clapp praktikumsversuch im fach mikrowellentechnik - Ing. H ...
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2011<br />
Fachhochschule<br />
Aachen<br />
Mat. Nr. 328674<br />
PRAKTIKUMSVERSUCH IM FACH<br />
MIKROWELLENTECHNIK<br />
VERSUCH 3:<br />
ADVANCED DESIGN SYSTEM<br />
CLAPP – OSCILLATOR
Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
1. Einleitung<br />
Im Praktikumsversuch sollen ein Clapp Oszillator analysiert werden. Zielsetzung ist<br />
es, das Verständnis der Clapp Oszillator Schaltung durch S<strong>im</strong>ulation in der Software<br />
ADS zu entwickeln. Agilent Advanced Design System eignet sich besonders um<br />
Schaltungsanalysen und S<strong>im</strong>ulationen durchzuführen.<br />
2. Aufgabenstellung zum Beispielprojekt<br />
In der Startleiste von ADS wird über den DesignGuide der Unterpunkt Oszillator<br />
gewählt. Im Projekt soll speziell der Clapp Oszillator bearbeitet werden. Hierzu sind<br />
acht Unterpunkte zu bearbeiten.<br />
- Fixed Frequency Oscillator (Oszillator mit fester Frequenz)<br />
- Single Frequency Phase Noise (Phasenrauschen für eine feste Frequenz)<br />
- Tuned Frequency Oscillator (Abst<strong>im</strong>mbarer Frequenz Oszillator)<br />
- Frequency Pulling (Fehlanpassung des Ausgangs)<br />
- Frequency Pushing (Schwankung der Versorgungsspannung)<br />
- Output Load Mapping (Abbildung der Ausgangsbelastbarkeit)<br />
- Input Load Mapping (Abbildung der Eingangslast)<br />
- Large Signal S-Parameter (Großsignal S-Parameter)<br />
3. Durchführung<br />
3.1 Oszillator mit fester Frequenz<br />
Die Oberfläche <strong>im</strong> Beispiel besteht aus einem Symbol (roter Rahmen), einem<br />
OscPort, der Strommessung sowie dem Abschlusswiderstand. Vres bezeichnet<br />
hierbei die Eingangsspannung und Vout die Ausgangsspannung. Zur Beschreibung<br />
der Komponenten bietet die Hilfefunktion einen guten Dienst. Der eingesetzte<br />
OscPort ist ein spezielles Bauteil, dass zur Oszillator Analyse verwendet wird. Der<br />
Port darf einmalig pro Oszillatorschaltkreis verwendet werden. Zur S<strong>im</strong>ulation der<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
Schaltung in der idealisierten Umgebung von ADS regt der OscPort den Oszillator<br />
an, was in der Praxis nicht notwendig ist.<br />
OscPort<br />
Strommessung<br />
Abschlusswiderstand<br />
S<strong>im</strong>ulationseinstellung<br />
Symbol<br />
Abbildung 1: S<strong>im</strong>ulationsbeispiel - Fixed Frequency Oszillator<br />
Zum Verständnis der Schaltung werden die Ports des Symbol in Abbildung 2<br />
dargestellt.<br />
Abbildung 2: Symboldarstellung mit nummerierten Ports<br />
Durch anklicken der Symbole ist es möglich, in die Schaltung des Symbols<br />
zu wechseln. Das Symbol wird hauptsächlich zur besseren Lesbarkeit des<br />
Schaltplans und der Weiterverwendung in anderen Projekten verwendet.<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
Pin 1<br />
Pin 2<br />
Pin 5<br />
Pin 4<br />
Pin 3<br />
Abbildung 3: Schaltplan des Symbols<br />
Zu besseren Übersicht wird die Schaltung des festen Oszillators in Abbildung 4<br />
zusammengefasst dargestellt. Der in rot gekennzeichnete Bereich zeigt den<br />
Schwingkreis und der blaue Bereich die Transistorverstärkerschaltung. Der feste<br />
Oszillator wird durch die Spule Lt des Schwingkreises eingestellt. Hierdurch ist, wie<br />
<strong>im</strong> Symbol gezeigt, ein Frequenzbereich von 0.5 bis 15 GHz einstellbar. Rout<br />
bezeichnet den Abschlusswiderstand und dient zur Anpassung. Zur S<strong>im</strong>ulation wird<br />
ein Versorgungsspannung von Vcc = 5V und eine Frequenz f0 = 1GHz verwendet.<br />
Die Koppelkondensatoren C_Block entkoppeln die Gleichspannung und sind, wie die<br />
Spule L_Ein, als ideal anzunehmen.<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
R2<br />
R1<br />
Vcc<br />
OszPort<br />
2<br />
Vref<br />
Schwing-<br />
L_Ein<br />
C_Block<br />
1<br />
Lt<br />
Ccp<br />
kreis<br />
C1<br />
Ct<br />
4<br />
C_Block<br />
Re<br />
C_Block<br />
C2<br />
Strommessung<br />
Rout =50<br />
3<br />
Vout<br />
Verstärker<br />
Schwingkreis<br />
