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Detmolder Kurier 126

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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>126</strong> 13. Dezember 2013 Seite 12<br />

Mehr Teilhabe für Menschen mit<br />

Behinderungen ist möglich – und nicht<br />

ausschließlich eine Frage der Ressourcen.<br />

Nötig sind eine aufgeschlossene<br />

Haltung zur Inklusion und die<br />

Bereitschaft, aus erfolgreichen Praxisbeispielen<br />

zu lernen. Das ist das<br />

Fazit einer Podiums-Veranstaltung<br />

der Peter Gläsel Stiftung mit Beteiligung<br />

des Ministeriums für Schule<br />

und Weiterbildung NRW, die jetzt im<br />

<strong>Detmolder</strong> Sommertheater vor rund<br />

180 Teilnehmern stattfand.<br />

Schulministerin Sylvia Löhrmann<br />

machte in ihrem Beitrag deutlich: „Inklusion<br />

geht uns alle an. Die Herausforderung,<br />

vor der wir stehen, ist eine<br />

Praxisbeispiele zeigen: Teilhabe braucht Bildung<br />

Inklusion beginnt im Kopf<br />

rungen in kurzer Frist erfolgreich<br />

umgesetzt werden kann“, sagte er.<br />

Praxisbeispiele für gelungene Inklusion<br />

lieferten unterschiedlichste<br />

Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen<br />

aus Ostwestfalen-Lippe<br />

und dem angrenzenden<br />

Münsterland. Egal, ob Interview,<br />

Vortrag, Filmsequenzen oder Aufführungen,<br />

immer standen dabei die<br />

positiven Erfahrungen von behinderten<br />

und nicht-behinderten Kindern<br />

und Jugendlichen im Mittelpunkt.<br />

„Das ist ein neues Format, um für<br />

Inklusion zu werben. Hier werden<br />

nicht vorrangig Politiker, Lehrer und<br />

Integrationshelfer befragt. Hier sprechen<br />

die eigentlich Betroffenen als<br />

Experten in eigener Sache“, so Wolf.<br />

Die Peter Gläsel Stiftung denkt<br />

darüber nach, dieses Veranstaltungsformat<br />

zusammen mit anderen Partnern<br />

wie der Schulaufsicht auch außerhalb<br />

von Ostwestfalen-Lippe einzusetzen.<br />

Tatort-Kommissarin Aylin<br />

Tezel ist bereit, sich zusammen mit der<br />

Stiftung für die Umsetzung von Inklusion<br />

zu engagieren, ließ sie die<br />

Anwesenden per Videobotschaft wissen.<br />

Die entscheidende aufgeschlossene<br />

Haltung zur Inklusion sei nichts<br />

anderes als ein Bildungsprozess, so<br />

Frauenverein Schatztruhe e.V. zeigt am<br />

13. Dezember Weihnachtsmärchen in der<br />

Dreifaltigkeitskirche<br />

Mit Kreativität und<br />

Engagement<br />

Ein Ende der Defizitorientierung in Bildung und Schule sei eine Bedingung<br />

für gelingende Inklusion von Menschen mit Behinderungen,<br />

erläuterte Schulministerin Sylvia Löhrmann im Gespräch mit Moderator<br />

Stefan Wolf.<br />

Veränderung unserer Haltung. Inklusion<br />

ist umfassend und muss in der<br />

ganzen Gesellschaft gelebt werden.<br />

Unser Ziel ist eine inklusive Schule,<br />

an der alle Kinder und Jugendlichen<br />

die gleichen Chancen haben, und eine<br />

inklusive Gesellschaft, die allen Bürgerinnen<br />

und Bürgern ein Höchstmaß<br />

an Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet.“<br />

Stefan Wolf, Geschäftsführer der<br />

Peter Gläsel Stiftung, hat mit der<br />

Veranstaltung den üblichen Blickwinkel<br />

auf das Thema Inklusion bewusst<br />

verschoben. „Wir wollten nicht diskutieren,<br />

wie viele zusätzliche Lehrerstellen<br />

wir brauchen oder welche baulichen<br />

