UPDATE - Uniklinik Balgrist
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NEUES AUS DER KLINIK<br />
interindividuelle Variabilität der funktionellen<br />
Anpassung der Skelettmuskulatur an Trainingsreiz<br />
bestimmen. Wir haben Hinweise,<br />
dass wir dadurch neue Protokolle entwickeln<br />
können, um den muskulären Leistungszuwachs<br />
nach einem Rehabilitationstraining zu<br />
optimieren und zu prognostizieren.<br />
Sie waren vorher als Professor am «Institute<br />
for Biomedical Research into Human<br />
Movement and Health» in Manchester (UK)<br />
tätig. Was hat Sie dazu bewogen, nach Zürich<br />
zu kommen ?<br />
Das langfristige Ziel meiner Forschungsarbeiten<br />
ist die Entwicklung von therapeutisch<br />
nutzbaren Anwendungen, um Funktionsstörungen<br />
der Skelettmuskulatur entgegenzuwirken.<br />
Diese medizinische Umsetzung war<br />
auf Grund des eher schwerfälligen Gesundheitssystems<br />
in England nicht ohne weiteres<br />
gewährleistet. Durch den neu geschaffenen<br />
Lehrstuhl zur Muskelplastizität an der Universität<br />
Zürich ergab sich die konkrete Möglichkeit,<br />
dieses Vorhaben umzusetzen.<br />
Ausschlaggebend hierbei waren das exzellente<br />
klinische und universitäre Umfeld der<br />
<strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> sowie die Bestrebungen<br />
der universitären Hochschulen des Raumes<br />
Zürich (UZH / ETH), langfristig in diesen Be-<br />
reich zu investieren. Die <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong> gilt<br />
als anerkanntes Kompetenzzentrum auf dem<br />
Gebiet der Behandlung von Erkrankungen<br />
und Verletzungen des Bewegungsapparates<br />
und dessen neuromuskulärer Steuerung.<br />
Über die Einbettung in ein klinisches Umfeld<br />
mit Zugang zu Patientenpopulationen ergab<br />
sich somit die Möglichkeit, erarbeitete Konzepte<br />
zur physiologischen Regulation der<br />
Muskelplastizität weiterzuentwickeln und einer<br />
gesundheitlichen Umsetzung zuzuführen,<br />
quasi von «bench to bedside».<br />
Momentan befinden sich Ihr Büro und Ihr<br />
Labor in der <strong>Uniklinik</strong> <strong>Balgrist</strong>. Im Jahr<br />
2015 ziehen Sie in den geplanten <strong>Balgrist</strong><br />
Campus ein. Welche Vorteile entstehen<br />
dadurch ?<br />
Dieses Konzept für ein muskuloskelettales<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum besticht<br />
durch die Absicht eines interaktiven<br />
Zusammenspiels zwischen klinischmotivierter<br />
Fragestellung und wissenschaftlicher Lösungsfindung.<br />
Durch die Ansiedlung von<br />
Forschungseinheiten assoziierter Themenbereiche<br />
im unmittelbaren Umfeld der universitären<br />
Klinik für Orthopädie wird somit eine<br />
eigenständige Plattform für die Entwicklung<br />
klinischer Anwendungen geschaffen.<br />
«Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben».<br />
Eine Bewegung entsteht, wenn ein Muskel sich zusammenzieht und die erzeugte Kraft<br />
via eine Sehne auf ein Gelenk übertragen wird. Sehnenrisse sind die häufigste Ursache<br />
von schweren Gelenkfunktionsstörungen. Eine umfassend erfolgreiche Sehnenreparatur<br />
könnte Schmerzfreiheit und Funktion wiederherstellen. Trotz wesentlicher Fortschritte<br />
gelingt dies nicht immer; Gelenke bleiben schmerzhaft, Hände, Arme oder Beine<br />
schwach oder gelähmt. Die Limiten der Reparierbarkeit liegen heute in der Erholungsfähigkeit<br />
der Muskulatur.<br />
Das Problem der Sehnenrisse ist derart häufig und für betroffene Patienten so bedeutsam,<br />
dass ResOrtho in Zürich eine Professur für Muskelplastizität eingerichtet hat. Ziel<br />
dieser Professur wird es sein, die Vorgänge der Muskeldegeneration zu verstehen und<br />
so zu beeinflussen, dass einer weit grösseren Anzahl von Patienten in Zukunft ermöglicht<br />
werden kann, ihren Bewegungsapparat wieder voll einzusetzen.<br />
<strong>UPDATE</strong> | #6 | Juni 2013 | 23