Juli 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.
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12 <strong>Berliner</strong> <strong>Radsport</strong> · Ausgabe Nr. 7 · <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Geschke und Herklotz überzeugen in Bayern<br />
<strong>Berliner</strong> bei der Bayern-Rundfahrt stark vertreten<br />
Es war wieder einmal ein Erlebnis für den<br />
Pressewart des <strong>Berliner</strong> <strong>Radsport</strong> <strong>Verband</strong><br />
e.V., der der so hervorragend organisierten<br />
Bayern-Rundfahrt auch in diesem Jahr an<br />
den letzten drei Tagen beiwohnte. Die noch<br />
einzige deutsche Rundfahrt für Profis der<br />
ersten Kategorie war in diesem Jahr mit 139<br />
Fahrern, verteilt auf zwanzig Mannschaften,<br />
so gut besetzt wie noch nie. Allein elf Teams<br />
waren am Start, die in Kürze auch an der<br />
Tour de France teilnehmen werden und sich<br />
hier im beschaulichen Bayern einem der<br />
letzten Härtetests unterziehen wollten.<br />
Aber auch das restliche Fahrerfeld konnte<br />
sich durchaus sehen lassen, wobei der<br />
Veranstalter Wert darauf gelegt hatte, den<br />
deutschen Jungprofis aus zahlreichen<br />
Continentalteams eine Chance zu geben.<br />
Das war auch eine Möglichkeit für etliche in<br />
Berlin groß gewordene Talente einmal im<br />
großen Profigeschäft ein Achtungszeichen<br />
Geschke von Argos-Shimano, Rick Ampler<br />
von Nutrixxion-Abus, Henning Bommel vom<br />
rad-net Rose Team oder der Kleinmachnower<br />
Max Walsleben von Nutrixxion-<br />
Abus waren bis auf Bommel, der am Ende<br />
knapp zwei Minuten einbüßte, ebenfalls in<br />
dem großen Feld zeitgleich mit dem Sieger<br />
platziert.<br />
Am folgenden Tag ging es zum<br />
benachbarten Schierling, wo das<br />
möglicherweise entscheidende Einzelzeitfahren<br />
über 31,2 km auf dem Programm<br />
stand. Die Rundfahrt hatte insgesamt unter<br />
schlechten Witterungsbedingungen zu<br />
leiden, aber beim Zeitfahren war der<br />
Wettergott den Fahrern einigermaßen<br />
gnädig, zumal es kaum Regen gab,<br />
wenngleich die Temperaturen nicht gerade<br />
der Jahreszeit entsprachen. Es war ein<br />
absolut spannendes Rennen, in dem die<br />
deutschen Fahrer eine hervorragende Rolle<br />
Silvio Herklotz (M.) für Team Stölting in Aktion bei der Bayern-Rundfahrt.<br />
Foto: Arne Mill<br />
spielten. Der Zeitfahrspezialist Adriano<br />
Malori von Lampre-Merida wurde seiner<br />
Favoritenrolle gerecht und siegte am Ende<br />
mit 18 Sekunden Vorsprung vor dem jungen<br />
Jasha Sütterlin vom Thüringer Energie<br />
Team, der lange in Führung gelegen hatte.<br />
Der Tscheche Jan Barta vom NetApp-<br />
Endura Team wurde fast zeitgleich vor dem<br />
Favoriten Geraint Thomas von Sky<br />
Procycling Dritter, während Simon Geschke<br />
als Sechster ein sensationelles<br />
Zeitfahrergebnis einfuhr und nur 29<br />
Sekunden gegen Malori verlor.<br />
Eine tolle Leistung bot auch Maximilian<br />
Schachmann,<br />
der<br />
Bronzemedaillengewinner des letzten<br />
Jahres bei der Weltmeisterschaft der<br />
Junioren im Einzelzeitfahren in Valkenburg,<br />
der auf einem ausgezeichneten 20. Platz<br />
landete und nur 1:25 Minuten Rückstand<br />
aufwies. Dagegen lief es bei Silvio Herklotz<br />
nicht ganz so gut, da er als 51. immerhin<br />
2:42 Minuten einbüßte und somit vom 17.<br />
auf den 28. Platz in der Gesamtwertung<br />
zurückfiel. Hier war nun Simon Geschke<br />
bester Deutscher auf Rang 5 mit 33<br />
Sekunden Rückstand auf Malori, der die<br />
Führung mit 23 Sekunden vor Geraint<br />
Thomas übernahm.<br />
Bei der anschließenden Pressekonferenz<br />
staunten die <strong>Berliner</strong> Medienvertreter nicht<br />
schlecht, als man den Journalisten neben<br />
dem Tagessieger Malori und dem<br />
Überraschungszweiten Sütterlin auch die<br />
beiden <strong>Berliner</strong> Geschke und Herklotz<br />
präsentierte. Wie Simon Geschke bestätigte,<br />
ist die Bayern-Rundfahrt für ihn immer ein<br />
Höhepunkt und dieses Zeitfahren kam ihm<br />
entgegen, da es sich um einen Kurs<br />
handelte, der eher wellig verlief und für ihn<br />
als Allrounder gut zu bewältigen war. Der<br />
junge Herklotz, gerade erst 19 Jahre alt<br />
geworden, war über seine Zeitfahrleistung<br />
schon ein wenig enttäuscht, wenngleich es<br />
für ihn bei dieser Rundfahrt vornehmlich<br />
darauf ankommt, zu lernen und seine<br />
Position auf dem Rad zu verbessern, wie er ➼<br />
zu setzen, was ihnen auch zu einem großen<br />
Teil gelang. Fahrer wie Silvio Herklotz,<br />
Maximilian Werda (beide vom Team<br />
Stölting), Theo Reinhardt vom rad-net Rose<br />
Team oder Maximilian Schachmann vom<br />
Thüringer Energie Team waren in erster Linie<br />
der Grund, warum ich mich auf den weiten<br />
weg nach Kelheim, dem Zielort der 3.<br />
Etappe machte.<br />
Diese Etappe führte über 196,8 km von<br />
Viechtach nach Kelheim und endete in<br />
einem Massenspurt, den der diesjährige<br />
Mailand-San Remo-Sieger Gerald Ciolek<br />
von MTN-Qhubeka vor dem Franzosen<br />
Arnaud Demare (FDJ), im Vorjahr Sieger der<br />
Vattenfall-Cyclassics in Hamburg, und dem<br />
Deutsch-Australier Heinrich Haussler von<br />
IAM Cycling gewinnen konnte. Die <strong>Berliner</strong><br />
konnten sich an der Spitze nicht in Szene<br />
setzen, ihr Bester war Theo Reinhardt auf<br />
Platz 37 unmittelbar vor Maximilian Werda,<br />
während Silvio Herklotz als 43. und<br />
Maximilian Schachmann auf Rang 51<br />
ebenso zeitgleich mit dem Sieger das Ziel<br />
erreichten.<br />
Weitere <strong>Berliner</strong>, wie der ambitionierte Simon<br />
Hartgesottene Profis auf Bayerns Straßen unterwegs. Foto: Arne Mill