Investitionen klamme Kommunen<br />

an Kitas und Schulen finanzieren<br />

müssen. Wir wollten uns Denkanstöße<br />

aus der Praxis holen, wie mehr<br />

Teilhabe für Menschen mit Behinde-<br />

<br />

<br />

Wolf weiter. Kinder und Jugendliche<br />

müssten von der Kita bis zum Beruf<br />

selbst erleben, dass Teilhabe nicht nur<br />

machbar, sondern für Behinderte wie<br />

Nicht-Behinderte von Vorteil sei.<br />

So brachte eine ResiDance-Gruppe<br />

Inklusion tanzend auf die Bühne. Mit<br />

dabei bei Europas größtem Community<br />

Dance-Projekt: Menschen mit<br />

Handicap von der Lebenshilfe Detmold.<br />

Die Kitas Vahlhausen und „Pöppenteich“<br />

erläuterten ihre Inklusionskonzepte<br />

in der frühkindlichen Bildung,<br />

Gertraud Greiling, Leiterin der<br />

Münsterlandschule Tilbeck, verwies<br />

auf ein Unterrichtskonzept für Grundschulen,<br />

das Inklusion durch individuelle<br />

Förderung ermöglicht. Erfahrungsberichte<br />

von Unternehmen aus<br />

Bad Driburg und Bad Lippspringe,<br />

die Menschen mit Behinderungen<br />

beschäftigen, sowie aus der Stiftung<br />

Eben Ezer schlugen den Bogen bis zur<br />

beruflichen Bildung. Kurzum: Mehr<br />

Teilhabe für Menschen mit Behinderungen<br />

ist möglich – auch, wenn die<br />

Ressourcen knapp sind.<br />

Werrerenaturierung<br />

am Parkhaus<br />

Lustgarten<br />

abgeschlossen<br />

Die Werre wurde in den letzten drei<br />

Monaten zwischen Ferdinand-Brune-Haus<br />

und dem Parkhaus Lustgarten<br />

naturnah umgestaltet. Zwei Nebengebäude<br />

des Technischen Rathauses<br />

sowie die vorhandene zirka 100 m<br />

lange Ufermauer aus Beton wurden<br />

abgebrochen und die Böschung des<br />

Gewässers naturnah profiliert. Im Anschluss<br />

führte das Beschäftigungsprojekt<br />

„Wasser im Fluss“ die Gestaltung<br />

und Bepflanzung dieses Gewässerabschnittes<br />

durch. Zudem ist durch<br />

eigene Mitarbeiter der Stadt Detmold<br />

ein neuer Fußweg entlang der Werre<br />

angelegt worden.<br />

Einmal in der Woche probt der Verein Schatztruhe im Haus der Kirche<br />

Herberhausen. Im Probenraum präsentiert Nina Friesen, die den<br />

Verein leitet, eins der selbst genähten Kostüme für die Aufführung<br />

„Weihnachtsmann und Schneeglöckchen“.<br />

Einmal eine Prinzessin sein oder<br />

doch lieber die böse Stiefmutter? – in<br />

neue Rollen schlüpfen, sich ausprobieren,<br />

neue Facetten an sich entdecken,<br />

darum geht es dem Frauenverein<br />

„Schatztruhe“ in OWL e.V. Ihr<br />

neustes Theaterstück, ein Weihnachtsmärchen,<br />

zeigt der Verein am 13.<br />

Dezember um 17 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche<br />

in Detmold.<br />

Etwas schillerndes, buntes, wertvolles,<br />

aber eben etwas, das im Verborgenen<br />

liegt und etwas Überraschendes<br />

bereit hält – das alles klingt im<br />

Namen des Vereins „Schatztruhe“ mit,<br />

erklärt Nina Friesen, die seit über zwei<br />

Jahren den Verein leitet. „Und es ist<br />

eben etwas, das Frauen und Mädchen<br />

lieben“, sagt die Kunsttherapeutin lachend.<br />

Zwei Mal in der Woche treffen<br />

sich die Frauen von Schatztruhe e.V.<br />

in dem Haus der Kirche in Herberhausen<br />

zum Proben, Malen und Gestalten.<br />

Denn die Bühnenbilder und auch<br />

Schmuck fertigen die Frauen selbst.<br />

Mit den künstlerischen Aktivitäten<br />

entdecken sie verborgene Talente und<br />

