Juli 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.

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8 Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 7 · Juli 2013 ➼ Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h oder mehr erreicht werden können. Die Kurven und, ich nenne ihn mal den GULLY des Grauens, taten ein Übriges, aber alle kamen heil herunter und dazu noch mit einem super Ergebnis. Anders sah es bei unseren U13 Jungs aus, da das Rennen geprägt von einem Sturz war, wo einem doch Angst und Bange werden kann, wenn man hautnah und live dabei ist. Aber Gott Sei Dank ist nichts Schlimmeres passiert und unsere Jungen hatten sogar noch die Power, mit einem Rad bis zum Ziel zu rennen. Das zeugt in meinen Augen von Kampfeswillen. Alle anderen kamen ohne Stürze ins Ziel. Und zu guter Letzt kam unsere Gastfahrerin zu ihrem Einsatz, den sie mit einem guten Ergebnis abschloß. Anschließend hieß es bis zur Siegerehrung aller Klassen ausharren. In der Zwischenzeit, machten wir die Fahrräder fertig, verladen, alles wieder verstauen und warten bis es hieß: Abfahrt nach Berlin. Nach einem kurzen Stopp in KÖCKERN zum letzten gemeinsamen Mittagessen und einem ungewollten Zwischenstopp erreichten wir in den frühen Abendstunden den Parsteiner Ring und das Wochenende. Die Ostthüringen Tour 2013 war für alle Sportler, Trainer und Betreuer damit beendet. Mein Fazit: Stress pur. Aber ich würde es immer wieder machen, weil die Organisation super war, ebenso die Stimmung und die Freude der Jungs und Mädchen. Ich kann nur Eltern und Angehörigen empfehlen, auch zu den Rennen zu kommen und zu schauen, was eure Kids für eine Leistung bringen. Stellt euch an die Strecke und jubelt! Michael Dieckmann 30. Masters-Rundfahrt in Scheffau (Österreich) Eine der schönsten Rundfahrten für Masters versank leider im starken Regen, der vom ersten bis zum letzten Tag anhielt. Von ursprünglich fünf Etappen konnten immerhin vier ausgetragen werden, wobei die 2. und die 4. Etappe jeweils verkürzt werden mussten. Die Berliner Fahrer spielten trotz schlechter Wetterbedingungen eine insgesamt gute Rolle. Offline Fahrradnavigation als App – wie zwei ehemalige Radkuriere mehr Menschen fürs Radfahren begeistern möchten Liebe Freunde der gepflegten Fortbewegung! Nachfolgend eine kurze Geschichte, wie sich aus der Begeisterung fürs Zweirad mittlerweile ein länderübergreifendes Projekt für urbanes Radfahren entwickelt hat. Zurück ins Jahr 2010, als Andi, Mitbegründer des Projekts, im zauberhaften Budapest der Europa-meisterschaft der Radkuriere beiwohnte (dieses Jahr in Bern: http:// www.ecmc2013.ch), jedoch ohne ortskundige Kuriere als Radfahrer wohl hoffnungs- wie orientierungslos umhergeirrt wäre. Rückblickend gesehen: Was für ein intensives Erlebnis, eine fremde Stadt auf dem Rad aus der Sicht eines Insiders zu erfahren, abseits jeglicher Touristenrouten, den großen Aktionsradius des Fahrradfahrens genießend. Grundgedanke war nach dieser Erfahrung, dass wir mit diesem Wissen der Radkuriere in vielen Städten attraktive Touren für Freizeitradler/innen bzw. Städtereisende kreieren könnten, um die Stadt auf dem Fahrrad zu erleben und noch mehr Menschen vom Radfahren zu begeistern. Unsere Insider- Radtouren sollen das Erkunden neuer Orte schmackhaft machen. Fahrräder sind, wenn nicht selbst mitgebracht, so gut wie überall verfügbar - über Fahrradverleih oder Bike- Sharing und machen eine ganz andere Art des Stadterlebnis möglich: Intensiver Kontakt, Menschen kennen lernen und mehr Eindrücke mitnehmen! Man taucht selbst in eine Stadt ein, abseits von Massen- Tourismus oder ausgetretenen Trampelpfaden, und nimmt eine echte Stadterfahrung mit. Schnell stellte sich jedoch die Frage: „Wie kommt man eigentlich vom aktuellen Standort zur Tour?