FSZ 5/2013 - Fränkischer Sängerbund

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12 Fränkische Sängerzeitung Nr. 5 · September/Oktober 2013 Sommerkonzert voller Nostalgie Mit Schlagern, Hits und Ohrwürmern der fünfziger und sechziger Jahre, der Zeit des „deutschen Wirtschaftswunders“, ist es dem Sängerbund 1861 Gunzenhausen eindrucksvoll gelungen, sich in die Herzen ihrer treuen Fangemeinde zu singen. Die rund 600 Zuhörer durften einen Abend lang in Erinnerungen schwelgen, konnten sich erinnern an eine ebenso arbeitsintensive wie turbulente Zeit, als Songs wie „Wini-Wini, Wana-Wana“, „Quando, Quando“ oder „Lollipop“ aus den Musikboxen dröhnten. Heinz Horst, der musikalische Leiter des Laienensembles aus der Altmühlstadt, der inzwischen mehr als vierzig Jahre musikalische Akzente setzt, hat wie in früheren Jahren Welterfolge der Zeit des Wiederaufbaus für seinen Chor, die ausdrucksstarke Sopranistin Ina Horst und seine über Jahrzehnte verlässliche achtköpfige Begleitband zu einem bunten Melodienstrauß arrangiert. Die feine Schlager-Mischung präsentierte unvergessene Oldies wie „Schau mich bitte nicht so an“, „Mecki Messer“, „Oh, Champs Elysees“, „Matilda“, „Lady Sunshine und Mister Moon“, „O, mein Papa“ oder „Steig in das Traumboot der Liebe“, um nur einige zu erwähnen. Der Chor ist – trotz seiner 152-jährigen Tradition – jung geblieben, zeigte ausgereifte chorische Tugenden und präsentierte sich nicht nur choreografisch in einer bunten und flotten Aufmachung. Wie super die Frauen, die stimmlich keine Schwächen erkennen lassen, motiviert sind, das verriet ihre Körpersprache. Die Männerstimmen indes könnten akzentuierter agieren. Der Gesamteindruck aber ist, nicht zuletzt weil Sänger und Instrumentalisten perfekt miteinander harmonieren, sehr gut und beispielhaft für einen Laienchor, der in der Region ohnehin seinesgleichen sucht. Erstmals gab es keinen externen Moderator, diese Aufgabe haben Hans Schad, Ulrike Philipp, Karin Eiterlein und Arnound Ahnen sehr charmant und informativ übernommen. /nach Altmühl-Bote – fa/ Sängerkreis Bamberg Erwin Pager, 96103 Hallstadt, Am Sportplatz 22 Mit Regenschirm beim Open Air Konzert Tag der Franken auf der Seebühne Foto: Petra Penning Kein außergewöhnliches Bild zu Beginn dieses Sommers – leider. So manche Veranstaltung fiel bereits „ins Wasser“. Doch diesmal kam es anders, zur Freude aller anwesenden Sänger, Zuschauer und Organisatoren. Denn diesmal dienten die Regenschirme im Zuschauerrund nicht dem Schutz vor dem kalten Nass, sondern dem Schutz vor der Sonne. Und die meinte es am „Tag der Franken“ wirklich gut: Zwischenzeitlich kletterte das Thermometer im Kurpark von Bad Staffelstein auf 31 Grad. Besonders gut vorbereitete Besucher kamen mit ihrem eigenen Liegestuhl und suchten sich ein schattiges Plätzchen neben der Bühne. Gefragter Schattenplatz Foto: Petra Penning Hier in Bad Staffelstein schrieb Viktor von Scheffel im 19. Jahrhundert das Frankenlied, und schon er widmete die erste Strophe dem fränkischen Sommer: „den allersonnigsten Sonnenschein lässt uns der Herrgott kosten. […] ich will zur schönen Sommerzeit ins Land der Franken fahren.