10.01.2014 Aufrufe

Oszillator mit AT-Grundton-Quarz - Ing. H. Heuermann

Oszillator mit AT-Grundton-Quarz - Ing. H. Heuermann

Oszillator mit AT-Grundton-Quarz - Ing. H. Heuermann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Oszillator</strong> <strong>mit</strong> <strong>AT</strong>-<strong>Grundton</strong>-<strong>Quarz</strong><br />

Stephan Thiel<br />

219638<br />

Seite 1


Inhaltsverzeichnis<br />

1Zielsetzung des Referats....................................................................................................................2<br />

2Der <strong>Oszillator</strong>.................................................................................................................................... 2<br />

2.1Prinzipdarstellung eines <strong>Oszillator</strong>s ..........................................................................................2<br />

2.2Die Pierce-Schaltung................................................................................................................. 4<br />

3Die Rückkopplung.............................................................................................................................4<br />

3.1Impedanzverhalten des <strong>Quarz</strong>es.................................................................................................4<br />

3.2Das Rückkoppelglied.................................................................................................................6<br />

1Zielsetzung des Referats<br />

Das Referat soll einen Einblick in die Funktoinsweise eines <strong>Oszillator</strong>s geben. Besonderes<br />

Augenmerk lege ich hier auf die Ausnutzung der speziellen Eigenschaften des <strong>Quarz</strong>es. Es<br />

soll gezeigt werden wie der <strong>Quarz</strong> die <strong>Oszillator</strong>frequenz des Systems bestimmt und wie sich<br />

diese berechnen läßt.<br />

2Der <strong>Oszillator</strong><br />

2.1Prinzipdarstellung eines <strong>Oszillator</strong>s<br />

Als erstes will ich ihnen den allgemeinen Aufbau eins <strong>Oszillator</strong>s darstellen.<br />

Man erkennt die beiden Kernelemente des <strong>Oszillator</strong>s, bestehend aus einem Verstärker und<br />

einem Rückkoppelglied das die Ausgangsspanung zum Eingang zurückkoppelt. Für eine<br />

grundlegende Betrachtung des System wollen wir uns anschauen welchen Einfluß die<br />

einzelnen Komponenten auf ein eingespeistes Signal haben.<br />

Der Verstärker wird die Amplituden des eingespeisten Signals um einen Faktor A verstärken.<br />

Desweiteren wird er eine Phasenverschiebung α verursachen.<br />

Das Rückkoppelglied stellt das zweite Element dar. Wie wir im weiteren sehen werde besteht<br />

es aus passiven Komponenten. Dies hat zur Folge das das eingespeiste Signal eine<br />

Seite 2


Dämpfung B erfährt. Genau wie der Verstärker, verursacht auch das Rückkoppelglied eine<br />

Phasenverschiebung des Signals, diese sei hier <strong>mit</strong> β bezeichnet.<br />

In diesem Zusammenhang ist noch der Begriff der Schleifenverstärkung zu erwähnen. Die<br />

Schleifenverstärkung g ist definiert als:<br />

g=A⋅B<br />

Ausgehend von der Schleifenverstärkung will ich nun versuchen die beiden wichtigsten<br />

Designkriterien für einen <strong>Oszillator</strong> herzuleiten.<br />

Gehen wir davon aus das das System kurzzeitig <strong>mit</strong> einem Signal U 1 angeregt wird. Wenn<br />

g>1 ist, bedeutet das, das die zurückgekoppelte Spannung U 3 größer ist als U 1 . Die Folge<br />

ist, das die verstärkte Spannung wiederrum verstärt wirde u.s.w.. Es ist leicht erkennbar das<br />

dieses System nicht stabil ist. Abhängig von der Bauart des <strong>Oszillator</strong>s könnte das System<br />

beispielsweise folgendermaßen reagieren.<br />

Der entgegengesetzte Fall das g


Der für den Bau eines <strong>Oszillator</strong>s interessante Fallt ist also, wenn die Schleifenverstärkung<br />

g=1 ist. Dies hat zur Folge das U 3 = U 1 ist und das System <strong>mit</strong> einer konstanten Amplitude<br />

schwingt. Wenn U 3 = U 1 sein soll muss auch noch eine 2. Bedingung gelten, die besagt das<br />

auch die Phasen gleich sein müssen. Und so gelangen wir zu den beiden grundlegenden<br />

Bedinungen für den Bau eines <strong>Oszillator</strong>s.<br />

1. Amplitudenbedingung:<br />

2. Phasenbedingung:<br />

g=A⋅B=1<br />

=0,2 ,..<br />

2.2Die Pierce-Schaltung<br />

In diesem Kapitel möchte ich ihnen eine Schaltung vorstellen wie sie in der Literatur [1] als<br />

eine Standardschaltung dargestellt wird.<br />

Diese Schaltung ist in der Literatur [1] als Pierce-Schaltung bekannt. Wir erkennen die<br />

beiden Kernelemente eines <strong>Oszillator</strong>s. Als erstes hätten wir hier den Verstärker welcher in<br />

dieser Schaltung <strong>mit</strong>tels eines Transistor realisiert wurde. Zu dem Transistor gehören die<br />

beiden Widerstände die hier als Spannungsteiler fungieren und so den Arbeitspunkt der<br />

