6 Fränkische Sängerzeitung Nr. 5 · September/Oktober <strong>2013</strong> Chormusik einzuläuten. Karl Heinz Malzer hatte dazu zwei Chorsätze von F. Biebl, „Kume, Geselle min“ und passend zum Anlass „Zum Beschluss“, parat. FSB-Präsident dankte „seiner“ großen Chorfamilie für das gelungene „Chorspektakel“. Der Musikausschuss mit K.H. Malzer an der Spitze habe mit dem Bundes-Singen <strong>2013</strong> eine „exzellente Visitenkarte“ abgegeben. Das Sängerkreisteam um Vorsitzenden Norbert Schmidt und Kreis-Chorleiter Helmut Lammel habe ausgezeichnete Arbeit geleistet, was sich auch in der immensen Zahl, großzügiger Sponsoren niedergeschlagen habe. Jacobi schloss mit den Worten: „Das diesjährige FSB-Familienfest in Feuchtwangen mit seinen vielen positiven Eindrücken werden wir so schnell nicht vergessen“. Stilvoll und von vielen Stimmen intoniert erklang zum Schluss das „Frankenlied“ und der Wahlspruch des FSB „Viva la Musica“. Nachgedanke Dank an die Regionalpresse, die das Sängertreffen bereits im Vorfeld und in der Nachbetrachtung großzügig begleitet und darüber äußerst positiv berichtet hat, was die abgebildete Kollage eindrucksvoll verdeutlicht. Neben den erfreulichen Darstellungen der Presse erreichte die <strong>FSZ</strong>-Redaktion der Bericht von Günter Kohlmann, einem Sänger, der das Bundes-Singen als Aktiver im Chor und als aufmerksamer Zuhörer miterlebt hat. Seine (nachstehend abgedruckten) Erinnerungen vermitteln unmittelbar vom Flair dieser Veranstaltung, was trefflich im allbekannten Volkslied „Hab oft im Kreise der Lieben, …“ auf den Punkt gebracht ist. WON <strong>Fränkischer</strong> <strong>Sängerbund</strong> feierte in Feuchtwangen So erlebte Günter Kohlmann, ein begeisterter Sänger, das Bundes-Singen <strong>2013</strong> Und wir waren dabei, beim 21. Bundes-Singen in der Stadt der Kreuzgangspiele am Sonntag, dem 28. Juli. Der Gesangverein 1910 Sachsen und der MGV 1872 Neuendettelsau saßen gemeinsam in einem Bus. Aber nicht lange, denn rosten wollten wir nicht, sondern singen. Genauso wie weit über 30 Chöre des FSB. „Den allerschönsten Sonnenschein“ ließ „uns der Himmel kosten“. Am Vormittag war davon noch nicht viel zu spüren, zumal wir den Gottesdienst in der Stiftskirche besuchten, den Pfarrerin Christa Auernhammer in ungewöhnlich erfrischender Art und Weise hielt, voll und ganz auf fröhliche Sängerinnen und Sänger zugeschnitten. Ihre Predigt und die musikalischen Beiträge der Mixtura Cantorum des FSB brachten die vielen aus der ganzen Region angereisten Chormitglieder in die richtige Stimmung für die Eröffnung des Sängerfestes auf dem Marktplatz, zu der sich u. a. auch Landrat Dr. Jürgen Ludwig sowie Altlandrat Rudolf Schwemmbauer eingefunden hatten. Wieder sang die Mixtura Cantorum unter der Leitung von Karl Heinz Malzer, lateinisch „Cum decore, cum amore, cum splendore, cum ardore“, mit Anstand, Liebe, Glanz und Feuer, leicht und locker von den „Mägdelein von Franken, die seh‘ ich allzeit gern“, vom bayerischen Himmel und den „Würzburger Glöckli“ mit ihrem „schönen Geläut“ und den „Würzburger Madli, die sein kreuzbrave Leut…“ , und es sprachen der Präsident des FSB, Peter Jacobi, sowie der 1. Bürgermeister der Stadt Feuchtwangen, Patrick Ruh. Sehr einprägsam und wert, behalten und im Herzen bewegt zu werden, waren die Worte von Dr. Ursula Adamski-Störmer, Leiterin der Musikabteilung im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks: das Singen, vor allem das gemeinsame Singen im Chor, ist gesund, es beugt Depressionen vor und verlängert die Lebenserwartung. Spätestens da überkamen jeden, der dabei war, als der Himmel allmählich blaute über dem herrlichen, blumengeschmückten Häuserensemble an der Romantischen