Störfallgutachten - Hilden

Das türkische Zentrum an der Otto-Hahn-Straße würde unter die Nutzungsmöglichkeit II
des Kapitels 9 dieses Gutachtens fallen. Bei Berücksichtigung der entsprechenden Alarm
– und Gefahrenabwehrplanung kann dieser Nutzung zugestimmt werden.
Das Betriebsgrundstück der Firma Lidl an der Düsseldorfer Straße ist von dem
angemessenen Abstand nur zu einem kleinen Teil an der westlichen Spitze betroffen.
Auch dieses Vorhaben kann aus diesem Grunde befürwortet werden.
10.1 Mögliche Minderungsmaßnahmen
Im Rahmen dieses Gutachtens sollten auch mögliche Minderungsmaßnahmen betrachtet
werden.
Hinsichtlich der Abstandsituation bei der 3M Deutschland GmbH wurde eine „Umhüllende“
in einer Entfernung von 100 m um die Grenze des Betriebsbereiches ermittelt. Da sich
dieser Abstandswert aus grundsätzlichen Gegebenheiten ergibt – der Gültigkeitsbereich
der der Ausbreitungsberechnung zugrunde liegenden VDI-Richtlinie 3783 beginnt erst bei
einer Entfernung von 100 m – kann der tatsächlich errechnete angemessenen Abstand
von 73 m toleriert werden. Dieser Abstand ist angesichts der Ausmaße des
Betriebsgeländes nicht nur bezüglich der Störfallproblematik als angemessen anzusehen.
Weder die Substitution einzelner Stoffe, noch ausbreitungsbehindernde Maßnahmen sind
hier zielführend, da aus einem Katalog mit ca. 3.000 Stoffen Referenzstoffe ausgewählt
wurden und die einzelnen Stoffe an verschiedensten Stellen innerhalb des Betriebsbereichs
eingesetzt werden.
Ähnlich verhält es sich bei den Szenarien der Verbrennung von Methanol und Ethylacetat.
Methanol wird bei der Akzo Nobel Packaging Coatings GmbH ebenfalls an verschiedenen
Stellen im Betrieb eingesetzt. Der angemessene Abstand, der sich durch die Verbrennung
von Methanol ergibt, beträgt als Umhüllende 54 m. Dies ist im Rahmen der
Flächenplanung ein als gering anzusehender Abstand. Durch das Brandszenario mit
Ethylacetat resultiert ein angemessener Abstand von 90 m um die Entladestelle des
Tanklagers. Dieser betrifft eine recht begrenzte Fläche auf der gegenüberliegenden Seite
an der Düsseldorfer Straße im Bereich der Einmündung der Liebigstraße. Auch hier ist
eine Minderungsmaßnahme aufgrund des geringen angemessenen Abstands kaum
darzustellen.
Stand: 18.07.2013 Seite 56 von 58