FSZ 5/2013 - Fränkischer Sängerbund

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8 Fränkische Sängerzeitung Nr. 5 · September/Oktober 2013 Grußwort von Dr. Ursula Adamski-Störmer Musikchefin im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks (gesprochen anlässlich des 21. Bundes-Singens in Feuchtwangen) Meine sehr geehrten Damen und Herren, was für ein Anblick! Ich weiß nicht, wie viele Sängerinnen und Sänger sich hier an diesem traumhaften Sommer-Sonntagmorgen schon jetzt auf diesem wunderschönen Marktplatz in Feuchtwangen eingefunden haben. Eines aber ist unverkennbar! Sie alle strahlen eine so fröhliche, eine heitere, eine Stimmung in strahlendem DUR aus. Es liegt ganz, ganz viel Musik in der Luft! Ein tolles, ein eindrucksvolles Erleben, das mich wirklich überwältigt!!! Über 30 Chöre des Fränkischen Sängerbunds, tauchen Feuchtwangen heute den ganzen Tag lang in eine Klangwolke aus Melodie und Rhythmus, aus Harmonie und mitreißender Sangeslust. Die Sängerinnen und Sänger treten an diesem 21. Bundes-Singen des Fränkischen Sängerbundes den eindrucksvollen Beweis an, dass Singen nicht nur eine Menge Freude macht, sondern auch ein unglaubliches Gemeinschaftserlebnis ist, das verbindet. „Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder!“ wusste schon der Volksmund. Und der wusste, wovon er sprach. Schon im Alten Testament wird berichtet, dass Musik heilen, ja sogar von Depressionen befreien kann. Der Hirtenjunge David, der spätere König von Israel, befreite König Saul mit seinem Gesang und durch das Spiel seiner Harfe einst aus dessen depressiven Grübeleien. „Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder!“. Der „Volksmund“ konnte im frühen 19. Jahrhundert nicht wissen, dass heute über drei Millionen Menschen in Deutschland in Chören singen. Was er damit ahnend angedeutet haben könnte ist, was die Musikpsychologie in jüngster Zeit herausgefunden und bestätigt hat: Singende Menschen sind in der Regel lebenszufriedener und ausgeglichener und besitzen mehr Selbstbewusstsein als Nichtsänger. Denn, beim regelmäßigen Singen verbinden sich die Synapsen im Gehirn neu – und machen den Sänger klüger! Da schau her! Und es kommt noch besser! Schon in den 90er Jahren haben schwedische Forscher zudem herausgefunden, dass Singen sogar einen lebensverlängernden Einfluss zu haben scheint. Die Wissenschaftler untersuchten damals über 12 000 Menschen aller Altersgruppen und entdeckten, dass Mitglieder von Chören und Gesangsgruppen eine signifikant höhere Lebenserwartung haben als Menschen, die nicht singen. Na, das sind doch wunderbare Aussichten. Mehr Motivation, sich ihrem Hobby weiter mit Leib und Seele und aus voller Kehle zu verschreiben, kann es gar nicht geben. Und Sie sind es darüber hinaus, die mit ihrem Engagement das Singen weitertragen, Noch-Nicht-Sänger motivieren und anstecken, es doch auch zu versuchen. Denn das ist leider auch die andere Seite ein und derselben Medaille: Trotz der unzähligen engagierten Chöre – Chorleiter und Musikpädagogen beklagen, dass immer weniger selbst gesungen wird. Immer mehr wird Musik zum passiven Berieselungs-Vergnügen: Stöpsel in die Ohren, iPod auf Start und los geht's! Viele Menschen scheuen sich zu singen, weil sie keine Vorbilder haben. Vielleicht haben sie in ihrer Kindheit beschämende Erfahrungen gemacht oder man hat ihnen eingeredet, sie könnten gar nicht singen. Sie alle, die Sie heute hier ihre Stimmen erklingen lassen, liefern den eindrucksvollen Beweis dafür, dass es anders ist. Dass auch Laien erstaunliche Vibrationen zwischen den Stimmlippen erzeugen können. Sie sind die Vorbilder für die noch mutlosen und unerfahrenen, es einfach zu versuchen und überraschende positive Erfahrungen zu machen! Denn es ist doch der Gesang, der unsere Seelen erst zum Klingen bringt. Als Musikchefin im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks freue ich mich über die traditionsreiche mediale Begleitung, die uns seit vielen Jahrzehnten mit dem Fränkischen Sängerbund verbindet. Zahlreiche Konzertmitschnitte, Studioproduktionen und CD- Koproduktionen sind in weit über 40 Jahren entstanden mit dem Ziel, Ihre