03.01.2014 Aufrufe

südostgrün 2011 - Bündnis 90 / Die Grünen Treptow-Köpenick

südostgrün 2011 - Bündnis 90 / Die Grünen Treptow-Köpenick

südostgrün 2011 - Bündnis 90 / Die Grünen Treptow-Köpenick

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Supertalent „Straßenbaum“<br />

Was oft in den populären Shows fehlt, hat er zu bieten. Seine Talente sind vielseitig, er hat<br />

ein großes Fürsorgebedürfnis und steht ganz ohne Allüren auf seiner Bühne - der Straße. Er<br />

bietet nicht nur unzähligen Tierarten von den Wurzeln bis zur Krone Schutz, auch für unser<br />

Stadtklima ist er hilfreich. Denn mit Hilfe der Sonne wird Kohlendioxid in Sauerstoff umgewandelt.<br />

<strong>Die</strong>sen benötigen wir alle zum Atmen - insbesondere in den Straßenschluchten der<br />

Großstadt. Geduldig schluckt der Straßenbaum ganz nebenbei den ganzen Staub - 7.000 kg/<br />

Jahr - und Lärm der Stadt.<br />

Mit seinem Wurzelgeflecht bereichert er die Bodenstruktur und speichert das Regenwasser. Seine<br />

Pumpleistung beträgt 30.000 Liter im Jahr. Mit seiner Krone ist er ein großartiger Schattenspender<br />

und auch optisch ist er konkurrenzlos. In unserem Bezirk verschönern 41.660 Bäume<br />

das Stadtbild, davon ist mit 14.118 Exemplaren die berlintypische Linde Star Nr. 1. Doch auch ein<br />

Superstar hat es nicht leicht, wenn er zwar viel für das Stadtklima - und damit für uns - tut, aber<br />

gegen unzählige Widrigkeiten des Großstadtlebens bestehen muss. Berlin hat seit 2001 jährlich<br />

rund 2000 Bäume verloren. Für Pflanzungen und Pflege gibt es zu wenig finanzielle Mittel.<br />

Junge Bäume haben es besonders schwer, wenn sie aus der behüteten Welt der Baumschule<br />

auf die große Bühne gepflanzt werden. <strong>Die</strong> ersten Jahren benötigen sie dringend Wassergaben,<br />

erst ab dem 10. Lebensjahr sind sie aus dem Gröbsten raus. Eine zusätzliche Wasserspende<br />

von Anwohner/innen ist hilfreich. <strong>2011</strong> war bis zum Frühsommer mit nur 60% der üblichen<br />

Wassermengen besonders regenarm. Das macht auch gestandenen vitalen Stadtbäumen zu<br />

schaffen. Mit einer Bepflanzung der Baumscheibe, der Einfassung um den Baum, können Sie<br />

viel für seinen Schutz bewirken. Von dem regelmäßigen Gießen der Minibeete profitiert auch<br />

er, die Umrandung hält Hundekot und -urin fern und die blühende Einfassung verschönert das<br />

Wohnumfeld. Auch die extreme Sonneneinstrahlung macht den Jungbäumen in Zeiten des Klimawandels<br />

zu schaffen. Stammstreichung von Amts wegen soll hier helfen, da die Temperatur<br />

im Baum gesenkt wird. Bäume in der Landschaft schützen ihren Stamm durch die ausladende<br />

Krone. Im Stadtbereich müssen die Äste zur Straßenseite auf 4,50 m entfernt werden. <strong>Die</strong><br />

Stämme liegen dadurch frei, Pilze freut dies zum Schaden des Baumes. Momentane sichtbare<br />

Bedrohung - auch als Zeichen des Klimawandels - ist wiederum ein Nachtfalter, der Eichenprozessionsspinner.<br />

