Fachhochschule Aachen - Ing. H. Heuermann
Fachhochschule Aachen - Ing. H. Heuermann
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<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Referat der Hochfrequenztechnik<br />
über den Messablauf und die wesentlichen<br />
Einstellmöglichkeiten des NWA<br />
Tim Dyroff<br />
Datum: 14. Dezember 2007<br />
Inhalt<br />
1. Messablauf ...................................................................................................................................... 1<br />
1.1 Ablauf der S‐Parametermessung............................................................................................. 1<br />
1.2 Messdatenverarbeitungskette ...................................................................................................... 2<br />
1.3 Messkurvenerzeugung ............................................................................................................ 2<br />
2. Wesentliche Einstellmöglichkeiten ..................................................................................................... 3<br />
2.1 Benutzeroberfläche....................................................................................................................... 3<br />
2.2 Messablaufparameter ................................................................................................................... 3<br />
2.2.1 Wobbelbetreibsart: ................................................................................................................ 3<br />
2.2.2 Stimulusbereich (sweep range):............................................................................................. 4<br />
2.2.3 Anzahl der Messpunkte:......................................................................................................... 4<br />
2.2.4 Messtorausgangspegel:.......................................................................................................... 4<br />
2.2.5 ZF‐Bandbreite (Messbandbreite) ........................................................................................... 4<br />
2.2.6 Messzeit.................................................................................................................................. 4
1. Messablauf<br />
Die Firmware koordiniert alle Abläufe im Gerät. Dabei kann man 3 Hauptaufgaben<br />
unterscheiden:<br />
• Steuerung des physikalischen Messablauf<br />
• Verarbeitung der Messdaten<br />
• Darstellung<br />
1.1 Ablauf der SParametermessung<br />
Die S‐Matrix eines N‐Tores umfasst N² S‐Parameter. Als Messgröße erfasst der NWA die<br />
Wellengrößen a und b (Referenz‐ und Messwelle). Es werden N Teilmessungen durchgeführt,<br />
bei denen jeweils ein Tor aktives Tor ist. Die restlichen Tore sind passiv und ideal<br />
abgeschlossen. Bei jeder Messung werden folgende Werte erfasst:<br />
• vom aktiven Tor ausgesandte Welle<br />
• zum aktiven Tor rücklaufende Welle<br />
• die zu den (N‐1) übrigen Messtoren transmittierten Wellen<br />
Beispiel: 4 Tor, Aktives Messtor 1<br />
‐‐> b1 = s11 a1<br />
b2 = s21 a1<br />
b3 = s31 a1<br />
b4 = s41 a1<br />
Es werden folgende Betriebsarten unterschieden:<br />
Alternating‐Betrieb:<br />
Jede Teilmessung wird für den gesamten Frequenzbereich durchgeführt, bevor der NWA die<br />
nächste Teilmessung beginnt.<br />
Chopper‐Betrieb:<br />
Der NWA arbeitet alle Teimessungen an einem Frequenzpunkt ab, bevor er den nächsten<br />
Frequenzpunkt wählt. Der Alternating‐Betrieb steht in der Regel als Alternative zur<br />
Verfügung.<br />
1
1.2 Messdatenverarbeitungskette<br />
Am Beginn der Verarbeitungskette stehen die numerischen Rohmesswerte aus Referenzund<br />
Messkanalempfängern. In der Verarbeitungskette werden unter anderem die<br />
Empfängerkorrektur und die Systemfehlerkorrektur durchgeführt. Diese Korrekturen sind<br />
von der Benutzerkalibrierung abhängig. Wenn die benötigten Messwerte ermittelt wurden<br />
gilt die Verarbeitungskette als durchlaufen.<br />
