September | Oktober 2013 - Deutsche Post - Philatelie

JUBILÄUM
Zu Leichhardts Schicksal gibt es nur eine einzige Spur. Im Jahr 1900 fand man in Westaustralien
nahe Sturt Creek dieses Namensschild. Es stammt von seinem Gewehr und ist im National Museum
of Australia in Canberra ausgestellt.
zu Pferd war er auf eigene Faust unterwegs
und sammelte wichtige Erfahrungen.
Die Ost-Nord-Durchquerung, zu der er am
1. Oktober 1844 mit neun weiteren Teilnehmern
aufbrach, war jedoch
trotz aller Vorbereitung ein
absolut waghalsiges Unternehmen.
Mit Blick auf die lebensfeindliche
Hitze, Giftschlangen,
die Möglichkeit großflächiger
Überflutungen durch Starkregenfälle
und zudem die Ungewissheit,
wie sich Zusammentreffen
mit den Ureinwohnern
gestalten würden, hielten Leichhardts
Zeitgenossen sein Vorhaben für blinden
Enthusiasmus. Die fast 5.000 Kilometer
lange Strecke durch das australische Outback
musste Leichhardt aufgrund mangelnder
Finanzierung zudem mit einer
spärlichen Ausrüstung bewerkstelligen.
Aufbruch ins Outback
Die Route führte vom
östlichen Jimbour, dem
letzten Außenposten der
Zivilisation, bis Port
Essington, einer völlig
isolierten Militärstation
an der Nordküste. Zu
Leichhardts Team gehörten
neben dem expediti-
Australien MiNr. 860
onserfahrenen Naturforscher
John Gilbert und dem Botaniker
James Calvert zwei Aborigines. Sie hatten
die Aufgabe, in der kargen Landschaft
Wasserstellen zu finden, die Spuren von
Tieren zu lesen und Pflanzen hinsichtlich
ihrer Genießbarkeit zu bestimmen. Während
der 14 Monate dauernden Forschungsreise
entdeckte das Team Gebirgsketten,
Flüsse, Berge und Bodenschätze. Preußisch
exakt führte Leichhardt Tagebuch,
beschrieb Pflanzen, Vögel
und Kleintiere, präparierte sie
und fertigte Zeichnungen an.
Als die verschollen geglaubten
Männer am 17. Dezember 1845
völlig entkräftet ihr Ziel
erreichten, fehlte John Gilbert.
Er hatte bei einem Konflikt mit
Ureinwohnern sein Leben verloren.
Per Schiff gelangte die Expedition
schließlich am 29. März 1846 zurück nach
Sydney, wo Tausende Australier ihr einen
triumphalen Empfang bereiteten.
Auf immer verschollen?
Über Nacht berühmt geworden,
verfolgte Leichhardt bald sein
nächstes Ziel: eine Ost-West-
Durchquerung Australiens. »Ich
vollbringe es, oder ich sterbe«,
notierte der ehrgeizige Preuße
entschlossen. Doch seine zweite
Expedition (1846–1847) scheiterte
und die dritte endete tragisch.
Seit April 1848 gilt die siebenköpfige
Mannschaft als verschollen.
Wie weit sie kam, ist bis heute
ein Rätsel. Etliche Suchaktionen
brachten keine Erkenntnisse. Doch was
auch geschah: Die Erinnerung an Leichhardt
lebt weiter – und ist ein verbindendes
Glied zwischen Australien und
Deutschland.
Australien MiNr. 2064
AUSTRALISCHES OUTBACK
Alle Gegenden im Landesinneren,
die nicht dicht besiedelt sind,
nennen die Australier Outback.
Das sind je nach Definition 75
bis 90 Prozent der Landesfläche.
In manchen Gegenden können die
Temperaturen in den schier endlosen
Weiten bis zu 60 Grad
Celsius betragen. Der legendäre
Ayers Rock, von den Aborigines
Uluru genannt, wurde von europäischen
Einwanderern erst vor
140 Jahren entdeckt. Auch heute
durchziehen nur wenige asphaltierte
Highways das Outback.
Abseits dieser Strecken sind Sandpisten
nur mit Allradantrieb
befahrbar.
Aufbruch einer Expedition von 1865
unter Duncan McIntyre, die das Ziel
hatte, nach Spuren Leichhardts zu
suchen. Zeitungszeichnung der »Illustrated
Sydney News«.
AUSTRALISCHE SCHÄTZE
Die Bildseite zeigt das Känguru, das
der Forscher Sir Joseph Banks von
seiner Australien-Expedition auf
der HMS Endeavor nach England
brachte. Die Wertseite zeigt Königin
Elisabeth II., das Staatsoberhaupt
Australiens.
10-DOLLAR-GOLDMÜNZE
Gold (999/1000) | 1/10 oz (3,11 g)
17,53 mm | PP | Auflage 1.500 Stück
1-DOLLAR-SILBERMÜNZE
Silber (999/1000) | 1 oz (31,105 g)
40 mm | PP | Auflage 20.000 Stück
Gold- und Silbermünze werden
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