“ Das Lied entstand bei einem Besuch des Staffelberges, einem hoch aufragendem Wahrzeichen der Kurstadt Bad Staffelstein, von dem aus der Dichter „die Lande um den Main zu meinen Füßen“ liegen sah. Zum Konzert war die Perspektive gerade umgekehrt: Vom Zuschauerraum der Seebühne konnte man rechts auf den Staffelberg sehen. Blick auf den Staffelberg Foto: Petra Penning Das Konzert „Fränkische Chöre im Ohr“ fand anlässlich des „Tages der Franken“ statt. Für die diesjährigen Feierlichkeiten wählte man das Motto „Franken im Ohr“ und verwies damit auf die Jubiläen des fränkischen Dichters Jean Paul und des Komponisten Richard Wagner. Nur folgerichtig also, dass der Sängerkreis Bamberg dieses gesamtfränkische Motto auf die eigene Chorarbeit zuschnitt. Wer jetzt aber ein rein fränkisches Programm mit Mundarttexten fränkischer Komponisten und Textdichter vermutet, der liegt falsch. Sicher, vereinzelt fanden sich auch Kompositionen von Dr. Gerald Fink (Komm Trost der Nacht), Franz Möckl (Andulgo), Klaus Nürnberger (Let my light shine bright) und Valentin Eduard Becker (Silbernes Bächlein) im Programm. Aber der dreistündige Liederstrauß war vor allem durch Vielfalt geprägt: Vielfalt in den Besetzungen der Chöre, die von Männer-, Frauen- und gemischten Chören reichte; aber auch und besonders Vielfalt im musikalischen Genre, von Musical über Gospel, Rock und Pop bis hin zu traditionellem deutschsprachigen Liedgut. „Fränkische Chöre im Ohr“ pflegen und bewahren also nicht nur fränkisches Liedgut, sondern sie stehen der derzeit herrschenden musikalischen Vielfalt offen gegenüber. Der Lehrerchor des Landkreises Forchheim (Leitung Bernhard Stadter) präsentierte unter anderem den ABBA-Hit „Thank you for the music“. Lehrerchor des Landkreises Forchheim Foto: Petra Penning Dieses Lied spiegelt am besten die Stimmung dieses wunderbar breit gefächerten Konzert-Nachmittags auf der Seebühne wider: „Danke für die Musik, für die Lieder die ich singe, für die Freude die sie bringen. Wer kann ohne sie leben? Was wäre das Leben ohne sie? Was sind wir alle ohne ein Lied oder einen Tanz?“ Der Philosoph Friedrich Nietzsche beantwortete diese Frage in aller Kürze: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“. Zum Abschluss sangen alle Mitwirkenden zusammen mit den Zuhörern das Frankenlied; immer im Blick: den Berg der Franken, den Staffelberg. Folgende Chöre lieferten am „Tag der Franken“ auf der Seebühne in Bad Staffelstein einen qualitätsvollen, klingenden Beweis für zeitgemäßes Chorschaffen und machten mit ihren Liedern das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis: „Good News“ Bad Staffelstein (Wolfram Brüggemann), „Frohsinn“ Bischberg (Elisabeth Mehling), Männerchor der Sängergruppe Aurach-Main-Steigerwald (Rolf Nikolay), „The Newcomers“ Sassanfahrt (Maria Kauzner), „Singgemeinschaft“ Gunzendorf (Bernhard Stadter), „Modern Singers“ Gunzendorf (Bernhard Stadter), Lehrerchor des Landkreises Forchheim (Bernhard Stadter) „Vocalitas“ Oberhaid (Norbert Weis), „Polizeisängerchor“ Bamberg (Franz Ullmann), „MaaBella“ Hallstadt (Wolfram Brüggemann) und Kammerchor der städtischen Musikschule Bamberg (Astrid Schön).