“ Eine Berechnungsmethode, um die ideale Verbindung zwischen zwei Punkten oder Adressen zu ermitteln, musste her! Die Idee einer automatischen Radrouten-Berechnung entstand. Diese soll helfen, für Radfahrer/ Innen die Fahrrad-freundlichste Radroute zu finden. Auch für bereits passionierte Alltags- Radler/innen gibt es noch ruhige Nebenstraßen und Radwege zu entdecken! Nun, knapp 3 Jahre später, zeigt BikeCityGuide mittlerweile Großstadtbewohnern in 7 Ländern immer neue (Schleich-)Wege, sichere und angenehme Radrouten durch das urbane Straßengewirr und Reisenden interessante Touren abseits der bekannten Hot Spots. BikeCityGuide... – kann komplett offline genutzt werden (keine Roamingkosten im Ausland) – verfügt über eine eigens entwickelte Sprachnavigation, speziell für Radfahrer designt – ist eine echte „Turn-by-turn“ Navigation (nicht nur Anzeige der Routen, sondern echte Navigation, wie man das vom Autonavi kennt) – kennt nahezu das ganze Radwege Netzwerk in der Stadt und baut darauf die radfreundliche Navigation auf – hat einen Partner, der nennt sich „Finn“, wird in Österreich produziert und ist die wohl flexibelste Smartphone Halterung fürs Rad (Gewinner des BrandNew Award der ISPO Bike) www.getfinn.com – ist erhältlich auf iOS und Android – wurde von Radfahren für Radfahrer entwickelt Das BikeCityGuide Team freut sich stets über Input zur Verbesserung des Systems, damit wir in Zukunft noch mehr Menschen aufs Radl bringen können. In diesem Sinne, ride safe! Das BikeCityGuide Team Ansprechpartner: Marko Müller, berlin@bikecityguide.org Hier die Ergebnisse: 1. Etappe über 128 km „Rund um den Wilden Kaiser“: 12. Jörn Reuß, 21. Frank Kühn, 27. Mike Herold, 35. Klaus-Dieter Appelt. 2. Etappe über 44,8 km „Preis von Itter“: 8. Jörn Reuß, 13. Mike Herold, 23. Klaus- .Dieter Appelt, 24. Thomas Tinius. 3. Etappe über 13 km (Einzelzeitfahren von Kufstein nach Mariastein): 10. Jörn Reuß, 11. Mike Herold, 36. Klaus-Dieter Appelt. 4. Etappe: über 59,2 km „Rund um Kufstein“: 9. Jörn Reuß, 12. Mike Herold. Gesamtwertung Masters I und II: 9. Jörn Reuß, 12. Mike Herold, 19. Frank Kühn, 34. Klaus- Dieter Appelt. Gesamtwertung Masters II: 2. Frank Kühn, 6. Klaus-Dieter Appelt. Dieter von der Heyde Foto: Marko Müller
Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 7 · Juli 2013 9 Nachwuchsarbeit ohne Vereinsbrille Gezielte Fortsetzung von bewährten Initiativen zur Gewinnung von Mädchen und Jungen unserer Stadt für den Radsport Seit mehr als sieben Jahren gewinnt der „RSV Werner Otto e. V., Berlin – Pankow“ mit einem inhaltlich geschlossenen Konzept Schülerinnen und Schüler für die regelmäßige Teilnahme am Sportbetrieb des Berliner Radsport Verband e.V. (BRV). Im Herbst eines jeden Jahres beginnt die Vorbereitung mit der Leitung von Schulen sowie deren Elternvertretungen zur gemeinsamen Arbeit am Vorhaben für die Monate im ersten und zweiten Schulhalbjahr. Zumeist ist der erfolgsichernde Auftakt mit Kindergruppen ab dem 8. Lebensjahr, in Obhut ihrer Lehrer und Eltern, der gemeinsame Besuch des