Ordnung zur Bachelor- und Diplomarbeit und deren Verteidigung
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Anlage 8 Kriterien <strong>zur</strong> Begutachtung der <strong>Bachelor</strong>arbeit (5/5)<br />
Ableitungen für die polizeiliche Praxis<br />
Transferleistungen (Theorie, Empirie, Ableitung von Handlungsorientierungen für<br />
die Polizei)<br />
Zusammenfassung, Fazit oder Ausblick<br />
Extrakt der Arbeit darstellen, Zusammenfassung der Ergebnisse, klarer Bezug <strong>zur</strong><br />
Zielstellung<br />
Hinweise auf methodisch bedingte Einschränkungen bzw. Begrenztheiten der Arbeit,<br />
Verdeutlichung offener Fragen<br />
Hinweise <strong>zur</strong> Entwicklung <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Stabilität der Forschungsergebnisse<br />
eventuell einen Ausblick auf weitere Entwicklungen <strong>und</strong> Erfordernisse im Zusammenhang<br />
mit der Thematik geben<br />
keine Selbstreflexionen (z.B. Es wurden wissenschaftlich wertvolle Ergebnisse erzielt.)<br />
Der Verfasser setzt sich im Rahmen des gewählten Themas mit dem Problemfeld der<br />
Ingewahrsamnahme sogenannter hilfloser Personen in Mecklenburg-Vorpommern auseinander.<br />
Sein besonderes Augenmerk war hierbei auf die Prüfung der Gewahrsamstauglichkeit <strong>und</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Probleme im polizeilichen Alltag gerichtet. Das Ziel der Arbeit, die Handlungssicherheit<br />
von PVB beim Gewahrsam hilfloser Personen zu erhöhen, soll durch eine Ist-Zustands-Analyse<br />
am Beispiel der PI … <strong>und</strong> einer Liste von Verbesserungsvorschlägen für die dezentrale Fortbildung<br />
realisiert werden.<br />
Der vielversprechende Problemaufriss zum Gewahrsam hilfloser Personen im polizeilichen Alltag<br />
in Kapitel 2 findet sich weder in Umfang noch in einer nachvollziehbaren Struktur in der Gesamtabhandlung<br />
wieder. Der Arbeit fehlt es an inhaltlicher Komplexität <strong>und</strong> Kontinuität. Vermehrt geht<br />
der „rote Faden“ verloren. Der Exkurs zum Grad der Befähigung <strong>und</strong> dem Ausbildungsstand der<br />
Ärzte vor dem Hintergr<strong>und</strong> der gegenwärtigen medizinischen Ausbildungsrichtlinien bewegt sich<br />
eindeutig außerhalb des Fokus’ dieser Arbeit (S.14f.).<br />
In Kapitel 3 geht der Verfasser nach etwas knappen <strong>und</strong> einseitigen Begriffsklärungen von Gewahrsam<br />
<strong>und</strong> Gewahrsamstauglichkeit (die Definition auf S.16 ist überaltet) umfangreich auf die<br />
Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> die entsprechende Prüfung der Gewahrsamsfähigkeit ein. Im Abschnitt zu<br />
Alkohol <strong>und</strong> Drogen hätte möglicherweise zusätzlich <strong>zur</strong> Vorstellung der Wirkungsweisen die Darstellung<br />
der Entzugssymptomatik weiteren Aufschluss zum Verhalten gegenüber PVB <strong>und</strong> möglichen<br />
Problemen <strong>und</strong> Gefahrenquellen gerade auch für den Gewahrsam hilfloser Personen geben<br />
können.<br />
In Kapitel 4 wird das methodische Vorgehen gut erörtert <strong>und</strong> entspricht den Anforderungen. Positiv<br />
hervorzuheben ist, dass vor der Fallanalyse (Ingewahrsamnahmen in der PI … im Verhältnis zu<br />
den Gewahrsamkeitsprüfungen durch Ärzte) auch eine Stichprobenbeschreibung erfolgt.<br />
Die Darstellung der Ergebnisse in Kapitel 5 erfolgt zwar sachlich <strong>und</strong> objektiv, jedoch sind sie unvollständig<br />
(Frage 3 <strong>und</strong> 4 des Fragebogens A sind nicht ausgewertet worden). Auch sind die<br />
graphischen Darstellungen nicht beschriftet <strong>und</strong> im Text nicht näher erläutert, so dass Ableitungen<br />
aus den Ergebnissen schwer möglich sind.<br />
Die Auseinandersetzung mit den Ergebnissen <strong>und</strong> die Diskussion des methodischen Vorgehens in<br />
Kapitel 6 sind viel zu knapp bemessen <strong>und</strong> erfolgen teilweise pauschalisiert. Der Verfasser bietet<br />
zwar eine Reihe an Verbesserungsvorschlägen, diese lassen sich jedoch nicht aus der Untersuchung<br />
herleiten. Sie sind im Rahmen dieser Arbeit nicht schlüssig <strong>und</strong> unzulänglich f<strong>und</strong>iert. Die<br />
Arbeit verliert hier ihren empirischen Wert.<br />
Im Schlussteil der Arbeit (Kap. 7) versucht der Autor die wesentlichen Erkenntnisse zusammen zu<br />
fassen. In Folge der lückenhaften Ausarbeitungen gelingt dies nur bedingt.