Fränkische Sängerzeitung Nr. 5 · September/Oktober 2013 13 Fortbildungskurse im SK Bamberg Der Sängerkreis Bamberg bietet im Herbst 2013 wieder Fortbildungsveranstaltungen, die auch von Interessenten aus den Nachbarsängerkreisen belegt werden können. Die Tagesseminare sind auf 40, die Wochenendseminare auf 120 Teilnehmer begrenzt. Bitte früh anmelden! Detaillierte Informationen, auch zu den Kosten, erhält man bei Kreis- Chorleiter Wolfram Johann Brüggemann (0953-981041) oder per E-Mail: brueggemann@saengerkreis-bamberg.de bzw. man findet sie im Internet: www.fsb-online.de/service. Chorseminar für gemischte Stimmen 25. bis 27. Okt. 2013 Diözesanhaus Vierzehnheiligen. Dozenten: Prof. Matthias Beckert, Astrid Schön, W. J. Brüggemann Grundlagen der Chorarbeit für Anfänger und Interessierte 19.10. und 9.11. 2013, 24.01. und 22.02.2014 Hans-Schüller-Schule, Königshofstraße 03, 96103 Hallstadt, Astrid Schön, Andreas Brunner, W. J. Brüggemann Singen im Kindergarten! Fortbildung für Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen, … 19. Oktober 2013, Hans-Schüller-Schule, Königshofstraße 03, 96103 Hallstadt Doris Hamann und Michael Forster Singen in der Grundschule Fortbildung für Grundschullehrer/innen, Erzieher/innen, … 09. November 2013, Hans-Schüller-Schule, Königshofstraße 03, 96103 Hallstadt Sängerkreis Coburg-Kronach- Lichtenfels, Dieter Holzinger, 96450 Coburg, Kasernenstraße 1 Grundkurs für die Chorpraxis Wie schon in den letzten Jahren veranstaltet der Sängerkreis Coburg-Kronach-Lichtenfels in Verbindung mit dem Sing- und Musikschulwerk Oberfranken wieder einen • Grundkurs für die Chorpraxis • in der Berufsfachschule für Musik in Kronach. An drei aufeinander folgenden Samstagen • am 9. und 16. November von 9 bis 18.45 Uhr • am 23. November von 9 bis 14 Uhr werden Kenntnisse zu den Themen allgemeine Musiklehre, Gehörbildung, Dirigieren, chorische und Einzelstimmbildung vermittelt. Die Ausbildung findet in zwei Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene statt. Dozenten sind Marco Fröhlich, Walter Klose, Leopold Schindler, Robert Schad und Ingrid Peppel. Kreis-Chorleiter Leopold Schindler zur Bedeutung des Lehrganges befragt: „Musikalische Weiterbildung ist eine der Grundsäulen für erfolgreiche Chorarbeit im Sängerkreis. Daher sei dieser Kurs sowohl interessierten SängerINNEN als auch potentiellen ChorleiterINNEN ans Herz gelegt.“ Für Erwachsene beträgt die Kursgebühr 50 €, für Schüler und Studenten ist die Teilnahme frei. • Anmeldungen sind bis 15. Oktober an Walter Klose, Wiesenweg 7, 96349 Steinwiesen (Tel./Fax 09262/1020; E-Mail: walter.klose@gmx.de) zu richten. Musikabend zu Ehren von Helmut Mitzenheim Chöre der Sängergruppe „Sennigshöhe“ gestalteten zum 40-jährigen Chorleiterjubiläum von Helmut Mitzenheim auf der Waldbühne in Heldritt einen musikalischen Sommerabend. Gruppenvorsitzende Angela Wölfert stellte dabei die vielen Verdienste des Geehrten als Chorleiter, Komponist und Arrangeur heraus. Trotz seines herausragenden Könnens, sei Mitzenheim stets ein bescheidener Mensch und Musiker geblieben, ergänzte SK-Vorsitzender Günter Freitag, als er ihm die Urkunde vom Deutschen Chorverband und vom Fränkischen Sängerbund überreichte. Der Männergruppenchor eröffnete unter Leitung von Hans Pfeifer den Melodienbogen mit dem Fränkischen Sängerspruch und warb mit dem Lied „Runter vom Sofa, rein in den Chor. Kommt zu uns“ für den Chorgesang. Drei muntere Weisen präsentierten darauf der GV Heldritt (Knut Gramß). Vier Volkslieder steuerte der Gruppenchor in gemischter Besetzung (H. Mitzenheim) bei. Den Schlager „Amsterdam“ präsentierte (mit Sebastian Wolf am Klavier) der „kleine Chor“ vom „Liederkranz“ Großwalbur, der