HocHmeister Zeitung - Evangelische Hochmeister-Kirchengemeinde
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Ü b e r d e n K i r c h t u r m h i n a u s<br />
Iringa 2009: Reisetagebuch Teil 3<br />
Besuch in der Partnerdiözese Iringa/Tansania - 16. September bis 1.Oktober 2009<br />
Anlässlich des 30jährigen<br />
Bestehens der Partnerschaft<br />
hatte ich die Gelegenheit, die<br />
Diözese Iringa zu besuchen, gemeinsam<br />
mit 10 Menschen aus unserem<br />
Kirchenkreis.<br />
27. September, Sonntag<br />
Mein zweiter Sonntag in Iringa<br />
und ich frage mich: wo ist die Zeit<br />
geblieben?<br />
Anders als vor einer Woche besuchen<br />
wir heute „nur“ 2 Gottesdienste.<br />
Der Erste beginnt wieder um 7 Uhr.<br />
Alle sind müde und angeschlagen,<br />
wir dösen vor uns hin oder kämpfen<br />
gegen das Einschlafen. (Die vergangene<br />
Woche ist nicht spurlos an uns<br />
vorüber gegangen). Die Gottesdienste<br />
sind wirklich sehr, sehr lang. Nach<br />
den üblichen Begrüßungs- und<br />
Abkündigungspräliminarien beginnt<br />
nach 2 Stunden endlich die Predigt!<br />
Doch das Irrste geschieht im<br />
Anschluss an den Gottesdienst: Die<br />
Versteigerung von Naturalien, die einige<br />
Gottesdienstbesucher als Kollekte<br />
spendeten. Als erstes sind 4 frische<br />
Hühnereier im Angebot danach ein<br />
lebender Hahn. Bei den Eiern halten<br />
wir uns zurück, doch beim Hahn<br />
bieten wir mit. Am Ende zahlen wir<br />
7.000 TSH, was etwa 3,90 Euro entspricht.<br />
Gewiss fragen Sie sich: was<br />
wollen die mit einem Hahn? Es ist<br />
Sitte, das ersteigerte Gut Bedürftigen<br />
zukommen zu lassen. Dieser Hahn soll<br />
in Zukunft im Huruma Center leben,<br />
dort wird er freudig erwartet.<br />
Im Anschluss an die Auktion gibt es<br />
Frühstück und danach geht‘s mit dem<br />
Jeep ins Huruma Center.<br />
Dort wird ein Sommerfest mit den<br />
Kindern aus dem Huruma Center<br />
gefeiert. Alle sind eingeladen und es ist<br />
wie jedes Kindersommerfest: fröhlich,<br />
ausgelassen, laut und für Erwachsene<br />
ziemlich anstrengend! Das Fest wird<br />
mit einem Gottesdienst eröffnet.<br />
Nach der liebgewordenen musikalischen<br />
Begrüßung ziehen Kinder und<br />
Erwachsene gemeinsam mit uns in die<br />
Kirche ein. Wie üblich werden alle<br />
Gäste begrüßt, wichtige Meldungen<br />
verlesen. Auch wir werden vorgestellt,<br />
singen ein Lied, die letzte Strophe<br />
sogar in Kisuaheli! Dabei geschieht<br />
etwas, was wohl nur hier möglich ist:<br />
der Pfarrer steht auf, filmt uns beim<br />
Singen mit seiner Handykamera, wir<br />
nehmen unsere Plätze ein, der Pfarrer<br />
fotografiert uns. Er schaut sich die<br />
Videoaufnahme sofort an, sodass neben<br />
der Predigt von Pfr. Dannenmann<br />
unser Gesang ertönt.<br />
Nach dem Gottesdienst bittet uns<br />
Mama Chelewa in ihr Büro. Sie dankt<br />
noch einmal für die Unterstützung<br />
durch den Kirchenkreis und überreicht<br />
uns wunderschöne Stoffe,<br />
wie sie in Tansania Tradition sind.<br />
Unter kundiger Führung suche ich<br />
am Nachmittag in der Stadt eine<br />
Schneiderin auf, um mir ein Kleid<br />
anfertigen zu lassen.<br />
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