Detmolder Kurier 126

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Detmolder Kurier Nr. 126 - Anzeigen - 13. Dezember 2013 Seite 22 Plakate, Flyer, Handzettel liefert Ihnen der Kurier-Verlag! Kurier-Verlag GmbH & Co. KGKurier-Verlag GmbH 32805 Horn-Bad Meinberg Kampstraße 10 Tel. 05234-2028-10 Fax 05234-2028-29 www.kurier-verlag.de info@kurier-verlag.de „Goldene Meisterbriefe“ für Bäckermeister Heinz Biere und Heinz Verspay geehrt Auszeichnung: (v.l.) Geschäftsführer Kai Buhrke, REWE-Kaufmann Jan Kiwitt, und Reiner Kerstan, Tester des Qualitätszeichens „Generationenfreundliches Einkaufen“. Heinz Biere und Heinz Verspay (Bildmitte mit Urkunden) und Ehefrauen freuen sich über den „Goldenen Meisterbrief“, der ihren Ehemännern von Kreishandwerkermeister Gerd Töpper (rechts) und Kreisgeschäftsführer Ludgerus Niklas (links) mit den besten Glückwünschen überreicht wurden. Laut Sprichwort hat das Handwerk goldenen Boden. Für Heinz Biere und Heinz Verspay, zwei verdiente Bäckermeister im Ruhestand, kam nun ein weiterer goldener Aspekt hinzu: Kreishandwerkermeister Gerd Töpper und Geschäftsführer Ludgerus Niklas, beide von der Kreishandwerkskammer Paderborn-Lippe, überreichten im Café Biere in Heiligenkirchen die Urkunden der Handwerkskammer Süd- Westfalen. Beide Bäckermeister legten vor 50 Jahren die Prüfung an der Meisterschule in Olpe ab. Biere begann seine Lehre 1954 in der Bäckerei Tappe (Blomberg) und Verspay in der Bäckerei Güllner (Detmold). Während Heinz Biere die 1933 von seinem Vater gegründete Bäckerei übernahm und die 1998 an seinen Sohn Mickel übergab, war Verspay als Bäckermeister in verschiedenen Firmen tätig und zuletzt von 1970 bis 1999 im Handelshof Kanne in Detmold. HFR. REWE-Markt Kiwitt in Detmold ausgezeichnet Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ Der REWE-Markt Kiwitt, Denkmalstr. 8 in Detmold, hat das Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ durch den Geschäftsführer des Handelsverbandes OWL, Kai Buhrke, verliehen bekommen. Das bundesweit vom Handelsverband HDE und der Initiative Wirtschaftsfaktor Alter getragene Siegel bescheinigt Geschäften, dass sie in punkto Servicequalität, Produktauswahl und Beratung die Anforderungen von Kunden aller Generationen vorbildlich erfüllen und so den demografischen Wandel aktiv gestalten. So ist in den ausgezeichneten Geschäften für Menschen aller Altersgruppen – seien es Familien, Singles oder Menschen mit Handicap – komfortables und vor allem möglichst barrierearmes Einkaufen möglich. „Generationenfreundlichkeit sollte ein Markenzeichen unserer Gesellschaft, aber ausdrücklich auch unserer Wirtschaft werden“, sagt der Geschäftsführer des Handelsverbandes OWL, Kai Buhrke. Die Auszeichnung ist selbstverständlich auch ein Verdienst der engagierten Mitarbeiter“, betont REWE-Kaufmann Jan Kiwitt. Um das neue Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ zu erhalten, müssen die Geschäfte bundesweit einheitliche Kriterien erfüllen. Für die Zertifizierung in Ostwestfalen-Lippe ist der Handelsverband OWL zuständig. Einzelhandelsbetriebe, die sich zertifizieren lassen wollen, werden von einem Testerteam vor Ort besucht und bewertet. Die Tester prüfen vor Ort insgesamt 58 Kriterien ab, darunter 18 Kriterien, die in jedem Fall positiv beschieden