GV Ottowind (Bojana Blohmann) begeisterte unter anderem mit „Memory“ und mit einem englischsprachigen Medley entführten die jungen TV- Damen aus Wiesenfeld (Stefanie Bär) die Zuhörer nach Amerika. /Kagü/ „Route 16-60“ gastiert erstmals in Bad Rodach Auf Grund privater Kontakte hat der Gemischte Chor „Route 16-60“ Redwitz erstmals in der Gerold-Strobel-Halle der Thermalstadt konzertiert und damit zugleich einem guten Zweck gedient, denn der Konzerterlös geht an die Trommelgruppe der Grund- und Mittelschule Bad Rodach. Die selbst mitwirkenden 30 Mädchen und Jungen bildeten mit ihren roten T-Shirts die farbenprächtige Kulisse für den Chor und die zehn Musiker der Begleitband. Der Name des aus mehr als 40 Sängern bestehenden Chores ist zugleich Programm: Angelehnt an die berühmte USA-Fernstraße „Route 66“ wollen die Choristen um Musikdirektor Klaus Bucka, der einmal in der Woche den Weg von Treuchtlingen nach Redwitz auf sich nimmt, um „allen von 16 bis 60“ aufzuzeigen, dass gemeinsames Singen im Chor unabhängig von Alter und Geschlecht sehr viel Freude bereitet. Die Liederauswahl in Bad Rodach war geprägt von Sommer, Sonne, guter Laune und dem Thema „Liebe“. Der Melodienbogen stellte eine Hommage dar an herausragende amerikanische Komponisten wie Marvin Hamlisch, bot Klassiker der Swingära ebenso wie bekannte Melodien aus Filmen und Musicals. Zudem erlebten die Zuhörer eine Premiere der besonderen Art. Bei den gemeinsam gespielten Stücken agierten drei Dirigenten gleichzeitig auf der Bühne: Klaus Bucka leitete den Chor, Simone Gutwein und Sonja Putz gaben den Takt für die Trommelgruppe vor. Bürgermeister Tobias Ehrlicher wünschte sich, „dass dieser erste Auftritt von ,Route 16-60‘ nicht zugleich der letzte in Bad Rodach gewesen sei“, auch wenn ihn der bescheidene Publikumsandrang etwas enttäuscht habe. /nach Coburger Tageblatt – pen/ Erfolgreiche Werbung über Projektarbeit Nur 320 Einwohner zählt das Dörfchen Elsa, ein Stadtteil von Bad Rodach, eigentlich keine solide Basis für einen singfähigen gemischten Chor. Dennoch haben es Chorleiterin Christine Fischer und 1. Vorsitzende Angela Wölfert des GV Elsa in den letzten Jahren geschafft, die Mitgliederzahl gegen den Trend kontinuierlich zu erhöhen. Die beiden rührigen Frauen wandten sich ganz gezielt an jüngere SängerINNEN, indem sie auf Liedgut aus dem Bereich Musical setzen und das Ganze als Projektarbeit konzipierten. Wer ins Musical-Projekt „einsteigt“ und mitwirkt, verpflichtet sich nicht sich langfristig an den Verein zu binden. Ist das Projekt erarbeitet und konzertant aufgeführt, steht es jeder/jedem frei wieder auszusteigen. Die 15 Stammmitglieder des Chores hoffen natürlich darauf, dass der/die eine oder andere „Geschmack am Chor“ gefunden hat und bleibt. So wie dies der Vergangenheit tatsächlich der Fall war. Allein in diesem Jahr konnten wieder 16 neue Mitglieder für das 3. Musical-Projekt gewonnen werden. So standen beim Konzert im Juli um rund 30 hoch motivierte SängerINNEN auf den Podesten in der kleinen Elsaer Kirche. Die Plätze in der Kirche reichten nicht aus und so wurde kurz entschlossen bei offener Haupttür das Kirchenschiff mit Bierbänken ins Freie verlängert. Der Chor traf auf ein aufgeschlossenes und begeistertes Publikum, darunter Vertreter der Stadt und des Sängerkreises als Ehrengäste. Das Ensemble strotzte vor Sangesfreude und Engagement und präsentierte ein kurzweiliges Programm bekannter und weniger bekannter Melodien aus Jesus Christ, Sister Act, Hair, Les Miserables, Queen (We will rock you) und Abba (Mamma Mia). Sebastian Wolf/Bad Rodach begleitete am E-Piano einfühlsam Fortsetzung auf Seite 14
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