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Skript zur Vorlesung „Versuchsplanung“ (Prof. Dr. Christoph Stahl ...

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- Besser: multiple Messungen des Konstrukts<br />

- Mono‐method‐bias<br />

- Daten werden nur mit einer Erhebungsmethode erhoben<br />

- Methode der Datenerhebung hat möglicherweise Einfluss auf Ergebnisse der Messung<br />

- Besser: mehrere Datenquellen (Selbstbeobachtung, Fremdbeobachtung, Fragebogen, etc.) verwenden<br />

- Problem: höherer Aufwand<br />

- Treatment erhöht Sensitivität für die Struktur der untersuchten Konstrukte<br />

- Bsp.: Untersuchung zum Antisemitismus; KG: Fragebogen zu Einstellungen; EG: erst Infoveranstaltung,<br />

dann Fragebogen zu Einstellungen<br />

- erhöhte Sensitivität der VP in EG ggf. differenziertere Antworten; Veränderung des gemessenen Konstrukts<br />

- Selbstberichte/Protokolle abhängig von Motivation<br />

- Befragte antworten nicht immer wahrheitsgemäß; individuelle Ziele/Motivationen beeinflussen<br />

Antworten<br />

- Konsequenz: Messung erfasst das Zielkonstrukt nicht<br />

- Mögliche Lösungen: Fremdurteile, unverfälschbare Maße<br />

- Reaktivität in Bezug auf die experimentelle Situation<br />

- Nicht das Treatment selbst, sondern andere Aspekte der experimentellen Situation bewirken Effekte<br />

- Bsp.: Placebo‐Effekte in medizinischen Studien<br />

- Hypothesen, Erwartungen, Befürchtungen der VP, Reaktion auf VL, situative demand characteristics<br />

- Lösungsansätze:<br />

- Unaufdringliche, unverfälschbare Messungen<br />

- Zeitverzögerte Messung<br />

- sensibilisierende Prätests vermeiden (oder ihre Effekte untersuchen)<br />

- standardisierte Interaktion mit VL oder VL ganz eliminieren<br />

- falsche Erwartungen induzieren (z.B. Täuschung; soweit ethisch vertretbar)<br />

- Erwartungen des Experimentators<br />

- VL‐Erwartungen können Ergebnisse (bewusst oder unbewusst) beeinflussen<br />

- Lösungsansätze:<br />

- mehrere Untersuchungsleiter<br />

- Beobachtung der Untersuchungsleiter<br />

- Doppelblinduntersuchungen (VP & VL wissen nicht, welche Bedingung realisiert wird)<br />

- <strong>Dr</strong>eifachblinduntersuchungen (VP, VL & Auswerter wissen nicht, welche Bedingung realisiert wird)<br />

- Kontakt mit VP minimieren<br />

- Neuheiten & Unterbrechungen<br />

- Tatsache, dass Treatment/Veränderung realisiert wird, kann schon einen Einfluss haben (unabhängig von<br />

der Art der Veränderung/des Treatments)<br />

- Bsp.: Hawthorne‐Studie: jegliche Veränderung am Arbeitsplatz führte zu Verbesserung der Arbeitsleistung<br />

- Konsequenz: Effekt beruht nicht auf manipuliertem Konstrukt<br />

- Kompensatorische Gleichstellung<br />

- Bsp.: klinische Studien: Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit führt ggf. dazu, dass VP in KG besser<br />

behandelt werden als VP in EG (bessere Betreuung der VP als „Ausgleich“ für Verweigerung des<br />

Treatments)<br />

- Folge: Nivellierung (Reduktion) der Effekte<br />

- Lösungsansätze:<br />

- Aufklärung über Sinn & Zweck der Untersuchung & Einteilung in Gruppen<br />

- Verblindung<br />

- Placebo‐Therapie<br />

- Warteliste<br />

- Kompensatorische Rivalität<br />

- VP in KG strengen sich ggf. übermäßig an<br />

- Lösungsversuche: Leistung vor & nach der Untersuchung erfassen<br />

- Nachtragende & demoralisierte Teilnehmer<br />

- VP, die nicht in die gewünschte Bedingung gelangen, reagieren unkooperativ im weiteren<br />

Untersuchungsverlauf<br />

- Lösung: Transparenz bei Zuordnung, Bildung von Warte‐KG, weitere Angebote nach Ende der Studie

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