Fähigkeiten. Unabhängig davon, ob<br />

sie zum Pinsel greifen oder auf der<br />

Bühne stehen, die gemeinsame kreative<br />

Arbeit soll dazu beitragen, ihr<br />

Selbstbewusstsein zu stärken und<br />

sprachliche Barrieren zu überwinden.<br />

„Schatztruhe leistet wertvolle Integrationsarbeit<br />

nicht nur, weil hier Frauen<br />

aus verschiedensten Kulturkreisen<br />

zusammenkommen, sondern auch<br />

weil ihre Familien von den Angeboten<br />

profitieren“, so Stefan Fenneker,<br />

Koordinator für Integration, der seit<br />

über zwei Jahren das Projekt begleitet.<br />

Derzeit zählt der Verein rund 30<br />

Frauen, die ehrenamtlich an den Angeboten<br />

mitarbeiten, die Theater-,<br />

Tanz-, und Sportgruppe mitbetreuen<br />

oder den Frauengesprächskreis begleiten.<br />

Doch über die eigentliche Zielgruppe<br />

der Frauen mit Migrationshintergrund<br />

hinaus spannt sich der<br />

Wirkungskreis von Schatztruhe deutlich<br />

weiter. „Wir haben gut 40 bis 50<br />

Verbündete“, sagt Friesen. Bekannte,<br />

Verwandte, Freunde, vor allem auch<br />

Kinder und Jugendliche wirken immer<br />

wieder an den vielfältigen Projekten<br />

von Schatztruhe mit.<br />

So sind auch am 13. Dezember,<br />

wenn der Verein das Märchen „Weihnachtsmann<br />

und Schneeglöckchen“<br />

aufführt, rund 40 Mitglieder auf und<br />

hinter der Bühne aktiv. Frei nach<br />

einem russischen Märchen erzählen<br />

sie, wie ein Mädchen von seiner bösen<br />

Stiefmutter bei Eis und Schnee in<br />

den Wald geschickt wird, um Schneeglöckchen<br />

zu sammeln und davon wie<br />

sie das Unmögliche möglich macht<br />

und Frühlingsblumen im tiefsten<br />

Winter blühen.<br />

Der Frauenverein „Schatztruhe“ in<br />

OWL e.V. trifft sich jeden Dienstag<br />

von 17 bis 18.30 Uhr im Haus der<br />

Kirche, Gut Herberhausen 3. Anmeldungen<br />

sind unter nina.f1@gmx.de<br />

möglich.<br />

Forum zur zukünftigen Unternehmensbesteuerung<br />

Hermann Brandenberg referiert vor<br />

Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern<br />

Gast des traditionellen Informationsforums<br />

für Steuerberater und<br />

Wirtschaftsprüfer der Sparkasse Paderborn-Detmold<br />

war in diesem Jahr<br />

Leitender Ministerialrat Hermann<br />

Brandenberg (Mitte) vom Finanzministerium<br />

in Nordrhein Westfalen. Er<br />

leitete dort verschiedene Referate des<br />

Ertragsteuerrechts und ist seit 2004<br />

als Gruppenleiter für Ertragsteuer und<br />

internationales Steuerrecht zuständig.<br />

In der Sparkasse referierte er zum<br />

Thema „Deutschland nach der Wahl –<br />

Aktuelle und künftige Fragen der Unternehmensbesteuerung“.<br />

Zum diesjährigen Forum hatte die<br />

Sparkasse Paderborn-Detmold<br />

wieder in Kooperation mit der Steuerberaterkammer<br />

Westfalen-Lippe und<br />

dem Studienwerk der Steuerberater in<br />

Nordrhein-Westfalen e.V. eingeladen.<br />

Die Sparkassenvorstandsmitglieder<br />

Arnd Paas und Hubert Böddeker,<br />

sowie Volker Kaiser und Frank-Michael<br />

Teckentrup, beide von der Steuerberaterkammer<br />

Westfalen, begrüßten<br />

die Teilnehmer und den Referenten.<br />

Forum zur zukünftigen Unternehmensbesteuerung: Vorstandsmitglieder<br />

Arnd Paas (links) und Hubert Böddeker (rechts) sowie Volker<br />

Kaiser und Frank-Michael Teckentrup von der Steuerberaterkammer<br />

Westfalen, begrüßten die Teilnehmer.

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