Juli 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.
Juli 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.
Juli 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 <strong>Berliner</strong> <strong>Radsport</strong> · Ausgabe Nr. 7 · <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Marcel Kittel wiederholt seinen Sieg aus dem Jahr 2011<br />
Vorjahressieger Andre Greipel beim Garmin-Velothon geschlagen<br />
Berlin erlebte einen Renntag in<br />
Bilderbuchmanier! Zum sechsten Mal<br />
wurde der Velothon am 09. Juni für<br />
Jedermänner und zum dritten Mal für die<br />
Profis veranstaltet und dieses noch relativ<br />
junge Event hat mittlerweile einen festen<br />
Platz im <strong>Berliner</strong> Veranstaltungskalender<br />
eingenommen. Bei herrlichem<br />
Sommerwetter gingen zunächst am Morgen<br />
12.000 Jedermann-Teilnehmer am<br />
Potsdamer Platz auf die 60 bzw. 120 km<br />
lange Strecke und wurden von den<br />
zahlreichen Zuschauern am Streckenrand<br />
und am Ziel angefeuert und bejubelt. Gut<br />
300.000 Zuschauer sollen es insgesamt<br />
gewesen sein, die auch ihre Stars beim<br />
gegen Mittag gestarteten Profirennen mit<br />
viel Applaus bedachten.<br />
Im Vorfeld der Jedermann-Rennen wurde<br />
unter dem Motto „Safer Cycling“ das Thema<br />
Sicherheit beim Radfahren groß<br />
geschrieben. Es gab einen Trainingstag auf<br />
dem Gelände des Flughafen Tempelhof, wo<br />
insbesondere das Fahren im<br />
geschlossenen Feld geübt wurde, dazu<br />
waren Trainingsvideos von und mit Erik<br />
Zabel zu bestaunen und Hinweise auf<br />
Gefahrenstellen sowie Verhaltensrichtlinien<br />
wurden ebenfalls erörtert. Insgesamt 70<br />
sogenannte Safer Cycling Guides wurden<br />
dann bei den Rennen eingesetzt, darunter<br />
so bekannte Ex-Profis wie Marcel Wüst,<br />
Daniel Musiol, Robert Bengsch oder Karl-<br />
Christian König. Es gab auch prominente<br />
Teilnehmer auf beiden Jedermann-Strecken<br />
wie den Nachrichtensprecher und<br />
Moderator Marc Bator, die ehemalige<br />
Biathletin Sabrina Buchholz oder den<br />
ehemaligen Radprofi und Sportdirektor des<br />
Garmin Velothon Berlin, Erik Zabel.<br />
Ein umfangreiches Messe- und<br />
Rahmenprogramm auf der Straße des 17.<br />
Juni, das auf einem 7.000 qm großen Areal<br />
von ca. 70 namhaften Ausstellern<br />
präsentiert wurde, rundete die zweitägige<br />
Veranstaltung ab, die eigentlich nur darunter<br />
litt, dass am Samstag der ADAC Kid’s<br />
Velothon für Kinder im Alter zwischen sechs<br />
und zwölf Jahren aufgrund einer<br />
polizeilichen Maßnahme abgesagt werden<br />
musste.<br />
Das mit Spannung erwartete Rennen der<br />
Profis über 185 km sah die nahezu<br />
komplette deutsche Sprinterelite am Start,<br />
darunter der Vorjahressieger Andre Greipel<br />
von Lotto-Belisol, der diesjährige Mailand-<br />
San Remo-Sieger Gerald Ciolek von MTN-<br />
Qhubeka und auch der Sieger des<br />
Velothons von 2011, Marcel Kittel von<br />
Argos-Shimano, der erneut als einer der<br />
Topfavoriten gehandelt wurde. Die<br />
Teilnehmerliste umfasste insgesamt 23<br />
Mannschaften mit 133 Fahrern, die von<br />
Beginn an ein höllisches Tempo vorlegten,<br />
so dass am Ende ein Schnitt von 46,133 km/<br />
h heraussprang.<br />
Bei der Vorstellung der Teams am<br />
Brandenburger Tor waren alle Fahrer<br />
glücklich über das geniale Wetter, das sich<br />
so in dieser Saison noch nicht gezeigt hatte.<br />
Viele kamen von der Bayern-Rundfahrt, wo<br />
sie unter äußerst schlechten<br />
Witterungsbedingungen zu leiden hatten.<br />
Dementsprechend optimistisch gingen sie<br />
hier an den Start und unterstrichen mit<br />
Die Profis unterwegs vor imposanter Kulisse.<br />
forscher Fahrweise von Beginn an ihre<br />
hervorragende Motivation. Immer wieder<br />
gab es kleine Ausreißergruppen, die aber<br />
nur jeweils kurze Zeit Bestand hatten. Als<br />
es nach etwa 112 km zur ersten<br />
Zieldurchfahrt kam, hatte sich eine<br />
fünfköpfige Spitzengruppe mit Christoph<br />
Pfingsten von der deutschen<br />
Nationalmannschaft, Raphael Freienstein<br />