1.3 Messkurvenerzeugung<br />
In diesem Teil des Messablaufes werden alle für die Anzeige relevanten Berechnungen<br />
durchgeführt. Die Eingangsgrößen werden dem ersten Teil der Verarbeitungskette, dem<br />
Arbeitsspeicher oder einer Datei entnommen und nach folgendem Schema abgearbeitet.<br />
Messwerte<br />
Trace‐ Mathematik<br />
Average<br />
Ordinatenversatz<br />
Zeitbereichstransformation<br />
Formatierung: Betrag, Phase, komplex, dB, dBm,<br />
SWR<br />
Smoothing<br />
2
Die Ergebnisse der Messkurvenerzeugung werden in einer komplexen Messkurve (Smith<br />
Chart) oder einen skalaren Messkurve ausgegeben.<br />
2. Wesentliche Einstellmöglichkeiten<br />
2.1 Benutzeroberfläche<br />
Die Benutzeroberfläche des NWA hat 5 unterschiedliche Gruppen von Bedienelementen:<br />
Softkeys: Ändern je nach Bedienkontext ihre Belegung (reduziert Anzahl der Tasten)<br />
Funktionstasten: Grundlegende Bedienfunktionen lassen sich direkt ansprechen<br />
Hilfstasten: Sollen den Anwender unterstützen (UNDO, HELP...)<br />
Eingabetasten: Eingabe von numerischen Werten einschließlich ihrer Einheit (auch<br />
schrittweise Eingabe über Drehrad)<br />
Navigationstasten: Navigation in Eingabefeldern und Dialogen<br />
Zusätzlich zur Frontplattenbedienung kann man den NWA auch über Windows bedienen.<br />
Dies macht es möglich eine räumliche Trennung von Bedienoberfläche und Gerät über große<br />
Distanzen zu realisieren.<br />
2.2 Messablaufparameter<br />
Messablaufparameter verändern die physikalischen Rahmenbedingungen einer Messung.<br />
2.2.1 Wobbelbetreibsart:<br />
Frequenz‐Sweep: Eigenschaften des Messobjektes werden in Abhängigkeit von der<br />
Frequenz erfasst. Bei einigen NWA´s kann zwischen linear und<br />
logarithmisch gewählt werden.<br />
Zeit‐Sweep:<br />
Pegel‐Sweep:<br />
Die Messgröße wird bei einer festen Frequenz als Funktion der Zeit<br />
beobachtet. Dadurch können z.B. zeitinvariante Netzwerke oder Drift‐<br />
Erscheinungen untersucht werden.<br />
Auch hier wird eine feste Frequenz verwendet. Jedoch wird die<br />
Messgröße als Funktion des Eingangspegels ermittelt.<br />
3
2.2.2 Stimulusbereich (sweep range):.<br />
Dieser Bereich kann entweder durch die Start‐/Stoppfrequenz oder die Mittenfrequenz und<br />
die Breite angegeben werden.<br />
2.2.3 Anzahl der Messpunkte:<br />
Das Verhalten eines Messobjektes wird nur an bestimmten Stellen des Messbereiches<br />
ermittelt.<br />
f(n) = f start + (n‐1)x<br />
Bsp.: Bei einem Wobbelbereich (span.) von 0 – 2 GHz und einer Auflösung von 101 Punkten<br />
wird das Messobjekt alle 200 MHz erfasst.<br />
2.2.4 Messtorausgangspegel:<br />
Es gibt 3 verschiedene Messsituationen:<br />
Bei einem linearen Messobjekt spielt der Ausgangspegel keine Rolle. Jedoch muss wegen der<br />
Zerstörungsgrenze der Messtorausgangspegel den Grenzwert für das Messobjektes<br />
einhalten werden.<br />
Es gibt jedoch auch pegelabhängige Messobjekte. Die gemessenen S‐Parameter gelten nur<br />
für den aktuellen Messtorausgangspegel.<br />
Wird statt der S‐Parameter die Wellengröße dargestellt, so erhält man immer eine direkte<br />
Abhängigkeit vom Messtorausgangspegel.<br />
2.2.5 ZFBandbreite (Messbandbreite)<br />
Die ZF‐Bandbreite legt die Filterbanddbreite (typ.: 10/100/1000Hz) des ZF‐Filters fest. Je<br />
kleiner die ZF‐Bandbreite gewählt wird, umso geringer ist das Breitbandrauschen. Jedoch<br />
wird die Messzeit durch eine Halbierung der ZF‐Bandbreite verdoppelt. Wird die ZF‐<br />
Bandbreite zu groß gewählt, können Detailinformationen verloren gehen. Daher sollte sie<br />
um einige Größenordnungen kleiner als die Frequenzselektivität des Messobjektes sein.<br />
2.2.6 Messzeit<br />
Die Messzeit wird üblicherweise durch den NWA nach Maßgabe der Geräteinternen<br />
Einschwingzeit minimiert. Für Messobjekte mit einem besonderen Einschwingverhalten<br />
kann/muss eine längere Messezeit manuell gewählt werden.<br />
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