Begeisterung aber auch Ihre Leistung als Vorbild und als Ansporn zu verbreiten und publik zu machen. Immer wieder sind wir auf der Pirsch, um die Besten unter Ihnen herauszufischen und den Hörerinnen und Hörern auf Bayern 2 einen Eindruck davon zu geben, auf welchem hohen Niveau Laienchöre singen können. An dieser Stelle darf ich Sie auf unsere neue Sendezeit der Sendung sonntags auf Bayern 2, „Musik Für Bayern“, hinweisen – der Sendung, in der die Chormusik neben anderen musikalischen Richtungen ihren Platz hat. Seit Anfang Juni können Sie die neuesten Trends und Produktionen der Chormusik statt mittags nun immer von 19.30 bis 20.00 Uhr hören – ganz in Ruhe – rechtzeitig vor der Tagesschau. Jeden 2. Sonntag im Monat: Ein schöner sonntäglicher Ausklang! Übrigens können Sie sich auf unserer online-Seite bayern2.de/musik-fuer-bayern immer aktuell informieren, welche Chöre wann zu hören sein werden. Die Motivation, die diese Sendung für andere Chöre ermöglicht, die vielleicht noch nicht so weit sind, weiter an sich zu arbeiten, sich zu perfektionieren, zu sehen, da geht noch was auf der nach oben offenen Qualitätsskala ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Sie alle, meine liebe Sängerinnen und Sänger, sie tragen das Feuer des Gesangs weiter – und dafür haben Sie, glaube ich, nicht nur Bewunderung sondern auch einen dicken Applaus verdient! So gilt mein Dank Ihnen, Herr Jacobi, der Sie als Präsident des Fränkischen Sängerbundes diesen Pool an chorischer Vielfalt in unermüdlichem Engagement für den Gesang überhaupt erst zusammenstellen und zusammenhalten. Alle zwei Jahre präsentieren Sie dieses Bundes-Singen, man könnte sagen DIE Leistungsschau, DER repräsentative Querschnitt durch eine offensichtlich fruchtbare und nie versiegende Schar begeisterter Sängerinnen und Sänger. Tag der Laienmusik 2013 Das Gartenschaugelände in Tirschenreuth ist ein Magnet, jeden Tag wird was Neues geboten mit einem Programm von 9.00 bis 17.20 Uhr. Unter dem Motto „Meine Musik in meiner Natur“ hatte der „Landesverband Singen und Musizieren in Bayern – LSMB“ am 20. Juli 2013, eingeladen. Damit verbunden war der „Tag der Laienmusik“, der zum elften Mal stattfand. Nicht weniger als 22 Chöre und Musikgruppen aus dem ganzen Land Bayern waren angereist, um an vier Standorten „echte Laienmusik“ zu bieten, wie der Neue Tag Weiden schreibt. Er hat seinen großen Bericht überschrieben mit „Musik mit Herz aus voller Kehle – Gesang und Instrumente erklingen aus allen Richtungen beim bayerischen Tag der Laienmusik“. Die zahlreichen Besucher gruppierten sich spontan an den Sing- und Musizierplätzen oder lauschten nach dem Motto „Von fern erklingt leise eine Melodie“ beim Rundgang durch das Gartenschau- Gelände gerne auch aus der Ferne. Der Bayerische Rundfunk hat die Atmosphäre dieses sommerlichen Musikevents aufgezeichnet und wird am 8. September 2013 auf Bayern 2 in der Sendung „Musik in Bayern“ darüber berichten. Auch der Fränkische Sängerbund, selbst Mitglied im LSMB, hat dafür geworben. Die Vielfalt des Gebotenen reichte von klassischer Musik aus den verschiedenen Epochen über Volksmusik bis hin zu Gospels und Jazz. Ob Chor oder Instrument, ob Stimme oder Zither und Akkordeon, die ganze Palette begeisterte die Besucher: es hörte sich schräg an, modern, dann wieder amüsant und lebensfroh, rhythmisch und harmonisch – für jeden war etwas dabei, schreibt der Berichterstatter. Am Platz am See im Eingangsbereich sorgte zunächst der evangelische Bezirks-Posaunenchor aus Weiden für ein musikalisches Intermezzo, wo andere Gruppen überraschende Akzente mit Text, Stimme und Instrumente setzten. Den „Fischhof“ hatten Chöre in Beschlag genommen. Zu hören waren dort u. a. der GV Eintracht aus Vorra, der bekannte Kinderchor Wiesau – der schon oft bei FSB-Auftritten überzeugte -, der Volks- und Kinderchor aus Straubing. Der ausgezeichnete Männerchor Mitterteich unterhielt, quasi als Lokalmatador, die Besucher mit deutschen und internationalen Volksliedern und traf damit genau den Geschmack seines Publikums. Die Instrumentalgruppen waren hauptsächlich auf der Hauptbühne anzutreffen, z.B. das Landesjugendorchester des Bayerischen Turnverbandes, das Akkordeonorchester der Musikschule der Stadt Selb, das Damenorchester „Cappuccino“ aus Oberfranken und der Zitherclub Moosburg. Auch die evangelische Kirche hatte ihre Pforten für die Laienmusiker aufgetan. Dort erklangen geistliche Kompositionen, präsentiert vom Musikverein Kelheim, dem Gospelchor Freising, dem Isar-Singkreis, um einige anzuführen. ERICH HILTL
