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Medizin-Update Klinisch-orthopädische Scores Obwohl spezialisierte Scores in der Orthopädie (z.B. die Nurick-Klassifikation, siehe unten) die Ausprägung und Schwere einer zervikalen Myelopathie erfassen können, sind Nurick Classification sie eher unspezifisch. Diese Scores erfassen die klinischen Defizite des Patienten, können aber nicht die Ursache klären. Grade 0 Grade 1 Grade 2 Grade 3 Grade 4 Grade 5 Root symptoms only or normal Signs of cord compression; normal gait Gait difficulties but fully employed Gait difficulties prevent employment, walks unassisted Unable to walk without assistance Wheelchair of bedbound Die radiologische Diagnostik Die radiologische Diagnostik, insbesondere mittels MRI, kann das Ausmass und die Lokalisation einer Stenose (Abb. 1) sehr genau nachweisen. Leider erlauben diese Messungen jedoch keinen Rückschluss auf die Nervenfunktion. Abb. 1 Hochgradige Einengung des Rückenmarks. 6 | <strong>UPDATE</strong> | #6 | Juni 2013
Medizin-Update Klassifikation der Stenose Absolute zervikale Stenose Definiert als zervikaler Kanaldurchmesser < 10 mm Relative zervikale Stenose Definiert als zervikaler Kanaldurchmesser zwischen 10 – 13 mm Merksatz: Nicht alles, was eng aussieht, macht auch Probleme ! Neurophysiologische Untersuchungen Bei klinischem Verdacht einer zervikalen Myelopathie ergänzt die elektrophysiologische Diagnostik nicht nur bei klinisch schwierigen Fällen die chirurgische und radiologische Diagnostik. Sie zeigt, ob eine auffallende Stenose des Spinalkanals (oder andere Kompressionen des Rückenmarks) zu einer Beeinträchtigung der Nervenfunktion führen. Neurophysiologische Messungen sind in der Lage, die durch Kompression von Rückenmark oder zervikalen Nervenwurzeln bedingte Funktionsstörung zu lokalisieren und zu quantifizieren, was radiologisch nicht möglich ist. Auch sind unkomplizierte Verlaufs- Untersuchungen möglich, die bei der Entscheidung zur operativen Dekompression wertvolle Hilfestellung geben. Merksatz: Den Patienten stört nicht die Enge, sondern die Nervenstörung. Bei Verdacht auf zervikale Myelopathie werden spezifische Untersuchungen der Rückenmarksbahnen angewendet, die eine somatotopische Untersuchung der spinalen Bahnen erlauben und Störungen der grauen bzw. weissen Substanz unterscheiden können (Abb. 2): Motorisch (MEP; 1) und somato-sensibel evozierte Potentiale (SSEP; 2) erlauben die Testung der Efferenz und Afferenz an Armen und Beinen. Mittels fraktionierter Messung Abb. 2 (Modifiziert nach Dietz & Curt, Lancet Neurol 2006; 5: 688–94) Spinale Bahnen Methode Akzeptanz Klinisches Korrelat 1 Corticospinaltrakt MEP Routine Zentrale / spastische Parese 2 2 Hinterstrang SSEP Routine Ipsilaterale Störung der Berührungsempfindung und Proprioception 1 3 Spinale sympathi- SSR Routine Kontralaterale Störung von sche Efferenz Blasenstörung, Sexualfunktionsstörung 3 5 6 4 1 4 5 6 Tractus spinothal- CHEP Routine Kontralaterale Störung von amicus Schmerz- und Temperaturempfindung Tractus Vestibulo- GVS Studie Posturale Instabilität spinalis Segmentale NLG Routine Periphere Parese (Vordermotorische F-Welle hornzellen, radikuläre Nerven) Bahnen EMG <strong>UPDATE</strong> | #6 | Juni 2013 | 7
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