Referat von Stéphane Beuchat - AvenirSocial
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Soziale Arbeit Schweiz<br />
Travail social Suisse<br />
Lavoro sociale Svizzera<br />
Lavur sociala Svizra<br />
steht bei Kant immer eng in Verbindung mit der ethischen Selbstbestimmung oder<br />
Autonomie und der Würde des Menschen.<br />
Und um die Pflichten gegen sich selbst und die Pflichten gegen andere zu<br />
erkennen, ist ein Gewissen nötig. Das Gewissen ist sozusagen die oberste<br />
moralische Instanz, weil es kein Gewissen des Gewissens gibt. Der kategorische<br />
Imperativ ist sozusagen die ausformulierte Arbeitsweise unseres Gewissens. 6<br />
Was sagt uns nun konkret die Ethik <strong>von</strong> Kant im Kontext der Sozialen<br />
Arbeit? Dies möchte ich exemplarisch anhand der Autonomie, der Pflicht zu<br />
unterstützen und den Nützlichkeitserwägungen erläutern:<br />
Die Autonomie und der Schutz der menschlichen Würde<br />
Die Autonomie steht bei Kant für Eigenständigkeit, Selbstgesetzgebung und<br />
Unabhängigkeit. Es ist einer der Schlüsselbegriffe für die professionelle Soziale<br />
Arbeit, die Menschen unterstützt, befähigt, ermächtigt und befreit, und zwar<br />
letztlich damit, dass das Recht auf den Schutz der Würde respektiert wird.<br />
Diese Ansicht teilt Kant, der die Autonomie als den Inbegriff menschlicher Freiheit<br />
versteht und somit als Grund der unantastbaren menschlichen Würde sieht. Die<br />
Moraltheorie <strong>von</strong> Kant konkretisiert die Ethik der Sozialen Arbeit, indem das<br />
Verständnis einer autonomen Lebensführung aufgezeigt wird. Autonomie im Sinne<br />
einer bindungsstarken, eigenverantwortlichen und verantwortungsvollen<br />
Lebensführung. 7<br />
Im Zentrum der moralphilosophischen Wissensbestände der Sozialen Arbeit steht<br />
die Menschenwürde. Im Berufskodex der Sozialen Arbeit 8 wird der Begriff der<br />
Menschenwürde, der den Ausgangspunkt des Kodexes sowie der<br />
Menschenrechte darstellt, folgendermassen beschrieben:<br />
Die Professionellen der Sozialen Arbeit gründen ihr Handeln auf der Achtung<br />
der jedem Menschen innewohnenden Würde sowie den Rechten, welche<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Hofmeister, Heimo (1997): Philosophisch denken. 2., durchges. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht<br />
(UTB für WissenschaftUni-Taschenbücher, 1652), S.349. <br />
Vgl. Lob-Hüdepohl, Andreas; Bohmeyer, Axel (2007): Ethik Sozialer Arbeit. Ein Handbuch. Paderborn:<br />
Schöningh [u.a.] (UTB Soziale Arbeit, 8366), S.126ff. <br />
<strong>AvenirSocial</strong> (2010): Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz. Ein Argumentarium für die Praxis der<br />
Professionellen.<br />
Für weiterführende Informationen zum Werthintergrund des Kodexes siehe: <strong>AvenirSocial</strong> (2012): Soziale<br />
Arbeit und ihre Ethik in der Praxis, Eine Einführung mit Glossar zum Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz.<br />
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