werden müssen, damit das Zertifikat von einer neutralen Bewertungsstelle erteilt werden kann. Die Kriterien beziehen sich unter anderem auf Leistungsangebote, Zugangsmöglichkeiten, Ausstattung der Geschäftsräume und das Serviceverhalten. Das neue Qualitätszeichen – der Weihnachtsmann kommt zum Kinderadvent Startschuss fiel im Frühjahr 2010 durch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und Handelspräsident Josef Sanktjohanser – macht Generationenfreundlichkeit im Einzelhandel zu gelebter Wirklichkeit. Erfolgreich geprüfte Einzelhandelsgeschäfte erhalten die Auszeichnung für drei Jahre und können diese mit einem Logo außen am Geschäft sichtbar machen. Ob ein Geschäft bereits ausreichend generationenfreundlich ist, lässt sich mit einem Schnelltest im Internet (www.generationenfreundlicheseinkaufen.de) vorab herausfinden. „Vom Stein zum Bergheim“, unter diesem Motto lädt der Verein der Bergfreunde Schling die Kinder des Ortsteiles mit ihren Eltern am Sonntag, 15. Dezember, zum jährlichen Kinderadvent ein. Um 16 Uhr treffen sich die Kinder am Ortseingang und ziehen dann mit Fackeln zum Bergheim. Dort erwartet sie der Lesebär, der Geschichten vorträgt. Dazu gibt es Kinderpunsch mit Keksen und auch einen kleinen Imbiss. Auch der Weihnachtsmann wird in diesem Jahr erwartet, der bestimmt für alle braven Kinder eine Überraschung mitbringen wird.
Detmolder Kurier Nr. 126 13. Dezember 2013 Seite 23 Weihnachts-Stimmung mit Liedern wie im Mittelalter, nachgestellt vor der Burg Horn. Das Buch erinnert an das Leben von Bernhard II. zur Lippe (* um 1140 auf Burg Lipperode; † 1224 in Mesothen). Er war der Begründer der Landesherrschaft Lippe und der Planstädte Lippstadt und Lemgo. Etwa 1192 erwirkte Bernhard II. die Erlaubnis, innerhalb des bischöflichen Forstbanngebietes die Falkenburg am Falkenberg bei Berlebeck zu bauen, wobei alle Rechte zwischen dem Bischofssitz Paderborn und ihm aufgeteilt wurden. Ein Auszug aus: „Der Ritter der Rose – Edler Herr Bernhard II. zur Lippe“ Frieden auf Erden „Ein stimmungsvolles Foto, ein berührender Text. Nur die Waffen und die Rüstungen stören, aber das war wohl so vor über 800 Jahren. Das hat nichts mehr mit mir zu tun“, denken Sie, wenn Sie diese Zeilen lesen. Wenn es doch so wäre, dann wäre diese Welt ein besserer Ort! Doch auch nach über 800 Jahren werden dieses Jahr Menschen an einem Feuer sitzen, sich die Weihnachtsgeschichte erzählen und während dessen werden um sie herum Raketen abgeschossen und Gewehrschüsse knallen. Sie beten um Frieden, so wie vor über 800 Jahren. Schenken Sie ihnen eine kleine Gedenkminute, ein kleines Gebet. Vielleicht wird die Welt dann ein besserer Ort! Gesegnetes Weihnachtsfest Ihnen allen! Cornelia Müller-Hisje Von den vielen Schlachten, die ich geführt habe, ist mir diese noch am lebendigsten in Erinnerung geblieben. Nicht nur, weil sie am längsten gedauert hat, sondern weil sie so unwirklich war, dass ich mich in dieser Zeit manchmal fragte, ob ich das alles erlebte oder ob mich nur ein Albtraum quälte. Eigentlich begann alles wie üblich. Erzbischof Wichmann von Magdeburg belagerte uns ab dem 11. Februar im Jahre des Herrn 1180. Ich hatte vom Herzog, wie immer den Auftrag, Neu Haldensleben zu halten und das Umland mit einem Kleinkrieg zu überziehen, um