September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie
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VORGESTELLT<br />
Darstellung des Stichtiefdrucks (Norwegen MiNr. Block 15)<br />
Heute wird das Papier nicht mehr einzeln von Hand<br />
auf die Druckplatte gelegt, sondern läuft in langen<br />
Bahnen durch Rotationspressen: Im sogenannten<br />
Raster- oder auch Rakeltiefdruck wird mit Zylindern<br />
gedruckt, in deren Oberfläche das Druckbild eingeätzt<br />
oder -graviert wird. In der Briefmarkenproduktion<br />
kam das Verfahren<br />
bis 2003 zum Einsatz – mittlerweile<br />
werden <strong>Post</strong>wertzeichen<br />
zumeist im Offsetdruck hergestellt.<br />
Flachdruck<br />
(Bund MiNr. 715)<br />
Der Zufall brachte Verbesserungen<br />
Die Ursprünge des heutigen Offsetdrucks<br />
liegen im 18. Jahrhundert.<br />
Stichtiefdruck<br />
(Berlin MiNr. 439) Der Künstler Alois Senefelder suchte<br />
damals nach einer günstigen Druckmethode.<br />
1796 machte er beim Versuch der Herstellung<br />
einer Hochdruckform aus Stein eine Entdeckung:<br />
Wie damals bei der Erzeugung von Hochdruckplatten<br />
üblich, bestrich er die Oberfläche der zu druckenden<br />
Stellen mit Fetttusche, um anschließend die ungefetteten<br />
Stellen durch Herausätzen zu vertiefen. Dabei<br />
fiel ihm zufällig auf, dass die ungefetteten Flächen<br />
nach dem Benetzen mit Wasser keine Druckfarbe mehr<br />
annahmen, die gefetteten Flächen hingegen schon.<br />
Man konnte so also ein Druckbild auf einer flachen<br />
Fläche durch den Auftrag von Fett und Wasser abbilden<br />
und dieses Bild mit<br />
Farbe auf Papier übertragen.<br />
Damit wurde das aufwendige<br />
Ätzen von Hochdruckformen<br />
überflüssig. Senefelder hatte<br />
die Lithografie (nach griechisch<br />
»Lithos« für Stein) und damit den Flachdruck erfunden.<br />
Er entwickelte seine Erfindung weiter und konstruierte<br />
zunächst die Stangen- und später die Zylinderpresse,<br />
durch die das Drucken mittels Steinplatte und<br />
Gegendruckzylinder möglich wurde. Diese Technik<br />
kam auch bei der Briefmarkenherstellung zum Einsatz.<br />
Neben wenigen altdeutschen Ausgaben ist die 1920<br />
erschienene »Patrona Bavariae« die wohl bekannteste<br />
im Steindruck gefertigte deutsche Briefmarke.<br />
Patrona Bavariae<br />
(DR MiNr. 129)<br />
Kombinationen ermöglichen Vielfalt<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten<br />
der Amerikaner Ira Washington Rubel und<br />
der in den USA lebende <strong>Deutsche</strong> Cašpar<br />
Hermann unabhängig voneinander das<br />
Prinzip des Offsetdrucks. Statt Steindruckformen<br />
kamen damals auch Zinkplatten (Norwegen MiNr. 873)<br />
Offsetdruck<br />
auf rotierenden Zylindern zum Einsatz,<br />
wobei ein Gummituchzylinder als Gegendruck diente.<br />
Fehlte das Papier zwischen den Zylindern, wurde das<br />
Druckbild stattdessen auf die Gummioberfläche übertragen<br />
und beim nächsten Bogen von unten auf das<br />
Papier gedruckt. Das Ergebnis überzeugte und um<br />
1904 konstruierten sowohl Rubel als auch Hermann<br />
indirekt druckende Maschinen. In Deutschland<br />
wurden erstmals 1920 Briefmarken im Offsetdruck<br />
produziert. Heute werden oft verschiedene Drucktechniken<br />
gemeinsam angewandt. So wird etwa der<br />
Offsetdruck mit dem Stichtiefdruck oder dem Flexodruck<br />
(Hochdrucktechnik mit flexiblen Druckformen)<br />
kombiniert. Und Innovationen bereichern die<br />
<strong>Philatelie</strong>: So sind Besonderheiten wie Metalldruckfarbe<br />
oder duftender Effektlack hinzugekommen.<br />
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bebildert, mit 30 postfrischen<br />
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