Abbildung 4: Schaltung des Oszillators mit fester Frequenz<br />
Bei der S<strong>im</strong>ulation ist <strong>im</strong> linken Bild, das Frequenz-Spektrum der Eingangs- und<br />
Ausgangsgröße (Vres = Eingang, Vout = Ausgang) über die Frequenz abgebildet.<br />
Im rechten Bild wird die Eingangs- und Ausgangsspannung über die Zeit dargestellt.<br />
Im Spektrum ist zu erkennen, dass die Spannung mit steigender Frequenz sinkt. Im<br />
Spannungsdiagramm ist das Schwingverhalten des Oszillators dargestellt. Im<br />
unteren Teil der Abbildung 4 wird durch die Strom- und Spannungsmessung der<br />
Leistungsverbrauch in Watt bzw. dBm, sowie die frequenzbest<strong>im</strong>menden Bauteile (Lt<br />
und Ct) auf 5,128pF und 13,05nH berechnet.<br />
Abbildung 5: S<strong>im</strong>ulationsergebnisse des Oszillators für eine fest Frequenzen von 1GHz<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3.2 Phasenrauschen für eine feste Frequenz<br />
In Abbildung 6 wurde das identische Symbol, wie <strong>im</strong> vorherigen Unterpunkt<br />
verwendet. Zur S<strong>im</strong>ulation des Phasenrauschens wurde das Rauschen über den<br />
Frequenzbereich 10 Hz bis 1 MHz gewobbelt. Die Grundfrequenz fo wurde hierbei<br />
auf 1GHz gesetzt.<br />
Abbildung 6: Schaltung zur S<strong>im</strong>ulation des Phasenrauschens<br />
In Abbildung 7 sind die Messergebnisse des Amplituden- und Phasenrauschen<br />
verdeutlicht. Die frequenzbest<strong>im</strong>menden Bauteile (Lt und Ct) wurden zu 5,128pF und<br />
13,05nH berechnet. In den Diagramen wurde das Phasen- und Amplitudenrauschen<br />
für Vres und Vout über den Wobbelbereich geplottet. Hieraus ergibt sich eine<br />
fallende S<strong>im</strong>ulationskurve bei steigender Frequenz. Für eine Oszillatorfrequenz von 1<br />
GHz werden die S<strong>im</strong>ulationswerte tabellarische aus den Diagrammen der Phasenund<br />
Amplitudenrauschen dargestellt. Der größte signifikante Beitrag des Rauschens<br />
ergibt sich <strong>im</strong> Bereich von 15dB.<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
Abbildung 7: S<strong>im</strong>ulationsergebnisse des Phasen- und Amplitudenrauschen<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3.3 Abst<strong>im</strong>mbarer Frequenz Oszillator<br />
Bei dieser S<strong>im</strong>ulation wird der Kondensator ‚cv‘ gewobbelt, wodurch sich die<br />
Resonanzfrequenz des Schwingkreises verändert.<br />
Abbildung 8: Schaltung des verstellbaren Oszillators<br />
Bild 1 zeigt das Verhältnis der Ausgangsleistung <strong>im</strong> Bezug auf die gewobbelte<br />
Kapazität. Hierbei ist ersichtlich, dass bei steigender Kapazität eine Leistungs<br />
Erhöhung stattfindet. Bild 2 zeigt den Zusammenhang, dass bei steigender Kapazität<br />
sich die Frequenz am Ausgang erhöht. Der Frequenzfehler in Bild 3 beschreibt den<br />
vertikale Abstand zwischen der Kurve in Bild 2 und einer Ausgleichsgraden zwischen<br />
den Endpunkten der Kurve (Bild 2 - Schwarze Linie).<br />
1 2 3<br />
Abbildung 9: S<strong>im</strong>ulationsergebnis der Abst<strong>im</strong>mung von Kondenstator ‚cv‘<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3.4 Frequency Pulling<br />
Be<strong>im</strong> ‚Frequenz Pulling‘ wird die Ausgangslast fehlangepasst und die<br />
Frequenzabweichung ausgewertet. Der Last wird hierbei über den Bereich von 0 bis<br />
2*Pi gewobbelt.<br />
VSWR<br />
Abbildung 10: S<strong>im</strong>ulationschaltung für das Frequenz Pulling<br />
Der rote Graph zeigt den Zusammenhang zwischen der Frequenz und dem<br />
gewobbelten Bereich von 0…2*Pi, wodurch die Verst<strong>im</strong>mung um +- 30MHz bei ½π<br />
und ¾ π zu erkennen ist. Im blauen Graphen ist der Betrag Ausgangsspannung über<br />
die Verst<strong>im</strong>mung der Last dargestellt.<br />
Abbildung 11: S<strong>im</strong>ulationsergebnisse des Frequency Pulling<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3.5 Frequency Pushing<br />
Be<strong>im</strong> ‚Frequenzy Pushing' wird die Versorgungsspannung über einen gewissen<br />
Bereich gewobbelt und die Abweichung der Frequenz ausgewertet.<br />
Abbildung 12: S<strong>im</strong>ulationsschaltung für das Frequenzpushing<br />