den Widerstand des Magdeburgers zu brechen. Wichmann hatte dem Herzog seit jeher die Machtausweitung gen Osten geneidet, die seine eigene Macht beschnitt. Eine kriegerische Auseinandersetzung war daher unvermeidlich gewesen nach dem Neubau der Festung. Am Bau der Befestigung hatte ich über Jahre hin mitgewirkt. Zum Schutz der Anlage hatte ich bei der Planung nicht einfach nur einen Schutzwall angelegt, sondern die sumpfigen Niederungen in einem Graben entwässert, in den ich zusätzlich einen kleinen Fluss einleitete. Auf diese Weise war eine regelrechte Wasserburg entstanden, die nur über eine Holzbrücke zu erreichen war. Die Wasser- und Nahrungsmittelvorräte in der Stadt waren ausreichend und gut gesichert für ein Jahr. Da wir aber immer wieder Ausfälle unternahmen, bei denen wir uns versorgen konnten, brauchten wir sie zunächst nicht anzurühren. Aus dem Krieg um Alt Haldensleben hatte ich außerdem gelernt, Gräben und ähnliche Bollwerke ausreichend breit oder stark zu bauen, um sie gegen Kriegsmaschinen widerstandsfähig zu machen. So vergingen die Monate in kriegerischem Geplänkel. Es gab einige Verwundete und nur wenige Tote. Im Sommer bemerkten wir dann Bauarbeiten an den uns gegenüberliegenden Ufern. Der Graben war zu breit, als dass wir sie hätten unterbinden können. Man baute einen Staudamm und deichte uns ein. Ziel war die Überschwemmung der Stadt. Der Bischof wollte uns nicht ausräuchern, sondern ertränken. Ich ließ Säcke mit Sand vom Ufer an der Palisade füllen, um in den Häusern Wassereinbrüche dämmen zu können. Alle Lebensmittel mussten gebraten oder eingelegt und das Wasser musste in Fässern abgefüllt werden. Wir sammelten Kräuter, damit das Wasser nur abgekocht als Tee getrunken wurde. Im Kloster hatte ich gelernt, dass man auf diese Weise Krankheiten vorbeugen konnte. Der Sommer war entsetzlich heiß und ich war nur froh, dass ich bereits bei der Planung der Festung für die Beisetzung der Toten entsprechende Gruften hatte bauen lassen. Bei der Hitze wären wir sonst am Gestank der verwesenden Leichen erstickt. Immer wieder ließ ich in den Nächten Kräuter verbrennen, um die Stadt vom Pesthauch zu befreien. Die Dächer der Häuser tränkten wir mit Wasser, um die Brandgefahr zu mindern. In den Nächten herrschte mehr Leben in der Stadt als am Tage. Tagsüber waren nur die Wachen wach, während alle anderen schliefen und sich für die Nacht erholten. Auch ich versuchte tagsüber etwas Schlaf zu bekommen, doch zumeist war es nicht mehr als ein unruhiges Dämmern. Sehr schwierig wurde die Abfallentsorgung, denn das Wasser um die Stadt herum hatte keine große Strömung mehr während der Trockenheit und so drohten uns auch auf diese Weise Krankheiten und Tod. Im späten Sommer begann es zu regnen. Tagelang, ohne Unterbrechung. Zwar bekamen wir auf diese Weise wieder frisches Wasser, doch auch das Wasser hinter den Deichen stieg erneut und schwemmte uns viel Unrat in die Stadt. Wir mussten nächtliche Jagden auf Ratten organisieren, die mit dem Wasser in die Stadt kamen. Im Herbst war der Wasserspiegel bereits gefährlich gestiegen, sodass die feindlichen Truppen uns hätten mit Booten erreichen können, als die Deiche zu unserem großen Glück brachen. Noch einmal waren wir davongekommen. Doch mein Widersacher ließ sich davon