Liebe Bürger_innen, helfen Sie unserem Superstar, dass er unbeschadet zur Freude aller auf seiner<br />

großen Bühne stehen kann! Erfrischen Sie ihn in den heißen Monaten mit Wassergaben und<br />

melden Sie bitte unsachgemäße Arbeiten in Baumnähe sowie Baumfrevel dem Grünflächenamt:<br />

<strong>90</strong>297-5823 (Sekretariat).<br />

Alle Informationen zur Baumscheibenbegrünung finden Sie im Internet:<br />

berlin.de/ba-treptowkoepenick/organisationseinheiten/gruenfried/straenbume.html<br />

www.woistmeinbaum.de<br />

Text: Andrea Gerbode Quelle: bund-berlin.de<br />

Verlängerung der Stadtautobahn A100 zum <strong>Treptow</strong>er Park:<br />

Was ist geplant?<br />

<strong>Die</strong> Trasse<br />

<strong>Die</strong> Trasse der geplanten Verlängerung der A100 vom Autobahndreieck Neukölln zum Autobahnanschluss<br />

Am <strong>Treptow</strong>er Park, der 16.Bauabschnitt (BA), hat eine Länge von 3,2 km. <strong>Die</strong><br />

Trasse beginnt am Autobahndreieck Neukölln in Hochlage um unmittelbar danach in einen<br />

knapp 400 m langen Tunnel abzutauchen. Ab dem Ende des Tunnels an der Neuköllnischen<br />

Allee verläuft die Trasse bis zur Unterquerung der Ringbahn nach der Kiefholzstraße im Trog.<br />

<strong>Die</strong> Autobahnplanung sieht einen Querschnitt von zwei mal vier Fahrspuren zwischen dem<br />

Autobahndreieck Neukölln und dem Autobahnanschluss Sonnenallee und danach einen von<br />

zwei mal drei Fahrspuren vor. Der Anschluss an die Straße am <strong>Treptow</strong>er Park erfolgt über eine<br />

Auf- und Abfahrrampe wobei die eigentlichen Fahrspuren in Höhe der Beermannstraße enden<br />

werden. Zum 16. BA gehört auch der Ausbau der Straße Am <strong>Treptow</strong>er Park zwischen der Anschlussstelle<br />

und der Elsenstraße. Dabei wird dieser Abschnitt auf neue Fahrspuren erweitert,<br />

um alle Abbiegebeziehungen möglich zu machen und den Hauptstrom Richtung Elsenbrücke<br />

leiten zu können.<br />

Kosten<br />

<strong>Die</strong> Kosten belaufen sich nach der Schätzung aus dem Jahr 2007 auf 443,7 Mio. Euro (365<br />

Mio. Euro Baukosten, 55 Mio. Euro Grunderwerb und 23,7 Mio. Euro Planungskosten). Das bedeutet,<br />

dass jeder Meter Autobahn 140.000 Euro kostet und damit der teuerste Autobahnabschnitt<br />

in Deutschland ist. <strong>Die</strong> Kosten trägt im Wesentlichen der Bund. Das Land Berlin trägt die<br />

Planungskosten, die es jedoch teilweise erstattet bekommt. <strong>Die</strong> Kosten für Straßenumbauten<br />

oder neue Ampeln außerhalb des 16. BA trägt Berlin allein. <strong>Die</strong> tatsächliche finanzielle Belastung<br />

Berlins wird vom Senat gern heruntergerechnet und verschleiert.<br />

Auswirkungen<br />

Auf der Trasse liegen ungefähr 350 Kleingärten, die seit Ende 2010 größtenteils geräumt und<br />

dem Vandalismus ausgeliefert sind. An den die Trasse querenden Straßen befinden sich viele<br />

Gewerbegrundstücke. An der Sonnenallee sind diese Grundstücke schon geräumt. An der Kiefholz-<br />

und <strong>Die</strong>selstraße arbeiten die Betriebe noch und kämpfen um ihren Verbleib vor Gericht.<br />