Im Bild 1 ist die Frequenz <strong>im</strong> Bezug auf die Abweichung der Versorgungsspannung<br />
aufgetragen. In Bild 2 zeigt den durch die Marker aus Bild 1 gesetzten Bereich,<br />
wodurch eine Frequenzabweichung von 3.5 MHz <strong>im</strong> Bereich von 5,4V – 4,6V<br />
resultiert. In Bild 3 ist die Ausgangsspannung <strong>im</strong> Bezug auf die<br />
Versorgungsspannung gezeigt, hierbei tritt ein <strong>im</strong> Bereich von 3V – 7V ein<br />
Amplituden Abweichung von ca. 10dB auf.<br />
1 2<br />
3<br />
Abbildung 13: Messergebnisse des Frequenz Pushing<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3.6 Abbildung der Ausgangsbelastbarkeit<br />
Zur Abbildung der Last wird an den Eingang 1 des Symboles ein ADS eigener<br />
Terminierungswiderstand und der Ausgang 2 auf Masse gelegt, sowie an den<br />
Ausgang eine variable Last angeschlossen. Der Widerstand definiert die Port<br />
Impedanz. Als Parameter für das Wobbeln wird der Bereich 1–10 GHz gewählt.<br />
Abbildung 14: S<strong>im</strong>ulationsschaltung der Ausgangsbelastbarkeit<br />
Durch die Bewegung des ZL Markers <strong>im</strong> roten Smith Chart kann der variable<br />
Widerstand verändert werden und durch die Bewegung des Marker FRQ wird die<br />
Frequenz verändert.<br />
Veränderung<br />
des<br />
Eingangswiderstand<br />
Variationmarker<br />
des<br />
Ausgangswiderstand<br />
ZL<br />
Variationmarker<br />
der<br />
Frequenz<br />
Abbildung 15: S<strong>im</strong>ulationsergebnis der Ausgangsbelastbarkeit<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3.7 Abbildung der Eingangslast<br />
Dieses Exper<strong>im</strong>ent zeigt die Reflexions Koeffizienten des Ausgangs für variable<br />
Terminierungen. Bei der Abbildung der Eingangslast wird der variable Widerstand an<br />
Pin 1 des Symbols und der Terminierungswiderstand an den Ausgang des Symbols<br />
angeschlossen.<br />
Abbildung 16: S<strong>im</strong>ulationsschaltung der Eingangslast<br />
Wie <strong>im</strong> letzten Unterpunkt ermöglich ADS die Verschiebung verschiedener Marker,<br />
um die Beziehung des Ausgangs in Bezug auf die Eingangslast zu s<strong>im</strong>ulieren.<br />
Abbildung 17: S<strong>im</strong>ulationsumgebung der Eingangslast<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3.8 Großsignal S-Parameter<br />
Die S-Parameter best<strong>im</strong>men die Frequenz und die Leistung der Oszillatoren. Zur<br />
S<strong>im</strong>ulation wird eine Quelle an den Eingang der Schaltung angeschlossen, die durch<br />
Variation der Frequenz fr und der Variable VS justiert werden kann.<br />
Abbildung 18: S<strong>im</strong>ulationsschaltung der Großsignal S-Parameter<br />
Als Definitionsmethode der Großsignal S-Paramter wird der Kurokawa Plot<br />
verwendet. Hierbei können Marker für die Frequenz fr und die Variable VS verändert<br />
werden, wodurch sich die Daten <strong>im</strong> Kurokawa Plot entwickeln. Im roten Plot wird das<br />
1/Sn <strong>im</strong> Bezug auf die Amplitude auf eine best<strong>im</strong>mten Eingangsfrequenz bezogen<br />
(Marker FRQ). Im blauen Plot bezieht sich das 1/Sn auf eine Frequenz bei einem<br />
best<strong>im</strong>mten Quell Pegel (Marker VSRC).<br />
Marker<br />
FRQ<br />
Marker<br />
VSRC<br />
Abbildung 19: Kurokawa Plot<br />
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Praktikumsversuch <strong>im</strong> Fach Mikrowellentechnik<br />
3. FAZIT:<br />
Durch die S<strong>im</strong>ulation <strong>im</strong> Praktikum wurde veranschaulicht, dass mittels der Software<br />
Advanced Design System von Agilent umfangreiche Problem bearbeitet und gelöst<br />
werden können. Der Umgang mit den programmspezifischen Symbolen und<br />
Methoden erfordert jedoch ausreichend Einarbeitungszeit. Positiv zu bewerten ist,<br />
dass die Software eine enorme Anzahl an unterschiedlichen Beispielen bietet, die es<br />
ermöglichen sich selbstständig in die Oberfläche einzuarbeiten. Abschließend kann<br />
man sagen, dass das Praktikum einen guten Einblick in die Software ADS bietet.<br />
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