Ein Bach, ein Or t Fer n in Ost en ... Läuft <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rer von <strong>de</strong>n Greifensteinen in Richtung Nor<strong>de</strong>n, so steht er schon bald im Quellgebiet <strong>de</strong>s Jahnsbaches, für manche einfach <strong>de</strong>r westliche Quell-Arm <strong>de</strong>r Wilisch. Der Bach fließt durch das gleichnamige, zu bei<strong>de</strong>n Seiten von ihm sich weit auseinan<strong>de</strong>r ziehen<strong>de</strong> Dorf, das bereits im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt als Waldhufendorf entstan<strong>de</strong>n ist, Mitte <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird und von 1551 bis 1764 zum Rittergut Gelenau (Kalen<strong>de</strong>rblatt Juli) gehört. Auch in Jahnsbach ist <strong>de</strong>r Erz-Bergbau bis ins 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt hinein nicht unbe<strong>de</strong>utend, was durch das Bergrecht <strong>de</strong>s Ortes belegt ist. Die Holzbearbeitung, das kunstvolle Posamentier-Handwerk und später die Strumpfwirkerei mit vielen Kleinbetrieben folgen. Mit <strong>de</strong>m am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts beginnen<strong>de</strong>n Industrie-Zeitalter entwickelt sich Jahnsbach zu einem Industriedorf – mit einem für <strong>de</strong>n Güter- und Personenverkehr wichtigen Anschluss an die Schmalspurbahn auf <strong>de</strong>r Strecke Thum – Meinersdorf, die bis En<strong>de</strong> 1975 existiert hat. Ansehnliche, die Phantasie for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Spuren ent<strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r aufmerksam Suchen<strong>de</strong> an nicht wenigen Stellen <strong>de</strong>s Ortes. Seit 1999 gehört das Dorf mit seinen zirka 1 500 Einwohnern, das möglicherweise einst <strong>de</strong>r älteste Teil Thums (Kalen- <strong>de</strong>rblatt März) gewesen ist, (wie<strong>de</strong>r) zur Stadt Thum. Vom Ort Jahnsbach fließt <strong>de</strong>r Jahnsbach im Tal durch Thum und mäan<strong>de</strong>rt, die Stadt hinter sich lassend, eilig in Richtung Nordost, wo er dann vor <strong>de</strong>m Ort Herold in die Wilisch mün<strong>de</strong>t (Kalen<strong>de</strong>rblatt März, Rückseite) und sich freudig rauschend mit ihr vereint. Schaut man von <strong>de</strong>n Greifensteinen hinab ins enge Jahnsbacher Tal, so wird man durch <strong>de</strong>n majestätischen Anblick <strong>de</strong>r mächtigen Dorf-Kirche mit ihren hohen und spitzen Zwillingstürmen, die <strong>de</strong>n vor allem in Schiefer geklei<strong>de</strong>ten Ort weit überragen, reich belohnt. Man verweilt, staunt und genießt <strong>de</strong>n Blick auf dieses Bauwerk – im Winter oft verzaubert durch eine tief verschneite Landschaft (Kalen<strong>de</strong>rblatt Februar). Die relativ junge Kreuz-Kirche, 1904 bis 1905 erbaut, ist ein Jugendstilbau mit gewaltiger und steiler Freitreppe (Kalen<strong>de</strong>rblatt Februar, Rückseite). Der Kirchen-Innenraum ist durch das prachtvolle Altarbild Die Anbetung <strong>de</strong>r Weisen von <strong>de</strong>m in Burkhardtsdorf geborenen Maler Osmar Schindler (1867 bis 1927) und durch die hörens- und sehenswerte Orgel <strong>de</strong>r berühmten Orgelbauer Jehmlich künstlerisch beeindruckend gestaltet. Blick auf <strong>de</strong>n Ort Jahnsbach – im Tal fließt <strong>de</strong>r Jahnsbach Freitreppe <strong>de</strong>r Jahnsbacher Kirche Berghaus Greifensteine Romant isches Er zgebir ge An <strong>de</strong>r Wil isch e nt l ang Landschaften und Orte | Mit Gedichten von Goethe, Hermann Hesse, Novalis und Rilke Fern in Osten wird es helle, Graue Zeiten wer<strong>de</strong>n jung; Aus <strong>de</strong>r lichten Farbenquelle, Einen langen tiefen Trunk! Alter Sehnsucht heilige Gewährung, Süßer Lieb’ in göttlicher Verklärung. Endlich kommt zur Er<strong>de</strong> nie<strong>de</strong>r Aller Himmel sel’ges Kind, Schaffend im Gesang weht wie<strong>de</strong>r Um die Er<strong>de</strong> Lebenswind, Weht zu neuen ewig lichten Flammen Längst verstiebte Funken hier zusammen. Novalis 2011
Thum im Morgenlicht – Abschied vom Winter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 <strong>13</strong> 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 März 28 29 30 31