Familiensonntages beim Berliner Sechstagerennen. In aller Regel wird dieses Erlebnis zum „Initialimpuls“, vor allem weil nicht nur die Elite, sondern auch die Altersgefährten der Kinder in packenden Wettkämpfen die Bahn umrunden. Daran anknüpfend werden Veranstaltungen im Frühjahr, wie Fahrradprojekte und „Fette- Reifen-Rennen“ für die Altersklassen U 11 bis U 15 geplant. Dabei arbeiten Vereinsmitglieder gemeinsam mit Eltern und der Lehrerschaft an der systematischen und folgerichtigen Vorbereitung und Durchführung. Auch ab dem 27. Januar 2013 haben Kinder wieder ihre Eltern mit dem aus dem Velodrom mitgenommenen „Radsportfieber“ angesteckt. Das ist nicht selten, zumal ohnehin Mädchen und Jungen bereits ab dem 6. Lebensjahr für die täglichen Wege zwischen Wohnsitz und Schule gern das Fahrrad nutzen, was schon wegen des Transportes der häufig schweren Ranzen durchaus sinnvoll ist. Nicht immer verhalten sich dabei die jungen Radler im öffentlichen Straßenverkehr richtig. Leider gibt es auch Erwachsene, die dabei kein gutes Vorbild sind und z. B. unzulässig mit ihrem Rad auf dem Fußweg fahren. Jede Projektwoche zum Thema: „Sportlich fit – richtig Radfahren“ beginnt deshalb mit dem Dialog zu Fragen wie: - Was bedeutet „aufmerksam und rücksichtsvoll“? - Wann ist die Sitzposition des Rades so eingestellt, dass auch lange Distanzen ohne Ermüdung bewältigt werden können? - Weshalb ist die Nutzung des Kopfschutzhelmes so wichtig? - Was gehört am Fahrrad zur verkehrsgerechten und technisch notwendigen Ausrüstung? - Wie pflege ich mein Rad richtig und zweckmäßig? - Ist das persönliche Fahrrad auch ein Sportgerät? über den professionellen Rennsport bekannt sind. Davon haben sich in 2013 auch das Präsidiumsmitglied des BRV, Dr. Manfred Reimann sowie Christine Mähler, Friedrich Wellner, Michael Bräuning und weitere interessierte Sportfreunde persönlich überzeugt. Hilfreich wäre sicher, wenn einer der Landestrainer, ebenfalls die Zeit dafür findet und persönlich zur „Talentesichtung“ nutzen könnte. Denn vielleicht ist derzeit unter den Kindern eine künftige Charlotte Becker, Dana Glöß oder ein Nachfolger von Robert Bartko, Jens Voigt, Tino Thömel, Sebastian Wotschke dabei. Die strahlenden Kinderaugen in den seit vielen Jahren immer wieder erfolgreich vom „RSV Werner Otto“ durchgeführten Projektwochen, besonders bei Überreichung der Urkunden an jede Teilnehmerin/- nehmer und der erworbenen Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold sowie der feierlichen Ehrung der Sieger und Platzierten im „Fette-Reifen-Rennen“ während eines abschließenden Schulappells, sind der schönste Lohn für die vielfältigen Mühen der Organisatoren in der Vorbereitung. Wie im Vorjahr ist das Team in Verantwortung von Werner Otto immer bemüht, gemeinsam mit anderen Vereinen des BRV derartige Veranstaltungen durchzuführen und damit auch Familien für die künftige Teilnahme an Radtourenfahrten (RTF) oder Kinder und Jugendliche für den Rennsport in den Nachwuchsklassen zu gewinnen. Ein entsprechendes Programm wurde im April für Schülerinnen und Schüler der U 13 und im Juni 2013 für die U 11 in kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit dem SC Berlin verwirklicht. Gleichermaßen war das in 2012 mit dem Marzahner RC 94 und dem BRC Semper 1925 im Ortsteil Berlin-Mahlsdorf gelungen. Das gilt auch für zeitnahe Familiengespräche zu Vorschlägen der möglichen Teilnahme am Sport im