KMU-Sprechstunde - Gewerbeverband des Kantons Luzern

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Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Arbeitsplatz Effizienz und Wohlbefinden – ein Widerspruch? Die sinnvolle Gestaltung des Arbeitsplatzes nimmt in der heutigen Zeit einen immer höheren Stellenwert ein. Ein Widerspruch zum Effizienz- und Leistungsanspruch im Job? Dieser Frage widmet sich die KMU-Tagung der Fachstelle Gesundheitsförderung des Kantons Luzern, der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz und der Suva vom 26. Juni 2013 in Nottwil. KMU-Tagung vom 26. Juni 2013 in Nottwil Am Gemeinschaftsanlass der Fachstelle Gesundheitsförderung des Kantons Luzern, der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz und der Suva referieren verschiedene Experten zu Schall, Licht und Körperhaltung am Arbeitsplatz. Information und Anmeldung: www.bgf-luzern.ch. Barbara Senn ist Mediensprecherin der Suva. Körperliches Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigert die Arbeitsmoral und die Arbeitsleistung. Die Arbeitswelt verändert sich in immer kürzeren Zeitintervallen, die Anforderungen an Unternehmen und Mitarbeitende nehmen zu. Die einzelnen Arbeitsabläufe werden zunehmend effizienter, die Produktivität der Mitarbeitenden und des Unternehmens als Ganzes steigt. Gleichzeitig gewinnt die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes in all ihren Facetten an Bedeutung: angenehme Beleuchtung im Büro, Farbtupfer in der Produktionshalle oder Schalldesign im Verkauf. Doch lässt sich die Idee, sich bei der Arbeit wohlzufühlen, mit dem zunehmenden Effizienz- und Leistungsanspruch vereinbaren? «Ja», sagt Urs Näpflin, Leiter Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der Suva. «Erwerbstätige, die sich bei der Arbeit wohlfühlen, sind motivierter und leisten letztlich mehr.» Dieses Thema steht im Mittelpunkt der diesjährigen KMU-Tagung vom 26. Juni 2013 im Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil. Störfaktor eins: zu hoher Geräuschpegel Wohlbefinden hat unterschiedliche Ausprägungen: Der Handwerker fühlt sich wohl, wenn die Werkstatt sauber ist oder er seine Arbeit in guter Arbeitshöhe ausführen kann. Für die Assistentin ist es vielleicht eher die Wertschätzung oder die Raumtemperatur, die sie als angenehm empfindet. Einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden – ob in der Werkstatt oder im Büro – leistet auch eine akustisch gut gestaltete Umgebung. So bewirken gut gewählte, schallabsorbierende Oberflächen im Arbeitsbereich ein «angenehmes» Geräuschniveau. Denn übermässiger Lärm wird von den Beschäftigten als Störfaktor Nummer eins genannt – noch vor anderen Umgebungsfaktoren wie Klima oder Licht. Lärm lässt denn auch nachweislich die Stresshormone im Körper ansteigen. Blutgefässe können sich verengen, der Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen. «Folgen für die Psyche sind Ärger, Anspannung, Nervosität», betont Urs Näpflin. Beleuchtung und Körperhaltung Neben der Akustik hat auch das Licht einen Einfluss aufs Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit. «Wir fühlen uns bei Sonnenlicht aktiver, optimistischer und gesünder als an einem bewölkten Novembertag», sagt Urs Näpflin. Diese Wirkung aus der Natur lässt sich auf die künstliche Beleuchtung von Büroräumen oder Werkstätten übertragen. Einfache Lösungen, aber auch neue Erkenntnisse aus der Forschung und technische Entwicklungen sollen am KMU-Anlass vermittelt werden. Als drittes Thema wird die Körperhaltung am KMU-Anlass vertieft betrachtet. Verspannte Nacken, Schulterschmerzen oder «Mausärme» sind Übel der täglichen Computerarbeit – und es sind immer mehr Arbeitnehmende davon betroffen. Dabei, das zeigt die Erfahrung in der Industrie, kann durch richtige Arbeitsplatzgestaltung die Produktivität gesteigert werden, Fehler- und Ausschussraten lassen sich reduzieren und last, but not least kann das Wohlbefinden der Mitarbeitenden positiv beeinflusst werden. Oft schaffen schon einfache Massnahmen Abhilfe wie beispielsweise das richtige Sitzen oder Stehen am Bildschirm und korrekt eingestellte Arbeitsgeräte. Barbara Senn GEWERBE LUZERN, April 2013 9
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