nicht entmutigen. Erneut zog der Erzbischof alle erreichbaren Kräfte zusammen und befestigte die Dämme. Die Monate, die dieses dauerte, gaben uns etwas Luft und wir konnten den einen oder anderen Ausfall wagen, um neue Nahrungsmittel herbeizuschaffen und Nachrichten an den Herzog zu schicken. Außerdem reinigten wir in fieberhafter Eile die Häuser und Straßen und verbrannten den Müll in Gruben außerhalb der Stadtmauer. Doch mir war klar, was uns erwarten würde. Der Bischof würde nicht aufgeben. Ich ließ aus dem Holz der Palisaden große Flöße bauen und einen Teil der aus Holz gefertigten Stallungen darauf als Schutzhütten gegen Angriffe anbringen. Alle Lebensmittel wurden hier gelagert. Als nun die Flut beim Einsetzen des Regens wieder stieg, stiegen wir alle mit ihr. Bei allem Elend war Gott doch mit uns, indem er uns einen sehr kalten Herbst und frühen Winteranfang schenkte, sodass die Lebensmittel nicht verdarben. Als dann allerdings der harte Winter das Wasser gefrieren ließ, nahmen die Angriffe der Belagerer immer mehr zu. Sie versuchten uns über das Eis zu erreichen, was wir mit Katapultgeschossen zu vermeiden suchten. Wir mussten unsere Toten auf den Dachböden und in den Türmen beisetzen, da wir den Erdboden nicht mehr erreichen konnten, doch wir hielten mit unseren Flößen die Festung. Das Weihnachtsfest dieses Jahres wird mir ewig unvergessen bleiben. Da der Priester bei einem Angriff getötet worden war, bat man mich, die Messe zu lesen. In einer Wasser- und Eiswüste, umgeben von Feinden, frierend zwischen kleinen Feuerschalen, las ich die frohe Botschaft von der Geburt unseres Heilands. Die frommen Lieder erklangen diesseits und jenseits der Befestigungsmauer und der Deiche. Ich predigte mit den Worten des Lukas Evangeliums: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens!“ und vor mir saßen meine Männer in waffenstarrender Rüstung. Die wenigen Frauen und Kinder, die noch in der Festung lebten, waren schon erschöpft eingeschlafen, als ich um Mitternacht erneut die frohe Botschaft vom Erscheinen des Heilands verlas, „ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel“. Ich dachte an mein Kind, das ich noch nicht gesehen hatte und fragte mich, welches wohl der Weg sein würde, den der Herr für mich vorgesehen hatte. Dieses konnte nicht das Ende sein! Noch nie habe ich den Segen mit solcher Inbrunst und Liebe ausgesprochen, wie in dieser Weihnachtsnacht. Weil ich das dringende Bedürfnis nach Gottes und des Heilands Nähe hatte, feierte ich, obwohl ich nicht geweiht war, mit meinen Männern das Heilige Abendmahl. Gott würde es verstehen. Niemals erschien es mir wahrer und erfüllender als in dieser Nacht. Ich fand nach dem Gottesdienst keinen Schlaf mehr und starrte nur über die Eisschollen in die Dunkelheit, bis endlich im Osten ein Lichtschimmer den herannahenden Tag verkündete. Wir hatten bisher überlebt und im Namen des Herrn würden wir auch die kommenden Wochen überleben, denn noch ging uns das Licht auf. Nach dieser Christfeier hielt ich jeden Morgen eine Andacht, die uns Stärke und Hoffnung gab. Ich repetierte die Gesänge, die ich als junger Mann gelernt hatte und erfüllte mich selbst mit der Zuversicht und Stärke, dass Gott uns nicht verlassen hatte.
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