E<strong>mit</strong>terschaltung einstellen. Unser Rückkoppelglied besteht hier aus einem <strong>Quarz</strong> und zwei<br />

Kondersatoren die gegen Masse geschaltet sind. Diese Schaltung hat große Ähnlichkeit <strong>mit</strong><br />

der Colpitts Schaltung, einer kapazitven Dreipunktschaltung auf die wir im weiteren noch<br />

Bezug nehmen werden.<br />

3Die Rückkopplung<br />

3.1Impedanzverhalten des <strong>Quarz</strong>es<br />

Wie schon in der Einleitung erwähnt, widme ich mich nun dem Kernelement dieses Referats,<br />

dem <strong>Quarz</strong> und dessen Funktion innerhalb der Rückkoppelung. In der Überschrift ist zu<br />

erkennern das der <strong>Oszillator</strong> <strong>mit</strong> einem <strong>AT</strong>-<strong>Grundton</strong>-<strong>Quarz</strong> betrieben wird. <strong>AT</strong> bezeichnet<br />

hier die Schliffart des <strong>Quarz</strong>es, auf welche ich hier nicht weiter eingehen möchte da dieses<br />

Thema bereits in den vorangegangenen Referaten behandelt wurde.<br />

Seite 4


Das elektrische Verhalten des <strong>Quarz</strong>es lässt sich<br />

gut durch sein Ersatzschaltbild beschrieben<br />

welches in der nebenstehenden Grafik abgebildet<br />

ist. Die beiden Größen L 1 und C 1 sind durch die<br />

mechanischen Eigenschaften des <strong>Quarz</strong>es sehr gut<br />

definiert. Der Widerstand R 1 ist ein kleiner<br />

ohmscher Widerstand, der die Dämpfung des<br />

<strong>Quarz</strong>es charakterisiert. Der Kondensator C 0 gibt<br />

die Größe der Kapazität an, die von den Elektroden<br />

und den Zuleitungen gebildet wird. Um die<br />

Funktoinsweise des <strong>Quarz</strong>es innerhalb des<br />

Rückkoppelglieds zu verstehen, ist es wichtig das<br />

wir uns das Impedanzverhalten des <strong>Quarz</strong>es näher<br />

betrachten. Wie schon erwähnt handelt es sich bei<br />

R 1 um einen kleinen Widerstand welchen ich aus Gründen der einfacheren Darstellung hier<br />

<strong>mit</strong> R 1 = 0 annehmen werde. Mit dieser Annahme ergibt sich folgender Impedanzverlauf.<br />

2 L 1 C 1 −1<br />

Z= j {<br />

C 1 C 0 − 3 L 1 C 1 C 0 }<br />

Die nächst Grafik zeigt uns den Impedanzverlauf<br />

eines reellen <strong>Quarz</strong>es. Wir erkennen das hier zwei<br />

Frequenzpunkte hervorgehoben sind. Der erste<br />

Frequenzpunkt ist <strong>mit</strong> fs gekennzeichnet und<br />

markiert die Frequenz bei der die Schaltung ein<br />

Serienresonanzverhalten aufweist.<br />

Z=0<br />

Der nächst Frequenzpunkt fp markiert die<br />

Frequenz bei der die Schaltung ein<br />

Parallelresonanzverhalten aufweist.<br />

Z=∞<br />

Mit ω = 2πf lassen sich die beiden Frequenzen aus<br />

der obrigen Formel für den komplexen Widerstand<br />

berechnen. Wenn also Z = 0 sein soll so muss man den Zähler gleich Null setzen und man<br />

gelangt zu der ersten markanten Frequenz fs.<br />

1<br />

fs=<br />

2 L 1 C 1 <br />

Die zweit Frequenz fp erhält man indem man den Nenner gleich Null setzt.<br />

1<br />

fp=<br />

2 L 1<br />

C 1<br />

⋅ 1C 1<br />

C 0<br />

Betrachtet man die Grafik für den Impedanzverlauf des Quazes genauer so erkennt man das<br />

dies nur ein Ausschnit des eigentlichen Verlaufs darstellt. Tatsächlich wiederholt sich dieser<br />

Seite 5


charakteristische Verlauf , so das man auch bei der 3 & 5 & 7 usw. Oberwelle die<br />

Frequenzpunkte fs & fp wiederfindet. Ich beschänke mich aber hier auf die dargestellten<br />