vom Team Heizomat, Benjamin Sydlik von<br />
Nutrixxion-Abus sowie dem Bulgaren<br />
Nikolay Mihaylov und dem Ukrainer<br />
Oleksandr Polivoda gebildet, die mit einem<br />
Vorsprung von 1:45 Minuten das Ziel<br />
passierte.<br />
Nach der vierten Zieldurchfahrt lag auf<br />
einmal Polivoda allein mit 10 Sekunden vor<br />
seinen ehemaligen Mitstreitern vorn und es<br />
schien, als ob er einen Alleingang riskieren<br />
wollte. Es gelang ihm zwar sein Vorhaben<br />
umzusetzen, so dass er nach der sechsten<br />
Zieldurchfahrt allein mit 58 Sekunden vor<br />
dem geschlossenen Feld führte, das<br />
inzwischen seine ehemaligen Mitausreißer<br />
geschluckt hatte. Man konnte aber schon<br />
vorausahnen, dass auch ihm dieses<br />
Schicksal nicht erspart werden sollte.<br />
In der nächsten Runde war es dann bereits<br />
soweit und das geschlossene Feld jagte in<br />
höllischem Tempo dem Ziel entgegen. Nun<br />
wurde es langsam Zeit, dass sich die<br />
Sprinterteams auf der langen Zielgeraden<br />
formierten, um ihren Topsprinter für den<br />
Endspurt nach zwei weiteren Runden in<br />
Szene zu setzen. So kam es zu einem<br />
phantastischen Endspurt eines über 50-<br />
köpfigen Hauptfeldes, den der junge Marcel<br />
Kittel in überzeugender Manier vor dem<br />
Italiener Matteo Pelucchi von IAM Cycling<br />
und dem Vorjahressieger Andre Greipel<br />
gewann. Roger Kluge von NetApp-Endura<br />
auf Platz fünf und Rüdiger Selig vom Team<br />
Katusha auf Rang 7 vor Andreas Stauff von<br />
MTN-Qhubeka und Grischa Janorschke<br />
vom Team Nutrixxion-Abus vervollständigten<br />
das gute Ergebnis der deutschen Profis<br />
unter den Top Ten.<br />
Kittel zeigte sich bei der Pressekonferenz<br />
von der großartigen <strong>Berliner</strong> Kulisse angetan<br />
Foto: Arne Mill<br />
und lobte sein Team, das ihn angesichts der<br />
starken Konkurrenz perfekt in Szene gesetzt<br />
hatte. Dagegen wirkte Greipel weniger<br />
glücklich und gab sich selbst die Schuld für<br />
die Niederlage, zumal sein Team alles richtig<br />
gemacht hatte. „Mir bleiben noch einige<br />
Anlässe, um mich zu beweisen“, betonte<br />
Greipel und schaute da mit Sicherheit auf<br />
die kommende Tour de France.<br />
Der Geschäftsführer des Veranstalters<br />
Upsolut, Herr Frank Bertling, äußerte sich<br />
abschließend sehr positiv über das Event<br />
und betonte, dass man in Berlin wirklich<br />
angekommen ist. „Die weiter gestiegenen<br />
Zuschauerzahlen unterstreichen dieses und<br />
zum anderen kann man für die nächsten<br />
Jahre das zweite Juni-Wochenende als<br />
Veranstaltungstermin fest einplanen“, stellte<br />
Bertling klar, der dieses Rennen in erster<br />
Linie Sprintern vorbehalten wird, die in den<br />
nächsten Jahren auch verstärkt aus dem<br />
Ausland kommen sollen. So kann mit den<br />
Vorbereitungen für den 7. Garmin Velothon<br />
am 08. Juni 2014 schon begonnen werden.<br />
Ergebnis:<br />
Garmin ProRace Berlin über 184,6 km, Fahrzeit:<br />
4:00:05 Stunden: 1. Marcel Kittel (GER/Argos-<br />
Shimano), 2. Matteo Pelucchi (ITA/IAM Cycling),<br />
3. Andre Greipel (GER/Lotto Belisol), 4. Michael<br />
van Staeyen (BEL/Topsport Vlaanderen), 5. Roger<br />
Kluge (GER/NetApp-Endura), 6. Raymond Kreder<br />
(NED/Garmin-Sharp), 7. Rüdiger Selig (GER/<br />
Katusha), 8. Andreas Stauff (GER/MTN-Qhubeka),<br />
9. Grischa Janorschke (GER/Nutrixxion-Abus), 10.<br />
Luke Roberts (AUS/Team Stölting)….. 21.<br />
Christoph Pfingsten (GER), 25. Tino Thömel (GER/<br />
NSP-Ghost), 32. Gerald Ciolek (GER/MTN-<br />
Qhubeka), 37. Tim Reske (GER/Team Bergstraße-<br />
Jenatec), 48. Theo Reinhardt (GER/rad-net Rose<br />
Team), 53. Jacob Fiedler (GER/NSP-Ghost) alle<br />
gl. Zeit, 77. Philipp Walsleben (GER/BKCP-<br />
Powerplus) 32 Sek. zur., 84. Stefan Schäfer (GER/<br />
NSP-Ghost) 39 Sek. zur., 91. Max Walsleben (GER/<br />
Nutrixxion-Abus) 55 Sek. zur., 102. Henning<br />
Bommel (GER/rad-net Rose Team) 1:12 Min. zur.,<br />
130. Björn Schröder (GER/Team Stölting) 5:52<br />
Min. zur.<br />
Nachwuchsrennen im Rahmen des<br />
Garmin-Velothon:<br />
Schüler U 11 über 7,8 km, Fahrzeit: 14:31