Straße, da, wo Franken am fränkischsten ist, wenn er nun aus vollem Hals und Herzen die erste Strophe unserer Hymne mitsang, Gefühle des Glücks und der Dankbarkeit und der Freude darüber, mitgefahren zu sein, „valeri, valera, ins Land der Franken“. Für den Dettelsauer Chor waren daraufhin rund zwei Stunden Zuhören und Genießen angesagt. An verschiedenen Schauplätzen, in den Kirchen, am Zwinger, im Kasten, im Kreuzgang konnte man ihnen lauschen, den Sängerinnen und Sängern aus Ipsheim, Fürth und Dinkelsbühl, aus Schweinfurt, Dombühl und Dorfkemmathen. Nicht zu vergessen unsere Nachbarn aus Petersaurach, welche die „hellen Tage“ und den „guten, kühlen Wein“ priesen. Nicht zwei, sondern ein Dutzend Ohren hätte man haben müssen, um all das zu erleben, was da geboten wurde, vom Mittelalter über Renaissance- und Barockzeit und Romantik bis zur Moderne, lateinisch, mittelhochdeutsch, englisch, französisch, italienisch, fränkisch. Von den Freuden für die Gaumen gar nicht zu reden, den leckeren Bratwürsten, den Sahne- und Obsttorten der bekannten Feuchtwanger Cafés, ach, und den bunten Eisbechern, welche die Hitze erträglicher machten. Die heißeste halbe Stunde war auf den von der prallen Sonne beschienenen Rängen des Kreuzgangtheaters zu erleben, wo ein Projektchor des Sängerkreises Ansbach unter der Leitung von Helmut Lammel, der auch den Gemischten Chor Neuendettels-6 au sowie den Sachsener Chor leitet, die Liebesliederwalzer op.52 von Johannes Brahms aufführte, 18 musikalische Miniaturen im „Ländlertakt“, herzzerreißend schön vor allem durch die vier Singstimmen der Solistinnen und Solisten. Und auch wegen der Texte, über die man ein ganzes Buch schreiben könnte. „Nachtigall, sie singt so schön, wenn die Sterne funkeln. Liebe mich, geliebtes Herz, küsse mich im Dunkeln!“ Relativ dunkel und erträglich kühl war es im sogenannten Kasten, in der Stadthalle, wo wir, die Dettelsauer, nachmittags um halb drei aktiv wurden, aber nur singend. Ob so schön wie die Nachtigall, das sollen die entscheiden, die uns zuhörten. Jeder Geschmack wurde bedient. Die Männerstimmen boten ein geistliches Loblied sowie eine verschmitzte Ballade über ein galantes Abenteuer des Königs und Heerführers in seinem Zeltlager, der gemischte Chor besang erneut die „hellen Tage“, die „Schöne“ meines Herzens, die doch, bitteschön, aufwachen möge, und die Liebe, über die ein Vöglein pfeift: „Schließ du mein Herz wohl in das dein, schließ eins ins andere hinein“, ja, es wurde sogar aufgefordert „Seid nett zueinander und liebet euch!“ Wenn das nicht die richtige Einstimmung war auf die „Abendglocken“ von Conradin Kreutzer, bei deren Klang „jeder gern im Traum sich wiegt…“ Aber wir gaben uns noch nicht süßem Schlummer hin, sondern gingen noch einmal hinaus auf den gleißend hellen Marktplatz und sangen mit einigen hundert Gleichgesinnten alle vier Strophen des Frankenliedes. Da passte alles, alles had bassd: die Stimmung, die Umgebung, die Farben, das Wetter, der vielstimmige Klang. Kein „räudig Schäflein“, das „seitwärts durch den Wald traben“ muss, nicht eines in diesem Bunde von Sängerinnen und Sängern, die eindringlich zu spüren bekamen, wie durch ihr Hobby die Gemeinschaft gestärkt wird und Glückshormone ausgeschüttet werden, kübelweise, ganze „Aamer full“: „Viva la Musica! Schlinget das Band um alle, die singen in unserm Land!“
Fränkische Sängerzeitung Nr. 5 · September/Oktober <strong>2013</strong> 7 19 18 20 21 22 23 24 25 18 19 20 21 22 23 24 25 Zuhörer „Am Zwinger“ Sängerlust Schweinfurt im „Kasten“ Kreuzgang, 1827 Feuchtwangen Kreuzgang, GV Dombühl Schlusskundgebung, „Mixtura“ Schlusskundgebung Peter Jacobi, Schlusswort Pressespiegel (Montage/WON) Alle Bilder E. Hiltl