Verein. Das war in zurückliegenden Jahren häufig der entscheidende Anstoß für die Gewinnung von Talenten wie Silvio Herklotz, Moritz Malcharek, Max Sommerfeld, Maximillan Meyer u.v.a., die Anlass zu berechtigten Hoffnungen für die Zukunft geben, unabhängig davon, in welchem Radsportverein sie heute weiter trainieren und gefördert werden. Bekanntlich fehlt es in etlichen Berliner Vereinen an ausgebildeten Trainern und Übungsleitern, die wirksam beitragen, dass Nachwuchsgewinnung durch Nachwuchssicherung sinnvoll ergänzt wird. In diesem Bereich wird es auch in Berlin nur vorangehen, wenn geeignete Maßnahmen auch „ über Vereinsgrenzen hinweg“ verwirklicht werden. Es ist eine alte Weisheit, dass auf Dauer nur eine große Breite an der Basis auch eine leistungsfähige Auswahl an der Spitze sichert. Noch immer ist, wie allgemein bekannt, der Erfahrungsaustausch die kostengünstigste und auch erfolgreichste Investition. Was uns im Verantwortungsbereich des BRV vereint ist „gleicher Sinn und gleicher Mut“. Die Ergebnisse im benachbarten Bundesland Brandenburg zeigen aber jedermann auch: ehemalige aktive Rennsportler fühlen sich zumeist anerkannt und geehrt, wenn ihnen die Betreuung als Trainer von Nachwuchssportlern angetragen wird. Ratsam erscheint, wenn das Präsidium unseres Verbandes gemeinsam mit den Vereinsvorsitzenden über die erforderlichen Maßnahmen berät und beschließt, um bestehende Mängel oder gar Versäumnisse zu beseitigen. Vereinsübergreifende gemeinsame Trainingsstützpunkte nach Territorialprinzip oder auch der Erfahrungsaustausch mit dem RC Charlottenburg hinsichtlich von Schulwettkämpfen wären daher wünschenswert. Dabei sollten auch die Angebote des LSB zur Ausbildung von Trainern und Übungsleitern und von Möglichkeiten zu deren Bezahlung bei vorhandenen Voraussetzungen durch die Arbeitsverwaltung genutzt werden. Auch die Unterstützung des Berliner Senats zur Schaffung von mehr geeigneten Trainingsstrecken im Stadtgebiet unweit von Wohngebieten, wie z. B. die Rollbahnen des ehemaligen Flughafen in Tempelhof und künftig auch in Tegel, wäre dabei hilfreich. Für solche anstrengenden Vorhaben mit den notwendigen strapaziösen, zusätzlichen Debatten wird es immer Verantwortliche geben, die Bedenken äußern. Es kommt aber darauf an, Wege zu finden, die gangbar sind. Wo ein echter Wille ist, werden sicher auch realisierbare Arbeitsschritte gefunden. RSV Werner Otto Bei der Umsetzung der gemeinsamen Erkenntnisse helfen erfahrene Mechaniker mit Tipps und Einstellarbeiten an den Fahrrädern der teilnehmenden Kinder und auch der Lehrer. Die Übungen während gemeinsamer Fahrten im „geschlossenen Verband“, auf einem Geschicklichkeitskurs und die Leistungstests sowie die Abnahme der Bedingungen für das „Deutsche Radsportabzeichen“ tragen wirkungsvoll zur besseren Beherrschung des jeweilig persönlichen Fahrzeuges bei. In der Gruppendynamik sowie der altersgerechten Differenzierung sind in aller Regel die Kinder mit Eifer dabei und spornen vor allem in den „Fette-Reifen-Radrennen“- auf völlig abgesperrtem Kurs sich gegenseitig an. Zumal wenn dabei Bedingungen gewährleistet werden, wie sie aus Fernsehübertragungen Hoffnungsvoller Nachwuchs unter Anleitung von Martin Budack (l.).
Seite 1 und 2: Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 7
Seite 7: Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 7

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