UPDATE - Uniklinik Balgrist
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Medizin-Update<br />
stehen Medikamente (Antimuskarinika, Alpha-Blocker),<br />
katheter-technische Massnahmen<br />
(intermittierender Selbstkatheterismus,<br />
suprapubischer / transurethraler Dauerkatheter)<br />
sowie externe elektrische Stimulation<br />
(transkutane elektrische Nervenstimulation<br />
des N. pudendus, perkutane tibiale Nervenstimulation)<br />
oder minimal invasive Behandlungsansätze<br />
(Botulinum-A-Toxin-Injektionen<br />
in den Detrusor, sakrale Neuromodulation)<br />
zur Verfügung. Es wird dabei nach einem<br />
durch die Beschwerden geleiteten Stufenkonzept<br />
vorgegangen.<br />
Mit entsprechender Diagnostik und Therapie<br />
können spinal-neurogene Störungen<br />
des unteren Harntrakts (Detrusor-Sphinkter-<br />
Dyssynergie) erkannt und somit die typischen<br />
gefürchteten Blasenveränderungen wie Divertikel,<br />
Pseudo-Divertikel, Trabekel, vesikouretero-renaler<br />
Reflux mit Gefährdung des oberen<br />
Harntraktes (Abb. 6) verhindert werden.<br />
Merksatz: Auch Blasenfunktionsstörungen<br />
können auf eine zervikale<br />
Myelopathie hinweisen.<br />
Differentialdiagnose zervikale Myelopathie<br />
Die klinischen Symptome (Beschwerden, die<br />
der Patient wahrnimmt und berichtet) können<br />
sehr unspezifisch sein. Typischerweise sind<br />
die formalen klinischen Tests, wie Kraft, Gefühl<br />
und Laufen, nur wenig und eher unspezifisch<br />
betroffen.<br />
Ursachen einer zervikalen<br />
Myelopathie<br />
Degenerative zervikale Spondylose<br />
• am häufigsten verursacht durch eine<br />
zervikale Myelopathie<br />
• CSM = zervikale spondylogene<br />
Myelopathie<br />
Kongenitale Stenosen<br />
• Normalerweise gutartige Symptome<br />
aufgrund einer kongenitalen<br />
Stenose kombiniert mit degenerativen<br />
spondylogenen Veränderungen<br />
Ossifikation des posterioren<br />
longitudinalen Ligaments (OPLL)<br />
Tumore<br />
Differentialdiagnose der<br />
klinischen Symptome einer<br />
zervikalen Myelopathie<br />
• Amyotrophe Lateralsklerose<br />
• Metastasierende Tumoren<br />
• Hereditäre spastische Paraplegie<br />
• Tumoren des Rückenmarks<br />
• Multiple Sklerose<br />
• Normaldruck-Hydrocephalus<br />
• Rückenmarksinfarkte<br />
• Syringomyelie<br />
• Diskushernie zervikal<br />
• Lumbalkanalstenose<br />
• Polyneuropathie<br />
(Vitamin B-Defizit, funikuläre<br />
Myelose, Diabetes mellitus)<br />
• Karpaltunnel-Syndrom<br />
• «Thoracic outlet»-Syndrom<br />
Epidurale Abszesse<br />
Pyogene vertebrale Osteomyelitis<br />
Trauma<br />
Zervikale Kyphose<br />
12 | <strong>UPDATE</strong> | #6 | Juni 2013