Fränkische Sängerzeitung Nr. 5 · September/Oktober 2013 9 Terminvorschau November bis Dezember 2013 (FSB, Chorjugend im FSB, Überregionale Chöre, Sängerkreis – SK, Sängergruppe – SG). Weitere Informationen, auch zu Aktivitäten von Einzelvereinen, finden Interessenten im Internet unter: www.fsb-online.de, dann CHORAKADEMIE und darauf hier als PDF anklicken. Sängerbund, Sängerkreis, Sängergruppen – Seminare und Sitzungen 09. 11. SK Coburg, … Grundkurs 2013 Kreis-Chorleiter Kronach Walter Klose; 09262-1020 „Chorpraxis“ (1) Leopold Schindler, Berufsfachschule für walter.klose@gmx.de Marco Fröhlich, Walter Musik Klose, Ingrid Peppel, Robert Schad 09.11. SK Fürth Grundkurs „Chorpraxis“ Kreis-Chorleiterin Wilhelmsdorf Christel Berg; 09161-3421 Christel Berg Brennerei-Stuben Günthner christelberg@web.de 09.11. SK Bamberg Singen in der Grundschule Doris Hamann Hallstadt Wolfram Brüggemann; Michael Forster Schule 09533-981041 09.-10.11. FSB Proben- und Konzert- Karl Heinz Malzer Augsburg FSB-Geschäftsstelle 09561-94499 Mixtura Cantorum Wochenende Heilig Kreuz Holger Ibisch post@ibiscus.de 10.11. Chorjugend Chorjugendkongress und Jochen Kästner im SK Fürth chorjugend-fsb@t-online.de im FSB Chorleiterforum 10.11. Frauenchor Probentag Sabine Hickmann Hirschaid Nicole Andresen im FSB Alte Schule nuk-andresen@t-online.de 11.11. DCV Fortbildung, CARUSOS Berlin www.deutscher-chorverband.com 14.11. DCV CARUSOS Trossingen www.deutscher-chorverband.com Fachberater-Seminar 16.11. SK Bayreuth CARUSOS Heiner Beyer Untersteinach Heiner Beyer; 09225-255100 Grundkurs Gemeindesaal heinerbeyer@t-online.de 16.11. SK Bamberg Infonachmittag für Peter Märkel Strullendorf Peter Märkel Vorstände, Schriftführer Pfarrheim 16. 11. SK Coburg, … Grundkurs 2013 Kreis-Chorleiter Kronach Walter Klose; 09262-1020 „Chorpraxis“ (2) Leopold Schindler, Berufsfachschule für walter.klose@gmx.de Marco Fröhlich, Walter Musik Klose, Ingrid Peppel, Robert Schad 22.-24.11. FSB Probenwochenende und Karl Heinz Malzer Weiden FSB-Geschäftsstelle; 09561-94499 Jugendchor Konzert Max-Reger-Halle fsb.coburg@t-online.de 23.11. FSB Präsidium Peter Jacobi FSB-Geschäftsstelle; 09561-94499 Klausurtagung fsb-coburg@t-online.de 23. 11. SK Coburg, … Grundkurs 2013 Kreis-Chorleiter Kronach Walter Klose; 09262-1020 „Chorpraxis“ (3) Leopold Schindler, Berufsfachschule für walter.klose@gmx.de Marco Fröhlich, Walter Musik Klose, Ingrid Peppel, Schloss Schney Robert Schad 6.-8.12. Kinderchor Probenwochenende Christoph Hiller Jochen Kästner im FSB Jochen Kästner 27.-30.12. FSB Proben- und Konzert- Karl Heinz Malzer Hammelburg FSB-Geschäftsstelle 09561-94499 Mixtura Cantorum Wochenende Musikakademie Holger Ibisch post@ibiscus.de Benefizkonzert zugunsten der Chorakademie Weißenohe Der MGV Ottensoos gestaltet am 23. November 2013 um 19 Uhr ein Konzert, um damit die geplante Konzertakademie im ehemaligen Benediktinerkloster zu unterstützen. Chorleiter Gunter Schwarz wird mit seinem leistungsstarken, ausgewogen besetzten Männerchor voraussichtlich geistliche Werke von Bernhard Klein (1793–1832), Friedrich Silcher (1789–1860), Johann Christian Heinrich Rinck (1770–1846), Franz Schubert (1797–1828), Johann Heinrich Lützel (1823–1899) und und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) zu Gehör bringen. Unterstützt werden die Männer aus dem benachbarten Sängerkreis Hersbruck vom Fränkischen Posaunenquartett, das den Musikgenuss um instrumentale Klangfarben bereichern wird. Das endgültige Programm wird in der Kirche ausgelegt. Der Eintritt ist frei, das hoffentlich recht zahlreiche Publikum darf sich am Ende für den Konzertgenuss gerne mit einer Spende für die „Chorakademie Weißenohe“ bedanken. WON
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