Am Ende der Beermannstraße ist der Abriss der letzten vier Wohnhäuser mit 250 Wohnungen<br />

vorgesehen.<br />

Auf der Trasse befinden sich rund 650 Bäume, darunter 14 denkmalgeschützte Platanen an der<br />

Straße Am <strong>Treptow</strong>er Park, die alle der Kettensäge zum Opfer fallen sollen. Da die Matthesstraße<br />

unter der Abfahrtsrampe liegt, wird sie überbaut. <strong>Die</strong> Beermannstraße wird zur Sackgasse.<br />

<strong>Die</strong> Lärmbelastungen werden trotz hoher Lärmschutzwände an der Wohnbebauung der Arons-,<br />

Kiefholz- und Beermannstraße erheblich sein. <strong>Die</strong> Feinstaub- und Stickstoffdioxidgrenzwerte<br />

werden an zahlreichen Abschnitten an den Zufahrtsstraßen überschritten werden. Auf der Elsenbrücke<br />

werden 12.000 Autos täglich mehr verkehren als ohne Autobahn, was ohne Zweifel<br />

zu Verkehrsstaus führen wird. Allerdings bestreitet das die Senatsverwaltung und behauptet<br />

vielmehr, dass der Verkehr mit besser als ohne Autobahn laufen wird.<br />

Verfahren<br />

Anfang <strong>2011</strong> ist der Planfeststellungsbeschluss erteilt worden und damit nach gut 20 Jahren<br />

Planung Baurecht geschaffen worden.<br />

Mindestens zwei Klagen gegen<br />

den Beschluss liegen<br />

beim Bundesverwaltungsgericht<br />

in Leipzig. Dem Eilantrag<br />

einer Klagegemeinschaft auf<br />

Aussetzung der „sofortigen<br />

Vollziehbarkeit“ der Baumaßnahme<br />

wurde vom Bundesverwaltungsgericht<br />

statt gegeben.<br />

Dadurch darf der Senat nun<br />

die Autobahn bis zum Abschluss<br />

des Klageverfahrens<br />

nicht bauen. Eine Entscheidung<br />

ist in diesem Jahr nicht<br />

mehr zu erwarten. Der rotrote<br />

Senat hatte sich ohnehin<br />

in seinem Kompromiss vom<br />

Herbst 2010 darauf verständig,<br />

dass erst der im September<br />

<strong>2011</strong> neugewählte Senat<br />

die endgültige Entscheidung<br />

treffen wird, ob gebaut wird<br />

oder nicht.<br />

Text: Harald Moritz<br />

Trogstrecke<br />

(sieben Meter<br />

tiefer Einschnitt)<br />

2,3 km lang<br />

Anschlussstelle<br />

Sonnenallee<br />

100<br />

Bezirk<br />

<strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong><br />

Anschlussstelle<br />

Am <strong>Treptow</strong>er<br />

Park<br />

Bezirk<br />

Neukölln<br />

Schlesischestraße<br />

Lahnstraße<br />

Tunnel<br />

385 m lang<br />

Grenzallee<br />

Halbanschlussstelle<br />

Grenzallee<br />

Beermannstraße<br />

Kiefholzstraße<br />

Lärmschutzwand<br />

S<br />

Sonnenallee<br />

113<br />

Bezirk<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Elsenbrücke<br />

Ringbahn<br />

Sonnenallee<br />

Bergiusstraße<br />

Elsenstraße<br />

Am <strong>Treptow</strong>er Park<br />

N<br />

96a<br />

S<br />

Puschkinallee<br />

Spree<br />

<strong>Treptow</strong>er<br />

Park<br />

Kiefholzstraße<br />

<strong>Die</strong>selstraße<br />

Aronsstraße<br />

Neuköllnische Allee<br />

96a<br />

96a<br />

Dammweg<br />

Köllnische<br />

Heide<br />

S<br />

Mai 2010<br />

Stop A 100 | BISS Berlin | Plesserstr.3 | 12435 Berlin<br />

Wir für <strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong>!<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!