erkrankung informiert werden, nehmen wir Kontakt auf. Sofern die Kundinnen unser Angebot annehmen, beginnt eine regelmäßige telefonische Beratung durch unseren Partner Roland Assistance.“ Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Ziel ist es, die Frauen, bei denen aufgrund der Diagnose die bisherige Welt Kopf steht, in einer Phase der Verunsicherung fachlich zu begleiten. „Wir wollen“, sagt Grünhagen, „den Frauen helfen, ihre Erkrankung und deren Behandlung zu verstehen und den Genesungsprozess informiert mitzugestalten.“ Jede Frau, die sich vorher noch gesund wähnte und von einem Moment auf den anderen mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert wird, fühlt sich hilflos. Die Beraterin ruft deshalb regelmäßig an. Das ist wichtig, denn Brustkrebspatientinnen müssen ständig neue Unsicherheiten bewältigen. Manchmal tauchen Schwierigkeiten auf, an die man im Arztgespräch noch gar nicht gedacht hat, die sich dann aber im Alltag auftun. Die Psychologin Beate Schultz-Zehden vom Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin hat 700 Frauen zum Thema „Brustkrebs“ befragt und dabei festgestellt, dass viele mit der Erkrankung das Gefühl verbinden, ausgeliefert zu sein. Kein Wunder also, dass einige noch nicht mal im Bekanntenkreis über ihren Krebs reden wollen. So viele unterschiedliche Brustkrebsformen es gibt, so unterschiedlich gehen die betroffenen Frauen mit ihrer Krankheit um. „Manche“, weiß auch Simone Grünhagen, „verdrängen lieber oder wollen mit ihrem Problem allein fertig werden. Diejenigen allerdings, die mitmachen, denen hilft es sehr, dass sie außerhalb der Familie und der Arztpraxis eine dritte vertrauensvolle Anlaufstelle haben.“ Je weiter die Therapie voranschreitet, desto mehr Fragen tun sich auf: Darf ich noch in die Sauna? Kann ich Sport treiben? Welcher Sport ist gut für mich? Später rücken ästhetische Aspekte in den Vordergrund: Kann ich meine Brust wieder aufbauen lassen? Wie kann man mit Implantat noch aussagefähige Bilder im Magnetresonanztomografen (MRT) ermitteln? Was die Patientinnen zudem verunsichert, sind Gespräche mit anderen Betroffenen: Warum hat meine Bekannte viel längere Intervalle bei den Nachsorgeterminen als ich? Solche Vergleiche können die Expertinnen gut einordnen und erklären. Darüber hinaus geben sie auch Tipps für eine gute Lebensführung vor allem in puncto Ernährung und Bewegung. „Wer gut informiert ist“, sagt Prof. Eckhard Goepel, Leiter des Mammazentrums in Hamburg, „lebt länger – gerade, wenn es um Brustkrebs geht.“ Frauen, die Bescheid wüssten, seien mutiger und würden mehr Fragen stellen. Das könne überlebenswichtig sein. Denn Brustkrebs ist längst kein Todesurteil mehr. Bei Patientinnen über 50 Jahren, die am meisten betroffene Altersgruppe, endet die Krankheit nur noch bei drei Prozent tödlich. Goepel: „Eine so gute Heilbarkeit gibt es bei kaum einer anderen Krebserkrankung.“ www.gothaer.de/ratgeber-gesundheit Die Broschüre für mehr Infos In der Broschüre „Brustkrebs“ der Deutschen Krebshilfe, die Sie am Ende dieses <strong>Magazin</strong>s mit der roten Postkarte kostenfrei bestellen können, finden Sie weitere umfassende Informationen zum Thema Brustkrebs. Die Broschüre können Sie auch im Internet <strong>herunterladen</strong>: www.krebshilfe.de/material-fuer-betroffene.html Fotos: Corbis 01/11 GOTHAER MAGAZIN 27