Frequenzpunkte was zur Folge hat das ich den <strong>Quarz</strong> in seinem <strong>Grundton</strong> betreibe. Es soll<br />

aber nicht unerwähnt bleiben das die von mir vorgestellte Pierce-Schaltung durchaus auf<br />

einer der Oberfrequenzen angeregt werden kann. Dies wird noch dadurch begünstigt das die<br />

Güte des <strong>Quarz</strong>es zu den Obertönen hin zunimmt. Bei der reellen Umsetzung eines<br />

<strong>Grundton</strong>oszillators ist also <strong>mit</strong> einer zusätzlichen Beschaltung dafür Sorge zu tragen das<br />

dies nicht passiert.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das es sich bei R 1 ,C 1 und L 1 um dynamische Ersatzgrößen<br />

handelt. Dies wird deutlich wenn man einmal den Impedanzverlauf <strong>mit</strong> einem Programm wie<br />

Matlab plottet. Hier erkennt man das es keine weiteren markanten Frequenzpunkte mehr<br />

gibt. Am einfachsten erkennt man es aber an der Formel für den komplexen Widerstand<br />

selbst. Wie ich gezeigt habe liefert sie uns nur die beiden Frequenzen fs & fp.<br />

3.2Das Rückkoppelglied<br />

In der Grafik erkennen wir die Ersatzschaltung<br />

unseres <strong>Quarz</strong>es als Kernelement wieder.<br />

Zusätzlich ist er im Rückkoppelglied noch <strong>mit</strong> zwei<br />

Kondensatoren gegen Masse beschaltet. Wie<br />

schon erwähnt handelt es sich hier um eine<br />

Dreipunktschaltung. Hier gild folgende<br />

Schwingbedingung:<br />

X 1<br />

X 2<br />

X 3<br />

=0<br />

Hierbei stellen X 1 & X 3 die Blindwiderstände der<br />

gegen Masse geschalteten Kondensatoren dar und<br />

X 2 den Blindwiderstand des <strong>Quarz</strong>es. Da X 1 & X 3<br />

die Blindwiderstände der Kondensatoren sind und<br />

so<strong>mit</strong> der Imaginärteil negativ ist ist es einleuchtend das X 2 positiv sein muss um die<br />

Blindwiderstände auf null zu kompensieren. Hieraus folgt, das der Blindwiderstand des<br />

<strong>Quarz</strong>es induktiv sein muß. Hieraus folgen die beiden Aussagen:<br />

a) Die Schwingkreisfrequenz liegt zwischen fs & fp.<br />

b) Die Schwingkreisfrequenz ist von der „Last-“ oder „Bürdekapazität“ abhängig.<br />

Berechnung des Blindwiderstands der Lastkapazität C l :<br />

X 2<br />

=− X 1<br />

X 2<br />

<br />

⇒ X l<br />

= X 1<br />

X 2<br />

= 1 C 1<br />

C 2<br />

<br />

C 1 C 2 = 1<br />

C l<br />

<br />

Will man nun die Schwingkreisfrequenz bestimmen kann man sich die Schwingbedingung zu<br />

nutze machen, die besagt das der Blindwiderstand des <strong>Quarz</strong>es den Blindwiderstand der<br />

Lastkapazität kompensieren muß.<br />

Seite 6


2 L 1<br />

C 1<br />

−1<br />

C 1<br />

C 0<br />

− 3 L 1<br />

C 1<br />

C 0<br />

= 1<br />

C l<br />

<br />

1<br />

⇔ f r<br />

=<br />

2 L 1<br />

C 1<br />

⋅ 1 C 1<br />

C l<br />

C 0<br />

<br />

Nun wollen wir uns die Frage stellen, welche Anforderungen wir an das Rückkoppelglied<br />

stellen. Dies bringt uns wieder an den Anfang des Referats zu den grundlegenden<br />

Designkriterien eines <strong>Oszillator</strong>s. Ein <strong>Oszillator</strong> soll nur bei einer Frequenz schwingen, das<br />

bedeutet das das Rückkoppelglied die Aufgabe eines schmalbandigen Filters erfüllen muß.<br />

Kennt man die Dänpfung der vom Filter durchgelassen Schwingung kann man <strong>mit</strong> Hilfe des<br />

Transistors als Verstärker die Amplitudenbedingung erfüllen.<br />

Ich habe hier einmal das Übertragungsverhalten eines Rückkoppelglieds exemplarisch<br />

dargestellt. Man erkennt das sehr schmalbandige Filterverhalten.<br />

Weiterhin erkennt man das im Durchlassbereich des Filters eine Phasenverschiebung von<br />

nahezu 180 0 vorliegt. Geht man davon aus das ein Transistor ebenfalls 180 0 Phasendrehung<br />

verursacht so ist auch die Phasenbedingung zu erfüllen.<br />

Literaturangabe:<br />

[1] Zinke Brunswig „Hochfrequenztechnik 2“<br />

Seite 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!