12.01.2014 Aufrufe

Planungsrichtlinien - Schweizerische Fachstelle für ...

Planungsrichtlinien - Schweizerische Fachstelle für ...

Planungsrichtlinien - Schweizerische Fachstelle für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Orientierung und Identität: Die Farbgebung und/oder Bildmotive können ein Indikator dafür sein, auf<br />

welchem Stockwerk man sich befindet oder zu welcher Funktionsgruppe ein Raum hinter einer entsprechend<br />

eingefärbten Tür gehört.<br />

Atmosphäre: Je nach Farbwahl entsteht im Raum eine anregende oder beruhigende Atmosphäre. Dies<br />

sollte bei der Farbgebung einzelner Räume und auch bei der Wahl der Möblierung bedacht werden.<br />

Kontraste<br />

Helligkeitskontrast<br />

Der Helligkeitskontrast muss abhängig von seiner Funktion folgende Mindestwerte erreichen:<br />

Funktion Kontrast K Verhältnis der Verhältnis der<br />

Reflexionsgrade* Leuchtdichten **<br />

Warnung, Beschriftung (z.B. Trep- K ≥ 0.6 ρ1 ≥ 4ρ2 L 1 ≥ 4L 2<br />

penmarkierungen, Hindernisse)<br />

Führung, Orientierung K ≥ 0.3 ρ1 ≥ 2ρ2 L 1 ≥ 2L 2<br />

(z.B. Eingangstüren, Lifttüren)<br />

*) Der Reflexionsgrad der helleren Fläche muss mindestens 0.6 betragen **) Gilt nur für diffus reflektierende Materialien<br />

Der Reflexionsgrad ρ eines Materials bezeichnet den von einer Fläche reflektierten Anteil des Lichtes,<br />

welches auf die Fläche trifft. Er kann meist beim Hersteller angefragt werden. Die Messung der<br />

Leuchtdichten L am Objekt (z.B. Musterbelag) soll in den für die Information relevanten Blickwinkeln<br />

unter realistischen Beleuchtungsbedingungen (Lage der Leuchten, effektiv eingesetzte Leuchtmittel etc.)<br />

erfolgen. Je nach Einsatzort sind die Kontraste in trockenem oder nassem Zustand zu bestimmen.<br />

Schriften, Piktogramme und Markierungen sind auf einfarbigem Hintergrund anzubringen.<br />

Farbkontrast<br />

Wichtige Informationen zusätzlich zum Helligkeitskontrast durch Farbkontraste hervorheben. Für helle<br />

Objekte werden Farbkombinationen mit Weiss oder Gelb auf violettem, dunkelblauem, rotem, dunkelgrünem<br />

oder schwarzem Hintergrund empfohlen. Für dunkle Objekte werden Farbkombinationen mit<br />

Schwarz oder Dunkelblau auf weissem, gelbem oder hellgrünem Hintergrund empfohlen. Rot als Schriftfarbe<br />

vermeiden, da die Farbfehlsichtigkeit im Bereich der Rottöne sehr häufig ist.<br />

Beschriftung<br />

Schriftträger: Montagehöhe (z.B. Türbeschriftung) 1.20 –1.60 m über Boden.<br />

Grundplatte: einfarbig; Text nicht mit Bildern hinterlegen; Kontrast Grundplatte – Hintergrund beachten.<br />

Matte Oberfläche: Spiegelung und Blendung vermeiden.<br />

Montage hinter Glas: Nur mit entspiegeltem Glas.<br />

Beleuchtung der Schriftträger: Ausreichend und blendfrei.<br />

Schrifttyp: Serifenlose Schrift wie Frutiger, Helvetica, Arial oder Futura in Halbfett oder Fettdruck. Grossund<br />

Kleinschreibung bevorzugen.<br />

Schriftfarbe: Helligkeitskontrast K › 0.6 zur Grundplatte; rote Schriften vermeiden.<br />

Schriftgrösse: Mindestschriftgrösse 5 mm. Faustregel: Schriftgrösse = 3 % der Lesedistanz, d.h. 30 mm<br />

pro Meter Lesedistanz.<br />

Reliefschrift: Ermöglicht sehbehinderten Menschen das Ertasten der Beschriftung (Abb. 44); Montagehöhe<br />

max. 1.40 m, Schriftgrösse 15 – 18 mm, gesperrt; Relief 1 mm erhaben, keilförmig.<br />

Abb. 44<br />

<strong>Schweizerische</strong> <strong>Fachstelle</strong> für behindertengerechtes Bauen | <strong>Planungsrichtlinien</strong> Altersgerechte Wohnbauten 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!